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Weltmacht mit drei Buchstaben?

The (International) Noise Conspiracy,
Pipedown (Fat Wreck/USA), Red Lights Flash


The (International) Noise Conspiracy, 41.1k

Die Auflösung des Titelrätsels findet ihr unten im Text. Wer meint, nachschauen zu müssen, ist blöd. Wem spontan was einfällt, ebenfalls. Es ist nicht leicht, das Thema zu umschiffen, hat man ein Konzert mit The International Noise Conspiracy und zwei Pferden aus dem AF Records Stall anzukündigen. Sicher ist die Rolle der USA in der politischen wie in der kulturellen Welt eine diskutierbare, doch gerade deutsche, vermeintlich linke Jugendliche sollten doch bei Punkkonzerten amerikanischer Bands etwas mehr Intellekt zeigen, als dies in den letzten Jahren der Fall war. Bitte fragt euch beim nächsten „Fuck USA“-Chor: Wie viel Macht hat ein vereintes Deutschland? Welches Ziel verfolgt die Politik der EU? Was bedeutet islamistischer Fundamentalismus? Warum erklären auch Nazis den Kapitalismus zum Feind? Fragen, deren Betrachtung mindestens genau so viel Zeit eingeräumt werden sollte wie der nach dem Warum militärischer Interventionen seitens der Vereinigten Staaten – will man sich in einer weltpolitischen Auseinandersetzung nicht vollends disqualifizieren.
Ich finde es in jedem Fall erfreulich, wenn hier Bands spielen, die ein ernsthaftes politisches Anliegen vorbringen. Dies ist am 29.Oktober in dreierlei Hinsicht der Fall. Mit Red Lights Flash kommt da eine Band aus dem hässlichen Österreich. Hübscher Melody Core und textlich ganz auf Labellinie, wobei mir der Link zur fragwürdigen Tierrechtsorganisation Peta die ersten Sorgenfalten im Gesicht bereitet. Ebenso beim Anti Flag-Label unter Vertrag die kalifornische Formation Pipedown, deren musikalisches Gebräu schon etwas derber ausfällt. Als ganz passende Gradmesser seien Thrice oder Boy Sets Fire ins Feld geführt.
Definitiv das Highlight des Abends: der Refused-Nachfolger The International Noise Conspiracy. Die Schweden haben mit „Survival Sickness“ ein grandioses Debüt abgeliefert. Musikalisch eine Reise vom ‘60s Acid Rock zum ‘90s Surf und zurück zum guten, alten Sex Pistols-Style. Textlich eine Anklage sozialer, kultureller Herrschaftsverhältnisse, neo-liberaler Wirtschaftstrends und einer kapitalistischen Weltordnung. Inzwischen sind sie eine der populärsten Rockbands auf dem Globus. Um so schöner, sich ihr neues Album „Armed love“ (vom Erfolgsproduzenten Rick Rubin u.a. System of a Down, J.Cash...) in knisternder Clubatmosphäre reinziehen zu können. Bei Bedarf dürfen rote Fahnen und Hassis mitgebracht werden.

Auflösung des Titelrätsels: ICH

Biene


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last modified: 28.3.2007