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Razzia, 7.5k

+Versaute Stiefkinder

Punk-, 21.1k Nun ist es wieder mal soweit: Die Abteilung Punkrock meldet sich zu Wort.
Razzia, ‘79/‘80 in Hamburg gegründet, waren neben Slime, Hass und Toxoplasma eine der ersten Deutsch- und Politpunkbands hierzulande. 1983 erschien ihr Debütalbum „Tage ohne Schatten“ auf Weird System mit unvergessenen Songs wie z.B. „Neo-Nazi“, „Schatten über Geroldshofen“ und „Nacht im Ghetto“, welche auch heute noch im Repertoire von Razzia-Liveauftritten zu finden sind. Nach dem Minialbum „Los islas Limondos“ auf Weird gründeten sie ‘86 ihr eigenes Label Triton, auf dem der 2. Longplayer „Ausflug mit Franziska“ erschien und der Band auch einen Hörerkreis außerhalb der Punkszene bescherte, was auf die vielschichtigen, bildreichen, assoziativen Texte zurückzuführen war, die auch Persönliches verarbeiteten. Mit dem Stück „Alle Träume sind bezahlt“, wohl eines der besten aus der Razziazeit, hatten sie textlich wie musikalisch neue Maßstäbe für die Achtziger gesetzt. Drei Jahre dauerte es, bis sich Razzia 1989 mit der „Menschen zu Wasser“-LP zurückmeldeten. Musikalisch sehr experimentell und wenig typisch punkig, spaltete diese Platte die Fangemeinde, obwohl gerade diese Songs wie z.B. „Glasmoor“ und „Stahlherz“ einen gewissen Charme besaßen. Nachdem ‘91 noch „Spuren“ veröffentlicht wurde, verabschiedete sich Sänger Rajas mit der Live-LP ‘92 von Fans und Publikum. Im gleichen Jahr machte man sich auf die Suche nach einem neuen Sänger (Schraube) und einem neuen Drummer (Arne Brix), da Peter (dr.) ebenfalls andere Pläne hatte. Auf dem Schlachtrufe II erschienen ein paar Razziastücke. ‘94 ging Razzia in der Besetzung Schraube (voc.), Both (bg.), Ma Täng (git.), Andreas (git.) und Arne Brix (dr.) in’s Studio, um die erste Platte mit neuem Sänger einzuspielen – „Labyrinth“. Nach der VÖ ‘95 und einem Beitrag auf dem „Nazis Raus!“-Sampler folgte eine Tour und still war’s. Jetzt haben Razzia mit „Augenzeugenberichte“ eine neue Platte herausgebracht.
Desweiteren beehren uns die Versauten Stiefkinder aus Freiberg. Die Stiefkinder spielen rotzigen Punkrock, wie er sein soll. Als Vergleich fiele mir da z.B. Knochenfabrik (R.I.P.) ein, und wer die kennt, weiß, was ich meine. Mit ihren zwei grandiosen Platten spielen sie auf jeden Fall ganz oben in der Punkrockliga mit. Viel mehr dazu schreiben kann ich nicht, seht sie euch einfach an. Als Support wird es vielleicht eine Leipziger Überraschung geben. Mal sehen.

michbeck mit freundlicher unterstützung des Wahrschauers

-Rock, 24.4k

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last modified: 28.3.2007