Eine horizontale Betrachtung relevanter Musik-Sparten soll hier, getreu
der Intention des CEE IEH, eine Zustandsbeschreibung darbieten, wie sie aus dem
Spannungsfeld von Populär- und Subkultur ablesbar wird. (CEE IEH
#24)
Zum sechsten Mal. Heute kredenzt von r., u.s.t. und kay
Top Ten R.
Alben
1.) Jill Scott Who Is Jill Scott
2.) Photek Solaris
3.) Common Like Water For Chocolate
4.) Torch Blauer Samt
5.) Lyricist Lounge Vol.: 2
6.) Gil Scott Heron The Revolution Will Not Be A Televised
7.) D-Flame Basstard
8.) Sade Lovers Rock
9.) Macy Gray On How Life Is
10.) Gurus Jazzmatazz Streetsoul
Singles
1.) Marcus Intalex How You Make Me Feel
2.) George Benson The Ghetto
3.) De La Soul feat. Chaka Khan All Good?
4.) Daft Punk One More Time
5.) DJ Marky & DJ Patife The Brasil EP
6.) Etienne De Crecy Scratched
7.) J.Majik vs. Hatiras Spaced Invader
8.) Moloko The Time Is Now
9.) Crissy D Here Come The Rain
10.) Square 7 Black Nova Industries
Top Ten U.S.T.
1.) Rancho Deluxe joyride to the urban westworld
2.) Rancho Deluxe Boleros Peepshow EP
3.) Godless Wicked Creeps victim of science
4.) The Turbo AC's Fuel for Life
5.) Tommy McCook tribute to tommy
6.) Lota Red Close to the sun
7.) Oscatalepticos Zombification
8.) Space Cadets cadets a go go
9.) The Caravans Saturday Night Alright
10.) The legendary raw deal southern boys
Top Five Kay
Die Reihenfolg stellt keine Wertung dar
Johnny Cash American III-The Solitary Man
Senor Coconut El Baile Aleman
Rancho de Luxe Notorious
Jan Delay Searching for a young soul rebel
The Bones Screwed,Blued and Tattooed
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OI!/PUNK
Beständig und gut! Ich weiß, wie frech das ist, beide
Richtungen in einen Topf zu schmeißen. Ich mache es trotzdem und
rühre zusätzlich noch kräftig um! Oi! hat sich verändert,
viele Bands, die sich noch vor Jahren Oi! groß auf ihre Banner
geschrieben haben, nennen ihre Musik jetzt Streetpunk. Vielleicht sind sie
jetzt massenkompatibler. Die Oi!-Bands mit politischen Texten haben sich
erhalten, auch wenn sich Oi! und Politik immer noch wie Oxymoron anhört
(nachschlagen!). Reine Punkermucke gibt es freilich immer noch und wird es auch
weiterhin geben. Größerer Beliebtheit erfreuen sich
Pönkröckerbands wie The Real McKenzies und Dropkick Murphys, welche
schon vor Jahren versucht haben, die Gitarre/Schlagzeug/Bass-Eintönigkeit
aufzusprengen.
HIP HOP/R&B/SOUL
Mehr als zehn Jahre nach den ersten nennenswerten Produktionen
hierzulande geht es mit Hip Hop immer mehr den Bach herunter. Langweilige
Sprüche, eingebettet in wenig neuen Samples, Scratches und Cuts von den
nachkommenden jüngeren Acts, die zum größten Teil mit
Major-Anbindung daherkommen, präsentieren die Szene. Warum soll sie sich
auch einen Kopf machen? Ein Festival jagt das nächste und man
übertrifft sich in Besucherzahlen und Gagen. Dagegen habe ich ja auch
nichts einzuwenden, so läuft es halt im Kapitalismus. Eine Subkultur wird
von der Industrie aufgesogen, bestimmte Elemente werden übernommen, andere
abgestoßen. Von der anfänglich emanzipierten hiesigen Subkultur Hip
Hop ist leider nicht mehr viel zu erkennen. Das vor Jahren von einem der
führenden Mediensender für nationale Popmusik, VIVA 2,
geförderte Konzept der Popmusik-Nationalisierung ist auch im Hip Hop im
weitesten Sinne umgesetzt. Und schnell ist Hip Hop auch nicht mehr, oder
besser: nur bedingt Sprachrohr der sozial Deklassierten. So ist es auch nicht
verwunderlich, daß die wenigen Heads sich von den durch hiesige Medien
erzeugten künstlichen Superstars abwenden und sich wieder Tracks und Acts
aus UK, Frankreich und USA zuwenden. Aber es gab auch im letzten Jahr einige
positive Lichtblicke, in erster Linie von der alten Schule.
Linguisten wie Torch, D-Flame, Jan Delay und Xavier Naidoo beleuchten mit
Themen wie Blauer Samt, Brothers Keepers, Kanak
Attak die Szene von einer opportunistischen Seite. Gut, daß es sie
noch gibt, die Frage ist nur, wie weit und wie die Raps und Lyrics der Herren
Zugang beim jüngeren Publikum finden. Die Entwicklung ist momentan nicht
umkehrbar, die Frage ist: Wie lange hält man Stand als Fremder in der
eigenen Szene? Trotz aller Kritik gilt auch hier, wer kämpft, kann
verlieren, wer nicht, der hat schon. Und wem das alles nicht interessiert, dem
sind im geschichtlichen Zusammenhang mit Hip Hop die letzten R&B- und
Soul-Veröffentlichungen an das Herz gelegt. Was in den 70ern und 80ern
Veröffentlichungen von Aretha Franklin, Chaka Khan, Sister Sledge und den
vielen anderen Motowns und Atlantics war, sind heute die Tunes einer Erykah
Badu, Jill Scott, DAngelo und Angie Stone, achja: und Sade sollte mit
genannt werden. Aber Vorsicht: Auch hier ist die Verfälschungs-Tür
der Industrie offen. Das oberste Ziel der Musikindustrie
Gewinnmaximierung war 2000 keine leichte Aufgabe für
die Big Five, bedenkt man, dass Deutschland im letzten Jahr von Platz 3 auf
Platz 4 der größten Absatzmärkte für Musik abgestiegen
ist.
Im Hip Hop sowie in anderen Genres, schaffen es nur wenige zum weltweiten
Erfolg, maximal durch die Remixe-Hintertüre. An einem Punkt, wo man
mitbekommt, daß Pop national entgegen der eigentlichen
Ansatzpunkte des Pop nicht funktioniert, muß man was neues
schaffen. Ein Beispiel aus dem letzten Jahr: Mit internationalen
Größen finanziert die WEA ein Konzept-Album namens Urban
Renewal. Auf diesem Album werden Phil Collins-Superhits von
hauptsächlich afroamerikanischen R&B- und HipHop-Artists
interpretiert. Darunter LilKim, Ol Dirty Bastard, Deborah Cox und
einige mehr. Die Veröffentlichung läuft unter der internen
Firmen-Headline: Entwicklungshilfe für den Musikstandort Deutschland,
damit dieser international ernster genommen wird. Danke, WEA, wir können
wieder aufrecht gehen!
HARDCORE
Wichtige Vertreter der Musikrichtung meinen, Hardcore sei tot. Dies ist
nicht so! Hardcore hat sich nur aufs Wesentliche verlagert. Zum einen gibt es
massenkompatible Bands wie Sick of it all, bei deren Konzerten Menschen kommen,
die von der politischen Seite des HC nie etwas gehört zu haben scheinen.
Zum anderen gibt es Bands, welche wie z.B. 59 Times the Pain nur ein
ausgewähltes Publikum ansprechen. Insgesamt ist diese Entwicklung als
positiv zu betrachten, da sich in solchen Zeiten zwar weniger neue Bands
gründen, aber die alten sich schon mit ihrer eigenen
Geschichte konfrontiert sehen. Neue Ansätze und Aktionen gegen die
Vereinahmung des HC durch rechte Musik werden als lang ersehnte Reaktion auf
diese Tendenzen verstanden.
DRUM&BASS/JUNGLE
Viel wurde geredet die letzten Jahre, über Sein oder Nicht-Sein von
Drum&Bass. Nicht nur geredet, sondern auch gehandelt wurde unter anderem
auch im Conne Island (siehe auch CEE IEH #78 Nicht nur aufm Zettel:
The Next Level). Heute funktionieren die Partys mit lokalen wie
weltweiten DJs bestens. In London City, Drum&Bass Hit-Schmiede, wird
ein neuer wicked Tune nach dem anderen gebastelt. Artists wie Marcus Intalex,
DJ Flight, Tee Bee, Kosheen, DJ Marky und alte Protagonisten wie Storm, Doc
Scott, Lemon D und, und, und..... sprechen ihre eigene Sprache. Das gute dabei
ist, dass trotz des großen Hype in den USA so einige Artists mit ihren
Dubplates zur fairen Konditionen nach wir vor den exklusiven Weg in das Conne
Island nicht scheuen. Das liegt zum größten Teil daran, dass Leipzig
nicht nur nach Einschätzung der zahlreichen Gäste aus dem Mutterland
England zu den Breakbeat-Metropolen gehört. Schade ist, dass der alte
Oldschool Jungle/Breakbeat-Stuff nur selten den Weg auf die 1210 findet.
Infolge dessen, finde ich es nach wie vor gut, wenn, ähnlich wie bei den
Friday-Club Veranstaltungen, verschiedene musikalische Genres (Hip
Hop/Dancehall) an den Start kommen somit können über die
Veranstaltungen unterschiedliche Zielgruppen angesprochen werden. Dabei geht
man einem Schubladendenken aus dem Weg; dieses hat eh noch nie funktioniert.
Fazit: Trotz diverse Konflikte in der lokalen Breakbeat-Szene, die weiß
Gott nicht ausbleiben, bleibt zum Thema Drum&Bass nur zu sagen: Weiter so!
Wer weiter Infos zum Thema benötigt, der klicke auf folgende Internet
Seiten: http://www.breaks.org und http://www.rollingsounds.de.
ROCKNROLL IST ALLES
Die Entwicklung von Musik mit RnR Attitude ging rasend schnell
vonstatten. Und da meine ich nicht nur Rockabilly, auch im Psycho ging einiges.
Im eigentlichen RnR-Geschehen tat sich soviel dagegen nicht. Die
Bands, die heute aufspielen, gab es vor Jahren schon, nur dass ihnen heute
wesentlich mehr Aufmerksamkeit zuteil wird. Das eigentlich schlimme ist nicht,
dass die Musik und der Stil der 50er Jahre neuerdings wieder nachgeahmt werden,
sondern dass der Stil beliebig wird. Hier ein Beispiel: Bei H&M kann mensch
Collegejacken & Hemden kaufen, die noch vor zwei Jahren die Geheimtips in
2nd-Hand Läden waren. Dieses Populärwerden ist aber nur
bei Äußerlichkeiten zu bemerken. Innerhalb der Musikszene kam zu der
konstanten RnR-Szene Publikum dazu, welches sich zum großen
Teil aus Oi!/Punkrock-Kreisen rekrutierte. Psychos haben Flats und das soll
auch so bleiben. Im übrigen: Wo kommen die ganzen Nietengürtel her?
CRUST/GRIND
Ich weis garnicht, ob es hier überhaupt noch soetwas wie eine Szene
gibt, die den Untergang der klassischen AJZs überlebt hätte und nicht
in dem schon genannten PunknRoll Revival aufgegangen wäre, da
doch selbst einstmalige Protagonisten derselben entweder auf diesen Zug
aufgesprungen sind. Völlige Bedeutungslosigkeit seit Jahren ist das
Resumee hier.
NOISEPOP, HAMBURGER SCHULE, POP ETC.
Wie lange sich falsche Begriffe halten können, zeigt sich an der
Sammelbezeichnung Hamburger Schule, an der Schnittstellen zwischen
der Vermittlung von Inhalten privater und politischer Natur, Subversion und der
notwendigen Identitätsbildung der Berliner Republik. Das immer noch
Produkte, die unter ästhetischen Gesichtspunkten vorzüglich sind,
entstehen, ist nicht zu bezweifeln. Ungewohnte Direktheit führte zu
einigen Irritationen Blumfeld als Aushängeschild mit dem
Testament der Angst mal nicht doppelt und dreifach kodiert
und kommt einem vor wie ein hilfloser Rückgriff auf alte Dissidenzmodelle.
Ansonsten ist man in der Mitte der Gesellschaft angekommen, zumindest was die
Goutierbarkeit der Produkte angeht
FASCHOROCK, NONKONFORME LIEDERMACHER
Ein Marktsegment mit Millionenumsätzen, an Gefährlichkeit
nicht zu unterschätzen, da die hier vermittelten Werte irgendwann in der
Mitte der Gesellschaft ankommen werden, aus so gut wie jedem Bonehead wird
maln Familienvater. Desweiteren spielen Konzerte ein erhebliche Rolle im
Zusammenhalt der Szene. Das musikalische und textliche Niveau bewegt sich bei
den meisten Interpreten zum Glück auf niedrigstem Niveau. Die Verbindungen
in Richtung Neofolk und Metal wurden schon desöfteren aufgezeigt sind aber
für Uneingeweihte im einzelnen nicht zu durchschauen.
2STEP
Die englische Musikindustrie und mit der Zeit auch die deutsche
Plattenindustrie propagieren seit längeren ein neues Genre Namens
UK Underground. Leider konnten 2Step wie man hierzulande sagt in
Germany sowie in den Rest Europas keine großen Erfolg verzeichnen. Zwar
investierten die großen Plattenfirmen viel Geld in Remixe, Aufträge
und Veröffentlichungen, doch das Dilemma dabei ist, die hiesige Szene
funktioniert halt nicht immer, wenn die Big Five(1) bei
Designer-Klamotten und dicken Autos entscheiden, was in den Clubs und Record
Stores gedealt wird. Das Konzept der Industrie ist auch hier klar: Neidisch
schaut man auf Genres, die sich über Jahre in Eigeninitiative entwickelt
haben, und gerne möchte man sich an dem Batzen Geld beteiligen, den sich
gerechterweise die zum größten Teil selbst organisierten
Drum&Bass-Damen und -Herren aus London City weltweit einfahren. Dazu kommt,
dass die wenigen Acts, die für eine Live-Umsetzung zuständig sind,
innerhalb kurzer Zeit auf unrealistische Gagen gestiegen sind. Daraus folgt,
dass nur wenige Clubs sich einen guten 2Step-Abend leisten können. Mal
abgesehen davon, das bei dem momentan gut funktionierenden lokalen wie
überregionalen Drum&Bass Partys niemand Lust hat, von heute auf Morgen
(so wie es die Industrie am liebsten hätte) ein neues Genre via Clubs und
der dazugehörigen lokalen Crowd zu präsentieren. Das eine
funktioniert eben ohne das andere nicht. Die hiesigen angesagten Projekte, wie
das aus dem Ruhrpoot stammende GUSH-Kollektiv, haben es dementsprechend schwer,
noch schwerer, als so einige lokale Drum&Bass-Crews, es sei denn, sie haben
einen guten Major Deal von dem kann ein Projekt zumindest eine kurze
Zeit leben, bis der nächste Hype kommt! Bis dahin tanze ich lieber zum
Drum&Bass und genieße in ruhigen Minuten Soul und RNB in
seinen Originalen, und nicht als Soundfetzen über irgendeiner
2Step-Bassline-Fließbandproduktion.
METAL/ROCK (STONER-, STADION-)/CROSSOVER
Aufgespalten in etliche Subgenres fristet der aus den 70er und 80er
Jahren überkommene Heavy Metal ein beschauliches Nischendasein, im Sommer
unterbrochen durch zahlreiche Festivals und Open Air Shows, die des
öfteren durch den Einkauf der Dinosaurier dieser Genres auffallen (Iron
Maiden). Anzeichen einer ausgeprägten Subkultur lassen sich in
ländlichen Gebieten durchaus noch konstatieren. Wirklich neue
Entwicklungen sind nicht zu verzeichnen, und das ist gut so. Interessant ist
die Rückbesinnung auf alte Helden beim sogenannten Stoner- oder
Wüstenrock, wo Black Sabbath, King Crimson und anderen Vertretern
gehuldigt wird, allerdings wird Epigonentum, hier, bis auf wenige Ausnahmen,
ebenfalls gross geschrieben. Aus der Klasse von Combos, die in der Lage sind,
Stadien zu füllen, lassen sich eigentlich nur 2 herausheben:
Motörhead und AC/DC, die im Zuge des PunknRoll Revivals zu
verdienten subkulturellen Ehren und somit zu einer gewissen Zeitlosigkeit
kommen. Unter Crossover kann man getrost alle Musikanten, die derzeit diesen
eigenartigen Mix aus HC, Metal, Hip-Hop und was weiss ich für Elementen
bieten und täglich in den Viva/Mtv-Spartenshows zu betrachten sind,
verbuchen Crossover ist hier eindeutig negativ belegt und steht für
ausgemachte Stil- und Einfallsslosigkeit. Zum Teil sind hier komplette
Industrieprodukte zu bewundern. Mit Vorsicht ist immer noch das Subgenre
Black-/Darkmetal ob des esoterisch verbrämten Rassismus und stellenweisen
offene Antisemitismus zu betrachten.
SKA/NORTHERN SOUL
Ska vermischt sich wieder mehr mit Reggae und Northern Soul wird auch
bei sonst tumben Leuten beliebter. Dr. Ring Ding hat ausgedient, nachdem er
sich erdreistete mit einer Band, bei der ich mich weigere, ihren Namen zu
nennen, Ring of Fire von J. Cash nachzusingen (auch hier weigere
ich mich, covern zu schreiben). Ich würde sagen, dass es eine
Vielzahl von Bands gibt, die jenseits des 2-tone versuchen, Dinge
auszuprobieren.
DARKWAVE/NEOFOLK/INDUSTRIAL/EBM
Diese vier Musikspielarten haben erst einmal nicht viel miteinander zu
tun und das sowohl aus der Entstehungsgeschichte als auch aus der Art der Musik
an sich. Das Verbindende sind hier die Konsumenten, meist als Grufties
bezeichnet, sehr schön zu betrachten beim alljährlichen
Grufttreffen in Leipzig. Eine gewisse Weltabgewandheit geht hier
mit einer nur esoterisch zu nennenden Sehnsucht nach
mittelalterlichen Zeiten, Deutschtümelei (man lese dazu die
Ankündigungen einschlägiger Events), diversen
Verschwörungstheorien und dem Drang zu provokativem Auftreten eine
merkwürdige Allianz ein. Stellenweise Verbindungen, speziell im Neofolk,
zu neurechten bis offen nazistischen Kreisen und Gedanken lassen sich
ebensowenig verleugnen wie die Versuche eines Teils der Szene, genau dagegen
vorzugehen. Im allgemeinen überwiegt ein sehr unkritischer Umgang mit
diversem Runenkasperkram und Esoterika jeglicher Coleur.
REGGAE/DANCEHALL/RAGGA/DUB
Einer der boomenden Jugendkulturen, erfreulicherweise, in enger
Verflechtung mit HipHop nur noch nicht ganz so mainstreamig. In den letzten
Jahren entstanden sowohl lokal als auch überrregional eine grosse Anzahl
von Soundsystems und um diese herum eine eigene Szene, die in ihrer
Verfasstheit an die Anfänge der HC-Geschichte hierzulande erinnert
mit dem Unterschied, daß der Zugang zum Mainstream schon gegeben ist und
eine als politisch zu wertende Aussage meist fehlt, aber bei welcher Subkultur
gibts die schon. Und falls die Aktivisten ihr Geschwätz über
Babylon etc. nicht allzu ernst nehmen, gerät wohl der HipHop
in ernste Gefahr, seine Marktführerschaft in Sachen positiv zu bewertender
Jugendkultur zu verlieren. Die Erfolge Gentlemans und Jan Delays, von Combos
wie SEEED sprechen da eine deutliche Sprache.
DIGITAL HARDCORE
Es gibt ihn noch! Nach wie vor finden auch in diesem Genre einige, wenige gute
Parties statt. Die wichtigsten Protagonisten sind wie so oft nach
größeren Erfolgen aus Germany verschwunden und leben in den USA oder
UK und konsumieren da ihre Form von Party. Ein Beispiel davon gab uns Panacea
im Rahmen seiner Position Chrome Tour 2000 im Conne Island. Trotz allem bleibt
es eine Nischenkultur mit musikalisch starken Tendenzen zum Jungle der Jahre
1992-1996. Mein Tip: Es ist anzunehmen, dass Jungle nach dem Rotationsprinzip
Digital Hardcore ablösen wird.
Fußnote
(1) BIG FIVE ist der Begriff für die fünf führenden Major
Labels: Sony Music, BMG, EMI, Universal, Warner Brother
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