10 Jahre Trends schaffen
und nie Trends verfolgen.
10 Jahre die Grenzen neu ausloten
und sich nie auf den Lorbeeren ausruhen.
10 Jahre sich nicht dem Markt unterwerfen. 10 Jahre lang neue Künstler aufbauen.
10 Jahre grossartige Musik.
Marcus Intalex
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Im Prinzip hat damit Marcus Intalex die Geschichte
von Metalheadz auf den Punkt gebracht. Doch verbunden werden muss die
Erfolgsgeschichte mit drei Namen: Kemistry (r.i.p.), Storm und Goldie. Die
beiden Frauen namen Goldie mit auf die richtigen Raves und infizierten ihn mit
dem Virus der Subbässe und Breakbeats. Sie stellten Goldie den Reinforced
Machern Dego und Mark vor und von da an gab es kein Halten mehr.
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Die Triade gründete gemeinsam mit dem stillen Teilhaber Doc Scott
1994 das Label Metalheadz. Ein Jahr später zündet Goldie mit seinem
ersten Album Timeless auf dem Majorlabel FFRR die
Popularitätszündschnur an der Bombe Drum & Bass: Das
Titelstück und der Kern des Doppelalbums ging in seiner Form weit
über alles hinaus, was das authentischste Stück moderner
Großstadtmusik jemals war. Timeless schraubte den
UK-Breakbeat in eine nie dagewesene Dimension, sprengte alle mittlerweile
vorgegebenen Rahmen und übersprang die Grenzen des Genres, ohne auch nur
ein anderes wirklich zu berühren. Goldie schöpfte die
Möglichkeiten moderner Technologie bis zum Letzten aus und hat doch keine
Hemmungen ob seiner Zielsetzung, die bis dato definitivste aller urbanen
kontemporären Formen des musikalischen Ausdrucks zu finden, auf manuell
erstellte Sounds zurückzugreifen. Wenn er ins Studio geht, dann malt er
Diagramme von Spannungsbögen und Sounds auf, anstatt sich mit der
Rhythmusprogrammierung im einzelnen zu beschäftigen. Er visualisiert seine
Klangvisionen und inspiriert die Produzenten mit denen er zusammen arbeitet auf
eine Weise, die für ihn als einen der besten Graffiti-Künstler der
Insel die natürlichste Ausdrucksweise darstellt. Und wenn Storm die
letzten Tracks von Goldie beschreibt, dann beziffert sie eher die einzelnen
Körperregionen, die von den einzelnen Sounds angesprochen werden, als von
dem Track im Ganzen zu sprechen.
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Kemistry & Storm, die sich inzwischen einen achtbaren Ruf in der
DJ-Szene gemacht hatten, kümmerten sich bei Metalheadz um die Betreuung
der Künstler, wie zum Beispiel Photek, Hidden Agenda oder Lemon D. Mit
wachsendem Ruhm und den damit einhergehenden Verpflichtungen trat die Arbeit
von Kemistry & Storm bei Metalheadz zunehmend in den Hintergrund und wurde
schließlich ganz aufgegeben, so dass sie sich fortan voll und ganz ihrer
eigenen musikalischen Karriere widmen konnten. Mit einer Reihe fulminanter
Liveauftritte auf dem Kontinent (u.a. im Conne Island) zeigten die beiden
Turntablequeens Anfang 1999 noch einmal, wo der Hammer hängt. Doch dann
nahm die Erfolgsgeschichte eine tragische Wende: Im April 99 kommt
Kemistry in London bei einem Autounfall ums Leben.
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Wenn nun zum ersten Mal in Leipzig Goldie und Storm gemeinsam hinter den
Decks stehen darf man sicher sein, dass hier Geschichte geschrieben wird.
Booga
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