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Country jenseits von Rednecktum |
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Blood on the Honky Tonk Floor, Mikrowelle ![]() Auch das Country Landeimucke wäre ist richtig. Und doch existiert da noch etwas, was diesen Stil interessant macht und das Jenseits von Truckerromantik und Rednecktum. Country war eben auch schon immer eine Ausdrucksform der Marginalisierten, der Hässlichen und Unterdrückten die dunkle Seite des amerikanischen Traums, das Scheitern des Pursuit of Happiness und seine Erfüllung gleichermaßen. Blood on the Honky Tonk Floor kommen aus Berlin und spielen satten RocknRoll mit Einflüssen von Rockabilly und Surf, auf der letzten Produktion war gar ein wenig Funkiness zu hören. White Trash eben. White Trash wäre auch das Stichwort für den zweiten Künstler des Abends: Mikrowelle. Jahrelang unterwegs in den Gefilden des Crossoverrocks gelangte der Künstler mit Think About Mutation zu einiger Berühmtheit, um nun seine wahre Bestimmung zu entdecken. Angenehmes Entertainment lässt sich auch ohne Band und grossartige Technik bieten Trashklassiker zum verwursten gibt es zur Genüge. Und wenn aus dem Secret Agent Man in Mikrowellenmanier ein Geheimagent wird, oder aus den Ghostriders (in the Sky) die Nachtgeister, bleibt kein Auge trocken. Und auch hier gilt Amerika trotz der deutschen Übersetzungen als Projektionsfläche für alle möglichen Sehnsüchte und Eitelkeiten. Glamour mit minimal-Elektronik sei hier versprochen. Abgerundet wird der Abend durch Unterhaltung vom Plattenteller, und ich verspreche euch, ich werde Countryplatten keinesfalls rückwärts spielen, denn wer braucht schon ein Auto, einen Job, auch die blöde Töle kann mir gestohlen bleiben und als Lonesome Cowboy durch die Welt zu ziehen ist auch nicht ganz verkehrt, oder war das alles ganz anders? Kay |
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