Leserbrief (No.1)
betr.: Meine Freunde ess ich nicht! Was ist links am
Veganismus? aus CEE IEH #70
beim lesen ihres berichtes was ist links am
veganismus? ging mir wirklich das messer in der tasche auf. uns veganern
geht es in erster linie darum, das leiden zu vermeiden. und selbst sie
können nicht leugnen, daß tiere und menschen gleichermaßen
schmerzen empfinden können. das argument mit dem löwenzahn auf der
autobahn ist insofern einfach falsch, da pflanzen kein zentrales nervensystem
besitzen und demzufolge auch keine schmerzen empfinden können. das sollte
doch selbst ihnen einleuchten. und nur weil der mensch aus seiner entwicklung
heraus zufällig ein höher entwickeltes gehirn hat, darf er sich denn
deswegen einfach anmaßen, geschöpfe zu quälen, nur weil diese
ihr recht nicht willentlich setzen können? hat ein kalb nicht
das recht, die ihm zustehende muttermilch für sich zu beanspruchen, hat
das huhn keinen anspruch auf freiheit, nur, weil es nicht
vernunftbegabt ist? wenn sie das behaupten, nehmen sie sich mehr
heraus als ihnen zusteht. ganz nebenbei werden die tiere NUR wegen der
profitgier, welche allerdings nicht von der gesellschaft
aufgezwungen ist (kommt ins 21.jhd.!) in diesem maße so gehalten.
alternativen wären natürlich machbar, aber wieso denn, wenn es so
viel einfacher und billiger geht, und solange es den menschen nicht
auffällt (bzw. sie sich nicht drum kümmern, wie die tiere gehalten
werden), machen wir eben weiter. DAS ist wahre kommerzkacke.
by the way, n ziemlich blödes argument mit den coolen
klamotten, daß ihr euch eurer oberflächlichkeit nicht
schämt!
mit nicht so freundlichen grüßen
maria n.
Leserbrief (No.2)
betr.: Meine Freunde ess ich nicht! Was ist links am
Veganismus? aus CEE IEH #70
ich hab gerade Meine Freunde ess ich
nicht! was ist links am Veganismus? gelesen.
Ihr habt überhaupt keine Ahnung, was Veganismus eigentlich ist.
Wiglaf Droste beispielsweise fragte sich in Bezug auf Kleidung: Was
aber tragen Vegane? Baströckchen?
ha, ha!
zum Veganismus radikalisiert
Veganismus ist nicht radikal. Es gibt radikale Veganer, aber die sind eher in
der Minderheit.
Schon diese bloße Möglichkeit, die Natur mittels der Vernunft
für den Menschen zu nutzen, unabhängig von ihrer konkreten sinnvollen
oder kritikablen Ausgestaltung, lehnen die VeganerInnen ab.
Diese Behauptung ist absurd, natürlich lehne ich das Nutzen der Natur
nicht ab, ich will ja schließlich weiterleben. Ich will das nur auf
ethisch verträgliche Weise tun: insoweit, dass ich kein unnötiges
Leid in Kauf nehme. Was für jeden zivilisierten Mensch heutzutage bei
unseren Artgenossen selbstverständlich sein sollte, sollte auch bei
anderen leidensfähigen Wesen zumindestens bedacht werden.
Menschenfeindlichkeit
Wer ist denn menschenfeindlich, ihr beschimpft ja andere Menschen.
Wenn man das Tier nicht zum Menschen erhöhen kann, muß man den
Menschen eben zum Tier erniedrigen ... so ein Krampf
Diese Praxis geht nicht auf die Veränderung gesellschaftlicher
Verhältnisse, sondern erschöpft sich in der Selbstkasteiung durch den
Verzicht auf leckeres Essen und coole Klamotten und in der
spießig-moralischen Haltung, die eigene Person von der angeblichen Schuld
der Menschheit an der gequälten Kreatur freizusprechen.
Selbstkasteiung oh mein Gott, wie kann man nur so voller Vorurteile
sein.
Verzicht auf leckeres Essen Denkt ihr, Fleisch ist lecker? wirklich?
Verzicht auf coole Klamotten? und Ihr wollt den Kapitalismus abschaffen, der
genau auf dieser Konsumhaltung beruht. Das ist doch alles lächerlich.
Hier wird Wesen, die bestenfalls Bedürfnisse haben, keine
Gefühle im Sinn von Schmerzempfindungen, ein Rechtsbewußtsein
angedichtet,
natürlich hat ein Tier kein Rechtsbewußtsein
oder sie zumindest zu Subjekten eines Rechts gemacht,
was sie ja eigentlich schon sind. Es gibt sogar ein Tierschutzgesetz, gegen das
allerdings permanent verstoßen wird.
Das ihnen von Natur aus zukommen soll, aber nicht tut: Recht kann nur
willentlich, also nur von Menschen gesetzt werden.
Rechte (auch Menschenrecht) kommen niemanden aus der Natur zu.
Hier wird dem Veganismus eine Behauptung unterstellt, die lächerlich ist
und damit soll dann Veganismus lächerlich gemacht werden. Das ist
ungefähr so, als würde ich behaupten, ihr sagt, die Erde sei eine
Banane, die gerade von einem Riesenaffen geschält wird und dann schreibe
ich einen Artikel, in dem ich aus dieser Aussage folgere, dass ihr Idioten
seid. Herzlichen Glückwunsch, gut argumentiert!
Gleiches Recht für alle! wobei mit alle
Menschen und Tiere gemeint sind, was durch
eine emporgestreckte Pfote neben einer erhobenen Faust symbolisiert
werden soll.
Gleiches Recht für alle? Ich kann nur meine Aussage wiederholen: Ihr wisst
nicht, was Veganismus ist. Natürlich bin ich auch für das Stimmrecht
für Hamster!
Da ist ja der Bayern Kurier ja noch sachlich, objektiv und
informativ im Vergleich zu eurem Mist da.
Und ihr sitzt da, werdet fett bei leckerem Essen, kauft coole Kleidung und
wollt durch euere Konsumhaltung ... äh hab ich ja schon geschrieben
... .
Vegane Grüße
Kurt Grassl
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