home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt
[73][<<][>>]

Meine Freundin ist tot (wie der Baum)

Was nachfolgender Fragekatalog für eine Bewandnis hat, erfährst Du im Editorial dieser CEE IEH-Ausgabe

1.Von wem wurde Ulrike Meinhof „Fotze“ genannt ?
A: Siegfried Buback
B: Enno von Löwenstern
C: Andreas Baader
D: Klaus Rainer Röhl

2. Welcher dieser vier Bundespräsidenten war nicht in der NSDAP?
A: Walter Scheel
B: Heinrich Lübke
C: Theodor Heuss
D: Karl Carstens

3. Welcher dieser FDP-Politiker stand noch nicht vor Gericht?
A: Walter Scheel
B: Hans-Otto Scholl
C: Otto Graf-Lambsdorff
D. Jürgen W. Möllemann

4. Welcher dieser früheren Aktivisten der Studentenbewegung steht nicht der NPD nahe oder ist NPD-Mitglied
A: Günter Maschke
B: Bernd Rabehl
C: Horst Mahler
D: Dieter Oberlercher

5. Welche dieser Persönlichkeiten hat keine militärische Ausbildung im Nahen Osten erhalten?
A: Dieter Kunzelmann
B: Henryk M. Broder
C. Klaus Vack
D: Michael Wolffsohn

6. Welche dieser linken bundesdeutschen Persönlichkeiten hat noch keinen Brandanschlag auf ein jüdisches Gemeindezentrum unternommen?
A: Georg von Rauch
B: Thommie Weissbecker
C: Bommi Baumann
D: Hans-Christian Ströbele

7. Welcher deutsche Dichter nutzte zur Beschreibung des Besucheraufkommens in einer Diskothek den Begriff „gaskammervoll“?
A: Wiglaf Droste
B: Eckhard Henscheid
C: Thomas Kapielski
D: Bert Papenfuß

8. Welche deutsche Schriftstellerin nannte Nordkorea ein „sozialistisches“ Musterland?
A: Karin Struck
B: Luise Rinser
C: Hera Lind
D: Ingeborg Drewitz

Eine Polemik gegen die Antifa in Zeiten wie diesen (1)

In Äsops Fabel „Der verschwenderische Jüngling und die Schwalbe“ brachte ein junger Mann sein Erbe schnell durch. Als er am Ende des Winters eine Schwalbe sah, verkaufte er seinen Mantel, weil er dachte, daß nun der Frühling gekommen sei und es warm würde. Aber dann kamen noch einmal kalte Tage, und die erste Schwalbe erfror.
Sagen diejenigen etwas falsches, die dafür plädieren, den Antifa-Mantel abzulegen? Oder haben die Recht, die daraufhin mit der Äsopschen Moral der Geschicht’ antworten, daß eine Schwalbe noch keinen Sommer macht?
Nun, die Binsenweisheit, mit der gemeinhin auf die Feststellung reagiert wird, daß die Antifa mausetot sei, verrät mehr über die Antifa-Naseweise als sie denken. Der Binsenweisheit nämlich, daß es Faschisten solange geben wird, wie es Kapitalismus gibt, folgt der praktische Umkehrschluß, daß der Kampf gegen diese typisch kapitalistische Erscheinung ja damit automatisch der Kampf gegen den Kapitalismus sei.
Die Bauernschlauen unter den Antifas weisen so etwas in Zeiten wie diesen, wo der Blick „erweitert werden“ müße, natürlich strikt von sich. Jene ahnen, daß die Antifa tot ist, mausetot.
Warum der Begriff des Antifaschismus, ob er sich nun „revolutionär“ schimpft oder „linksradikal“ oder voyeuristisch als Rechercheclub daherkommt, in Zeiten, in denen die Nazis nichts, aber auch gar nichts zu sagen haben und rückläufiger Tendenz sind – nicht mal auf die Tränendrüse der repressionsbetroffenen Opferhaltung können sie richtig drücken –, Linke mehr interessieren soll außer historisch und als Ausdruck von einer Anti-Nazi-Haltung im gegebenenfalls notwendigen direkten Abwehrkampf, vermag niemand wirklich zu beantworten. Daraus folgt schlichtweg: die Antifa hat nichts zu sagen.
Aus dem Schluß aber, nichts zu sagen zu haben, folgt wiederum der paradoxe Umkehrschluß als Selbsterkenntnis, unbedingt etwas sagen zu wollen, weil ja sonst die eigene Identität flöten ginge, an der man klebt wie die Klette am Arsch, die sich bei den Nesseln befand, in die man sich seit Jahren als Antifa immer wieder gerne setzte.
Weil man ja nur untergehen könne in den Kämpfen, die man nicht führt, und nur der Nicht-Kämpfende schon verloren habe, ist der sich immer wieder selbst reproduzierende AHA-Effekt (Antifa heißt Angriff) das selbstreferentielle Politikmodell, das Sepp Herberger einst nur für den Fußball entwickelt hat, von der bewegungsnudelnden Antifa aber Herz- und hirnergreifend übernommen wurde. Aus dem nächsten Spiel, das immer das schwerste sei, wurde die Demo, die vor der Demo kommt und wiederum die vor der Demo ist, die nach der Demo kommt, von der man aber schon weiß, daß es noch die vor der Demo ist.
Die Flucht aus der Antifa ist dann die falsche Flucht vor sich selbt, wenn sie eine Sicherheit anstrebt, die nur eine Fluchtburg bieten kann. So wurde am 07. Oktober in Berlin, der historisch letzten Demonstration der linken Antifa (alles andere danach ist Farce), schon die symbolische Grube gegraben, in die man im Leben nach der Antifa – wahrscheinlich unter selbigen Etikett und somit den Tatbestand des Etikettenschwindels erfüllend – fallen wird: vor der Ankunft an der Nazizentrale der NPD schwenkte man schon mal zukunftsweisend ab zum Abschiebeknast, über den sich genauso moralisch empören läßt wie über die verrückten Nazis.
Daß die Nazis morden und der Staat abschiebt ist ein unhintergehbarer Fakt. Daß man sich aber neuerdings davor scheut, die überall vorausgesetzte Gleichheit dieses „Rassistenpacks“ kundzutun und damit den analytischen Offenbarungseid gleich mitzuliefern, verdeutlicht die freche Ignoranz gegenüber der eigenen Dümmlichkeit.
Die Praxis, also das, was dafür gehalten wird, ersetzt in aller Regel bei der Antifa das Denken. Antifa als linke Jugendsünde und Ausdruck eines ausgelebten Generationskonfliktes endet zumeist aus Zeitgründen, die das Sachzwangleben schreibt, und an deren Stelle dann die Zeit danach tritt. Und für die Antifa, und nur für die, würde ich, wenn es ginge, nur allzugern den Sommerbefehl ausgeben. Denn die Schwalbe der Staatsantifa macht im Gegensatz zu Äsops Pointe tatsächlich einen Sommer, der die Antifa nicht mehr braucht. Und bitte jetzt nicht erwidern, daß es doch aber Nazis und Rassisten in Deutschland gibt. Danke.
Ralf

(1) Antifa! Bedenke, daß Du autonomer Deutscher bist und mit Polemiken schlecht umgehen kannst. Also: Verhalte Dich entsprechend!


home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt |
[73][<<][>>][top]

last modified: 28.3.2007