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Editorial. |
Die Redaktion ist dieser Tage ratlos, denn die Leserschaft, so es sie gibt,
lässt uns weitgehend unkommentiert so einiges durchgehen: vor einem halben
Jahr (#146) ließen wir den Kommunismus falsifizieren, um nur kurze Zeit
später die Massen unter dem Banner des Klassenkampfs zu agitieren (#
147/148). Inzwischen finden wir beides scheiße, weil gesellschaftlich und
kümmern uns lieber um den je-unsrigen Kram, genauer: um unsere Leiber. Spaß beiseite: wir wollen zwar nicht, dass, wie in schlechten Uni-Seminaren, Jeder und Jede ihren ideologischen Senf in`s CEE IEH drücken darf, aber etwas mehr Debatte fänden wir schon irgendwie gut. Dass das funktionieren kann, zeigt das Beispiel Antifa. Wenn auch nicht mit ihr, so doch immerhin über sie, wurde in den letzten Ausgaben diskutiert und auch diesmal haben wir einen Text dazu im Heft. Woran es liegt, dass die schwarzen Northface-Brigaden trotz des auf Demos etc. sichtbaren großen Selbstbewusstseins erstaunlich sprachlos blieben, wissen wir nicht. Vermutlich rüsten sie gerade für die finale Schlacht um das braune Reudnitz, dass die Nationalsozialisten fieserweise infiltriert haben. Ob die bräsige Parole Wir machen ein Fass auf! aber ein Zeugnis des fragwürdigen Bedürfnisses hiesiger Antifas nach dem miefigem Charme von Sport- und Schützenvereinen ist oder ob das von den Antifa-PR-Strategen ersonnene perfide Kalkül dahinter steht, mit ihr das bierselige Reudnitzer Lumpenproletariat anzulocken, damit es nicht nur glotzt (oder schlimmeres), sondern sich endlich auch mal in die Demo einreiht, muss aufgrund eben dieser Sprachlosigkeit wohl für immer im Dunklen bleiben Johannes Knauss |