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Mocky , 14.1k

Zwischen Jetzt und Nirgendwo


Kevin Blechdom, 20.3k Jemand, der in Kanada aufwächst, zwischendurch mal in Kalifornien studiert, um letztendlich durch die dreiviertel Welt zu gondeln, um derzeit wohl vorübergehend in Berlin zu wohnen, kann kein Mensch sein, mit dem man gern darüber spricht, woher er wohl kommen mag. Deshalb kann glücklicherweise über die übliche künstlichen Standortbestimmungen hinweggegangen werden, um sich letztendlich und ausschließlich mit dem eigentlichen Schaffen auseinanderzusetzen oder Jenes einfach nur zu beglückwünschen.
Und zu beglückwünschen ist das musikalische Schaffen von MOCKY ohne wenn und aber.
Musik wird hier zelebriert, die heimatloser in jeglicher Hinsicht nicht sein kann. Oder um hier mal ein „groovendes“ Magazin für Clubculture zu zitieren, macht es sich MOCKY mehr als „bequem im undurchschaubaren Mischwald der Ortszuweisungen und Genrezuschreibungen.“ Und genau dieses Aufsaugen verschiedenster musikalischer Einflüsse und die konsequente „scheissegal“-Mentalität in Sachen musikalische Selbsteinordnung eines Herrn MOCKY macht seine Musik so außerordentlich sympathisch und schon irgendwie fast einzigartig im unendlich dichten Märchenwald der Popmusik.
Aber was wird denn nun eigentlich geboten?
Die zeitweilige Wahl von MOCKY, sich in Berlin niederzulassen, hat offenbar rein garnix mit Mitte oder Kreuzberg zu tun, vielmehr scheint die Verbindung sich mit den musikalischen Seelenverwandtschaften mit PEACHES, GONZALES und anderen großen verwirrenden MusikerInnen zu offenbaren. Nicht umsonst spielt er nebenbei noch in einer „Punkband“ mit erstgenannten Popverrückten. Und nicht umsonst spielten KEVIN BLECHDOM, TAYLOR SAVVY und GONZALES keine unerhebliche Rolle bei der endgültigen Produktion seines neuen Albums, das vorerst eigentlich einsam und allein an seinem Laptop entstand.
Assoziationen zu THE STREETS aka Mike Skinner werden wach und müssen, dürfen und können jedoch als Aufwartung an beide Künstler gleich wieder schlafen geschickt werden, da zwar MOCKY mit Hilfe seines tragbaren elektronischen Gehilfen genauso seinen eigenwilligen Interpretationen von Hip Hop ähnliches eines The Streets freien Lauf lässt, jedoch zum Glück ganz anders.
Denn einen zweiten Superstar ähnlich eines Skinner Mikes würde es auf dieser Welt auch nicht brauchen. Ziehen wir lieber zur Präzisierung der zu umschreibenden Musik wieder die Experten der Clubs zu Rate und zitieren sorgfältig. Und so werden wir bei MOCKY mit einem, „Mix aus Jazz-Akkorden, Pop-Hooks, allerlei quietschigen Samples, Electronica-Sounds und augenzwinkernden Rhymes“ verwöhnt.
Ich füge dieser äußerst treffenden Beschreibung noch die nötige Prise Dancefloor dazu samt neuer Variante eines soulkarätigem selbstironischen Rhythm & Blues, Hip Hop und New Jazz. Besser passt der Name seiner neuen Platte nicht: „ARE + BE“.
So sehnen wir uns nach einem Abend, an dem das einstige Singleprojekt MOCKY inklusive Band samt angesprochenen KEVIN BLECHDOM und TAYLOR SAVVY die Herzen höher schlagen lassen wird, insofern diese musikalische Sahnetorte genauso zu schätzen gewusst wird, wie es unsere beiden Discjockeys am selbigen Abend bereits tun. Mister Sevensol und Kitty Joe werden genauso gekonnt und unverkrampft fachgerecht diesen Feierfreitag abrunden.

Jeremy



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last modified: 28.3.2007