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Im folgenden dokumentieren wir den Redebeitrag der Ökologischen Linken Regionalgruppe südliche Ex-DDR zur Demonstration anlässlich des 1-jährigen Beginns der NATO-Luftangriffe auf Jugoslawien, an der trotz einigermassen okayer Mobilisierung sage und schreibe 25 Leute teilnahmen. (Ein bezeichnendes Armutszeugnis der Leipziger Linken!) |
Eine Zeitung für das Volk | |
Die LVZ, das Zentralorgan für Verblödung und plumpe Manipulation hatte da ausser dem Argumentationsscheiss regierungsoffizieller Stellen von der humanitären Katastrophe u.ä. nichts, aber auch gar nichts beizusteuern. Aber Hochsteins(1) Wurstblatt und Regionalpostille soll diesmal nur stellvertretend für die nahezu gesamte Medienlandschaft des Kriegstreibers BRD stehen. Was sich in den Veröffentlichungen hierzulande abspielte, war Frontberichterstattung life und fast wie nebenher die Entsorgung der Geschichte dieses Landes und seiner Verbrechen. Die Begründung vom Krieg wegen Auschwitz und die Erfindung von KZs durch den rotzgrünen Klüngel um Schröder, Scharping und Fischer kolportierten zunächst einmal fast alle Medien unrecherchiert mit. Sie haben sich damit aktiv an der Relativierung der Shoa, des singulären Verbrechens der Deutschen während des Nationalsozialismus, beteiligt. Ob es im weiteren
Und ganz im Sinne bürgerlicher Moralauffassungen wurden Fakten umgelogen oder einfach verschwiegen. Auch weil wohl niemand nachfragte. Erst kürzlich, nach fast einem Jahr und erst nach dem Eingeständnis der Verursacher berichteten deutsche Medien so erstmals über die Verwendung radioaktiver Uran-Munition durch die NATO. Davon war aber schon auf unserer Anti-Kriegsdemo am 22. Mai vergangenen Jahres zu hören.(2) Die Massengräber, welche die Serben hinterlassen haben sollen, reduzieren sich immer mehr. Mittlerweile werden bei bewaffneten Auseinandersetzungen im Kosovo mehr Menschen getötet als vor der NATO-Intervention. In Manier des Goebbelschen Reichspropagandaministeriums wurde vor einem Jahr die tägliche Steigerung der Anzahl der geflogenen Luftangriffe bejubelt. Aber Berichterstattung über PolitikerInnen, die getreu kapitalistischen Grundsätzen vom Geld, das nicht stinkt Spenden vermittelt oder gar eingesteckt haben, scheinen heute wichtiger. Da artikuliert die völkische Medienlandschaft das vorgebliche Entsetzen über Kohl und Schäubles Moral und ist doch nur neidisch auf deren Geldkoffer. Was heute aus Jugoslawien und dem Kosovo zu hören ist:
Es war und ist die freiwillige Gleichschaltung von Medien hierzulande, wie sie schon einmal im Deutschen Herbst 1977 zu erleben war, als sechs gegen sechs Millionen (Ausspruch von Heinrich Böll und damalige Titelzeile von BILD u.a.) Terror verübten. Militanter Widerstand mit all seinen Irrungen war Anlass für eine regierungsamtliche Informationbeschränkung, der sich alle Medien freiwillig unterwarfen. Und Gleichschaltung hat noch eine andere historische Kontinuität, die der Presse und des Rundfunks in Nazideutschland. Gleichschaltung übrigens, welche die zweite Titelzeile der LVZ, die von der Unabhängigkeit und Überparteilichkeit zur ersten Lüge werden lässt. Denn die Selbstbezichtigung im Titel: Leipziger Volkszeitung, ist keine Lüge. Völkischer als das Bürgerbefragungs-Medium aus dem Petersteinweg(3), gehts kaum noch. Egal welchen Scheiss ihr LeserInnenvolk auch denkt und ausspricht, wenn er nur dem ideologischen Mainstream der BlattmacherInnen entspricht, wird er abgedruckt. Regierungs- oder jedwede sonstige Amtlichkeit erfüllt nur einen Teil beanspruchter Objektivität in der Berichterstattung. Dann aber bitteschön wollen wir auch über jeden Furz von Tiefensee erfahren, wenn er des nächtens alternativen Projekten die Mittelstreichung androht, weil Lärm von dort seinen verantwortungsbewussten Schlaf störten. Erst recht wollen wir Bescheid wissen über die neue Leipziger Koalition der Kriegspartei SPD mit dem Rassisten Volker Schimpf und seinen FraktionistInnen von der Leipziger CDU. Wenn aber gesellschaftskritische Stimmen überhaupt nicht zu Gehör kommen, weil es das vorher explizit manipulierte LeserInnenvolk vorgeblich nicht hören will, dann bleiben bald nur noch zwei Alternativen. Boykott der LVZ, oder was Berliner ArbeiterInnen, Soldaten und Matrosen im Januar 1919 taten: Weil sie um die manipulative Wirkung des damals noch monopolartigen Mediums Zeitung wussten, besetzten sie kurzerhand das Zeitungsviertel und verhinderten das Erscheinen der schlimmsten völkisch-militaristischen Hetzblätter mit revolutionärer Gewalt.
Fußnoten: |
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