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OI! und kein Ende. Jedes subkulturelle Feld besitzt
seine Mythen. Auch das des sogenannten Streetpunk. Die meisten dieser Mythen
erzählen von einem jungen Mann, der irgendwann zur Gitarre griff und eine
Band gründet, Musik spielt, die seine Eltern auf die Palme bringt, und
somit die Gemeinschaft der Erwachsenen provoziert. Genau so etwas lief auch bei
Major Accident ab. Zwei Brüder hören The Clash und sehen ein Sex
Pistols-Konzert, besorgen sich einen Rickenbacker Bass und ne alte
Wanderklampfe und noch ein, zwei Kumpels, die auch gerade nichts besseres zu
tun haben, und los gehts. Der Rest dürfte hinreichend bekannt sein, auch
die Geschichte mit Clockwork Orange. Ähnliches hat sich sicher auch bei
Red London zugetragen. Allerding mit einer politiserenden,
revolutionsromantischen Komponente. Fight for your class not for your
country war hier der Wahlspruch. Wir werden oft gefragt, warum macht ihr eigentlich solche Konzerte, sind denn Skins nicht alles Nazis? Es ist müßig, dies immer wieder erklären zu müssen: Skin sein hat mit Faschodreck erstmal nichts zu tun. Sicher, keine andere Subkultur ist so stark umworben worden und durch ihre Symbolik auch derart indifferent wie die der Skins. Die Berichterstattung in der Presse und in anderen Medien bewirkte ein übriges, um das gewünschte Bild in den Köpfen festzusetzen. Der Alltag in ostdeutschen Klein- und Mittelstädten ist tatsächlich von Boneheads (abwertende Bezeichnung für Naziskins) geprägt, die auf alles eindreschen, was irgendwie undeutsch daherkommt. Und Boneheads haben bei solchen Konzerten wenig zu grinsen. Kay
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