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Überwachung in der heutigen Gesellschaft.

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Eine Veranstaltung.

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25.2.2000 19:00 uhr lichtwirtschaft
vortrag: im rahmen der ag öffentliche räume beim bgr

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Überwachung ist eine alltägliche Erscheinung, nicht erst seit es die Kamera am Connewitzer Kreuz gibt. Allerdings ist dieser Umstand den wenigsten bewußt, bzw. gibt es teilweise merkwürdige, unrealistische und auch bizarre Vorstellung von Überwachung, durch wen sie erfolgt, und wen sie betrifft.
Unter Überwachung verstehen wir nicht nur das Verwanzen von Wohnungen, Observieren von Menschen durch staatliche Behörden. Der Begriff muß unserer Meinung nach wesentlich weiter gefaßt werden. Meistens wird Überwachung als solche nicht mehr wahrgenommen, sondern als alltäglich und positive Dienstleistung.
Fast überall werden mittlerweile Daten und Information gesammelt und weiterverarbeitet, die als solche zwar harmlos erscheinen, doch in den richtigen Zusammenhang gebracht, könnten sie genauso dem Erstellen eines Bewegungs- oder Persönlichkeitsprofiles dienen. Da der Staat in der Zwischenzeit sein Überwachungsmonopol verloren, gleichzeitig die Überwachung deutlich an Umfang und Zielen zugenommen hat, sprechen wir nicht mehr vom Überwachungsstaat. Die derzeitige Situation und die tendenzielle Entwicklung lassen sich besser durch den Begriff Überwachungsgesellschaft beschreiben.
Ein Hauptziel von Überwachung liegt in der kommerziellen Verwertung und damit ist jeder einzelne Mensch nicht nur ein potentielles, sondern tatsächliches Ziel. Gleichzeitig sind die Übergänge zu staatlicher Überwachung fließend geworden. Genau das ist ein wesentlicher Bestandteil von dem, was wir unter Überwachungsgesellschaft verstehen.
War es noch vor wenigen Jahren ein Privileg staatlicher Stellen, im großen Stil personengebundene Informationen zu beschaffen und weiterzuverarbeiten, so sind diese von der Privatwirtschaft nicht nur eingeholt, sondern meilenweit überholt worden. So lagern allein bei deutschen Adresshändlern insgesamt ca. 60 Millionen Datensätze von Privatpersonen, die von Adresse, Konsumverhalten und Lebensgewohnheiten bis hin zu sozialen Verhältnissen alles enthalten. Staatliche Stellen brauchen keinen großen Überwachungsapparat mehr, sie können sich ihre Informationen für wenig Geld einfach kaufen.
Als Endkonsequenz sehen wir die Auflösung von Konstrukten wie Privatsphäre, öffentlichen Räumen und letztlich auch den sogenannten Bürgerrechten. Nicht Orwells Vision eines großen Bruders ist Realität geworden, sondern viele kleine Geschwister, die dezentral Informationen sammeln. Das Problem besteht nur noch darin, die Informationen miteinander zu verknüpfen. Aber daran wird gearbeitet.
In unserem Vortrag wollen wir ein allgemeines Bild von Überwachung, wer sie betreibt und wem sie wo betrifft, vermitteln. Wir wollen zeigen, mit welchen Techniken Informationen erfaßt werden und wie sie weiterverarbeitet werden, ohne allzusehr auf technische Details einzugehen. Anschließend sollte eine Diskussion über Relevanz und Konsequenzen folgen. Wir hoffen, mit unserem Beitrag das Bewußtsein und die Sensibilität wenigstens ansatzweise zu vermitteln.
Inhaltlich wollen wir vor allem einen kurzen Überlick über technische Möglichkeiten, reele Praxis und deren Folgen geben. Näher eingegangen wird auf die Arbeit von Geheimdiensten, Privatwirtschaft und normalen Behörden mit den jeweils gegeben Möglichkeiten der Überwachung.



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last modified: 28.3.2007