Und wieder ein japanischer Film, also ich weiß auch nicht. Takagi
ist ein Amokläufer, nur er weiß es nicht. Nur langsam wird ihm
klar, daß er nach einer Beerdigungsfeierlichkeit so ein paar Bekannte
umnietet (dieses Wort ist angebracht ob der derben Rückblenden im Film).
Warum er das macht, ist unklar, da er eigentlich ziemlich normal, heißt:
bieder ist. Mir gefielen am besten die Rückblenden, mit denen dem
Zuschauer und Takagi klar wird, was geschah. Als im Ferseher auch noch vom
Amoklauf eines Verrückten gesprochen wird, geht es sehr schnell: die
Polizei umstellt das Gebäude und ein grandioser Schlußakt steht an.
Meine Interpretation geht soweit, daß nicht nur gegen Waffen im
allgemeinen sondern auch die Waffen des Staates beziehungsweise die staatliche
Gewalt im konkreten hergezogen wird das heißt: im weitesten Sinne
bürgerlicher Protest. Dies geschieht durch wirklich derbe Gags. Die
eigentliche Tat ist zwar im schwer alkoholisierten Zustand geschehen, sie ist
aber keinesfalls ungewollt. So ist das Bereuen der Tat nur Fassade. Der
Regisseur Sabu hat meines Erachtens noch nicht so viele Filme gedreht, und wenn
doch, dann ist dies (auch ohne die fiktiven anderen gesehen zu haben) der
beste. Eine solch bizarre Art von Schnitten kann wohl nur von jungen
Regisseuren angewendet werden, da diese nichts zu verlieren haben. Schwarzer
Humor vom Feinsten und vielleicht doch mal ein politisch relevanter Film. Ich
verspreche, der nächste Film wird kein japanischer, sondern ein deutscher,
oder ein österreichischer Heimatfilm basta. u.s.t.
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