Vor Jahren, ich hielt Musik ohne Gitarren noch für
Unfug, geriet eine CD in den CD-Player, auf der Remixe einer Band namens Milch
versammelt waren, und als Labelbezeichnung stand da Ladomat 2000 drauf, und der
Inhalt war ergötzlich. Jetzt zu behaupten, Ladomat hätte mein
Musikverständniss völlig umgekrempelt, wäre ziemlich
übertrieben, aber ohne diese Scheibe könnte ich heute wahrscheinlich
keine Swingscheiben goutieren oder würde House immer noch für
unnützes Discogezappel halten. Oder wie TV-Spielfilm zu berichten
weiß: In den sieben Jahren seiner Existenz wurde die Firma,
Kosename Lado zur Heimat für Künstler, die für die
Loveparade zu intellektuell und für Intellektuelle zu groovy
waren.... Entstanden als Ableger des nicht minder renommierten Labels
LageDOr, remember: Die Sterne, steht Ladomat für House in
allen Formen von glamourösen Discohit bis zur reduzierten intellektuellen
Variante genauso wie für überdrehten Elektronikpop a la Commercial
Breakup oder verschwurbeltes Elektronikgefrickel von Subtle Tease. Wer erinnert
sich nicht an Hits wie das göttliche From Disco to Disco von
Whirlpool Productions oder Telefunken von Egoexpress? Oder an die
unterhaltsam wie trashigen Remixe diverser Andreas Dorau-Stücke? Immer an
der Schnittstelle zwischen Rock und technoider Musik agierend, ist Ladomat wohl
zum most rockin Label in der hiesigen Dancelandschaft
geworden, und zu einem das mit seltener Kontinuität Perlen
veröffentlicht. New Wave of German Housefrickelei am 19. Mai
im C.I.
Kay
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