Die Filmabteilung schießt zurück |
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Über Pakt der Wölfe, Zitatklauberei und für die
kunterbunte Kulturindustrie, ohne die der locker-flockige Kulturpessimismus
nicht derselbe wäre.
Zur Einleitung ein paar Schmankerl über den Autor, geschuldet der
Sichtung des vorangegangenen Newsflyers, speziell des Textes
Unterlassene Hilfeleistung von N.Assel. Der Autor
möchte mit folgender Filmrezension keinen Akt gegen die
Kulturindustrie (N.Assel) begehen, schaut er doch selber voll gerne Kino
und meint zu wissen, daß Kritik ohne Gegenstand so gar nicht fetzt, ist
deshalb glühender Bewunderer verschiedenster kulturindustrieller
Erzeugnisse. Dem Text eingefügte Zitate, sollten sie im speziellen auch
von Adorno oder seiner (der des Autors) empfindsame(n)
Großmutter (N.Assel) stammen, dienen nur zur Überspielung der
völlig kaputten und wirren Geistesbeschaffenheit des Autors, welche
wahrscheinlich dem vielen Alk und den wilden Partys
(N.Assel.) zuzuschreiben ist. Der Autor entschuldigt sich bei allen LeserInnen,
welche sich den Freuden des AbstinenzlerInnentums verschrieben haben, jedoch
gibt er offen zu, den Verlockungen...des Lebens (N.Assel) erlegen
zu sein, trägt weiterhin lieber Carhartt statt Second Hand Pullis und
hält in seiner ganzen Verwirrtheit daran fest, daß die ganzen
Abstinenzler eh die schlimmsten sind. (Die Toten Hosen) Desweiteren ist
er von Haus aus mit einer gesunden Arroganz statt Toleranz (Rocko
Schamoni) gesegnet, was ihn scheinbar in die Nähe eines N.Assels
rücken läßt. Jedoch soll nun Schluß mit dem
Geheul (Die Aeronauten) sein, denn der Autor möchte noch diesen
Abend seinem Lieblingsbrauereilokal (Tocotronic) einen Besuch
abstatten.
Nachdem ich meine Scham (Achtung, Seitenhieb!) über den zuletzt gesehenen
Film überwunden glaubte, entschied ich mich gegen die allerorts beliebte
Sneak Preview Vorstellung und wählte bewußt einen Film, über
welchen ich bis dato nur gutes hörte. Der Regisseur des fulminanten
Crying Freeman und einer der besten Cutter in der Geschichte des
Eastern (Das sind so Filme, meist aus den eher östlichen Gebieten unserer
schönen Mutter Erde, in denen sich, zumindest in den qualitativ besseren
Machwerken des Genres, immer alle unglaublich ästhetisch aufs Maul
hauen.) wirkten an ein und demselben Film mit, der zu allem Überfluß
auch noch eine französische Produktion ist und die sind bekanntlich nicht
erst seit Die fabelhafte Welt der Amelie ganz vorn mit dabei. Na,
wenn das nix is, geh ich voll beschädigt, du. Aber da bekanntlich
nicht alles Gold ist, was glänzt und die Minima Moralia von Adorno (Ich
habs schon wieder getan, man möge verzeihen.) nicht umsonst den
Untertitel Reflexionen aus dem beschädigten Leben trägt,
war wiedermal alles fürn Arsch. Um mein persönliches Leid noch
zu steigern, ging ich als einer der letzten in den Saal und fand mich in der
zweiten Reihe rechts außen wieder, Nackenschmerzen und
eingeschränktes Blickfeld sollten die Folge sein. Ach ja, der Film.
Frankreich mitten in der Aufklärung, in irgendeinem Kaff tötet eine
ominöse Bestie Frauen und Kinder, niemand kann sie zur Strecke bringen und
der König schickt einen Naturforscher samt Begleiter los, um dem Spuk ein
Ende zu bereiten. Der Forscher ist unglaublich cool, macht ständig Witze
über die abergläubische Bevölkerung und beim Baggern ist er echt
ein Großer (Fettes Brot; Hoffentlich hat die hier vor mir
niemand zitiert, sonst gerate ich wieder in Verdacht besinnungslos das
Zeug des Vordenkers wiederzukäuen (N.Assel)). Sein Begleiter, ein
Irokese vom Stamm der Mohawks, hat eine unglaublich düstere Ausstrahlung
und ist wahnsinnig sexy, was mir durch meine Kinobegleiterin bestätigt
wurde. Der Film lohnt schon allein, um ihn (den Indianer) auf sein
Äußeres zu reduzieren und im Lendenschurz kämpfen zu sehen.
Beide sind krasse Kampfsportatzen (Antifa-Jargon) und für
Action ist somit gesorgt. Das Geheimnis, wo und wie sie das alles gelernt
haben, wird wohl auf ewig die Menschheit beschäftigen und mir noch so
einige schlaflose Nächte bereiten. Der Film kommt an manchen Stellen
verworren daher und ist storytechnisch nicht gerade ein Meisterwerk. Die beiden
Drachentöter wursteln sich durch die verschiedenen Schauplätze,
inklusive mehrerer Bordellbesuche, und kommen gaaanz langsam einer
Verschwörung der Kirche auf die Spur. Die findet die Aufklärung
nämlich voll doof und will nicht, daß die Bevölkerung auf so
Ideen kommt wie daß das Leben ...Gott selbst ist (Langsam
glaube ich, daß der Ralf mir ins Gehirn geschissen hat, diesmal
ists von Hegel). Also soll dem König mit Hilfe der Bestie mal
gezeigt werden, daß er gefälligst den Labernasen
(beliebtes Schlagwort bei Teilen der Linken) von Philosophen in den Arsch zu
treten hat. Am Ende wird aber alles gut, bis auf den aufgebrachten Mob, welcher
dann so rumrevoluzzert und einen äußerst symphatischen Adligen
guillotiniert. Ja, ja, die Collateral Damage (neuer Supiefilm mit
olle Arnie) eben. Der Film besitzt an manchen Stellen durchaus Humor und
richtig lustig wird es immer, wenn der Wilde (O-Ton Film), also der
sexy Indianer, für Konfliktstoff mit den örtlichen Dumpfnasen sorgt.
Gutgemeinte Seitenhiebe gegen Kirche, Pöbel und den damaligen Adel machen
aber leider noch keinen guten Film, gute Martial Arts Einlagen schon. Da kommen
wir auch schon zum besseren Teil des Films. Die Kameraführung ist in den
meisten Sequenzen, nicht nur während der Hauerei, schlichtweg genial und
die Schnitte sind sowieso outstanding. Wenn der eher besonnen und ruhig
wirkende Mohawk erstmal loslegt, gibts kein Halten mehr. Zwar sind die
Kampfszenen oft sehr hektisch und teilweise wirr in das Geschehen
eingefügt, jedoch ist das visuelle Erlebnis für Martial Arts
FreundInnen nahezu perfekt, dennoch sind diese Szenen zu spärlich
gestreut, um den Film als Eastern anmuten zu lassen. Schade, aber ausleihen
kann man das gruselige Drama (Cinema) schon mal und sei es nur, um
sich den schmucken Indianer reinzuziehen. Um noch mal richtig nen
Dicken zu machen (Antifa-Jargon) noch ein Zitat von olle Bert
Brecht, weil den alten Schmusebär kann doch echt jeder leiden, bestimmt
auch jene, die nicht so auf Brillenträger aus Frankfurt stehen: In
Wirklichkeit ist die bürgerliche Welt nur unter Aufgabe der
bürgerlichen Kultur zu retten. Was wird er wohl damit gemeint haben?
Die literarischen Ergüsse von Benjamin Stuckrad-Barre etwa, oder
vielleicht doch eher so Krisenerscheinung (Verdammt, das böse Wort,
bloß noch mit was hinten dran.) und so? Na ja, nachlesen macht Spaß
und Kino gucken auch.
Schlaubi
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