home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt | [83][<<][>>] |
Alle Jahre wieder besucht uns nicht nur der heilige Klaus, wobei sich aus diesem Anlass traditionsgemäß mehrere Tage lang gehörig ein tüchtiger Ranzen angefuttert wird sondern gibt es dankenswerterweise auch eine Veranstaltung, bei der sich die im nachhinein als doch eigentlich überflüssig erkannten Pfunde freudvoll wieder wegtanzen lassen. Die diesjährige Claus Ska Tour ist nichts für Traditionalisten, es handelt sich auch nicht um reinen Ska, der da geboten wird, aber die beteiligten Bands haben dankenswerterweise die entsprechenden Kategorisierungen gleich selbst geliefert, das Programm ist ziemlich krachig, Richtung Punk mit gediegenen Ska-Einflüssen. Wer auf Two Tone, also Sounds wie Specials, Madness und auf Ska-Punk steht, dürfte hier bestens bedient werden. Mit dabei The Special Guests aus Berlin, die inzwischen auch schon auf eine über sechsjährige Schaffenszeit zurückblicken können und deren Repertoire noch am ehesten einige Ruhepausen gestatten wird, wenn gelegentlich mal ein Rocksteady- oder Reggaestück erklingt. Im Gegensatz dazu gehts bei Scrapy aus Passau immer nur in eine Richtung voraus mit Volldampf. Streetska ist das Motto, angelehnt an den Begriff Streetpunk. Solche Kracher sind auch vereinzelt von Loaded (haben ja schon mehrfach das Haus gerockt) zu erwarten ihr 4 Skins-Cover Evil begeistert mich jedesmal, aber die Ska City Rockers aus Heidelberg mit z.T. Ami-Pass decken eine nahezu unglaubliche musikalische Breite ab, die deutliche Einflüsse von sowohl Two Tone als auch Traditional Ska, Punk, Soul umfasst und sie dazu befähigt, mit so unterschiedlichen Acts wie z.B. Cock Sparrer und Prince Buster die Bühne zu teilen. Die Arrangements von Loaded sind teilweise extrem ausgefeilt, viele Stücke lassen sich nicht einfach stur auf einem Beat durchzappeln, aber wer genauer hinhört, sollte erkennen, dass hier wirklich gute Musiker am Start sind, die mit einer ziemlich minimalistischen Besetzung einen satten Sound zustande bringen. Deswegen dürfte es vermutlich keine große Überwindung kosten, sich die Weihnachtsgans oder was auch immer (Wovon ernähren sich eigentlich vegetarisch lebende Menschen in dieser Zeit?) von den Rippen zu tanzen, orakelt peanut vendor. |
|