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So wie’s im Kopf ist


Interview mit Andi von den Toten Hosen

CI: Heute steht Eurer zweites Konzert im C. I. an: wie fandet Ihr das Konzert gestern? Wie gefällt’s Euch hier so?

Andi: Wir fanden das gestern total super, von der Location angefangen über den Laden bis zum Konzert. Wir hatten ‘ne Menge Spaß. Optimal halt einfach. Wie gesagt, cooler Laden, coole Leute. Dass wir ‘ne Menge Spaß hatten, hat man hoffentlich gemerkt. Es ist auch nicht alltäglich, dass wir so lange spielen (2 1/4h, Anm. d. Tipper). Das lange Spielen hat hoffentlich niemanden genervt. Ich hoffe, es wird heute ähnlich. Es ist natürlich auch immer bei so ‘nem Club-Gig so, dass das etwas Lockeres hat. Bei großen Produktionen bist du viel mehr eingebunden. Wobei ich damit nicht sagen will, dass ich prinzipiell kleinere Clubs besser finde. Auch in großen Hallen wie der Dortmunder kann man mit 10.000 Leuten gut Party feiern. Gestern vom Konzert, die Tickets waren ja auch alle im Netz verlost worden für die Fans. Wir spielen ja dieses Jahr nur diese beiden Shows in Leipzig und noch drei in Argentinien.

Wie geht es in Argentinien weiter?

Wir spielen in einer Halle namens Luna-Park, auf einem Festival und noch ein Wohnzimmerkonzert. Das machen wir besonders gerne. Wir haben da in Argentinien aufgerufen, uns Einladungen zu schicken. Die Fans haben da auch reichlich Gebrauch von gemacht. Wir werden dann spontan aussuchen, bei wem wir da im Wohnzimmer erscheinen. Das ist immer sehr spaßig und spannend. Wir wissen da ja auch nicht, was uns so erwartet. Und der Typ, der das macht, der riskiert seine Wohnung und wir, dass wir irgendwohin kommen, wo’s Scheisse ist. Das machen wir schon immer und das ist totale Improvisation. Argentinien ist für uns mittlerweile ‘ne Art zweite Heimat geworden. Da gibt es komischerweise sehr viele Leute, die uns mögen, die unsere Musik gut finden und mit uns klar kommen. Wir hatten dort einfach unglaubliche Erlebnisse – z.B. beim Ramones Abschiedskonzert, wo wir zusammen mit Iggy Pop eingeladen waren. Ich kenn’ kein anderes Land der Welt, wo 40.000 Leute zu den RAMONES gehen würden. Und das ist ein verdammt guter Anblick, mit den RAMONES vor 40.000 Leute, die total am Ausflippen sind, zu spielen. Wir haben dort z.B. auch unser kürzestes Konzert gespielt. Da ist nach 30 Sekunden die Bühne eingebrochen. Zum Glück ist keinem was passiert. Dort gibt es ‘nen Haufen super Leute. Die geben halt Vollgas und zeigen Dir das auch, wenn denen was gefällt. Die sind sehr gut drauf, auch wenn die massivsten Probleme haben.

Wie schätzt Du die Situation in Argentinien zur Zeit ein?

Die wirtschaftliche Situation ist nicht so gut. Der Peso ist ja an den Dollar gekoppelt worden, und dadurch konnten dort sehr viele Bands spielen, weil das bezahlbar war. Das fiel dann alles weg und dann hat da außer argentinischen Bands niemand mehr gespielt. Da wir dort aber soviel klasse Erlebnisse hatten, haben wir gesagt, wir wollen auch was zurückgeben, und haben uns entschlossen, trotzdem in den letzten Jahren da zu spielen. Um den Eintrittspreis niedrig zu halten, zahlen wir einen Großteil der Kosten eben selber. Das letzte Mal, als wir dort waren, war da schon schlechte Stimmung... Land unter halt. Du musst Dir vorstellen, jeder Bundesstaat macht da seine eigene Währung. Du kannst dafür aber nur bestimmte Sachen kaufen, Brot und Lebensmittel halt. Du kannst keine Dollar eintauschen. Alle Konten der Leute dort sind auf unbestimmte Zeit eingefroren worden. Du konntest nur noch täglich zukucken, wie dein Geld verfällt. Die Banken dort waren mit Eisenketten und Gittern gesichert und teilweise total demoliert, da die Leute natürlich totalen Frust hatten. Von Auseinandersetzungen selber, wie sie hier teilweise im Fernsehen gezeigt wurden, haben wir nicht viel gesehen. Man hat natürlich auch mitgekriegt, dass da nachts mehr Leute auf der Straße geschlafen haben, als das früher der Fall war. Die haben da halt massivste Probleme. Mit dem neuen Präsidenten scheint es so langsam aufwärts zu gehen. Wobei ich das natürlich nur eingeschränkt beurteilen kann. Mittlerweile wurde wohl auch die Amnestie für die Militärs aufgehoben, so dass man die ausliefern und verurteilen kann. Es gibt also so etwas wie Hoffnung.

Wir hatten letzte Wochen die Gruppe NORMAHL hier, eine Punkband, die genau so lange am Start ist wie Ihr, nur halt mit kurzen Unterbrechungen. Im Gegensatz zu NORMAHL seid Ihr jedoch eine Band, die noch nie die beinharten Politpunktexte gemacht hat. Ist das Absicht gewesen?

Ich kenne NORMAHL, kenne aber deren Geschichte nicht so genau. Wir sind eine Band, die sich noch nie in die Ecke stellen wollte, wo wir sagen, wir machen jetzt nur politische Lieder. Das schließt natürlich für uns als Band nicht aus, dass, wenn wir was zu einem Thema zu sagen haben, das auch sagen. Wir wollten und wollen uns da nicht in die Richtung Spaßmusik oder Politmusik drängen lassen. Wir wollen uns da alles offen halten, und so wie’s im Kopf ist, so machen wir bzw. Campino, der die Texte ausschließlich schreibt, einen Text draus. Wenn einem halt was auf den Sack geht, dann sagen wir das und bringen das musikalisch in die Form die uns gefällt. Nur ein politisches Lied um seiner selbst willen würden wir nicht machen.

Man kann politische Inhalte ja auch anders verpacken?

Ja, das ist wieder ‘ne andere Frage. Man kann Lieder natürlich unterschiedlich verpacken. Das hängt wiederum von deiner Intention ab, von dem, was du erreichen willst. Grundsätzlich kann ich einen krassen politischen Text machen oder den halt ironisch verpacken und erreich’ damit mehr Leute, nur auf ‘ner anderen Art. Z.B. als wir Sascha geschrieben haben, haben wir uns bewusst für diese Art des Songs entschieden und bewusst versucht, die Leute zu veräppel’n. Die Wirkung von dem Song und die Klage bzw. Anzeige der Republikaner gegen uns hat ja gezeigt, dass wir da genau richtig hingelangt haben. Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Drohbriefe und Anrufe wir damals gekriegt haben. Die Form des Songs kann dir also manchmal helfen, um die Leute richtig anzusprechen. Wenn Du das schaffst, ist das richtig.

Der Song Liebeslied, was hatte der für einen Anlass, da geht es ja auch so um Riot-Sachen. Habt Ihr damals selbst solche Erfahrungen gemacht?

Nein, der Song handelt ja eigentlich davon, was in der Welt so los ist und was in den Medien dann berichtet wird, nämlich gar nix. Es ist ja interessant, dass dieses Lied, obwohl es sehr alt ist, immer topaktuell ist. Guck Dir doch an, was heute passiert. Das ist das krasseste überhaupt – und das wichtigste in den Medien ist, was Dieter Bohlen für einen Müll in seinen Büchern schreibt. Es gibt wichtigere Themen in dieser Welt, aber das scheint die Leute nicht zu interessieren. Es gibt zum Glück heute Mittel und Wege, sich anders zu informieren. Das Internet hat da sicher ‘ne Menge gebracht. Das macht auch einen Reiz des Internets aus.

In puncto Internet wird ja von der Musikindustrie geklagt, dass die Umsätze zurückgehen und alle Leute ihre Musik nur noch aus dem Internet ziehen. Die Meinung unter den Künstlern selbst ist da ja etwas differenzierter. Wie steht ihr als erfolgreiche Musikband zu diesem Thema?

Das ist ein schwieriges Thema, was uns natürlich betrifft. Für uns ist das allerdings nicht existenziell. Wenn du dir dagegen ‘ne Band ankuckst, die grade ein paar Platten verkauft, dann ist das natürlich für die schwierig. Es wird ja definitiv mit dieser Sache weitergehen. Das hält niemand mehr auf. Wir sind zum Glück in einer Position, wo wir das verkraften können. Es ist natürlich auch möglich, dass durch diese neue Art der Musikverbreitung mehr Musik gehört wird. Wir hatten z.B. das Phänomen auf unserer letzten Tour, dass wir zwar weniger Platten verkauft haben, allerdings auf der Tour so viele Leute wie noch nie hatten. Die Leute hören also nicht weniger Musik, die Leute wollen nur nix mehr dafür zahlen. Die Leute werden da auch trotz Verboten immer neue Wege finden, da bin ich mir sicher. Positiver Effekt, man muss wieder mehr live spielen. Der Hauptfehler war und ist der CD-Preis. Die sind viel zu teuer. Es ist absurd, was eine CD kostet. Wenn die CD-Preise nicht so wären, glaube ich, die Leute würden da sogar mehr CDs kaufen. Ich glaube auch, dass bei einem ordentlichen Angebot im Netz zu einem fairen Preis auch hier die Leute Geld bezahlen würden. Es ist das normalste der Welt, wenn Du was machst, dass das in irgend’ner Form entlohnt wird. Bloß, was soll das Gejammer der Industrie. Die haben jahrelang gepennt, die CD-Preise nie gesenkt und sind dann überrollt worden.

Neben dieser Diskussion ist auch immer mal die Diskussion um die Quote deutschsprachiger Musik im Radio im Gespräch. Diese Quote ist gerade bei einigen Politikern und Künstlern sehr beliebt...

An dieser Diskussion haben wir uns nie beteiligt. Ich finde sowieso, dass das meiste, was im Radio läuft, Müll ist. Am besten wäre eine Qualitätskontrolle. Es ist selbst für uns als etablierte Band nicht so einfach. Selbst, wenn wir da ‘ne Platte abgeben, wird die trotzdem nicht gespielt. Es gibt natürlich ein paar Radiosender in Deutschland, die cool sind. Die kann man an einer Hand abzählen. Wenn ich im Auto sitze, höre ich kaum Radio, und wenn, dann z.B. bei uns in Düsseldorf das Hochschulradio. Das ist brillant gemacht, auf jeden Fall haben die kein Formatradio, d.h. die können spielen, was sie wollen. Manches gefällt mir zwar musikalisch nicht... aber der Grundsatz, jeder kann auflegen was er will, ist sehr wichtig. Bei allen anderen Radios ist es inzwischen so, dass die vorgesetzt bekommen, was sie spielen müssen. Es gibt bei den etablierten Radios keinen einzigen DJ mehr, der bestimmt, was gespielt wird. Das bestimmt letztendlich der Redakteur, und das ganze kommt dann wiederum laut vorgegebener Playlist aus dem Computer. Das ist richtig desillusionierend. Insofern bringt die Quote nix, da läuft dann halt deutscher Müll. Das Hauptproblem ist allerdings das System an sich. Ich habe nie verstanden, als damals die Privaten aufkamen, warum da nix anderes läuft. Die spielen alle die selbe Soße. Es gibt auch keine Spartensachen... Es ist grausam.

Kein Wunder, dass da natürlich das Internet wieder zum Zuge kommt...!

Ja, das hab ich ja eben gemeint. Es gibt da eine neue Art, Musik zu hören, zu konsumieren.

Wie oft habt ihr eigentlich vor dem Mauerfall in der DDR bzw. im Ostblock gespielt? Wie waren so Eure Erfahrungen?

Wir haben zweimal sozusagen Undercover hier gespielt. Einmal 1984 in einer Kirche, getarnt als Messe. Da wurde dann ne richtige Messe verlesen. Wir sind da mit Tagesvisum und in Verkleidung über die Grenze, also Haare glatt und so. Obwohl nur wenigen Leuten Bescheid gesagt wurde, waren da doch viele gekommen. Leider hat sich im Nachhinein rausgestellt, dass ein paar Leute verpfiffen worden sind, und die wurden dann auch hops genommen. Die Leute hatten uns dann Instrumente besorgt, so mit geflickten Saiten und so. Der Sohn von einem der Pudhys hatte uns wohl ein Schlagzeug zur Verfügung gestellt. Wir sind dann zur Grenze mit den Leuten, aber man wusste ja, die konnten da niemals rüber. Das war ein echt komisches Gefühl. Bei dem zweiten Gig hat dann ein englischer Soldat, den wir kannten, für uns die Instrumente über die Grenze gebracht, weil die wurden ja wegen dem Viermächteabkommen nicht kontrolliert. Da haben wir dann auf einem Kirchengelände gespielt. Da waren echt viele da. Das müssen ein paar Hundert gewesen sein. Das Kirchengelände wurde dann von der Polizei umstellt. Die haben da aber nix gemacht. Uns brachte das einen Eintrag in den Akten der Staatssicherheit ein, dass wir die DDR nur als Durchreiseland benutzen durften. Die Behörden fanden die Konzerte wohl nicht so toll. Krasser war es dann in der Tschechoslowakei. Wir haben da ein Friedensfestival gespielt, mit Haindling und den Einstürzenden Neubauten. Das Festival sollte sowohl in der BRD als auch der Tschechoslowakei stattfinden. Da waren viele Fans aus der DDR extra wegen uns gekommen. Das fanden einige Leute in der DDR überhaupt nicht gut. Wir saßen dann in so ‘ner Art Garderobe, und die Leute haben sich zu uns gesetzt und wir haben uns unterhalten. Die Sache eskalierte dann, weil die Bullen das unterbinden wollten. Wir mussten dann durch das Bullenspalier, und da gab es gut Hiebe von denen. Dann wurden wir mit Bullenbegleitung zur Grenze gefahren. Viele unserer Fans aus der DDR wurden dort direkt verhaftet. Wir konnten dann dort aber nix weiter machen. Wir waren da echt hilflos. Gut, wir sind dann zu Hause an die Presse gegangen. Aber viel hat das für die Leute auch nicht gebracht.
Wir haben auch in Ungarn und Polen gespielt. Die Touren waren da sehr abenteuerlich. Ich kann mich erinnern, in Polen mussten wir uns in einem Studentenwohnheim Diesel für die Weiterfahrt besorgen. Den haben wir dann mit selbstgebauten Trichtern aus Zeitungspapier versucht umzufüllen. Das war zu der Zeit von Solidarnoszc. Die erste Bewegung war von General Jaroselsky gerade niedergeschlagen worden. Alles war dort irgendwie grau. Die Leute wirkten auch wegen der politischen Situation sehr niedergeschlagen. Es gab dort nichts. Du konntest nichts, absolut gar nichts kaufen. Die Konzerte allerdings waren gut. Ungarn war immer super. Gut, einmal haben sie uns nicht reingelasen. Wir kamen da an mit bunten Haaren, und da sagten die Grenzbeamten „Also ihr so nicht!“ Da sind wir dann zurück hinter die Grenze und haben uns dort die Haare schwarz gefärbt. Abenteuerlichst, insbesondere da das Färbemittel im Osten irgendwie nicht so super war und wir hinterher in Ungarn unsere Haare nicht richtig blondieren konnten. Das wurde immer nur grau. Das Lustige war, dass wir eigentlich hätten einreisen können, da wir offiziell eingeladen waren, aber wir wollten uns da nicht drauf berufen, da wir fürchteten, die Leute würden Ärger bekommen und wir nicht wussten, wie offiziell es denn wirklich war.
Wir fanden so Konzerte drüber trotz alledem immer gut. Wenn man dann im nachhinein auch so Geschichten hört, wie die Leute unsere Platten geschmuggelt haben, so durch die Großeltern in Heinoscheiben verpackt. Auffällig war für uns aber, dass hier die Texte viel mehr gelesen und hinterfragt wurden und natürlich auch anders verstanden wurden. Man wurde da völlig anders drauf angesprochen.

Ihr habt ja auch hier mit ausländischen Bands gespielt, z.B. Social Distortion und Faith No More. Gibt es da noch persönliche Kontakte?

Naja, die benannten Bands haben wir ja persönlich eingeladen, und wenn man sich da jetzt wieder sieht, gibt’s schon ein großes Hallo. Außerdem ist es ja schön, mit der Band zusammen eine Tour zu machen und zusammen abzuhängen. Man sieht sich dann später halt auf Konzerten und Festivals. Zu einem von FAITH NO MORE hab ich noch guten Kontakt. Wir sehen uns relativ regelmäßig.

Wie werden die Supportbands angenommen?

Das ist sehr unterschiedlich. Die BONES und BEATSTEAKS, mit denen wir auf Tour waren, die sind ja schon etwas bekannter und wurden da auch gut angenommen. Ich freu’ mich halt, wenn ich auf einem Konzert bin von solchen Bands, die mit auf Tour waren und ich seh’ dann da Hosenfans. Ich denke, unsere Fans akzeptieren die ausgesuchten Bands schon.

Ihr macht viel mit Funny van Dannen? Wie kam es zu der Zusammenarbeit und welche Früchte trägt die so?

Funny ist ein sehr guter Freund von uns. Wir machen Lieder zusammen, z.B. „Bayern“ und „Schön sein“ ist mit ihm zusammen entstanden. „Frauen dieser Welt“ haben wir gecovert. Er ist einfach brilliant, ein großartiger Maler und Musiker. Er arbeitet auch gut mit Campino zusammen. Die verstehen sich sehr gut. So was hat man selten, dass zwei Leute zusammen Texte machen können. Ich persönlich kann gar keine Texte schreiben, das macht ja alles Campino. Funny bringt von sich aus ja auch ganz andere Sachen ein. Er hat auch jetzt in Duisburg eine gute Ausstellung gemacht. Seine Bilder sind sehr sehenswert.

Das Album „Ein kleines bisschen Horrorshow“ ist ja dann auch quasi am Theater aufgeführt worden. Wie kam es zu der Sache? Wurdet Ihr da angesprochen?

Ja, also zum Buch Clockwerk Orange gibt es auch ein Theaterstück, und ein Regisseur wollte das in Bonn aufführen. In dem Theaterstück ist das so, dass vor jedem Akt ein Sänger auftritt und sozusagen den Akt eröffnet. Das ist nun ein bisschen langweilig, und so kam die Idee, dass wir da auftreten und Musik machen. Theaterarbeit war mal ‘ne ganz andere Erfahrung für uns. Jeden Tag zu einer festen Zeit auf der Bühne. Auch die Schauspieler, die haben in der Kantine ihre Rollen, glaube ich, weiter gespielt. Ganz komisch. Ich möchte das nicht mein ganzes Leben lang machen. Aber es war eine interessante Erfahrung, dort so ca. 20 Auftritte zu spielen. Nun ist das für den Durchschnittstheaterbesucher nicht so einfach, unseren Krach zu hören, aber andererseits sind dadurch viele junge Leute ins Theater gekommen. Die haben da auch vor jeder Vorstellung Hinweiszettel ausgeteilt an die Zuschauer wegen der Lautstärke. Wir wurden dann vor jedem Akt mit einer Hebebühne hochgefahren und spielten dann ein Stück, dann senkte sich die Bühne wieder. Einmal ist die stehen geblieben und wir standen dann auf halber Höhe mit der Bühne, so haben wir einfach noch ein paar Stücke rangehangen. Das war echt lustig! Es ist immer interessant, mal andere Sachen zu machen. Wir haben ja mal in einem Film mitgespielt oder für die TAZ von der WM in Italien berichtet.

Ihr habt auch mal mit Radio Fritz zusammen was gemacht?

Ja, auch das war recht lustig.

Campino hat da mal bei einer Sexhotline angerufen ?

Ja genau, so aus Spaß. Wir kannten uns da natürlich nicht aus. Und das dauerte ewig, bis man da durch kam. Das ist eine Unverschämtheit. Man hängt da nur in der Warteschleife. Wir hatten da verschiedene Themen bei den Radioshows, mal ernste Sachen und mal Witziges. Das war gut und auch mal ‘ne andere Erfahrung. Das ist echt anstrengend, da eine volle Sendung zu produzieren. Etwas ähnliches haben wir dann noch mal bei Eins Live gemacht. Aber selbst für so was braucht man erstmal eine Radiostation, die so cool ist und das erlaubt. Voraussetzung war natürlich, das wir dort sagen konnten, was wir wollen und auch die entsprechende Musik spielen konnten. Da muß man erst mal ‘ne Radiostation finden, die sich das traut.

Okay danke für das Interview!


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last modified: 28.3.2007