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hip hop clowns und party rapper, 10.1k

hiphop aus deutschland muß nicht zwangsläufig den radiokompatiblen kreis aus blödel-rap, emotionsschrott und hartetypenmasche bedienen.
frischen wind repräsentieren die hamburgerso sehnse aus, 3.9k

fünf sterne deluxe.

spätestens seit dem radiodauerbrenner willst du mit mir gehn? (mit dem video der letzten zeit schlechthin) sind sie als populärste vertreter einer äußerst agilen hamburger szene (neben eins, zwo; doppelkopf; dynamite deluxe u.v.m.) einem breiteren publikum bekannt geworden. von einem „wiedergekehrtem old school-verständnis, das sich nicht an der dreieinigkeit von breaken, sprayen und rappen festmachen läßt, (...) sondern sich als offene methode begreift“ ist da die rede, ferner noch vom in hamburg zu spürenden „offenen geist, aus dem hiphop einst entstanden ist“ (spex).
ist diese these bei der offenkundig vordergründigen humoristischen und „coolen“ herangehensweise der ehemaligen tobi und das bo zu halten? schließlich ist, neben der von der mehrheit ohnehin marginal verstandenen kritik an deutschsprachigen hiphop acts überhaupt und der stellvertretend von stellas elena lange kritisierten „sack-betatschen-frauen-als-nutten-oder-weiber-show“, zu befürchten, daß durch die aktuelle massive vermarktungsstrategie die „positiven“ inhalte und hintergründe (gerade im osten) nicht vermittelt und aufrecht erhalten werden können. jedoch wird auf den blödel-rap-vorwurf, der noch beim ersten (tobi und das bo-)album fiel, geantwortet, „wir hatten spaß und waren uns nicht so sicher. am anfang wurde uns dieses mike-krüger-frank-zander-blödelrap-ding vorgeworfen. aber wir wußten, daß das nicht stimmt, weil wir uns wirklich für hiphop interessieren. aber hiphop-kultur war für uns einfach nicht erwähnenswert, weil das eh klar war. wer uns versteht, weiß, daß das ein weg ist, seinen eigenen hiphop zu machen.“ die frage, was kann und soll hiphop nach dem verständnis der sterne das sind se, 10.5k bewegen, wird von bo folgendermaßen beantwortet: „man soll sich auf nichts beschränken, zum beispiel nur auf hiphop. wir wollen das ganze spektrum abdecken, das uns interessiert. hiphop kann aus sich nicht existieren, weil er auf samples basiert, die woanders herkommen.“
ohne sich hier zu weit in szeneinterne debatten einlassen zu wollen, vermögen es deluxe meiner meinung nach, ernsthaftes interesse zu wecken, sich nach all den nichtigkeiten, nach denen man hiphop hierzulande ja nicht gerade eine große ernstzunehmende zukunft prognostiziert hatte, mal wieder mit deutschem hiphop auseinanderzusetzen, zumal mit den musikalischen qualitäten der aktuellen platte „sillium“ auch der hinkende aber immer strapazierte ami-vergleich keine rolle mehr spielen muß. wer tobi, bo, marcnesium und dj coolmann schon mal live erlebt hat – ich erinnere hier nur an ihren unvergessenen auftritt vom vergangenen oktober im eiskeller, bei dem schon ein halbstündiger, live kommentierter diavortrag über das deluxeleben für köstliche unterhaltung und anschauliche demonstration des deluxschen selbstverständnisses sorgte – wird sich von dem offenen konzept der sterne überzeugt haben können: kommunikation, moderation und animation, bei der sich rapper und publikum als anwesende im selben raum verstanden haben. sms


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last modified: 28.3.2007