home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt
[77][<<][>>]

Und der, 5.1k

Und der Haifisch, der hat Zähne...


Wenngleich nach dem eher planlosen Auftreten der Ninas, Sabrinas und Coras in die Phalanx der maskulinen Domäne „HipHop“ eingedrungen werden kann, ist dies begrüßenswert. Insofern dies auch mit der notwendigen Überzeugung und dem Wissen um den Ursprung des Ganzen getan wird, ist das Unterfangen sogar unterstützenswert. Wird man bei den Recherchen nach den Übeln des Genres jedoch sogleich vor der eigenen Haustür derart unsanft gestoppt, kann nur eine Prämisse gelten: „Praestat tacere quam loqui“ oder „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“.

Ganz im Gegenteil


Mittlerweile kann es fast schon als Novität im ganzen gelten, wenn ein neuer Stern am Himmel des Sprechgesangs aufgeht, dessen synonyme Bezeichnung nicht mit den Pronomen „er“, „ihn“ und „sein“ zu bewerkstelligen ist. Obschon die vormaligen Versuche, weibliche Rapperinnen in den Schlagzeilen, Hitparaden, Agenturen und dergleichen zu installieren, letzten Endes fehlschlug, ist ein jedes neues Unterfangen ein Schlag gegen die Respekt, Akzeptanz und Toleranz heuchelnde Gemeinde. Ob Mann oder Frau, im steten Konkurrenzkampf um Absatz und Publikum ist ein jeder, respektive eine jede, ein natürlicher Feind, der gerade das Fass zum Überlaufen bringen könnte.
Wenn dabei obendrein, wie im vorliegenden Fall, eine kritischere Betrachtungsweise an den Tag gelegt wird, deren nicht einmal sämtliche Interpreten des Genres Herr werden können, ist ein wenig Schadenfreude angebracht.
Grundsätzlich wird vermittelt, dass nicht generell der Schulterschluss zu den Kollegen dargetan werden kann, ohne dass das grundlegende Feeling, HipHop zu leben, wahrheitsgemäß versichert wird. Nun, wenn die Rapperin der Institution „Pyranja“ angibt, nicht jedem das abnehmen zu können, was er dergleichen darbietet, kann dem nur gefolgt werden. Man sollte sogar so weit gehen, einen Grundsatz der negativen Vermutung aufzustellen. Niemand gilt als vereidigt, bis er den Gegenbeweis angetreten ist. Beweislastumkehr hin oder her, hier gibt es keine strafrechtlich relevanten Aspekte. Der Patriot würde es neighbourhood nennen, andere wiederum die letzte Chance. Gerade nachfolgendes Beispiel zeigt die dringende Notwendigkeit dieses Handelns.
Haifisch, 11.6k
der hat Zähne, 8.7k

Malcolmania

Nachdem hierzulande der Reduzierung der Quantität nunmehr auch eine atemberaubende Minderung der Qualität einherzugehen scheint, sind die übrig bleibenden darum bemüht, ihre Vorzüge mit diskriminierenden Äußerungen anzupreisen. Im Blickpunkt des Interesses stehen dabei einmal mehr Leipziger DJs.
Währenddem ein, man ist fast geneigt zu sagen, „Kartell“ einsam seine Kreise zieht, werden die Interpreten immer älter und mit diesem Werdegang ist ehedem die Einsicht, etwas zu tun, was das allmorgendliche Zähneputzen nicht zu rechtfertigen vermag, seit ehedem tiefer verborgen als das ominöse Bernsteinzimmer.
Allen voran dabei ein „Künstler“, der sich DJ Malcolm nennt. Obschon die Namensgebung für einen Menschen, der von sich behauptet, alsbald das vierte Jahrzehnt seines Lebens bestreiten zu müssen, mehr als nur ein Schmunzeln bereithält, sind doch die bislang dargebotenen Lippenbekenntnisse mehr als besorgniserregend.
Im Lichte der, aufgrund der Unflexibilität der die Ermittlung führenden „Ulan-Bator-Streitgenossenschaft“, noch immer nicht abgeschlossenen Debatte um die schwulenfeindlichen Äußerungen von Rotzlöffel’s Hifi, lässt es sich deren omnipräsentes Mitglied DJ Malcolm nicht nehmen, Foren des Internets, die um eine sachliche Auseinandersetzung mit den erhobenen Vorwürfen bemüht waren, zu benutzen, um Teilnehmer dieser Diskussionsrunden in aller Öffentlichkeit zu beleidigen.
Dort, wo „schwul“ immer noch als Schimpfwort en vogue ist, ist es gerade bei unserem selbsternannten Bürgerrechtler mit der intellektuellen Einsichtsfähigkeit in die Tragweite seines Handelns nicht weit her. Nunmehr scheint er zu verkennen, dass das Vorbild seiner Namensgebung zwar vornehmlich gegen die Diskriminierung der Schwarzen eintrat. Eine solche lässt sich aber mit dem Grundgedanken jedweder Diskriminierung aufgrund Geschlechts, Abstammung, Rasse, Sprache, Heimat und Herkunft und Glaubens benachteiligt und im Umkehrschluss natürlich auch nicht bevorzugt werden, nicht vereinbaren. Insofern sind die strafbewährten Äußerungen des DJs so zu deuten, dass er jegliche Lebensgestaltung, die sich auf gleichgeschlechtliche Partnerschaften begründet, als nicht gerechtfertigt anerkennt, sie mithin in homophober Art und Weise diskriminiert.
Insofern verwundert die Scheinheiligkeit in diesem wenig professionell anmutenden Gefüge mehr als über Gebühr. Sämtliche Beiträge, die die kritische Bewertung des HipHop zum Inhalt haben, werden mit Misskredit in obszöner Art und Weise rezensiert, weil sie mithin „Scheiße“ sind. Die Verfasser jener Artikel sind dabei den Perversitäten der Malcolm’schen Hirngespinste ausgesetzt, der Grenzbereich des guten Geschmacks ist nunmehr schon allein mit einem Engagement des „Künstlers“ überschritten.
Bevor jedoch ein wiederholtes Mal die Gefahr besteht, „alle über einen Kamm zu scheren“, sei hierbei gesondert darauf hingewiesen, dass sich erhobene Vorwürfe vorerst nur gegen die genannte Person richten. Bei einer anhaltenden Tolerierung könnte natürlich anders zu entscheiden sein. Und ehe sich das Ermittlungskommando ein weiteres Mal um Aufklärung bemühen möchte, sei daran erinnert, das Beweis in vorliegendem Fall mit der Internetseite von www.rollingsounds.de geführt werden wird.

Teewald


home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt |
[77][<<][>>][top]

last modified: 28.3.2007