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Gurd (Swiss) - die Zeit nach 'Jump', 'Jump'

Als ich das erste Album der Schweizer Poltergeist-Nachfolger Gurd visuell und audiell warnahm, (visuell in diversen Artikeln und audiell durch Folterung meiner Ohren) mußte ich feststellen, daß ich zur Abwechslung mal einer Meinung mit diversen Metalschreiberlingen war.
Saft- und stilloses Jump, Jump, Motherfuckergewichse, das unter der Rubrik „Modern Metal“ (gibt’s sowas überhaupt?) verkauft werden sollte. Die offentsichtlich eiligst nachgeschobene zweite Platte bewies jedoch schon etwas mehr Eigenständigkeit. Stilistisch wird sich zum Teil an Biohazard und, zu meiner Überraschung, auch an einigen Psychedelica orientiert.
Das Crossover-Schubladendenken scheint abgelegt und man öffnet sich neueren Soundideen. Zum Namen der Combo wäre zu sagen, daß es sich um eine einfache Spiegelung des Wortes „Drug“ handelt. Nicht von ungefähr beschäftigt man sich doch auch gelegentlich mit diesem Thema und ist der Meinung, die, nennen wir es mal „Gesellschaft“, verfolge das Ziel, eine rausch- und drogenfreie zu werden. Recht haben sie, können doch auch hiesige Politiker unter christsozialem Mäntelchen oder, wahlweise, grünen Betroffenheits-Strickpullovern, auf eine lange Tradition des Schutzes der Jugend vor Rauschmittelchen zurückblicken. (Neuester Angriffspunkt, die „Modedroge“ XTC.) Alkohol wird freilich ausgeklammert, da gesellschaftlich akzeptiert. Zurück zu Band und Musik. Das Rockhard hat das neue Release zur Platte des Monats Januar gekürt. Das muß an des Chefredaktuers Gesichtsausschnitt auf dem Cover derselben gelegen haben, sehen sich doch solcherlei Leute gerne mal auf Plattencovern oder Plakaten. Gurd haben etwas gegen harte Drogen, sehen aber ihre Erzeugnisse als solche. Eine gewisse Distanz kann ich hier nicht verhelen, aber wems gefällt ... lassen wir uns überraschen. Am 5.4., Gurd im C.I.

Kay