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battery, 1.4k
Nun zum bereits 3. Mal können wir uns auch dieses Jahr wieder auf Battery freuen. Spätestens seit der letztjährigen Tour mit Unbroken sind sie in aller Munde (sicherlich nicht zuletzt auch durch die gute Promotion von Lost & Found). Als absoluter Labelschwerpunkt von Lost & Found, werden die Touren und Releases von Battery (als auch von Worlds Collide und Damnation) in allen relevanten Magazinen entsprechend beworben. Doch bevor die beiden MCD’s „We won’t fall“ (1993) und „Let the past go“ (1994), die full length CD „Only the diehard remain“ (1994) und die Split 7“ Battery/Ignite von Lost & Found veröffentlicht wurden, kam 1991 auf Deadlock Records die erste 7" „Shattered stone“ raus. Zu diesem Zeitpunkt waren sie auch noch zu fünft, doch kurze Zeit später verließ Basser Toshi Yano die Band. Das hatte zur Folge das Multitalent und Kopf der Band Ken Olden bei den Aufnahmen zu „We won’t fall“ vorerst diesen Part mit übernahm. Seine außergewöhnliche Stellung inerhalb Battery’s und auch bei Worlds Collide wird deutlich, wenn mensch mal nicht vergißt, daß er bei ausnahmlos allen Veröffentlichungen beider Band’s die Musik schrieb und bei „Only the diehard remain“ und „Let the past go“ noch den Part des Drummers im Studio mit übernahm - natürlich zusätzlich zu seiner „Tätigkeit“ als Gitarist.
Nun könnten böse Zungen behaupten, daß Ken Olden eh alles allein macht (jedenfalls im Studio hat er dies bis jetzt unter Beweis gestellt) und da er nun seit 1994 auch noch ein eigenes Studio hat, dürfte das Veröffentlichen von Einmann-Battery-CD’s kein Problem mehr sein. Für Touren kann man sich ja mal ein paar Musiker besorgen.
Dem ist natürlich nicht so. Spätestens seit der 94’er Tour mit EgoTrip hat man sich zu einer festen Besetzung zusammengefunden und außerdem ist Sänger Brain McTernan auch schon seit der Gründung von Battery im Jahre 1987 mit von der Partie.
Aber um nochmal auf die 94’er Tour zurückzukommen. Als fast unbeschriebenes Blatt, sie waren schließlich auf ihrer ersten Europa-Tour, haben sie auch hier im Conne Island gespielt. Battery zähle ich deshalb mit zu den Band’s, die es geschafft haben das Publikum dermaßen zu begeistern auch ohne vorher 5mal hier gespielt zu haben. Die Band weiß, vor allem durch satten und fetten Gitarren-Bass-Sound mit den teils schnellen, teils groovenden Drums, voll zu überzeugen. Nicht zuletzt durch einen Sänger, der alles gibt, was er an Agressivität zu bieten hat. Das ganze wird zu einem Gemisch was sich BATTERY nennt!
Als Support werden Battery die 7-wöchige Europa-Tour von APPROACH TO CONCRETE begleitet. Da ich sie auf der kürzlichen MAD X-MasTour im Dezember ‘95 nicht gesehen habe, muß ich nun im Folgenden schamlos aus dem Bandinfo zitieren. In diesem heißt es, daß sie MadMob’s neue Hardcore Stars am kleinen deutschen HC-Himmel sind und das es keine aus Langeweile geborene Eintagsfliege ist! Fest steht, daß ihr 2. Tape MadMob so gut gefiel, daß diese es nicht mehr länger aushielten und sofort die „Drown“ 7" veröffentlichen mußten. Wer Approach to concrete noch nicht gesehen und gehört hat, sollte sich überraschen lassen.
Um dem ganzen an diesem Abend die Krone aufzusetzen spielt mal wieder eine Leipziger Band namens ...! Nein, halt!! Ich werde euch den Namen dieser Band nicht einfach so präsentieren, denn anhand einiger nun folgenden Dates und Ereignissen (die natürlich schon einige Jahre her sind) müßten die eingefleischten Hardcorer’s, und die, die sich dafür halten, den Namen dieses Quartetts im Schlaf aufsagen können!
Diese erlangte nämlich den eigentlichen Durchbruch durch so legendäre Touren wie z.B.: die 87’er East Coast Tour zusammen mit Breakdown und Gorilla Biscuits - Ihr erinnert euch? Back in town nahmen sie ihre Debut 7" „Look in the mirror“ im damaligen „VEB Tonstudio U. Romeyke und Anhang“ (auch besser bekannt als „Sir Mix-a-lot“ ) auf und brachten 2 Jahre später ihr erstes full length Album „And tell me what you see“ in die damals noch spärlich besiedelte Hardcore Szene. Dementsprechend schlug sich das auf die Stückzahlen aus. Diese waren bei den 7" - 37 Stück und bei den LP’s sage und schreibe 12 Stück die gepreßt wurden.
Demzufolge logisch sind die Preise von derartigen Raritäten, für die ein durchgeknallter Collector heutzutage schon mal DM 1200,- hinlegen muß - aber mensch will sich ja nicht lumpen lassen! Und das mit Sicherheit nicht zu Unrecht. Denn, wie die „Eingefleischten“ zu berichten wissen, waren sie wegbereitend (gewissermaßen eine Art Vorreiter) für viele Leipziger und deutsche Hardcorebands - ja wenn nicht sogar für die gesamte europäische Hardcore Szene schlechthin.
Schon Jahre bevor Bands wie Sick of it all zu einem Major wechselten wußten sie genau von wo der Wind weht und gaben 1992 ihr mittlerweile 3. Album „Next Generation“, veröffentlicht auf EMI, dem kritischen Auge der breiten Öffentlichkeit preis. Verwunderlich das wir sie bei unserem 15,- DM Maximum überhaupt bekommen haben. Doch sie haben eben ihre Roots nicht vergessen und wissen noch genau wo sie herkommen. Und deshalb kann ich nur jedem empfehlen zu kommen und sich dieses Spektakel anzuschauen, denn für dieses Geld Wird mensch sie wohl nie wieder zu Gesicht bekommen. Für alle die, die leider aus verschiedensten Gründen nicht kommen können sei gesagt, daß das gesamte Material von PAINSCREAM (wem’s noch nicht einfiel, daß ist der Name jener Band) aus den Jahren ‘86-’96 in Notenform voraussichtlich Ende September dieses Jahres beim Edition Peters Verlag erscheint. Einen schönen Abend wünscht

Teo Tusch

PS.: Vielleicht nun doch noch ein paar ernsthaftere Bemerkungen zu PAINSCREAM! Natürlich entspricht das oben Genannte nicht der Realität. Vielleicht würden sie sich über derartige Referenzen freuen - Vielleicht auch nicht! Fakt ist auf alle Fälle, daß sie aus LEIPZIG kommen, schon mehrere kleine Auftritte hatten, sauberen Hardcore der moderneren Sorte spielen und zur allerersten Probe im September 1994 zusammenkamen. Komplett (das heißt zu viert) sind PAINSCREAM allerdings erst seit dem Dazukommen des Bassers im Februar 1995. Politisch Stellung nehmen sie auf jeden Fall, so wird in ihren Texten z.B.: der alltägliche Rassismus genauso wie der Kampf gegen Faschismus thematisiert. Also macht den Jungs (auch wenn sie die erstgenannten Referenzen nicht haben) einen schönen Abend den sie so schnell nicht vergessen werden!!!

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last modified: 28.3.2007