Musik zum Tanzen, Wippen, Schunkeln:
Timid Tiger, Werle & Stankowski
Worum geht es hier eigentlich? Also, Timid Tiger ist eine Band. Halb
Mensch, halb Tiger. In Farbe und mit echten Streifen. Aus einer Welt wie
Deiner. Mit sprechenden Klavieren und singenden Zuckerbrot-Girlanden. Ich
höre lieber auf, musste ich doch versprechen, nie wieder über Obst
oder ähnliches zu schreiben.
Im Ernst, Timid Tiger sind einfach großartig, musikalisch versiert,
humorvoll und spannend zugleich. Zugegeben, eine gewisse
Schubladen-Kompatibilität lässt sich nicht abstreiten, und trotzdem
gibt es im Moment kaum eine Band, die derartig mit Stilen und Arrangements
jongliert.
Ich höre Euch schon schreien: Bitte nicht noch eine Retro-Band mit
Semi-Akkustik-Gitarren und Frisuren wie Pete Townshend und John Lennon. Aber
weit gefehlt, hier wird wesentlich mehr geboten, von Electropunk (Let The
City Save Us) über herzerweichenden Akkustik-Pop (Kelly)
bis hin zu, und jetzt komme ich echt ins Schlingern, Brit-Soulstomper-Pop
(Miss Murray). Miss Murray befindet sich im
übrigen seit Monaten unangefochten in meinen Top 5.
Zweimal waren Timid Tiger nun schon in unserem idyllischen Städtchen, und
nun dürfen wir sie endlich im Conne Island begrüßen. Sollte ich
sie zum wiederholtem Male verpassen, sehe ich meine musikalische Kompetenz
ernsthaft in Gefahr.
Unterstützt werden Timid Tiger von Werle & Stankowski, deren
populär-musikalischen Ergüsse mein Ohr bis dato noch nicht erreicht
haben, ich mich jedoch mehr oder weniger intensiv mit ihren Plattenkritiken
beschäftigt habe.
Und da innerhalb eines Absatzes Namen wie The Beatles, Notwist, Radiohead und
Bright Eyes fallen, kann man beim Mitwippen gewiss nichts falsch machen.
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