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Des wahren Mannes Gesichtszierde dürfte mittlerweile nachgewachsen sein, bei Herrn Dorau, und so kommt es, daß wir uns zum zweiten Male in die Welt der glitzernden Discokugel und der sorgsam gesetzten Worte entführen lassen können. |
70 Minuten Musik ungeklärter Herkunft -
so ist das neuste Werk des A. Dorau betitelt, doch so ganz ungeklärt ist
die Herkunft, der auf dem liebevoll aufgemachten Tonträger versammelten
Stücke nicht. Es wurde fleissig geräubert, in den letzten zehn oder
zwanzig Jahren populärmusikalischer Entwicklung und herausgekommen ist
Entertainment pur. Hans Nieswandt ging, ob des Hörgenusses dieser Scheibe,
soweit, Herrn Dorau den Beschwinger zu nennen.
Ein zweiter wichtiger Begriff wurde in diesem Zusammenhang in den Diskurs
eingeführt - Bionic Boogie. Was immer das auch sein mag, Klang hat dieses
Wort auf alle Fälle. Den Klang nach SciFi und 50iger, Raumschiff Orion?
Nein? Die zelebrierte Ästethik weist uns eher auf die späten 70iger,
die Hochzeit des Discomovements und auch manche geschmackliche Verirrung.
Ich bin in mich selbst verliebt bringt A. Dorau wieder an die
Grenze des nächsten Jahrtausends, in die Welt der Glitzernden und Naiven.
Wobei hier naiv nicht im geringsten negativ besetzt sein sollte. Mit seinen
schönen und dicht gesetzten Worten, man könnte glatt literarische
Ambitionen vermuten (gelle, so ists gut, liebe Klaros) bringt er
uns die wundervolle Welt der Blaumeisen und der Girls in love nahe und steht
dabei mit beiden Beinen im Kitsch allerbester Ausprägung. Kitsch, jawoll,
obgleich die Linke (hier nur auf sagen wir mal die sogenannten Crusties
bezogen) denselben stets weit von sich wies, nur um höchstselbst in einer
Art Paralellwelt sich zu disonanten und meistenteils verdammt ungroovigen
Tönen, bedeutungsschwangeren Botschaften hinzugeben, welche vor
Authentitzität nur so strotzen. Jener Authentitzität, die meist doch
durch die Begriffe »weiß« und »macho«
eingegrenzt wird. Doch zurück zu unserem Beschwinger. Dieser wird am 7. Juni im Conne Island sein lang erwartetes Gastspiel geben und auch hier das Zeitalter der Bionic Boogie Generation einläuten. Kay |
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