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Die Seiten der Wichtigsten

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Punk, der

Seit langem entschlafen, taugt er immer noch als Identifikationsmodell für junge Leute. Im Musikbiz sind seine Auswirkunge nur noch im Wirken beliebiger US-Combos zu bemerken und da auch nur in Zusammenhang mit eigentlich erzkonservativem Skaterstuff. Erfreulich sind gelegentliche Hommages an alte Punkklassiker wie letztens bei Motörhead geschehen. Ein weiteres Stückchen Punk überlebt hartnäckig in Juzi-Kreisen, dort vermehrt in Verbindung mit Ska der besseren Partytauglichkeit wegen.

Metal, alle Spielarten

Seit langem Ablösung für Stadionrock, taucht als Versatzstück immer wieder bei beliebigen Industriecombos auf. In Verbindung mit technoiden Sounds einst Versuch lokaler Szenehelden den grossen Sprung zu schaffen. Gefährlich ist die Entwicklung im Death Metal, wo über eine immer extremer werdende Schockattitüde seit einigen Jahren massiv Faschodreck als Underground verkauft wird (siehe bspw. Burzum), und die Vertriebswege auch von organisierten Nazis benutzt, aufgebaut werden. Interessant ist auch die Hinwendung der HC-Szene zum Metal, die letztendlich konsequent ist. Härter, schneller ...

Crossover

Einstmals als eine eigene Spielart entstanden, scheint Crossoversound das Ding der Stunde zu sein, übrigens absolut exemplarisch für die schon mehrfach konstatierte neue Beliebigkeit. Jegliche Spielarten des Rock werden mit anderen Sounds vermixt, am häufigsten anzutreffen ist die Kombination Punk + Offbeat. Einstmalige Crossoverbands wie die Red Hot Chillie Peppers haben allerdings den Sprung zum ernstzunehmenden Pop geschafft.

Ska, Northern Soul

Schwarze Musik für Weisse, wird bevorzugt von wertkonservartiven Connoaiseuren konsumiert, erfreulich ist die Reissuearbeit einiger Labels, mittlerweile ist das ganze vom ursprünglichen Skinheadkult abgekoppelt und gänzlich Studentenkompatibel, wenn sie wissen was ich meine. Als Versatzstück ist der Offbeat allerdings öfter zu finden.

Reggae, Dancehall, Ragga, Dub etc.

Hat Hierzulande mittlerweile eine feste Marktposition erobert. Ist der ursprüngliche oder Rootsreggae eher für Alt- und Neuhippies konsumierbar so könnte der härtere Dancehall eine teilweise Ablösung für den allgegenwärtigen Hip Hop bedeuten. Die Mutter aller Remixe, der Dub, tritt als eigenständige Reggaespielart nur noch sehr selten in Erscheinung.

Latin

Mit dem Kassenerfolg von Wenders Dokumentarfilm „Buena Vista Social Club“ steht der weiteren Verwertung derartiger Sounds nichts mehr im Wege. Andere Lateinamerikanische Sounds wie z.B. der Bossa Nova wurden schon mit der Easy Listening Geschichte in die Ohren gespült. Das was unter Rare Grooves firmiert baut im wesentlichen auf solchen Sounds auf. Auch in Eurotrashprodukten sind häufig Anleihen an lateinamerikanische Musikstile enthalten.

Techno

In der Mitte der Gesellschaft angekommen, bietet der Techno nurmehr den Soundtrack für die alljährlich weltgrösste Party, die Loveparade. Ein emanzipatorischer Gehalt war hierzulande, mal abgesehen von den Anfängen, im Gegensatz zu GB nie zu entdecken. Musik für Prolls und GTI-Fahrer.

Country, Surf, Neo-Rock’n’Roll, Rockabilly

Auch hier ist ein angenehmer Wertkonservatismus zu beobachten, Musik für alte Männer wird behauptet, der Rückgriff authentischer scheinende Stilarten scheint aus einer gewissen Orientierungslosigkeit zu beruhen. Oder auf der Hoffnung Dissidenz hier noch Ursprünglicher vorzufinden.

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Hip Hop

Massenkompatibles Produkt, abgekoppelt von der einstmaligen Dreieinigkeit von B-boying, Writing und Rappen. Hip Hop hierzulande erlebt nach hoffnungsvollen Ansätzen eine unglaubliche Verflachung und Trivialisierung. Auf der anderen Seite des grossen Teiches scheint sich ein Rollback was das Frauenbild betrifft zu vollziehen.

Noisepop, Hamburger Schule etc.

Aus ähnlichen Wurzeln kommend war der hohe Reflexionsgrad in Text und Musik nicht ewig durchzuhalten. Verflachung auch hier allerorten. Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel, siehe Blumfeld.

Headz, New Electronica

Vom Ansatz her eher was für Esoteriker, ist das Feld der Bleeps und Clonx weitgehend abgegrast, ein weites Feld für Soundforscher und andere Nerds.

House

Einzig legitimer Disconachfolger in Musik und Habitus, interresant weil Tanzmusik mit wenig bedeutungsgeladenen Inhalten, einfach zu konsumieren, da gerade Bassdrumlinie vorherrschend.

D’n’B, Jungle und verwandte Spielarten

In England enstanden und noch schneller und bewusster als Techno ausdiferenziert und kommerzialisiert worden, der Soundtrack für die späten 90’er, zum teil mit Anleihen aus Jazz, Soul und anderen Spielarten der schwarzen Musik versehen, stellenweise schon selbst als Jazz rezipierbar. Durch den gebrochenen Rythmus ist das Ganze nicht so einfach zu goutieren wie andere Formen der Tanzmusik, auch hier bietet sich ein weites Feld für beliebiges Spezialistentum.

Hardcore

Einst durch eine falsche Rezeption Lieblingsound der Linken (siehe Cro Mags Plattencover „Age of Quarrel“), bleibt vom eigentlichen D.I.Y.-Anspruch des HC nichts mehr übrig. Im Mainstream ist der Sound erhalten, ansonsten ist da nur noch Metal zu hören, vielleicht noch ein wenig Collegerock. Aus dem HC entsprungene Ideologien (S.E.) fallen durch eine ausgesprochen esoterische und antiemanzipatorische Grundhaltung auf.

Digital Hardcore

Breakbeatspielart mit Crust/Punkattitüde, strikter Antipop, wird den Weg aller Nischenprodukte gehen, obwohl diese Nischen immmer schwerer zu finden sein werden, die klassischen AJZ und Juzis gibts nicht mehr. Interresant für uns ist hier eine mehr oder weniger ausgeprägte Verweigerungshaltung.

Faschorock, „nonkonforme“ Liedermacher

Gefährlicher Dreck, zum Glück ist sowas auf Grund der mangelnden musikalischen Qulität noch nicht mainstreamtauglich. Als musikalisches Mittel werden verstärkt Metalballaden genutzt. Trotz oder gerade wegen der staatlichen Indizierung ist hier ein nicht zu unterschätzender Markt entstanden. Alle Anzeichen einer Subkultur sind ausgeprägt, die erste Subkultur, die nicht gegen eine reaktionäre Elterngeneration gerichtet ist, sondern jeden SS-Opa vor Freude im Kreise springen lässt.
Kay



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last modified: 28.3.2007