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Verbrechen der Wehrmacht

, 0.0k „Aber der Prozentsatz derjenigen, die wirklich schuldig sind, ist außerordentlich klein, daß (...) damit der Ehre der früheren Wehrmacht kein Abbruch geschieht.“
(Bundeskanzler Konrad Adenauer im Bundestag, 1951)

„Die Masse der ehemaligen Mitglieder der NSDAP sowie früheren Offiziere der Hitlerwehrmacht aber, die sich persönlich keines Verbrechen schuldig gemacht hatten, wurde die Forderung gestellt (...) Schuld und Irrtum der Vergangenheit durch tätigen Einsatz bei der Errichtung eines neuen Deutschland auszulöschen.“
(Stellvertretender Ministerpräsident Bolz in der Volkskammer, 1952)

hinrichtung, 9.7k

Entgegen den historischen Tatsachen war dies im Osten und Westen Konsens: Der einfache Wehrmachtssoldat hatte sich nichts zu schulden kommen lassen. Die Ausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944“ unternimmt den Versuch, diesen, nun gesamtdeutschen Konsens zu durchbrechen. Dies führte zu heftigen Debatten in der deutschen Öffentlichkeit. Die Auseinandersetzung wurde frühzeitig von konservativen rechtsradikalen Verteidigern der Wehrmacht dominiert, die die Ausstellung rundherum ablehnen und auch vor Anschlägen gegen die Ausstellung nicht zurückschreckten. Deshalb verschob sich die Diskussion über die Wehrmacht hin zu einer über die Ausstellung, die Qualität der Fotos, der Echtheit der Dokumente usw.

Der bisherige Höhepunkt der Auseinandersetzung stellte die Hetze der CSU, der NPD und anderen faschistischen Parteien gegen die Ausstellung in München dar, die in einem Faschoaufmarsch am 1. März 1997 mit 5.000 Teilnehmern mündete. Damals, aber auch in den meisten anderen Städten der BRD, in denen die Ausstellungen gezeigt wurde, gab es verbale Ausfälle von Lokalpolitikern und Aktionen von Faschos. Die nächste
(1) In den letzten Jahren sind eine Menge Bücher zur Wehrmacht erschienen. Wir haben uns entschieden, nur die Bücher zu besprechen bzw. zu erwähnen, die in Leipzig im Antifa-Presse-Archiv ausgeliehen werden können.
größere Auseinandersetzung kündigt sich für Dresden an, wo die Ausstellung ab Februar 1998 gezeigt wird. Die NPD hat bereits eine Großdemonstration angekündigt. Neben all den notwendigen Abwehrkämpfen scheint es uns aber auch wichtig, sich mit den Inhalten der Ausstellung auseinanderzusetzen. Aus diesem Grunde möchten wir im folgenden einige Bücher(1) vorstellen, die sich mit der faschistischen Wehrmacht beschäftigen.


Die einzelnen Rezensionen:

Katalog zur Ausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“
„Furchtbare Soldaten“ - eine Einführung aus ZEIT-Sicht
„Wehrmachtsverbrechen“ – Dokumente der nationalsozialistischen Besatzung der Sowjetunion
„Wehrmachtsverbrechen - Eine deutsche Kontroverse“



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last modified: 28.3.2007