home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt
[38][<<][>>]

schmerz, 2.4k

No Use For A Name
Terrorgruppe
The Suicide Machines
Swingin’ Utters.

The Suicide Machine bestehen seit 1991. Zu anfang releasten TSM zwei Demos, „Green World“ und „The Essentials“ als Singles. 1995, im Zuge des sogenannten Punk-Revival kam die Split CD „Skank for Brains“ mit Rudiments aus San Fransisco heraus. Die Auskoppelung „New GiRl“ schaffte es bis ins Detroiter Radio.

Swinging Utters gibt es seit Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre. Sie gründeten sich in Santa Cruz und zogen später nach San Fransisco um. Nach zahlreichen Gigs in Amerika mit Rancid, Sick of it All, CIV und No Use For A Name wurde man letztendlich bei der „Warped Tour“ auf sie aufmerksam. So folgten zahlreiche Auftritte auch in Deutschland – ich erinnere da an März, wo SU im Vorprogramm von Social Distortion bei uns auftraten. Mir haben sie seinerzeit ziemlich gut gefallen, ist auch kein Wunder, denn eine gesunde Mischung aus OI (Sham 69) und Punkrock á la Descendents gefällt mir eh. - rules -

Der Headliner dieses Abends wird sicherlich No Use For A Name aus Sunnyvalo/Californien sein. 1987 angefangen, verschrieben sie sich eher dem Melodic Punk á la NoFX, welche die Wegbereiter dieser Sparte waren (natürlich auch Bad Religion). Da Gregs (Bad Religion) Label Epitaph nun sich auch dem breiteren Spektrum widmet, kam es zum Wechsel auf Fat Mikes (NoFX-Sänger) Label Fat Wreckchords, wo unter anderem auch Bands wie Lag Wagon landeten.

Terrorgruppe - die einzige real existierende Punk-Band auf deutschem Boden.
„Leute, die immer noch meinen, Terrorgruppe in die Proll-Punk-Schublade stecken zu dürfen, glauben auch an die T-Aktie und Konjunkturaufschwung, glotzen Kinderpornos oder fallen durch den Idiotentest bei der Führerscheinprüfung!“ - Archi M.C. (Monte Carlo) Motherfucker
„Terrorgruppe ist anders als wie ihr“ (Zip Schlitzer) und hat dies mit den LPs „Musik für Arschlöcher“ und „Musik für Milliarden“ bewiesen.
Um sich in diesem jahr vor dem sogenannten „schwierigen dritten Album“ zu drücken – Ihr kennt das, allen Bands wird spätestens mit dem dritten Longplayer „mangelnde Weiterentwicklung“, „Beschränktheit der musikalischen Ausdrucksform“ oder „Verrat an den alten Idealen“ vorgeworfen – bringen die Kreuzberger Punkrocker lieber einen Hit-Single-Sampler mit ihren größten Erfolgen und Mißerfolgen zusammen mit einer brandneuen 11-Songs-EP heraus.
Diese „11 Punkcerialien“ (andere bands würden daraus ein ganzes Album machen) wurden wieder im Preußen-Tonstudio mit Uwe Hoffmann/Udo Hartmann aufgenommen. Spitzen Soundqualität bürgt für sich selbst. Die Titel beschäftigen sich mit allerlei Themen unserer deutschen Hochzivilisation: Hemmungsloser Kauf- (und Klau-)rausch (Im Kaufhaus), häusliches Familienglück (Schon immer so), journalistische Sorgfalt (Exclusiv-Explosiv) und „Arbeit! Arbeit! Arbeit!“ in „Baby, Baby, Baby“. Kirche und Ökonomie werden einer fundierten Analyse unterzogen (Katholiken-Ska) und überqualifizierte Fachkräfte aus den neuen fünf Ländern demonstrieren ihre Leistungen (BVG). Die Thematik „Suizid“ wird um eine praktische Variante ergänzt (Tür zu), die große Liebe geht wieder den Bach runter (Der Abschiedsbrief). Sinn und Unsinn von Sonnenaufgang (Schwarz und Dunkel) und Deutschland als solches im allgemeinen (Mein Skateboard ist wichtiger als Deutschland) werden hochphilosophisch abgehandelt. „Mein Skateboard...“ ist übrigens auch die erste Single, die noch vor dem Doppelalbum in den Läden stehen wird. Als nächste (echte) Auskoppelung aus dem Album ist „Wir müssen raus“ im klassischen Guns of Brixton-Stil geplant.
Ein Großteil dieser neuen Songs entstand auf der Europa-Tour im September 1996, als die Terrorgruppe (zusammen mit Lag Waggon) in Italien, Frankreich und Spanien die warmen, mediteranen Strandgebiete heimsuchte – und das hört man dem Sound durchaus an: Neben bewährtem Reggea und Offbeats tauchen auch mal unverzerrte Gitarren und sogar Surf-Zitate auf. „Schwarz + Dunkel“ erinnert sogar an die Liebesballaden der Descendents.
Soweit zu den brandneuen Punkcerialien. Auf der zweiten CDs gibt’s alle (ALLE) bisher veröffentlichten Single-Tracks (25), inkl. der vergriffenen 7“ EPs mit Klassikern wie „Arbeit...“, „Abenteuer Bundeswehr“, „Das Ding“ oder „Die Gesellschaft ist schuld, daß ich so bin“. Ebenso alle Albumauskopplungen mit den dazugehörigen Bonustracks („Kinderwahnsinn“, „Keine Airbags für die CSU“ ...) sowie als Zugabe das ultrarare „Kreuzberg zuerst“, das 1995 unter dem Projektnamen Stadtteilgruppe zur Parteifinanzierung der Kreuzberger Patriotischen Demokraten (KPD/RZ) aufgenommen wurde. Der aufmerksam geneigte Zuhörer kann somit in chronologischer Reihenfolge den einzigartigen Werdegang der einzigartigen Terrorgruppe vom feuchten, stinkenden Proberaum („Die Gesellschaft...“) bis zum dreckigen, feuchten, stinkenden Proberaum („Mach die Augen zu“) mitverfolgen.
Terrorgruppe, Gringo Records und Alternation sind äußerst glücklich über diese Compilation. Erspart sie einem doch zukünftig penetrante Fragen und Betteleien wie „Wann erscheinen Eure alten EPs endlich auf CD?“, „Ich kaufe grundsätzlich keine Maxi-CDs, schenkst Du mir eine für mein Fanzine?“, „Bekomme ich ein ‘Kreuzberg zuerst’-CD, wenn ich Dir die Schuhe sauber lecke?“, „Ich habe auch eine Band...“. Kurzum: Alle sind glücklich.
...übrigens auch die Vinyljunkies (so wie Johnny Bottrop), denn logischerweise erscheinen die neuen 11 Punkcerialien + einige nicht mehr erhältliche Songs auch auf kostbarem schwarzen Vinyl.



home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt |
[38][<<][>>][top]

last modified: 28.3.2007