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Am Samstag, den 17. Juni, findet in Leipzig-Grünau eine große Antifa-Demo unter dem Motto „Wir wollen kein Teil einer Nazi-Bewegung sein!“ statt. Nachfolgend dokumentieren wir den gemeinsamen Aufruf der Grünauer Antifa-Gruppe, des Bündnis gegen Rechts und des Antifa-Schulnetzes.
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Wir wollen kein Teil einer Nazi-Bewegung sein!
Die Zeit ist reif...

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Schaut bei Naziübergriffen nicht weg, greift ein!

Grünau ist eine triste Plattenbausiedlung am Rande der Stadt Leipzig
In einem Wald aus Betonklötzern fand schon in den frühen 90er Jahren die sächsische NPD fruchtbaren Nährboden für ihre neue Wählerschaft in Ostdeutschland. Die von nun an ständig wachsende Zahl von NPD-Anhängern im Stadtteil wurde mehr und mehr auch auf der

Für alternative Jugendzentren!

Straße präsent. Es häuften sich Überfälle auf Cliquen, MigrantInnen und Jugendclubs, sowie Übergriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln und Fußgängerzonen. Dabei schreckten die Täter, eindeutig aus der Nazi-Szene kommend, nicht vor gezieltem Vorgehen gegen Einzelpersonen zurück.
Unterstützt durch die Integration von mittlerweile verbotenen faschistischen Organisationen in die NPD, wie u.a. der FAP und der Wiking-Jugend, konnten sich ausgeprägte Strukturen der Nazis in Leipzig-Grünau etablieren. Begünstigt wurde dieses Vorgehen durch

Gegen die akzeptierende Sozialarbeit mit rechten Jugendlichen!

konzeptlose Sozialarbeit mit Jugendlichen. Die Leipziger Stadtverwaltung schaute bei der Verbreitung und Verfestigung eindeutig nationalsozialistischer, antisemitischer, ausländerfeindlicher und gewaltverherrlichender Ideologien tatenlos zu. Erst als autonome Leipziger AntifaschistInnen durch lautstarke Proteste in der Öffentlichkeit präsent wurden, wachten die Verantwortlichen langsam auf.
Augenscheinlichstes Ergebnis dieser Proteste war die umstrittene Debatte der

Für antifaschistische und antirassistische Jugendkulturen!

Leipziger Stadtverwaltung Anfang 1999. Diese war zu diesem Zeitpunkt eine unumgängliche Folge der Situation in Grünau. Bei den Diskussionen ging es u.a. auch um den dubiosen Jugendtreff „Kirschberghaus“. Die Bedeutung des Hauses als einschlägiger Treffpunkt der sächsischen Naziszene und dessen Funktion als eine wichtige Kontaktstelle deutschlandweit agierender Fascho-Organisationen war selbst dem Verfassungsschutz bekannt.

Für eine grenzenlose gerechte und solidarische Gesellschaft – ohne Ausbeutung und Unterdrückung!

Dennoch wurden diese Fakten bis zuletzt von der Stadtverwaltung geleugnet.

Tatsache ist, dass sich trotz zahlreicher Diskussionen und Gespräche der verantwortlichen Institutionen sowie einer aktiven Öffentlichkeitsarbeit der Leipziger Antifas nicht viel geändert hat.
Das Potential Rechtsorientierter im Leipziger Stadtteil Grünau hat sich – trotz gegenteiliger öffentlicher Meinung – keineswegs vermindert. Es ist nach wie vor sehr hoch. Bedrohungen und Überfälle auf Andersdenkende und augenscheinlich alternative Menschen sind daher noch

Für ein antifaschistisches und antirassistisches Klima in Grünau und überall!

immer tägliche Realität, wodurch sich jene sehr stark eingeschränkt und zurückgedrängt fühlen. Verschlimmert wird diese Situation durch eine nach wie vor falsch angelegte Jugend- und Sozialarbeit. Die Schließung des Jugendtreffs „Kirschberghaus“ und ein versprochenes neues Jugendkonzept für Leipzig ließen ein wenig Hoffnung aufkommen. Dennoch läuft alles ohne große Veränderungen weiter wie bisher.

Wie sollen tolerante Menschen in einer Umgebung zufrieden leben können, in welcher „Rechts-Sein“ als cool und chic angesehen wird? Läßt nicht die Angst vor Neonazis und deren brutalen

Organisiert den antifaschistischen Widerstand!

Übergriffen öffentlichen Protest verstummen?
Aus diesen Gründen halten wir eine antifaschistische Demonstration in Grünau für unbedingt erforderlich, um dem rechten Druck etwas entgegen zu setzen!
Da sich die Lebensumstände besonders für Jugendliche in Grünau noch immer nicht geändert haben, sondern nur nicht mehr interessant genug für die Presse sind, wollen wir mit einer großen Demonstration an die Bevölkerung und Öffentlichkeit appellieren. Durch diese

Samstag 17.06.2000
14.00 Uhr
Leipzig-Grünau
Allee-Center
(Schönauer-/Breisgaustr.)

Demonstration wollen wir allen – inbesondere den Grünauer Jugendlichen – die Möglichkeit geben, ihre Ablehnung gegen derartige Verhältnisse zu zeigen.

GAG, c/o Infoladen, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig
BGR, c/o VL, PF 54, 04251 Leipzig, e-Mail: bgr@mail.nadir.org, Fax: 0341-3013269,
ASN, c/o Infoladen, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig



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last modified: 28.3.2007