Auch dieses Jahr verbrachte die Conne Island Crew wieder ein gemeinsames
Arbeitswochenende, dieses mal im idyllischen
Kretzschau/Burgenlandkreis.
Hier die Zusammenfassung.
Worüber sollte geredet werden?
Die Intentionen, worüber sich auseinander gesetzt werden sollte waren
durchaus ambivalent, es stellten sich aber drei Hauptpunkte heraus. Zum ersten
wurde gefordert, über Perspektiven des Ladens in politischer und
kultureller Hinsicht ausgehend von einer Bestandsaufnahme, die auch den zweiten
Auseinandersetzungspunkt, bilden sollte zu diskutieren. Den dritten Punkt
bildete die Frage der Motivation der Leute bei einem derartigen Projekt
mitzuarbeiten, sich einzubringen, die Frage nach Motivationslosigkeit
eingeschlossen.
Worüber wurde geredet?
Die Bestandsaufnahme
Auf Grund der Entpolitisierung der gesamten Popkultur verliert sich die
einstmalige Vorreiterrolle des CI. Die Qualität des kulturellen Angebots
nimmt aufgrund des vorgenannnten und der sich allgemein in der Popkultur
breitmachenden Beliebigkeit ab. Das CI stellt sich als eine Art Relikt aus
vergangenen Zeiten dar. Die Einschätzung, das, das CI fast der letzte
linke Kultur-politische Laden dieses Landes und deshalb der Beste sei wurde
geteilt. Die Ausdifferenzierung einzelner im CI. involvierter Gruppen hat
zugenommen, eine Trennung der verschiedenen Generationen ist zu konstatieren.
Die Perspektiven
Die Perspektiven des CI wurden in der Mehrheit ähnlich gesehen. Es wurde
festgestellt das sich ohne Hinterfragung unseres kulturellen Ansatzes nach
unseren Ansprüchen, der Haltung des Publikums, der Preispolitik und des
Zusammenspiels zwischen Kultur und Politik sich Perspektiven nicht erabeiten
lassen. Es wurde vorgeschlagen, Möglichkeiten, wie z. B. Konzerte mit
populären Acts, auf Grund der Beliebigkeit des Publikums, zu höheren
Eintrittspreisen anzubieten, Tendenzen in der Entwicklung der Musikindustrie
öffentlich zu machen und mit interessierten Leuten dagegen vorzugehen,
intensiver über niedrigschwellige Angebote und Nischenbedienung
nachzudenken und dem Versuch über direkte Kontakte zu Künstlern
bessere Angebote zu erreichen.
Weiterhin wurde in einem Generationenwechsel, der besseren Einbindung des
Fussballumfeldes, mehr Transparenz, mehr Orientierung auf Politik im
allgemeinen erfolgsversprechende Ansätze gesehen. Gleichzeitig wurde die
Einschätzung geteilt das das CI eine Art Dienstleister in Hinsicht auf
Kultur und Politik sei und festgestellt das der einstige Allroundanspruch des
CI und an das CI einer selektiveren Art des Einbringens und der Nutzung
gewichen ist.
Die Motivation
Die genannten Motivationen differierten sehr stark und reichten von kulturellem
Überschwang bis hin zu politischen Gründen verschiedenster Art.
Eingeschlossen in diese Bandbreite allgemein gefasster Gründe waren eine
Reihe von Motivationen sehr spezieller oder privater Natur von der Begeisterung
für einzelne Projekte innerhalb des CI (Kleine Bühne, Newsflyer,
möglicher neuer Club), die Begeisterung für einzelne Subkulturen (HC,
DrumnBass) und die verschiedenen sozialen Umfelder die mehr oder
weniger in das Gesamtprojekt eingebunden sind. Auffällig ist zum einen ein
Routinedenken einhergehend mit dem Verlust des absoluten Überschwangs bei
Leuten die schon lange im CI mitarbeiten speziell bei denen die in festen
Verantwortungen stecken, konterkariert von einer überschwänglichen
und noch nicht allzusehr reflektierten Motivation von Leuten die relativ frisch
dabei sind.
Die Beschlüsse
Beschlossen wurden folgende Dinge:
1. Zur Vermeidung von Problemstaus und zur Erreichung von Transparenz wird
künftig im Zeitraum eines Vierteljahres eine Art Rechenschaft von denen
abgelegt die feste Aufgabengebiete übernommen haben anhand eines
überarbeiteten Aufgabenplanes.
2. Die Arbeitsstruktur in der Gastronomie wird verändert. Es wird eine
Stelle mit Aufgaben eines/er Gastrochefs/In geschaffen
3. Diskussionen zu den Themen
Einbindung neuer Leute
Erweiterung bzw. Neubestimmung des Kulturangebotes
Preispolitik
werden im Plenum weitergeführt.
Die im letzten Jahr erarbeitete Definition des Conne Island wurde
bestätigt.
Das Conne Island ist ein multifunktionaler/multipler Laden fussend auf
einem Anti-Nazi-konsens, ein sozialer Ort unter explizit kulturellen und
politischen Prämissen, wobei die Kultur vom Politischen bestimmt wird.
Politisch ist dabei willkürlich und diskussionsabhängig.
Abschliessend wäre noch zu erwähnen, das persönliche Konflikte
nicht aufbrachen und die Partybereitschaft der Leute, die mit waren, immens
hoch ist. Zu bedauern, ist die doch relativ geringe zahlenmässige
Beteiligung. Spannend wird in Zukunft die Frage, wie das gesprochene Wort
wirklich in Taten umgesetzt werden wird. Ansonsten gilt Subkultur macht
glücklich... Subkultur macht schön...
Grape
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