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Gegen den sexistischen und rassistischen Normalzustand.

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Hallo!

Wir sind eine feministische FrauenLesbenGruppe aus Hannover und wir sind heute mit vielen Leuten hier, um gegen den Abschiebeknast hier in Neuss zu demonstrieren und den gefangenen Frauen unsere Solidarität zu übermitteln. Und wir stehen heute hier, um dem rassistischen und sexistischen Normalzustand in der BRD unseren Widerstand entgegenzusetzen.
die demostrecke, 9.2k Wir wehren uns gegen die Nutzung und Wiederholung von Klischees und Bildern über Menschen. In den BRD-Medien und der Gesellschaft werden Bilder und Klischees – also konstruierte Wirklichkeiten – tagtäglich reproduziert, aber auch in antirassistischen Zusammenhängen. Immer wieder werden Klischees und Bilder bemüht, um den alltäglichen Rassismus und Sexismus deutlich zu machen; als ob diese Herrschaftsformen bewiesen werden müßten. Dabei werden auch Vorstellungen über Menschen wiedergegeben, die als „Erfahrungen“ betitelt werden. Auch in antirassistischen Zusammenhängen und Diskussionen scheint die Vorstellung zu existieren, daß es sowieso und immerzu notwendig sei, die Nationalität eines Menschen zu „erkennen“ und zu benennen. Es ist keine Erfahrung, sondern ein rassistisches Klischee davon auszugehen, daß die Nationalität einer Frau optisch zu erkennen sei. Genauso wie die Annahme, daß die Hautfarbe einer Frau darauf schließen ließe, daß sie in der BRD Migrantin sei.
Die Benutzung von Bildern und Klischees macht eine Politik der Solidarität unmöglich. Bilder und Klischees dienen nur der Ausgrenzung und der Hierarchisierung. D.h., daß Antirassismus, der diese Ebene nicht verläßt, die herrschenden Verhältnisse nicht grundsätzlich in Frage stellt.
Die aus „westeuropäischer Sicht“ vorgenommenen Bewertungen und Beurteilungen von Unterdrückungsverhältnissen in anderen Ländern dient hier gesellschaftlich häufig zur Bildung rassistischer Klischees über Menschen aus diesen Ländern. Durch die Aufzählung sexistischer Gewaltverhältnisse in anderen Ländern werden „Opferklischees“ über Migrantinnen erneuert und die Verhältnisse werden einer Wertung von „schlimmer als hier“ unterzogen. Wenn Migrantinnen eine solche Bewertung vornehmen, entspricht dies ihrem Selbstbestimmungs- und Selbstbennungsrecht. Allerdings halten wir es für angebracht, daß antirassistische Gruppen aus der BRD ihr Augenmerk und Urteilsvermögen auf die sexistischen Gewaltverhältnisse richten, die hier in der BRD produziert und genutzt werden. Wir halten es für notwenig, daß in antirassistischen Diskussionen Inhalte benannt werden und daß die Verantwortung für das eigene Denken übernommen wird. Wir können und müssen uns bewußt gegen rassistische/sexistische Denkmuster entscheiden.

Gegen die Reproduktion konstruierter Wirklichkeiten!
Für eine Leben ohne Unterdrückung und Ausbeutung!
Für eine feministische und internationalistische Politik der Solidarität!
Solidarität mit den gefangenen Frauen!
Weg mit den Abschiebeknästen! Grenzen auf für alle!



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last modified: 28.3.2007