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DJ Culture

Schuster, bleib bei deinen Leisten! – mag mensch dem DJ Ulf Poschardt zurufen, der sich anschickte, aus seiner unversteuerten Nebenbeschäftigung eine Doktorarbeit zu machen und sie dann auch noch zu veröffentlichen: DJ Culture. Darin verwurstet er nicht nur alle linken Theoriefragmente wie ein DJ seine Platten, er sitzt auch dem revolutionären Pathos der Kulturindustrie auf und verbreitet den Mythos von der Dissidenz der Popkultur. Leider ist das Schreiben von Zeitgeistquatsch auch eine „Leiste“ von Ulf – hauptberuflich ist er schließlich steuerzahlender Chefredakteur des Magazins der Süddeutschen Zeitung. Wer allerdings an historischen Details der DJ-Kultur, an dem Zustand des SZeitgeistes oder an Argumenten gegen die Technikfeindlichkeit der KulturkritikerInnen interessiert ist, sollte sich seine Zeit mit DJ Culture vertreiben.
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Ulf Poschardt:

DJ Culture

Diskjockeys und Popkukltur

Rowohlt: 2001, 479 S., ISBN: 3-499-60227-X, EUR 12,50

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In seinem Vorwort umreißt Poschardt sein Vorhaben. Er will die Geschichte der DJ Culture parteiisch analysieren, ohne mit einer allzu strengen Theorie die Aura der DJs zu zerstören. Seine Schreibtechniken seien das Mischen, Remixen und Samplen – Techniken, die er sich bei den DJs abgeschaut haben will. Seine Platten wären die Bücher von Theordor W. Adorno, Greg Tate, Walter Benjamin und Karl Marx. Er will seinen Ausgangspunkt („Ich bin ein Vertreter der weißen, europäischen Mittelschicht, männlich, heterosexuell und links“) und seine Grundprämissen (DJ Culture ist Underground, der aber nur im Mainstream seine fortschrittliche Wirkung entfalten kann) offen legen.

Wer allerdings über das Vorwort hinauskommt, merkt schnell, daß das Buch zwar eine spannend erzählte Chronologie der DJ-Kultur (angefangen von den ersten Radio-DJs, über Disco, HipHop, der Erfindung des MCs, House bis hin zu Drum’n’Bass und all ihren Spielarten) inklusive Namedropping aller wichtigen DJs und liebevoller Beschreibung der verwendeten Technik (für die Lobeshymne auf den einzigen wahren DJ-Plattenspieler, den Technics 1200 MK2, wird ausgiebig aus dem Firmenprospekt zitiert) sowie dem Widerhall der Popkultur in Literatur, Musiktheorie und Film ist. Die Theorie selbst kommt jedoch nur am Rande vor. Und das ist auch gut so. Denn die Theorie von Poschardt ist krude. Ausgehend von Marx, der behauptet hat, die herrschende Klasse bestimme, was die herrschenden Gedanken seien, moniert Poschardt, daß in diesem Modell kein Platz für (kulturelle, politische) Dissidenz sei. Dabei würden sich DJs immer im Spannungsfeld von Rebellion und Mainstream bewegen. Nach dem Scheitern von Punk, der die absolute Ablehnung predigte, aber restlos integriert wurde, mußten neue Konzepte der kulturellen Dissidenz entwickelt werden: der „doppelkodierte Pop“ war geboren, der die herrschenden Verhältnisse nicht nur affimierte, sondern auch schein-affimierte: „denn daß die Scheiße mit sich selbst identisch bleibt, ist (...) mehr Grund zur Freude, als wenn sie durch den Dialog mit Oppositionellen die Gelegenheit bekommt sich selbst als reformfreudig zu inszenieren.“ Das Zitat hat Poschardt von Diederichsen remixt, dessen Platten er lieber auflegt, als Adorno und Marx, auch wenn er im Vorwort was anderes behauptet. Marx und Adorno kommen in dem ganzen Buch nur ganz selten vor, und dann auch nur, um widerlegt zu werden. Was aber ist mit Scheinaffirmation gemeint? Es mangelt in dem Buch nicht an Beispielen. Eines davon geht so: „Jonny Thunders trat mit Hakenkreuzbinde auf und wollte während der Deutschland-Tour in Bergen-Belsen ein Benefizkonzert für die in Südamerika erhängten Nazis spielen. Für McLaren, als Jude keinesweg unempfindlich gegen jede Form der Koketterie mit faschistischen Symbolen, war diese wüste amerikanische Band ein perfektes ersten Übungsmodell, an dem der semiotische Guerillakampf im Kontext der Popmusik ausprobiert werden konnte.“

Die Disco-Kultur ist nach Poschardt die erste Subkultur, die von Minderheiten (Schwarzen, Schwulen) getragen wurde, sich nicht politisch nach außen richtete oder die Welt verneinen wollte, sondern das eigene Leben bejahen: „Es ging um das Gutaussehen, cool-Tanzen und um das Spaßhaben“. Und wenn selbst die armen Minderheiten, die einem so das Gewissen plagten, plötzlich nicht mehr kämpfen wollen, sondern dem lifestyle frönen, muß der weiße, europäische Heteromittelschichtsmann nicht mehr abseits stehen und kann selbst DJ werden. Sich dann noch als Links zu bezeichnen ist in diesem Kontext sicherlich genauso cool wie der eigene Technics-Plattenspieler.

Poschardts Hauptfehler liegt darin, daß er technischen und kulturellen Fortschritt mit politischem und sozialen verwechselt. Denn technisch und kulturell ist die Popmusik ohne Frage fortschrittlich. Poschardt benennt vier Gründe, warum dem so ist: DJ Culture zersetzt den traditionellen Autoren-/Künstlergedanken (der Künstler als das autistische Genie, welches sich durch sein Werk selbst definiert); Popkultur beinhaltet eine werkimmanente Selbstreflexion; sie ist komplex und absorbiert und integriert mühelos äußere Einflüsse; vermag aber gleichzeitig die Transformation schwieriger Anliegen in den kulturellen Mainstream.

Doch die von Poschardt erzählte DJ-Geschichte entlarvt sich selbst. Der erste DJ legte zu Weihnachten 1906 im Radio eine Händel-Platte auf. Mit der Entwicklung der freien Radiokultur in den USA wächst die Bedeutung der Plattenaufleger. Allerdings war die Musik der DJs nur Lückenfüller – wenn aus Geldmangel nicht genügend Livebands engagiert werden konnten. Schon damals wurden die DJs mit dem Vorwurf konfrontiert, Musiker arbeitslos zu machen und gegen das Copyright zu verstoßen. Ihnen deswegen aber eine revolutionäre Wirkung zu unterstellen, wie es Poschardt tut, ist genauso albern, wie die heutigen Napster User für fortschrittlich zu halten. Erst während des 2. Weltkrieges verlassen die DJs die Radios und besiedeln die Clubs und neu entstandenen Diskos.
In Deutschland waren die Verhältnisse von Anfang an klarer geregelt: Radios lagen fest in der Hand von Staat und Militär und der erste deutsche DJ war ein Soldat, der über den Funk seine Kampfgefährten in den Schützengräben des 1. Weltkrieges bei Laune hielt. Nicht jedoch das nationalistische deutsche Radioprogramm verleitete Adorno und Horkheimer zu ihrem Kulturpessemismus bezüglich des Radios. Vielmehr war es die Entwicklung in den USA, wo DJ zu Stars avancierten und Werbung so in das Programm einbauten (z.B. indem keine Werbejingles eingespielt wurden, sondern die DJs die Werbebotschaften selbst verlasen, d.h. der Ruhm der Stars färbte auf die angepriesenen Produkte ab), daß ein Unterschied zwischen Kultur und Kommerz nicht mehr auszumachen war. Kurz darauf kam hinzu, daß das komplette Programm der DJs nur noch aus Werbung bestand: Werbung für Waschmittel und Autos – und die gespielten Musikstücke als Werbung der Plattenindustrie für ihre neuen Platten. Auch diese Werbung wollte gut geplant (es entwickelte sich die Charts- und Top 40-Politik) und bezahlt sein: die DJs erhielten von den Bands und Firmen massiv Bestechungsgelder, Payola genannt (Kurzform für: Pay to play). Weil die DJs in Folge nur noch spielen durften, was die Radiostationen gemäß des Top 40-System vorschrieben, wurden sie zu reinen Technikern des Plattenauflegens degradiert.
Das Wort Disco (discothèque) stammt aus dem Französischen und hat einen subversiven Hintergrund. Die Nazis verboten im besetzten Frankreich die Jazzkneipen. Da die Franzosen und Französinnen trotzdem gern tanzen wollten, legten sie in Höhlen Platten auf. Inwieweit daß der Resistancé Zulauf oder Abfluß bescheerte – darüber mag mensch spekulieren. Besonders rebellisch waren die französischen Tanzveranstaltungen sicher nicht. Ähnlich verhielt es sich in den USA. Nach dem 2. Weltkrieg hetzte die katholische Kirche gegen die unmoralischen Ausschweifungen in den Discos, die prüde Polizei schaltete daraufhin 1958 in Boston das Saallicht ein, um zu beobachten, was da so alles passiert. Die lichtscheuen Elemente zettelten draufhin Riots an – denn wo der Spaß aufhört, hört der Spaß auf. Das hat auch die Polizei verstanden. Seitdem läßt sie die Tanzenden gewähren, die inzwischen sogar offen zu ihrem Tun stehen. Auf der Love Parade, dem größten Rave der Welt, tanzen sogar die PolizistInnen mit, wie Poschardt lobend erwähnt. Die ausgiebigste linke Protestaktion in Leipzig richtete sich ja auch nicht gegen irgendeine Schweinerei in der Welt, sondern gegen die Schließung des Techno-Schuppens Distillery – heute wie damals ein Projekt, in dem besonders viel Spaß, Coolness und Gutaussehen angesagt ist.
Für Poschardt ist diese Entwicklung allerdings ein Beleg für die positive, systemverändernde Kraft des Undergrounds. Als Martin Luther King ermordert wurde, lösten die DJs keine Riots mehr aus, sondern riefen landesweit übers Radio dazu auf, die Ruhe zu bewahren. Ihre Autorität innerhalb der schwarzen Community war groß genug und die Besänftigung funktionierte perfekt. Später wieder seien die Riots wegen dem Rodney King-Video, der von Polizisten zu Tode gelyncht wurde, erst aufgrund des Einflusses der RapmusikerInnen entstanden. Auch das findet er gut – es ist halt egal, was passiert, Riots oder nicht, Auf- oder Abwiegeln .
Als weiteren Beweis für den Fortschritt durch Musik hält Poschardt die Befreiung der Körper beim Tanzen. Foucault habe erkannt, daß die Körper „Kriegsschauplatz der Macht“ seien. Doch die von der Macht okkupierten Körper würden sich mit jedem Beat mehr und mehr befreien. Beleg dafür sind Ursprünge der Disco, die auch in der erstarkenden Schwulenbewegung zu finden sind. Ausschweifende Sexualität in den Nebenräumen der Discos, erotische Tänze, orgastische Gefühle beim Tanzen stehen für die Wiederaneignung der Macht durch die Unterdrückten. Subjektiv mag dies gerade für die Schwulen im puritanischen Zeitalter gestimmt haben. 30 Jahre später aber die sexuelle Revolution und das Tanzen als fortschrittlich zu begreifen, wie Poschardt es durch seinen ganzen Text hinweg ohne Abstriche tut, zeugt von Ignoranz. Der montone Beat und die Zuckungen der Menschen dazu läßt sich genauso als Abrichtung der Körper an den Takt der Maschinen und Fließbänder begreifen. Und die sexuelle Revolution ist ein Kriegsschauplatz, auf dem die Macht eindeutig den Sieg errungen hat. Das Zuschautragen von Klamotten, Tanzstil und Musikgeschmack ist ein lifestyle-Terror, der den Konsum fördert, von den Zumutungen des Lebens ablenkt und den Mythos der Individualität nährt. Damit jedoch das Weltbild von Poschardt nicht ins Wanken gerät, lügt er sich selbst die Bestrafung von Payola-DJs als Repression der Macht gegen die Dissidenz zurecht. Dabei verhält es sich schlicht so, daß der Staat Zugriff auf alle Wirtschaftszweige haben will, weshalb auch die Prostitution in Deutschland legalisiert wurde.
Selbst als Disco Mainstream wurde (und die Türsteher die Funktion eines Kochs hatten – sie sorgten für die richtigen „Zutaten“: Zur Garnierung durfte eine gewisse Anzahl von Farbigen, Schwulen und Freaks sein, aber auch nicht zu viele), attestiert Poschardt der Kultur noch ihren subversiven Charakter. Die Bands erwiesen der Subkultur weiterhin ihre Referenz, z.B. indem sie „sich kostümierten wie Karikaturen von Homosexuellen“. Genau weiß er aber auch nicht, was nun besser ist: Underground oder Mainstream. Einerseits: „Kaum hatte Hip-Hop das Getto verlassen, verlor die Musik ihre Unschuld“. Anderseits: „Beide (Russell Simmons, Fab 5 Freddy) haben entscheidend mitgeholfen, das ‘black thang’ Hip-Hop aus dem Getto in den Rest der Welt zu bringen, ohne die Ästhetik auszuhöhlen oder zu verwaschen. ... Der Crossover des Hip-Hop in den Mainstream mußte stattfinden“ – zumal laut Poschardt Hip-Hop im Mainstream dann noch „afrozentrischer und nationalistischer wurde“. Was sicher gut ist. Im Zweifelsfall schlägt sich Poschardt aber auf die Seite des Mainstreams und denunziert die, die nicht nur aus dem Underground kommen, sondern sich dem Mainstream verweigern und ihrer Herkunft verhaftet bleiben, als weltfremde, dogmatische Spinner.
Das mit der verlorenen Unschuld ist auch so eine Sache. Um sie verlieren zu können, muß mensch sie erstmal haben. An der Konstruktion der Unschuld beteiligt sich Poschardt gern. Hip-Hop könne kein Sexismus vorgeworfen werden, denn erstens seien die Texte nicht so gemeint, und wo doch, könne nur eine schwarze Rapperin mit den gleichen Waffen reagieren – d.h. nicht mit Antisexismus, sondern nur mit umgedrehten Sexismus („Fuck you“ anstelle „You’re sexist“).
Poschardt entlarvt zu Recht die Kritik an moderner Musik als reaktionären, naturmystizierenden, eurozentristischen Romantizismus. Dabei haut er allerdings die Kulturkritiker Heidegger, Adorno, Horkheimer und Marcuse in einen Topf. Alle vier hatten die klassische Musik gegen den vermeintlich asozialen Technizismus der modernen Musik verteidigt – allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Ärgerlich auch, daß Poschardt nun im Umkehrschluß das Opfer der reaktionären Kritik, die Popkultur, selbst für fortschrittlich hält und sich in einer Technikbegeisterung ergeht, die er sich bei Kraftwerk abgeschaut hat.
Der Bewertungsmaßstab für gute Musik ist für Poschardt so einfach wie entlarvend: Was sich gut verkauft, wonach sich gut tanzen läßt oder was lange in den Charts ist, ist gut. Ebenso ist gut, was technisch weit vorn ist und der vorhergehenden Kultur durch Remixen und Samplen die Referenz erweist. Kein Wunder, daß Poschardt, der die DJ Culture als amerikanisches Erfolgsmodell begreift, an der Stelle mit Lobeshymnen beginnt, wo die Deutschen endlich ins Spiel kommen. Ihre Namen lauten: Kraftwerk, Rainald Goetz, Westbam und Sven Väth. Auch die Love Parade wird abgefeiert, daß einem Hören und Sehen vergeht.

Da das Buch jedoch eine Doktorarbeit ist, gibt es nach all dem noch ein Kapitel mit dem schönen Titel „Versuch einer Theorie“. Da kämpft mensch sich bis zu Seite 343 vor. Um dann zu merken, daß sich das Lesen erst ab dieser Seite wirklich lohnt. Eine Theorie sucht mensch zwar auch hier vergebens, aber immerhin ist eine gute Zusammenfassung der vorhergehenden Abhandlung zu finden, die nicht so vor Namen und technischen Details strotzt und ein paar allgemeine Entwicklingslinien aufzeigt.
Außerdem läuft der Autor im letzten Kapitel nochmal zur Hochform auf: „Jene, die nicht von der Machtverteilung innerhalb einer Gesellschaft profitieren, sondern draufzahlen, sind per se gegen die Verführungen dieser (der bürgerlichen) Ideologie gefeit.“ – ja klar! Deswegen haben sie sich auch vom „Traum eines universellen Umsturzes“ verabschiedet „zugunsten der bescheidenen Schaffung einer kleinen, guten Welt ... Der Stil wird zum äußerlichen Unterscheidungsmerkmal der Moralisten. Unangepaßt und möglichst unentfremdet durch seinen Gelderwerb, verwirklicht der Hipster zumindest für sich und seine Kampfgenossen die Vision einer besseren Welt. Er ist Missionar im Nachtleben und rekrutiert Nachwuchs für die gute Welt über Stil und Souveränität. Sein Instinkt macht größere Reflexionsarbeit überflüssig.“ Deswegen erübrigt sich auch jede Reflexion über die Tatsache, daß sich die schwarze Lebenswirklichkeit selbst in den westlichen Metropolen trotz des Erfolges schwarzer Popkultur in den letzten Jahrzehnten rapide verschlechtert hat. Eine Tatsache, die Poschardt auf der gleichen Seite wie das obige Zitat zwar benennt und durch einige Statistiken belegt, aber völlig zusammenhangslos im Raum stehen läßt, ohne irgendwelche Schlußfolgerung daraus zu ziehen.

Und dann gibt es in der Neuauflage des Buches noch den „Bonustrack“, ein Kapitel, welches sich mit den Entwicklungen nach Abschluß der Doktorarbeit beschäftigt. Daß Poschardt beim SZ-Magazin nichts dazu gelernt hat ist z.B. folgenden Sätzen zu entnehmen: „Interessant ist, daß die aktuellsten Formen der DJ-Musik wie Elektro, Drum&Bass oder der Detroit-Techno-Sound nur um ihre eigene Beschaffenheit zu kreisen vorgeben: von ihrem Baß sprechen, von den Segnungen moderner Technologie und dem Stolz, bei der Nutzung dieser Technologie allen anderen Künsten vorausgeeilt zu sein. Und dennoch: gerade dort, wo sich diese Musik ... ganz bei sich selbst wähnt, spricht sie vom Zustand der Welt, von ihren Frontstellungen, Problemen und ihrem Gefühl.“ Diese neue Musik könne zwar aufgrund ihrer Lautstärke zu Taubheit oder gar in den Tod führen (ein paar moderne medizinische Untersuchungen werden zitiert). Doch: „Vielleicht könnte man den rebellischen Charakter der DJ-Musik dieser Tage über den Verstoß gegen die Lärmgrenze definieren. Vielleicht ist die neue, harte Clubmusik ein guter Impfstoff gegen diese Verletzbarkeit durch Lärm. Vielleicht ist die Musik aber auch nur die erste Dosis Lärm, die irgendwann zu Taubhaut und/oder zum Tode führt.“ Vielleicht ist auch Poschardt nur ein erstes Opfer dieser neuen, harten Musik.
Bislang dachte ich immer, ich hätte aufgrund meiner Disco-Abstinenz etwas vom Leben verpaßt. Doch Dank Poschardt weiß ich jetzt, daß dies nicht der Fall ist. Thanx! Beate



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last modified: 28.3.2007