Auf auf zum Punk- und Hardcore-Veteranentreffen. Zwei der
verdientesten deutschen Hardcore und Punkbands spielen an einem Abend in einem
Laden, der einstmals wie kein anderer für das Label Hardcore stand und
sich doch weiterentwickelt hat. Die radikale Punkattitüde und das
Politisieren des Hardcore sind allerdings schon Mitte der 90er Jahre,
zeitgleich mit der sogenannnten Bewegungslinken den Bach heruntergegangen, oder
eleganter ausgedrückt: die Mischung aus Sachzwängen, dem
Verwertungsmechanismus der Musikindustrie und damit einhergehend dem faktischen
Verschwinden eines wirklichen Independentsektors, falls es diesen jemals
wirklich gab, das Abhandenkommen der Gegner in Hinsicht auf gleichzeitige
Rebellionspotentiale, dem Untergang der klassischen AJZ...
Für viele der jetzt Dreissigjährigen waren die Konzerte dieser zwei
Bands Anfang der 90er Jahre kurz nach der Wende gewissermassen
identitätsstiftend, heute bleibt dabei nur ein angenehmes nostalgisches
Gefühl zurück. Dennoch, ich freu mich und hoffe an diesem Abend nicht
nur von Altpunks umgeben zu sein...
Kay
|