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Monday

Bürgerlicher Protest funktioniert am besten in Japan. Da hat der deutsche Heimatfilm noch einiges nachzuholen.
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Filmszene, 4.3k

[Monday, Japan: 2001]

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Und wieder ein japanischer Film, also ich weiß auch nicht. Takagi ist ein Amokläufer, nur er weiß es nicht. Nur langsam wird ihm klar, daß er nach einer Beerdigungsfeierlichkeit so ein paar Bekannte umnietet (dieses Wort ist angebracht ob der derben Rückblenden im Film). Warum er das macht, ist unklar, da er eigentlich ziemlich normal, heißt: bieder ist. Mir gefielen am besten die Rückblenden, mit denen dem Zuschauer und Takagi klar wird, was geschah. Als im Ferseher auch noch vom Amoklauf eines Verrückten gesprochen wird, geht es sehr schnell: die Polizei umstellt das Gebäude und ein grandioser Schlußakt steht an. Meine Interpretation geht soweit, daß nicht nur gegen Waffen im allgemeinen sondern auch die Waffen des Staates beziehungsweise die staatliche Gewalt im konkreten hergezogen wird – das heißt: im weitesten Sinne bürgerlicher Protest. Dies geschieht durch wirklich derbe Gags. Die eigentliche Tat ist zwar im schwer alkoholisierten Zustand geschehen, sie ist aber keinesfalls ungewollt. So ist das Bereuen der Tat nur Fassade. Der Regisseur Sabu hat meines Erachtens noch nicht so viele Filme gedreht, und wenn doch, dann ist dies (auch ohne die fiktiven anderen gesehen zu haben) der beste. Eine solch bizarre Art von Schnitten kann wohl nur von jungen Regisseuren angewendet werden, da diese nichts zu verlieren haben. Schwarzer Humor vom Feinsten und vielleicht doch mal ein politisch relevanter Film. Ich verspreche, der nächste Film wird kein japanischer, sondern ein deutscher, oder ein österreichischer Heimatfilm – basta. u.s.t.


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last modified: 28.3.2007