home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt
[141][<<][>>]

Ostinato (Washington D.C./US), 33.8k
Maserati (US), 35.8k
Diario (Leipzig, Velocity Sounds), 28.9k
Ostinato, 1.1k Maserati, 1.1k Diario, 0.9k

Post ist Pop

So genannte Postrock-Shows waren vor wenigen Jahren für Leipzig eine offensichtliche Unbekannte. Wer sich damit nicht abfinden wollte, um vor allem Helden wie Godspeed, Mogwai oder auch Songs Ohia oder June of 44 (!Achtung – die sind nur spontane individuelle Beispiele des Autors) endlich einmal live zu erleben, so mussten Fahrgemeinschaften nach Berlin bzw, bitte halten Sie sich fest, nach Dresden gebildet werden, um Konzerte hinterher erst richtig auf der Rüchfahrt und Autobahn erst richtig entfalten zu lassen. Diese Zeiten sind vorbei.
Sie sind genauer gesagt auch schon eine ganze Weile vorbei, spätestens, seit es derartiges musikalisches Angebot in allen Ecken der Stadt zu erleben gibt (Hier sei freundlicherweise die nato, das schubladenkonsortium samt UT Connewitz und frühauf und das Zoro erwähnt). Auch das Conne Island ließ sich nicht lumpen und holte sich nach Jahren der Indie-Dürre endlich Bands auf ihre Bühne, die nicht nur, aber vor allem aus Chicago, Washington oder Boston kamen und mehr als eine Handvoll verzückte Zuhörerschaft hinterließ. Derartige Konzerte sind also mittlerweile ähnlich populär wie manch klassisches Popkonzert (was soll das sein?) oder die für das Conne Island konstanten Hardcore-Shows. Das hat natürlich viele Gründe. Zum einen sprießen nach wie vor Bands aus sämtlichen musikalischen Böden dieser Erde (bzw myspace ermöglicht zum ersten mal die Kenntnisnahme der Hülle und Fülle an so called Indie/Postrock Bands). Zum anderen sind die ursprüngliche unkonventionelle Herangehensweise jener „Szene“ an Musik samt ihrer Strukturen mittlerweile alles andere als unkonventionell. Dies soll heißen, dass Vertracktheit, der Verzicht auf Gesang, Disharmonie oder das extreme Spiel mit Laut und Leise im Pop schon lange ihren festen Stellenwert im Business um Konzerte, Style und Nerdismus erlangt haben. Post ist Pop. Das „Danach“ scheint schon lange wieder vorbei.
Das Konzert von OSTINATO, MASERATI und DIARIO wird jedoch erst in der Nacht zum 21. März vorbei sein. Mit Gesang ist auch an diesem Abend, trotz drei teilhabender Bands, wenig bis kaum zu rechnen sein. Aber das sollte ja bekanntlich niemanden mehr ernsthaft von einem Konzert abhalten können. So scheint der Abend homogener zu klingen, als er in Wirklichkeit werden wird.
Er wird zeigen, dass der gleiche Ansatz an Musik an den unterschiedlichsten Plätzen der Erde die unterschiedlichsten Ausdrücke finden und doch sehr viel miteinander gemein haben kann. Was die drei Bands eint, ist die Musik als Ausdrucksmittel auf ganz banaler Ebene. Eine Ebene, die – nicht künstlerisch banal – auf ganz persönlicher Art und Weise, ihr individuelle ästhetische Sprache gefunden hat – jede Band für sich und doch irgendwie alle ähnlich. Und so soll hier nicht krampfhaft versucht werden, alle drei Bands in einer kryptischen Gemeinschaft aufgehen zu lassen. Der Ansatz von MASERATI, DIARIO und OSTINATO ist jedoch nicht anders zu beschreiben, bzw. wollte ich nicht dreimal schreiben, was die Bands ausmacht. Was DIARIO, OSTINATO und MASERATI jedoch musikalisch unterscheidet, soll hier gar nicht erst versucht werden, mit Worten zu erläutern, da selbst die Musik ohne große bzw. ganz ohne Wörter auskommen muss. Dazu sei einfach nur ans Herz gelegt, sich auf einen musikalischen Rockpost-Abend einzulassen, der ganz bewusst zwischen musikalischer Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit zu spielen weiß. Gewiss.

Für Fans of: OSTINATO/MASERATI/DIARIO

jeremy



home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt |
[141][<<][>>][top]

last modified: 28.3.2007