[Da beim Training für den anstehenden Volleyball-Cup Kays Platte des Monats
zerbrochen ist, fordert er euch hiermit auf, eigene Plattenkritiken zu
verfassen oder besser die Finger von zu lassen] |
Diesmal gibts keinen konkreten Titel abzufeiern/zu dissen sondern eine
Art Rezensionsbaukasten, einen Fahrplan, um eine Rezension selber zu bauen
so für zu Hause. In den bunten und manchmal auch nicht so bunten
Mags und Zines spielen Rezensionen neuer Titel eine nicht zu
unterschätzende Rolle, bieten sie doch Gelegenheit a) jede Menge
Tonträger zum Nulltarif zu erhalten und b) jede Menge Seiten
vollzubekommen, so daß sich einschlägige Fanzines gelegentlich wie
Kataloge lesen. Da wird sich die Mühe gemacht, etliche Kilo Tonträger
(meistens jede Menge Schrott) durchzuhören und zu bewerten. Bei
Blättern, deren Schreiber von diesen leben möchten, kann ich das auch
ganz gut verstehen, spielen Anzeigen der Musikindustrie doch eine wichtige
Rolle im Finanzplan: genaugenommen ist es der Job der verehrten Journalisten,
sich Rezensionen am Fließband aus den Fingern zu saugen. Es gibt
schlimmere Arten, sich seine Brötchen zu verdienen. In der Sparte Fanzines
wirds dann schon merkwürdig. Man könnte soetwas auch als eine
ehrenamtlich erstellte Kundenberatungsbroschüre lesen. Stellt euch das mal
bei anderen Produkten, z.B. bei Handys, vor. Gut, Fanzines sind meist wirklich
nicht sonderlich abhängig von den Großen der Musikindustrie sondern
geben dem geneigten Leser auch die Möglichkeit, Produkte mittlere Labels
bis hin zu absoluten Zwerglabels kennen&kaufen zu lernen.Ein weiterer
Vorteil der Arbeit an Rezensionen sind die kostenlosen Promotionsexemplare,
welche die private Tonträgersammlung schnell vergrößern, aber
das hatten wir schon eingangs. Hab ich schon von einem Folgeproblem
berichtet? Der Schlepperei endlos schwerer Plattenkisten beim Umzug in eine
andere Wohnung. Bezahlt einem keiner.
Aber ich bin abgeglitten, eigentlich sollte diese Nichtrezension doch eine Art
Baukasten werden.
Also rein in die Rezension muß:
a) der Name der/des Musikanten und der Platte
b) das Bezugssytem, in dem sich das Erzeugniss befindet (erst allgemein durch
eine Nennung der Musiksparte und spezieller durch Aufzählung derer, die
schon ähnliches verfertigt haben)
c) eine Beschreibung des zu erwartenden Sounds in Verbindung mit Punkt b)
d) eine Bewertung kultureller und gesellschaftlicher Art in Verbindung mit a)
e) eine Aufzählung dessen, was der/die Künstler schon so alles
gemacht haben (Platten, Konzerte, Shows)
Diese Punkte sollten im wesentlichen in der Rezension enthalten sein. Erweitert
wird dann meistens noch um private Bezüge und Bewertungen, was dem Leser
meist einiges über den Schreiber erzählt, aber wenig über das
Produkt Platte. Besonders unterhaltsam wirds, wenn zum einen ein
kompletter Verriß geschrieben wird, wobei die schönsten diejenigen
sind, die dafür nur einige Worte brauchen (Materialverschwendung...), und
wenn der Autor keinen Schimmer hat, worüber er da schreibt und einfach die
obengenannten Punkte abarbeitet. Das kommt öfter vor, als einem lieb ist
bei den tausenden Neuerscheinenungen jeden Monat. So, ich muß
jetzt in den Plattenladen meines Vertrauens DIE PLATTE für nächste
Heft finden...
Kay
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