Ich und das CONNE ISLAND dürfen hier zum wiederholten Male einen alten
Bekannten ankündigen. Es geht um keinen geringeren als Herrn
Kretschmann, Martin, der wohl wie kein anderer mit derart vielen
verschiedenen und zeitgleich vielseitigen Projekten Bühnengast im Conne
Island gewesen ist. Auch wenn er unter CONSOLE nicht der einzige Regler an der
„poptronischen“ Maschine ist, so macht er es einem nicht immer einfach,
allen anderen Mitgliedern des sympathischen Projektes gerecht zu werden. Aber
das liegt sicherlich an der Sache an sich. Ein Konzert soll also mit den am
besten bekannten Argumenten beworben werden und so komme auch ich nicht drum
herum, den Gründer und Mastermind der über die Jahre gewachsenen Band
als Aufhänger zu nehmen, um möglichst viel Interesse beim geneigten
Hörer zu erzeugen.
Zusammengefasst war immer alles richtig, was von der Bühne kam, wenn
Martin Kretschmann mit von der Partie war. Da sind unvergessliche
Notwist-Konzerte, zauberhafte Console-Shows und individuelle
FOR GOD CONSOUL-Clubnächte – alles, was ich erwähnen
muss, um noch schwärmender zu sagen, was er anfässt, wird fast immer
richtig. Was ihn jedoch immer als Eigenbrödler (was er in der Tat ist)
erscheinen lässt, unterschlägt jedoch die Tatsache, dass gerade
Console auch nicht mehr ohne Band samt langjähriger Wegbegleiter zu denken
ist. So war die letzte Show der Band ein angenehmer Ausflug und damaliger
zeitgemäßer Wegweiser in Richtung Electronica samt
zuckersüßem Pop bis hin zum eindeutigen Dancefloor. So hat sich die
einstige Hitmaschine immer mehr zum „durchdachten“ Pop-Projekt entwickelt.
Geschwitzt und gestampft wird jetzt woanders. Console werden also ihr neues
Album „MONO“ vorstellen und haben damit einen weiteren folgerichtigen
Schritt vollzogen, der noch mehr Reduktion bedeutet. Einen Schritt weiter kann
also, wie bei vielen, musikästhetisch auch einen Blick zurück
bedeuten. Und so sprechen die beiden Coverversionen bereits ihre klare Sprache.
Und zwar wären da Sonic Youth mit „Star power“ und Brian
Enos „By this river“. Wo die klare Indievergangenheit mit der Hommage
an die Avantgarde-Indie-Dinos aus New York deutlich wird, hat man mit Eno`s
„By this river“ einerseits den klaren Ansatz von „MONO“ klargemacht,
zu beschreiben mit Ambient, Atmosphäre, Avantgarde. Andererseits kann man
mich mit diesem Song immer bestechen. Wir sind auf eine Liveumsetzung sehr
gespannt und natürlich darauf, was als nächstes aus Weilheims
Zauberhänden entflieht.
jeremy
|