 
Rauher Gesang & verzerrte Vocoder-Stimmen auf Elektro-Punk
Record Release Show zur neuen Egotronic-Platte „Lustprinzip“ //
Egotronic (audiolith rec./berlin) //
Bratze (clicklickdecker vs. der tante renate/hamburg) //
mtdf (dj/ saalschutz) //
n.akin (dj/ conne island)
Egotronic entstand Ende 2000. Torsun hatte die Schnauze voll von Bands
und endlosen Proben. Er stellte fest, dass man mit Computern in der Lage war,
alles alleine zu bewerkstelligen. Erst kam Hörm nur live dazu. Nachdem sie
allerdings immer mehr Tracks zusammen produzierten, wuchsen sie zu einem
Bandprojekt zusammen. Anfangs wurde fast ausschließlich mit alten c64
Sounds experimentiert. Irgendwann brach dieses Dogma aber weg und heraus kam
eine Mischung aus Elektronik mit einer ordentlichen Dosis Punk. Rohe, knarzige
Sounds treffen auf harte Rythmen und gehen sofort in die Beine. Rauher Gesang
trifft auf verzerrte Vocoder-Stimmen. Ob das gut geht? Klar!
Inzwischen haben die beiden Hunderte von Live-Shows gespielt. Pariser
Kellerlöcher haben sie genauso zum Kochen gebracht wie das Party-Boot
„Elaine“ auf einem Kanal in Brüssel. Im Herbst 2005 begaben sich die
Jungs mit Kollege Plemo und ein paar Freunden Richtung Russland. Dort
tanzten sie mit Moskauer Salon-Intellektuellen Kalinka und brachten der
neureichen Jugend von St. Petersburg das Stage-Diven bei. Auch der Nachwuchs
der heldenhaften Stahlarbeiter von Cerepovec ließ es derbe krachen, als
Egotronic die einzige Großraumdisco der Stadt rockten.
Mit deutlichen Statements gegen deutschen Nationalismus haben sich Egotronic
nicht nur Freunde in Deutschland gemacht. Der ein oder andere Skandal geht auf
ihre Rechnung. Nicht umsonst sind sie eine der wenigen Bands, die die
Goethe-Stiftung trotz vieler Auslands-Auftritte ignoriert (who cares?). Auch so
mancher etablierte Konzert-Laden lud Egotronic schon aus, nachdem dort
irgendwer festgestellt hat, das sie doch „eher fragwürdig“ sind.
Vielleicht ja deswegen, weil sie alles auf die Schippe nehmen, was ihnen
„angelastet“ wird.
Letztes Jahr sorgten sie und die Gruppe Koks und Pillen Berlin für
erhitzte Gemüter vor deutschen TV-Geräten: Mit der Neuauflage des
antifaschistischen, englischen Fußballhymne „Ten German Bombers“ und
einem dazugehörigen Clip gingen sie kurz vor der WM im Internet an den
Start. Der Song wurde schnell populär und viele Medien in England genauso
wie in Deutschland berichteten darüber. Schließlich schafften sie es
mit dem Song trotz Deutschland-Diss auf einen Ballermann-Sampler neben so
illusteren Gestalten wie Jürgen Drews und DJ Ötzi.
Auf der Bühne gaben die beiden alles. Energiegeladen, exzessiv und
manchmal betrunken erspielten sie sich den Ruf einer unvergesslichen Liveband.
Immer wieder drehten bei den Konzerten alle zusammen durch. Die Bühne
wurde kaputt getanzt und es wurde auf der Decke gelaufen. Viele Leute haben
ihren ersten Stage-Dive auf einem Egotronic-Konzert gemacht. Manchmal stand zum
Schluss das Publikum auf der Bühne, Hörm lag mit dem Bass irgendwo
davor und Torsun hing an einem Ventilator. Nach einer erfolgreichen
Weihnachtstour 06/07 und zahlreichen wüsten Konzerten in Holland, der BRD
und Österreich startete Torsun im Frühjahr die Arbeit an einem neuen
Album. Dafür entzog er sich dem Afterhour-Moloch und reiste in die
hessische Provinz. Im Studio von Jonny Weltraum feilten sie zusammen
Tage und Nächte an neuen Tracks. Herausgekommen ist die LP
„Lustprinzip“. Sie erscheint Ende des Jahres auf good, old
Audiolith.
Musikalisch geht es jetzt mehr in Richtung Techno, aber natürlich immer
noch mit Punk als Rahmen und Bezugspunkt. Live wird immer noch hemmungslos
getanzt und gewütet werden – ab jetzt sogar wieder zu dritt
(Hörm verlässt nach sechs Jahren die Band, es kommen zwei neu
Gesichter dazu). In den Texten geht es nicht nur darum, dem beschissenen Alltag
durch hemmungsloses Feiern zu entgehen: Zeitgenossen mit Liebe zu Arbeit und
Vaterland werden die Band auch mit „Lustprinzip“ nicht in ihr Herz
schließen.
Bratze kommen aus Hamburg und sind eine supergroup. Kevin alias
Clickclickdecker und Norman alias Der Tante Renate haben sich
verbündet, um gemeinsam Sport und Musik zumachen. Bratze haben Muskelkater
und Actionfilme gern. In Zeiten des Klimawandels meinen Bratze Muskelaufbau
gegen Armut und Erderwärmung. Den das geht uns alle an. Ab Ende Oktober
gibt es Bratze endlich nicht nur auf myspace (myspace.com/bratzebratze),
sondern es wird auch live trainiert.
DJ MT Dancefloor spielt und singt bei den allseits beliebten
Saalschutz aus Zürich. An diesem Abend unterstützt er seine
Freunde als DJ mit seinem unglaublichen musikalischen Geschmack. Es gibt
„blog house“, rap, elektro, baile funk, mash ups etwas grime und manchmal
auch prollo-rock in einer Mischung, die die Leute auf dem floor zum tanzen,
springen und schreien bringt.“
Thomas
LINKS: Egotronic aus CEE IEH #104*** ***
myspace.com/egotronics***
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saalschutz.com***
audiolith.net
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