Slackers, Alpha Boy School
Die beste East-Coast-Ska-Band nach fünf Jahren wieder in Leipzig
geht jemand hin...?
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Hm, was mache ich hier eigentlich gerade? Normalerweise sollte die
Tatsache, dass die Slackers nach immerhin fünf Jahren wieder mal in
Leipzig spielen, als Werbung genügen. Aber in dieser Stadt läuft das
ja scheinbar irgendwie anders: Hauptsache, eine Band war schon 20 Mal da und
spielt dieselben Lieder wie seit mindestens 10 Jahren, bloß schlechter
dann geht richtig die Party ab, während ansonsten (fast) alles, was
sich um musikalischen Anspruch bemüht und originell und eigenständig
ist, eher gepflegt ignoriert wird.
Dass die Slackers hier noch immer eine ziemlich unbekannte Band sind (belehrt
mich eines Besseren...), liegt sicherlich auch daran, dass sie in den
vergangenen Jahren eben immer vorzugsweise in ihrem erklärten
Lieblingsclub, der nicht so weit weg liegt, aufgetreten sind. U.a. auch im Mai
dieses Jahres, zusammen mit Glen Adams, dem Keyboarder und musikalischen
Mastermind von Lee Perrys legendären Upsetters. Dieses Konzert war
neben Alton Ellis Auftritt in Potsdam das Beste, was ich seit
langem gesehen habe.
Die in my humble opinion beste Ska-Band der amerikanischen Ostküste hat
über die Jahre hinweg einen unverwechselbar-eigenen, mitreissenden Stil
entwickelt, der vielfältigste Einflüsse widerspiegelt, dabei
musikalisch sehr ausgereift daherkommt und bei aller Abwechslung stets
äußerst tanzbar bleibt. Dabei besteht der Anspruch gar nicht darin,
unbedingt sehr authentisch retro zu klingen, wenngleich die
Einflüsse des klassischen Ska und Rocksteady schon klar erkennbar sind.
Auf ihren vier Studio-Alben ist nicht ein einziges Cover das ist
durchaus ungewöhnlich und spricht eher für die musikalischen
Qualitäten der New Yorker.
Der neue Tonträger Close My Eyes (Hellcat Rec. nuff
said...) sei an dieser Stelle ausdrücklich gelobt also wer noch was
für demnächst zum Verschenken sucht
Vorband sind Alpha Boy School, waren bereits zu Gast im Conne Island und wurden
seinerzeit ausführlich vorgestellt. Haben überzeugt, durften deswegen
gern wiederkommen. Eine der besseren neuen Bands, können alles von Old
School bis Two Tone.
Nach dem Konzert würde ich den Interessierten im Publikum gerne noch Teile
meiner Kollektion von Gesangs- und Instrumentalaufnahmen karibischer und
afro-amerikanischer Künstler überwiegend aus früheren
Jahrzehnten vorstellen, die auf analogen Sieben-Zoll-Speichermedien aufgenommen
wurden. Darunter befindet sich gewiss auch manche Rarität, die in dieser
Stadt noch nicht öffentlich aufgeführt wurde. Die Titel The
Snake und Johnny Reggae können allerdings für die
Auswahl leider nicht berücksichtigt werden, ich sags bloß
schon mal...
Cheersnbeers! |
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