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Was so alles mit falschen Vorwürfen und bösen Drohungen angestellt werden kann, verdeutlichten im vorigen Jahr die Vorgänge um OI!- und Ska-Konzerte im Berliner Tommy Weissbecker-Haus. Inzwischen können dort keine einschlägigen Konzerte mehr stattfinden. Bitte nicht wundern, wenn das alles furchtbar aktuell, wie für eine andere Stadt gemacht, klingt. Mit der Einschränkung, daß hier in Leipzig im Gegensatz zu Berlin, wo es die Mehrzahl der dortigen Laden-Leute und andere mehr waren, niemand von den Conne Island-Leuten selbst am durchknallen ist. Zufall kann das ja wohl alles nicht sein, wie sehr bei manchen der Realitätssinn verlustig zu gehen scheint. Es muß wohl schon ziemlich viel mit der Verfaßtheit einer ganz bestimmten Nischen-Szene insgesamt zu tun haben.
Wir drucken an dieser Stelle auszugsweise einen Artikel aus dem antirassistischen Skin Up-Magazin Nr. 43 zu den Geschehnissen in Berlin nach, in dem unter anderem auch zwei Loite von Springtoifel regelmäßig schreiben:
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„Nachdem das Tommy-Weissbecker-Haus (TWH) in den letzten Jahren zunehmend zu einer guten Adresse für Ska- und Punkkonzerte in Berlin geworden war, versuchten in letzter Zeit einige Hausbewohner mit internen Intrigen, offenene Drohungen und geplanten Überfällen, eine eigene Art von Inquisition und Zensur zu etablieren.

Die erste Diskussion um die Durchführbarkeit von OI!-Konzerten im TWH kam anläßlich einer Record Release Party von Trinkerkohorte auf, als irgendein Knallkopp den rechten Arm heben mußte, was ihm eine ordentliche Tracht Prügel einbrachte. An dieser Strafaktion gegen den Armheber waren u.a. auch einige beherzte kurzhaarige Menschen beteiligt. Obwohl diese Aktion eigentlich den Beifall der antifaschistischen Kontrollkommission des Hauses die springtoifel, 4.8k hätte finden müssen, wurden stattdessen ernsthafte Überlegungen angestellt, in Zukunft auf OI!-Konzerte völlig zu verzichten. Diese bestechende Logik stellte nur den Beginn einer Auseinandersetzung dar, die an Schwachsinn kaum noch zu überbieten ist (...).
Als nächster Stein des Anstosses mußten dann SpringtOIfel herhalten. Nachdem zum hundertsten Mal deren Liedtexte vergeblich auf ‘anstößiges’ Gedankengut untersucht wurden, fahndete man krampfhaft nach einem anderen Grund zur VertOIfelung dieser Band. Den glaubte man schließlich in der ‘Tatsache’ gefunden zu haben, daß während des Konzertes ein Besucher der benachbarten hauseigenen Kneipe ‘Linie 1’ vor dem Tresen siegheilender Weise gesehen worden sein soll. Später mußte dieser Vorwurf zwar wegen Unhaltbarkeit zurückgezogen werden. Trotzdem wurden unsere TWH-Hardliner nicht müde, den einmal gefaßten kranken Gedanken, OI!-Konzerte seien die auszumerzende Wurzel allen Übels, weiter zu verfolgen. Die nächsten, die dran glauben mußten, waren die Veranstalter ebenjener Konzerte gar selbst. Damit war dann endgültig der Höhepunkt dieses absurden Theaters erreicht. Die betreffenden Personen sind in der Berliner Szene hinlänglich als überzeugte Antifaschisten bekannt. Außerdem haben eben diese Veranstalter mehr als alle anderen Organisatoren bei der Durchführung ihrer Konzerte darauf geachtet, daß keinem Besucher mit merkwürdigen Insignien Einlaß gewährt wurde (Jackenöffnung zwecks T-Shirt-Kontrolle und Anleuchten von Badges).
Die aufgesetzte Haßkampagne gipfelte nicht nur in Morddrohungen gegen die Veranstalter, sondern auch in Sachbeschädigungen an der Ausrüstung von dort auftretenden Bands. Im Nachhinein kam außerdem die Tatsache ans Licht, daß beim SpringtOIfel-Konzert der Einsatz eines bewaffneten Überfallkommandos gegen Besucher des Konzertes geplant war, was sicherlich nicht nur zu einer blutigen Eskalation, sondern auch zu einer Frontenbildung geführt hätte, die von ernstzunehmenden Antifaschisten so nicht beabsichtigt sein kann. Wie hätte Euer ‘SEK’ die ‘guten’ von den ‘bösen’ Skins getrennt? Eben gar nicht! Dafür hättet Ihr aber eine ‘United Skins’-Reaktion jenseits aller politischen Grenzen erlebt, die sich gewaschen hätte (...).
Infolge all dieser Vorkommnisse fand anfang März ein offenes Plenum vom TWH statt, auf dem diese ganzen Widersprüche zur Sprache gebracht werden sollten. Obwohl keine konkreten Beweise zur Erhärtung der Vorwürfe, im TWH würden Nazikonzerte stattfinden, erbracht werden konnten, blieb die Hardliner-Fraktion eisern bei ihren absurden Anschuldigungen. Stattdessen wurden die Veranstalter mit unbegründeten Vorwürfen bombardiert und als Veranstalter von Nazikonzerten beschimpft.
Da haben wir mal wieder das typische Verhalten von verwirrten linken Spinnern, deren vorgeblicher Anspruch darin besteht, gegen Nazis vorzugehen, die aber dann, wenn es konkret wird, es lieber vorziehen, die ‘Nazis’ in den eigenen Reihen zu suchen. Ein solches scheinheiliges Verhalten haben wir schon hundertmal erlebt und kann uns nur noch ein müdes Gähnen entlocken (...).“



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last modified: 28.3.2007