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ed rush..., 11.7k, 0.0k

D & B Means A Better World
(feat. England vs Germany 10:0)

Um Mißverständnissen vorzubeugen, das in der Untertitelung gesetzte Resultat soll nicht (unbedingt) einen musikalischen Qualitätsmaßstab widerspiegeln, möchte aber ziemlich bestimmt einer Trommel&Bass-internen Tendenz entgegenwirken, welche verdammt ungeniert Marktstrategien betreffs des Überholmanövers U.K. an die große Glocke hängen möchte.
... ja ja, zuletzt gelesen in Spex und Traxx. Zukunftschance Drum&Bass! Lehrstellensucher, werdet Jungle DJs! Die Aktienkurse für Beat Breaker steigen!
Ich bin bestürzt.
Da loten einige von mir als Aktivisten eingestufte Macher in J. Laarmann-Manier unter Ausblendung wesentlicher Tatsachen ein Parallelkonzept zur Hypestilisation des Zeitgeist-Feuilletons über den Aufstieg von D&B hierzulande aus. Was ganz schön rückwärtig losgeht. Die Masse deutscher Produktionen wird gegen die der Insel gestellt und Marktsegment-mäßig gegeneinander ausgespielt. Qualitätsstandort Germany. Unter dem Slogan No Politics – No Bullshit erklärt man paradoxerweise Drum&Bass zum Politikum – allerdings als falsches, denn Drum&Bass ist nachweißlich verdammt undeutsch. Der Charakter der momentanen Diskussionen ist geoutet; Nationalisierungfalle, aber eine ganz große. Endlich raus aus dem Hinterhof und knall auf Fall in den Music Future Award und als bester nationaler Jungle DJ geVIVAhyped mindestens auf dem Photek und Roni Size Level plaziert, weil man ja genauso die Übergänge zaubert... He Leute, ein englischer Rave ist >immer< besser als die Analogie bei uns. (Wo sind die deutschen Piratensender, wo die Strukturen, die die Sache heiß machen? Wo bitteschön, in Mannheim?)
So, und nun zum etwas euphorischeren Part, obgleich er ebenso eine düstere Tendenz verspricht, die glücklicherweise nur stilistisch begründet ist. Zu Ben Settle called Ed Rush. Seineszeichens Schwarzmaler hinsichtlich elektronischer Lebensaspekte mit (ähem) No U-Turn Logo auf der Stirn und unsichtbar codierter Funkyness im Kopf. Will man versuchen hinsichtlich der Ed Rush’schen Soundmethaphorik auf einen grünen Zweig zu kommen, könnte man an seine physischen Grenzen stoßen, was laut Nico Sykes-dem No U-Turn Ingenier- irgendwie auch Sinn und Zweck der Sache ist. Es soll Leute geben, die diesbezüglich nach Verbraucherschuz fragen. Rückzugsmöglichkeiten sind nicht eingeplant und nur durch das Umschalten des Power Knopfes auf Out möglich, was Fanatikern und Kritikern der finsteren Soundscapes, sicherlich aus unterschiedlichen Motivationen heraus die Köpfe qualmen läßt. Und die qualmten anno ‘97 auch bei der musikbeschreibenden Zunft - alle schrieen in pathetischer Eintracht DaDaDarkness!!! und beschwörten den Soundtrack zur bösen Welt, Star Wars und Sci-Fi. Nebenbei erbastelte man noch den neuen Konflikt der Signaturen – Coffeetable- und Techstep Jungle. Wobei diesbezüglich zu bemerken ist, daß beispielweise die Verbindungslinie Squarepusher – Photek – Ed Rush so verschlungen nicht ist. Wird man doch das Gefühl nicht los, als wären die eben genannten Köpfe jedem zeitlichen Kontinuum eine Ära voraus. Und in dieser Hinsicht können sich eigentlich keine Geister scheiden, oder?
Ed Rush hat mit seinen freaky nasty sensation Tracks von Guncheck bis Technology die, logischerweise nur mit Infrarotbrille (weil finster) sichtbare Wegbeschreibung bis mindestens 2001 gegeben. Was natürlich hinsichtlich der allgemein liebgewonnenen Schnellebigkeit im Geschäft meinentwegen durch Goldies Saturnz Return gekippt werden könnte. Ist aber schnuppe. Und so lange Luke Vibert noch nicht durch Radio Energy Trailer mißbraucht wird, dreht sich doch (fast) alles im Jungle Biz.
Ich hoffe, das sehen die Megashira Leute um DJ Kabuki, die den darken Themenabend mit Ed Rush versüßen, genauso.
The Force is electric. Sebastian

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last modified: 28.3.2007