| Allnighter – traditionsreiche Parties in England, die
die ganze Nacht andauern und auf denen meist unbekannte Platten aus den 60ern und 70ern gespielt werden. |
Nun hat sich also wirklich einiges getan seitdem wir 1995
zum allerersten Allnighter riefen. Ein Häuflein von so hundert Leuten zog
es damals ins C.I. und die Party war nett aber nicht fett. Wer letztens im
April beim Easter Ska Jam war oder davon gehört hat, weiß, was da
ging: Kaum war das Konzert zu ende, vergnügten sich hunderte(!) Leute auf
der Tanzfläche, um zu Rocksteady, Soul und Ska die Hüften und
besonders Arme zu schwingen. Das war beileibe der Durchbruch! Und in weiser
Voraussicht hat unser Peanut Vendor vorgesorgt. Was sich anfangs als Behelf
für fehlende Live-Sachen im Mai anschickte, könnte zum großen
Party-Knaller werden, der Geschichte schreibt: Der erste fulltime Allnighter,
der wahrscheinlich keine Sorgen in Ermangelung von Publikum heraufbeschwört.
Nun liegt es mir fern, die Trauben im Vorfeld so hoch zu hängen, daß
sie am Tage selbst fast automatisch nur verfaulen können. Aber was sich da
so in letzter Zeit gerade an Rocksteady-Verliebtheit aufstaut, macht das Harren der Dinge fast explosiv.
Angesichts dieser Entwicklung meinte Peanut schon vor Monaten, alles läge
nur daran, daß die Leute „älter“ würden. Ich kann
mich aber des Eindrucks nicht erwehren, hier holen einige ihre Jugend nach – mich eingeschlossen.
Frischer Wind umweht uns Möchtegern-Rudies. Und er etabliert etwas vor
Ort, was wir jehrelang vermißten – wir wußten’s nur nicht. Ralf
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