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Der Pfarrer und das erste Gebot.

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Du sollst nicht... dich den Löwen zum Fraße begeben –
Der Chef der Paul-Gerhard-Kirche zu Connewitz und sein ungestörtes Verhältnis zur Autorität.

Da hat mensch fünf Tage in Folge Demonstrationen am Connewitzer Kreuz erlebt. Dann tritt kaum eine Woche später Herr E. im Podium einer Diskussionsrunde auf und verkündet LVZ-Überschriftenreif, daß er eine visuelle Überwachung öffentlicher Räume nicht als störend empfinde. Herr E., der sein eingeborenes BürgerInnenrecht trotzig beanspruchte, ist aber nicht nur ein Bürger, sondern zusätzlich auch Pfarrer der evangelischen Gemeinde der „Paul Gerhard Kirche“.

Atheistischer Verbrauchertip:

Pfarrer aus Jena, 16.1k

Gut: Jugendpfarrer aus Jena

Paul Gerhard Kirche, 13.6k

Schlecht: Paul Gerhard Kirche in Leipzig

Wegen uns nun kann der KirchenMANN meinen, was er will, und predigen, was er will. Wer ihm zuhören will, kann dies tun. Aber ein bißchen genauer sollte mensch es zukünftig tun, denn der Diener Gottes legt seinen Glauben beliebig aus und das macht ihn unglaubwürdig (!).
Wer genau hinschaute in der Woche, die Connewitz noch nicht veränderte, der konnte gut sehen, daß die uniformierte Staatsmacht an jedem Tag, wie auch schon früher, das Gelände rund um das Gotteshaus des Herrn E. als militärisches Aufmarschgebiet nutzte. Und dies sicher nicht ohne das ideelle Einverständnis desselben. Mit der Macht des Staates einverstanden zu sein, ihm beanspruchten Platz zu lassen, heißt seine Autorität anzuerkennen.

Dies nun aber hat der liebe Gott wohl nicht gemeint, als er Moses auf dem Berg Sinai übermittelte, daß zukünftig er der Menschen Herr sei und sie keine Götter (Herren) neben ihm haben sollten. Es sollen allgemeine Sittengesetze an und für alle Menschen und im konkreten Fall das Volk Israel gewesen sein. Es war in ihnen keine Teilung in solche Menschen, die ihre Einhaltung einfordern konnten, und solche, die sich willkürlicher Auslegung unterzuordnen hatten. Ausnahmslos alle konnten sie annehmen oder nicht.

Wie nun steht es denn bei Herrn E. damit? Auch seine rhetorische Flucht in ein BürgerInnendasein, die er beim Podiumsgespräch einnahm, entbindet ihn als gläubigen Menschen doch nicht von der Einhaltung der Gottesgebote. Und wenn, was auch noch möglich scheint, die Staatsmacht den Platz um die Kirche einfach okkupiert hätte, was bei solcher Permanenz der Besetzung und dann noch gegen den Willen des Pfarrers schier unwahrscheinlich erscheint, auch dann wäre doch mindestens die Erwähnung Gottes als der einzigen (!) anzuerkenenden Autorität angebracht gewesen.

Der Kotau vor der Macht geriet zu einer Dienerschaft vor ihr. Und hier geht es schließlich um nichts geringeres, als das allererste Gebot, welches Gott über Moses den Menschen mitteilte. Sozusagen das Grundgesetz der Religion, denn nur über die unbedingte Anerkennung der göttlichen Autorität funktioniert es. Doch auch die Ablehnung jeglicher anderer Macht als der Gottes ist ihm enthalten. Aber da haben wir es wieder – jeder Pop(e)anz kann die Vertretung Gottes auf Erden beanspruchen und sie beliebig auch weitergeben. So konnten und können die kirchlichen Institutionen und die in ihnen versammelten FunktionärInnen sich immer auch dem Staate andienen. Sei es, sie heiligen seine Autorität verbal oder sie sanktionieren sein Handeln bis hin zur Feldpredigt.

Pfui Deibel ist da als AtheistIn nur zu sagen, und welch Glück, daß mensch sich nach keinem Dogma richten muss. Das hat der Dr. Martin Luther nämlich in seinem als Gesamtdogma verfassten „Kleinen Katechismus“ gleich mit eingefügt. Da schreibt er „Von weltlicher Ordnung“ folgendes: „Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet. Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt...“. Und weiter geht’s mit christlichen Drohgebahren von der schwertumgürteten Obrigkeit, die bereit sei, jenes (das Schwert) auch strafend und rächend einzusetzen.
Dagegen gibt’s so manches, auch das zweite Gebot der Christenlehre, daß von der Strafe Gottes gegen jene, die seinen Namen „unnützlich führen“ oder gar ihn „mißbrauchen“. Oder da ist die Exegese (Bibelauslegung) von Lothar König, dem bekannten (linksradikalen) Jugendpfarrer von Jena, der nach Attacken von Antifas auf das Haus der Burschenschaft „Arminia“ deren Chef schon mal belehrte: „Herr Gombault ist ein armes Schwein, wenn ihn ein Farbbeutel an seinem Haus gleich umhaut.“

Und die Römer hatten da noch eine Methode, bevor sie Christen und ihre Lehre als Mittel der Macht (an)erkannten.
Sie hatten Löwen aus Nordafrika!

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last modified: 28.3.2007