Eine Weisheit seit King Tubbys Tagen ist, daß der
Dub die Mutter aller Remixe ist. Das Mischpult avanciert zum eigenen Instrument
und macht durch das gezielte Weglassen oder Hinzufügen von Bestandteilen
eines Stückes einen neuen Sinn möglich oder holt versteckt geglaubte
Bestandteile ans Licht, den Song hinter dem Song. Einer der besten und
produktivsten Produzenten hierzulande ist ohne Zweifel der Hamburger Matthias
Arfmann, bekannt auch als Teil der Kastrierten Philosophen. Die Liste der
Künstler, die er produzierte und als Soundbastler unterstützte, liest
sich wie ein who-is-who der Szene. Von Absolute Beginner über Cora E und
Seeed bis Zion Train von A bis Z reicht das musikalische Feld. Daß man da
auf die Idee kommt, seine Dubs zu veröffentlichen, liegt nahe. Der Turtle
Bay Country Club war geboren und hat mitnichten etwas mit der uramerikanischen
Musikspielart zu tun sondern bezeichnet einen Ort, einen Golfplatz in Hawaii.
Tiefe Bässe mit der notwendigen Ruhe, die dich im Magen treffen. Und das
ohne die Realitäten in dieser Welt außer Acht zu lassen, wenn
freilich auch ein leichter Hang zur Verschwörungstheorie unterstellt
werden darf Neoliberalismus in der Familie Neoliberalismus überall,
der Silicon Dub über das Silicon als Gesellschaftskitt. Dub
Decade zeigt das sich POP und DUB nicht feindlich verhalten sondern
gewissermassen Geschwister sind...
Kay
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