[Hannibal - Ridley Scott, USA 2001] |
Ich hätte mir den Kinobesuch sparen sollen, den mich hats
geschaudert. Zum einen hat es mich wirklich geschaudert (Blut, Blut, Blut, n*
Blut), zum anderen hätte mensch es bei zwei Verfilmungen beruhen lassen
sollen (Roter Drache auch als Manhunter bekannt,
als erster Teil der Hannibal Lecter Trilogie wurde ca. 1986 gedreht). Die
Geschichte ist kurz erzählt, das sechste und einzig überlebende Opfer
von Dr. H. Lecter, Mason Verger (gespielt von Gary Oldman), arbeitet seit
Jahren an der Ergreifung des Doktors, aber nicht um ihn der Polizei zu
übergeben, nein, um ihn so zu quälen wie Dr. Lecter ihn einst selbst
gequält hat (zur Erklärung dieses doch verständlichen Motivs
wird eine Szene eingespielt, wo sich Verger die Gesichtshaut abschneidet
Guten Appetit!). Clarice Starling (gespielt von Julianne Moore), die FBI
Agentin aus dem zweiten Teil (Das Schweigen der Lämmer), ist
sieben Jahre älter aber nicht unbedingt schlauer als Jodie Foster (Clarice
Starling aus dem Schweigen der Lämmer). Nun gut, sie
benötigt nach sieben erfolglosen Jahren einen
öffentlichkeitswirksamen Fall und bekommt ihn mit der Suche nach Dr.
Hannibal Lecter, der sie in einem Brief freundlichst daran erinnert, daß
es ihn noch gibt und Clarice ihn doch bitte suchen möge, damit er wieder
Spaß am Leben hat. Clarice Starling lässt sich nicht lumpen und
findet Lecter in Florenz. Dort hat er es nämlich zu bescheidenen Ruhm als
höherer Bibliothekar geschafft. Der Strolch beginnt sein Spiel und
versucht halbherzig, ja anders kann man es nicht nennen, zu entkommen. Dabei
lässt er sich von drei toskanischen Schweinezüchtern erwischen. Diese
arbeiten für Verger und wollen Lecter nun seiner gerechten Strafe
zuführen. Diese Bestrafung besteht darin, daß Lecter von
gezüchteten Kampfschweinen aufgefressen werden soll. Starling
verhindert in ihrem ungebändigten Rechtsempfinden diese Veranstaltung und
gerät durch einen unglaublichen (dies ist wortwörtlich gemeint!)
Zufall in die Fänge des Dr. Lecter. Dieser will sie nicht töten, weil
er sie liebt (Interpretation des Autors) sondern nur etwas ängstigen, weil
er so seine Liebe ausdrücken will/ kann (Spekulation des Autors). Dazu
schneidet er einem FBI-Oberen die Schädeldecke auf, um ihn dann mit seinem
eigen Gehirn zu füttern (schauerlich, schauerlich). Das Finale ist ebenso
halbherzig, da Lecter entkommt, und so einem vierten Teil die Tür
aufgestoßen wurde.
Was im Schweigen der Lämmer nur angedeutet wurde, wird in
Hannibal gezeigt. Ich denke, mensch hätte es beim Andeuten
belassen sollen, denn ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß
hier versucht wurde, das Schweigen der Lämmer zu
übertrumphen. Dies ist gründlich daneben gegangen. Die Trilogie
sollte mensch sich lieber als Bücher kaufen und lesen. Im Film fehlen
unter anderem die seitenlangen Beschreibungen zu richtigen Zubereitung der
menschlichen Leber! u.s.t.
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