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Im folgenden drucken wir einen LeserInnenbrief von Kahina e.V. zu einem Artikel im CEE IEH #69 ab. |
Erklärung von Kahina |
Betrifft den Artikel Bitte, bitte! Zu den FlüchtlingsprotestenAls Gruppe, die seit vielen Jahren Flüchtlinge im Asylverfahren unterstützt, die Öffentlichkeitsarbeit zu Themen wie Flucht und Migration sowie zu gesellschaftlichen Problemen in Ländern des Nahen und Mittleren Osten leistet und die darüber hinaus die Selbstorganisation von Flüchtlingen fördert (Radioprogramme; Logisitik; politischer Austausch mit Exilgruppen) haben wir wie auch im CEE IEH etwas vage, jedoch tatsächlich angedeutet auch die Flüchtlingsproteste im Sommer unterstützt. Um so mehr sind wir über den im CEE IEH erschienenen Artikel eines/einer gewissen Klara (Gender ist alles!) erstaunt und wütend, und zwar aus zwei Gründen:1. Der/die Autor/in verfügt zwar über einige Kenntnisse, was so die Flüchtlingssachen betrifft. Er/sie vermag jedoch nicht, die stattgefundenen Proteste gesellschaftlich zu kontextualisieren. So hätte ihm/ihr klar sein müssen, dass erstmals in Leipzig und Umgebung (womöglich auch erstmals im Osten) über die Heimgrenzen hinweg eine sehr große Gruppe von sozial, kulturell (im Sinne von Sprache, sozial gelerntem Habitus usw.) und geschlechtlich unterschiedlichen Individuen einen Konsens für ihren Protest gefunden haben. Ausdruck des Konsenses war der gemeinsame Forderungskatalog. Wir möchten dies noch einmal betonen. Ist es doch gerade angesichts einer durch Aufenthaltsbeschränkungen, einer Spaltung durch Aufenthaltstitel, einer aus aus der Vorfluchtgeschichte und Fluchtgeschichte herrührenden Interessenverschiedenheit immer sehr schwierig, Menschen zusammenzubringen. 2. Es entspricht schlicht und einfach nicht den Tatsachen, dass erst durch den in der jungle World erschienenen Artikel Spenden eintrafen, die aus dem Westen gekommen seien und hier gegebene Beträge weit übertroffen hätten. Fakt ist, dass nach dem jungle World-Artikel (der im übrigen erst auf unsere Initiative zustande kam) Spenden eintrafen. Dafür sind wir dankbar. Das ca. Achtfache an Spenden erhielten der Unterstützungskreis jedoch von Einzelpersonen und von linken Initiativen/Gruppen in Leipzig. Namentlich möchten wir die Frauen vom AFBL nennen, den Roten Stern Leipzig und die B12. Wir möchten uns für die Spenden noch einmal bedanken! Außerdem bedanken wir und bei der PDS. Im Namen der Flüchtlinge, die oft gefragt haben, woher die Spenden eigentlich sind, möchten wir uns auch bedanken. (Vielleicht ergeben sich außer Spenden mal auch direktere Kontakte!) Auch wenn es nicht ins Weltbild des Autors/der Autorin passt, aber es waren nicht die guten, linken Wessis mit der kritischen Theorie und dem gesellschaftspolitischen Durchblick und Engagement, die den Flüchtlingen vor allem zur Seite standen, sondern Leute von hier.
Kahina |
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