-
Aus der volkstümlichen Tanzmusik Jamaikas stammende Stilrichtung
der Popmusik, deren Rhythmus durch die Hervorhebung unbetonter Taktteile
gekennzeichnet ist.
Nun gut, so weit die Erläuterung für Reggae laut
Fremdwörterbuch. Aber was genau Dirty Reggae ist, wissen
wahrscheinlich nur jene, welche auch wissen, wer die Aggrolites sind.
Denn dies ist nicht nur der Titel ihres ersten Albums, sondern dient vielen
gleichzeitig als Beschreibung ihres Stils. Und das nicht zu unrecht.
Meiner Meinung nach jedenfalls gehören die Aggrolites definitiv mit zu dem
Besten, was im letzten Jahr zu hören und auch zu sehen war. Im Vergleich
zu ihnen fühlte ich mich während der Auftritte diverse deutscher
Ska-Bands in Rosslau doch eher an einen mittelklassigen Schulchor zur
Weihnachtsfeier erinnert! Denn das was die Fünf aus L.A. da auf der
Bühne präsentieren, kann es ohne Zweifel mit den meisten
Hardcore-Konzerten aufnehmen. Musikalisch haben sie allerdings eher weniger mit
Hardcore am Hut, sondern stehen da anderen Ska/Reggae-Bands mit wesentlich
längeren Bandgeschichten in nichts nach.
Angefangen haben sie als Backing Band unter anderem von Robbie Lyn, Phyllis
Dillon, Derrick Morgan oder auch Prince Buster.
-
It reminded me of the old days, I cant believe that this young
band from America could play my music just as good as the day it was
recorded
(Prince Buster)
Im Laufe der Arbeit mit Derrick Morgan entstand dann nach verschieden Line
Up-Wechseln die Band mit J. Bonner (Bass), Brian Dixon (Gitarre), Jesse Wagner
(Gitarre/Gesang), Roger Rivas (Piano/Orgel) und Korey Horn (Schlagzeug). Und in
dieser Besetzung werden sie uns am 27 März mit ihrem Dirty Reggae beehren,
dass die Ränge wackeln. Und wieder mal beweisen, dass in Reggae Bands
wesentlich mehr Power stecken kann als manch einer vermuten mag. Wer da zum
Luftholen kommt, hat Glück. Aber etwas anderes sind wir von ihnen ja auch
nicht gewöhnt.
Liest man die Namen der Mitglieder der zweiten Band der diesjährigen
Easter Ska Jam, so drängt sich doch ziemlich stark die Ähnlichkeit
mit einem nicht ganz unbekanntem Tarantino-Film auf. So sind es bei Two Tone
Club aus Frankreich Mr. Black, Mr. White, Mr. Blue oder auch Mr. Purple,
die da in die Saiten, Tasten oder was auch immer hauen.
Ob diese Tarnung aufgrund der französischen Ska-Mafia oder der zu
zahlreichen weiblichen Fans nötig war, wird an dieser Stelle leider
unbeantwortet bleiben müssen. Nicht unerwähnt sollte allerdings die
Tatsache bleiben, dass auch diese Band ein echter Hinhörer ist. Ska vom
Feinsten, oft verglichen mit The Specials, beeinflusst von
Urgesteinen wie Skatalites oder Laurel Aitken.
Gegründet haben sie sich 1999 aus Exmitgliedern der Gangsters All
Stars und diesen März nun wird ihr zweites Album Turn
Off (Grover rec.) erscheinen, auf dem u.a. der Ohrmaulwurf
Turn off the television enthalten ist.
Die dritte Band des Abends ist gleichzeitig auch die mit der längsten
Bandgeschichte: So können Ska Trek auf eine nunmehr 15 Jahre
andauernde Reise durch die Ska-Galaxie zurückblicken und gehören
damit auch innerhalb der deutschen Ska-Szene mit zu den älteren Bands.
Dass auch sie sehr stark beeinflusst sind durch den Ska und Rocksteady der
60er, fällt bei ihnen natürlich schon an den zahlreichen
Coverversionen alter Klassiker auf welche durchaus gut rüberkommen
und nicht so stumpf klingen, wie man es von manch anderer Band gewohnt ist.
Danach ist natürlich wie gewohnt für angenehme Beschallung durch
geschultes Personal gesorgt.
Und das letzte Wort überlass ich heut mal dem Wörterbuch:
-
Ska der; -[s] <Herkunft ungeklärt>: . . .
Mrs. P
|