Mittwoch, 18.12.2024, Einlass: 18:00 Uhr
Ausstellung “Die verschwiegenen Toten” & Podiumsdiskussion zu rechten Morden in Leipzig und Landkreis Leipzig
Rechte Gewalt ist kein Randphänomen, sondern ein Produkt weit verbreiteter, menschenverachtender Ideologien, die die Ungleichwertigkeit von Menschen predigen. Rechte Morde sind kein zufälliges Verbrechen – sie sind die logische Konsequenz einer Gesellschaft, die Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe, sexuellen Orientierung oder sozialen Lage abwertet und entmenschlicht. Die Täter*innen handeln nicht im luftleeren Raum, sondern in einem Klima, das solche Gewalttaten begünstigt und oft sogar relativiert. Statt Solidarität erfahren Betroffene und Hinterbliebenen oft die gleichen menschenverachtenden Vorurteile, die die Morde überhaupt erst ermöglicht haben. Die Taten werden entpolitisiert, verharmlost und als „isolierte Einzelfälle“ abgekanzelt, statt endlich als das zu benennen, was sie sind: eine Manifestation einer gesamt-gesellschaftlichen Haltung.
Wir wollen uns mit euch gemeinsam im Rahmen einer Podiumsdiskussion zur Eröffnung unserer Ausstellung am 18. Dezember mit Todesopfern rechter Gewalt in Leipzig beschäftigen. Auf dem Podium werden Vertreter*innen des Initiativkreises Antirassismus sitzen, die die Ausstellung 2013 erarbeitet haben und jene, die sie heute überarbeitet haben. Außerdem wird eine Person vom aktuellen Gedenkprojekt “Leerstellen – Betroffene rechter Gewalt in LK Leipzig” berichten. Sie werden über rechte Gewalt in Leipzig seit 1990 und Praxen des politschen Gedenken sprechen.
Wir haben die Ausstellung seit ihrer Konzeption 2013 überarbeitet und aktualisiert, trotzdem muss sie weiterhin unvollendet bleiben. Während der Recherche sind wir auf mehrere Verdachtsfälle gestoßen, die auf ein deutlich größeres Dunkelfeld hinweisen. Bis heute sind die wenigsten Todesopfer rechter Gewalt in Leipzig staatlich als solche anerkannt und bis heute hat die Staatsanwaltschaft Leipzig den Zugang zu den Gerichtsurteilen der Todesfälle, bei denen wir ein rechtes oder rassistisches Tatmotiv annehmen, blockiert.
Am 18. Dezember 2024 kann ab 18 Uhr die Ausstellung im Saal des Conne Islands (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig) besichtigt werden Das Podiumsgespräch findet ab 19 Uhr ebenfalls im Saal statt.
Eine Veranstaltung von “Rassismus tötet!” – Leipzig in Kooperation mit dem Projekt “Leerstellen” vom Netzwerk für Demokratische Kultur e.V.
Freitag, 13.12.2024, Einlass: 17:00 Uhr
OAT (Offenes Antifaschistisches Treffen): ANTIFA – Film & Gespräch über Antifaschismus in Ostdeutschland
Am 13. Dezember 2024 läuft der Film “ANTIFA – Schulter an Schulter, wo der Staat versagte” im Conne Island. Einlass ist um 17 Uhr.
Hintergrund: In den 1990er und 2000er Jahren, im Schatten der rassistischen Pogrome, die das wiedervereinte Deutschland nach 1989 überrollten, entstand eine außergewöhnlich starke antifaschistische Bewegung. Die Antifa arbeitete auf vielen Feldern so professionell wie kaum eine andere selbstorganisierte Kraft der Neuzeit. Von militanten Aktionen über politische Bildung bis hin zur Ermittlungsarbeit – die Antifa hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem erstarkenden Neofaschismus entgegenzutreten.
Fünf Aktivist:innen sprechen zum ersten Mal öffentlich im Film über ihre Aktivitäten und verschmelzen mit zahlreichen Schätzen aus dem Archiv zu einem intensiven Kinodokumentarfilm. Statt eines einfachen historischen Rückblicks legt der Film die Schichten frei, die den Mythos Antifa überlagern.
Nach dem Film (ab 19 Uhr) wollen wir an gleicher Stelle auf einem Podium unter dem Titel “Antifaschismus in Ostdeutschland” ins Gespräch kommen. Über den Film selbst, was in diesem nur angeschnitten werden konnte und über die aufgeworfenen Fragen der Interviewten ins Gespräch kommen. Angefragt dafür wurden die Filmmacher*innen und Antifaschist*innen aus dem Osten.
Zudem sei euch noch die Punkrock Karaoke ab 19 Uhr im Conne Island Café und die Benefizdisco ab 22 Uhr im Conne Island ans Herz gelegt.
siehe auch: https://www.antifa-film.de Dienstag, 19.11.2024, Einlass: 19:00 Uhr
OAT (Offenes Antifaschistisches Treffen): Zum Stand der Repression gegen Antifas
Tobi, Maja, Hanna und Nanuk sind in Haft. Eine Entscheidung aus Karlsruhe zum Urteil im Antifa Ost – Verfahren wird für Anfang nächsten Jahres erwartet, ebenso wie die folgenden Prozesse gegen Antifaschist*innen für 2025 zu erwarten sind. Wir haben Soligruppen gefragt, ob sie uns auf den aktuellsten Stand der Repression gegen Antifas bringen können. Im zweiten Teil des OAT wollen wir den Film “Zwischen Trauma und Gewalt: Hausdurchsuchungen gegen Antifas” gemeinsam schauen. Zudem versuchen wir auch wie im Juli etwas leckeres zu Essen anzubieten.
Nächstes OAT am 19. November 2024 um 19 Uhr im Conne Island im Vorderhaus (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig) – Wenn ihr krank seid, bleibt bitte zu Hause.
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Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Donnerstag, 07.11.2024, Einlass: 19:30 Uhr
Rojava – 12 Jahre nach der Revolution
Vortrag im Café:
In dem Vortrag wird es um die Entstehungsgeschichte der Demokratischen Autonomen Administration Nord- und Ostsyrien (ugs. Rojava) und ihre grundlegenden Ansprüche, Erfolge und Herausforderungen gehen. Die Basis der Ausführungen bilden Recherchen und persönliche Erfahrungen aus der Region. Mit einem Fokus auf den drei zentralen Säulen des demokratischen Konföderalismus - demokratische Selbstverwaltung, Ökologie und Frauenbewegung - werden die Entwicklungen der letzten Jahre beleuchtet. Anschließend wird ein kurzes Spotlight auf die wirtschaftliche Situation und die aktuellen Bedrohungen für Rojava geworfen.
Dienstag, 28.05.2024, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Der Iran und die politische Bedeutung des schiitischen Islam mit Ali Ma
Der Islam ist immer wieder Gegenstand linker und öffentlicher Debatten. Spätestens seit dem Kampf gegen den IS, sind Begriffe wie islamischer Staat und Dschihad in der politischen Diskussion angekommen. Dabei wird meist vergessen, dass es schon seit über 40 Jahren einen islamischen Staat gibt, die sogenannte Islamische Republik Iran. Dessen Ideologie ist aber nicht der Dschihad, sondern das Märtyrertum, die religiöse Grundlage des schiitischen Islam, die iranische Staatsreligion.
Im Vortrag wird es um diese Ideologie des Märtyrertums gehen:
Den theologisch-historischen Hintergrund und die jährlichen Aschura-Zeremonien. Die Bedeutung für die iranische Gesellschaft und Innenpolitik. Und die Auswirkungen auf die iranische Politik seit 1979 - Iran-Irak Krieg, Feindschaft gegen Israel, Unterstützung von Terrororganisationen, Frauenunterdrückung und die Proteste 2022.
Es ist eine Einladung an alle, die sich ernsthaft um Ideologie- und Religionskritik bemühen, sich mit der Geschichte des Islams und dessen fundamentalistischen Auslegungen zu beschäftigen.
Eine Veranstaltung des Infoladens des Conne Island.
Der Vortrag findet im Saal statt.
Mittwoch, 22.05.2024, Einlass: 18:30 Uhr
Vortrag: Die Anti-Choice-Bewegung und ihre antifeministischen Allianzen
Antifeminismus im Allgemeinen und damit auch das Thema Schwangerschaftsabbrüche ermöglichen den Schulterschluss zwischen religiösen Hardlinern, konservativen AkteurInnen und (extrem) rechten AkteurInnen sowie Parteien.
Demonstrationen wie die „Märsche für das Leben“ oder der „Schweigemarsch“ in Annaberg-Buchholz offenbaren, mit welchen AkteurInnen sich die Anti-Choice-Bewegung zusammentut, um ihre Ziele zu erreichen. Im Vortrag nimmt Lina Dahm Euch mit zu einigen zentralen Veranstaltungen dieser Bewegung, gibt Einblicke in ihre Ideologie bzw. Strategien und stellt relevante AkteurInnen jener antifeministischen Allianzen vor, die aktuell unter anderem daran arbeiten, Schwangerschaftsabbrüche zu verunmöglichen.
Eine Veranstaltung von Kappa Leipzig und dem Conne Island.
Donnerstag, 16.05.2024, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Buchvorstellung: Siebter Oktober Dreiundzwanzig
Der Überfall der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1200 Menschen ermordet und etwa 5000 weitere schwer verletzt wurden, war das brutalste antisemitische Pogrom seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Auf den Straßen der westlichen Welt wurde das Massaker, das der Zivilbevölkerung gegolten hatte, bisweilen unverhohlen bejubelt. Damit markiert dieses Datum auch eine Zäsur für die Debatten um Antizionismus und Identitätspolitik, denn das „progressive“ Milieu, das unentwegt einen antirassistischen Anspruch einfordert, beschweigt nicht nur die Motive hinter dem Massenmord, sondern akzeptiert die unmittelbare Aufforderung zur Zerstörung des jüdischen Staates. An Demonstrationsaufrufen wie „Queers for Palestine“ zeigt sich, dass der antiisraelische Konsens mittlerweile nicht mehr nur die Queer Theory, sondern weite Teile der Universitäten und des Kulturbetriebs dominiert. Der Sammelband Siebter Oktober Dreiundzwanzig führt erste Analysen zum Terrorangriff und den Folgen zusammen.
Buchvorstellung und Diskussion mit den Autorinnen Soma M. Assad, Chantalle El Helou und Fatma Keser sowie mit dem Herausgeber Vojin Saša Vukadinovic.
Moderiert von Tina Sanders.
Dienstag, 23.04.2024, Einlass: 19:00 Uhr
OAT (Offenes Antifaschistisches Treffen): Neues Versammlungsgesetz für Sachsen
In Sachsen soll ab dem 1. September 2024 ein neues Versammlungsgesetz gelten. Das Netzwerk “Versammlungsfreiheit verteidigen – unsere Grundrechte sind unverhandelbar” befürchtet eine weitere Zunahme von Repression gegenüber Versammlungen. Wir wollen uns erklären lassen was sich ändern wird mit dem neuen Gesetz und darüber sprechen, was das in Zukunft für Versammlungen bedeutet.
Nächstes OAT am 23. April 2024 um 19 Uhr im Conne Island im Vorderhaus (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig) – Wenn ihr krank seid, bleibt bitte zu Hause.
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Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Donnerstag, 11.04.2024, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Buchvorstellung „Gesichter des politischen Islam“
Buchvorstellung „Gesichter des politischen Islam“ (Edition Tiamat, Hg.: Fatma Keser, David Schmidt, Andreas Stahl) mit Fatma Keser und Tina Sanders
Wird hierzulande öffentlich über den politischen Islam debattiert, dann geht es zumeist um Kopftücher, Moscheen oder islamistische Anschläge in Europa. Selten geht es darum, wie jener den Alltag eines Großteils der Weltbevölkerung prägt, wie durch ihn das Leben der Menschen insbesondere in der sogenannten islamischen Welt regelmäßig ein beengtes und gefährliches ist. Während der politische Islam im Nahen und Mittleren Osten, seinem historischen Zentrum, trotz anhaltender Herrschaft und Gewalt an Rückhalt zu verlieren droht, was sich in stets wiederkehrenden oppositionellen Protesten zeigt, scheint er seinen gesellschaftlichen und politischen Einfluss in Afrika, Europa und Südostasien auszuweiten. Der Band beleuchtet die Entwicklung des politischen Islam in verschiedenen Regionen der Welt, fragt nach dessen Verschiebung vom »Zentrum« an die »Peripherie« und thematisiert das patriarchale Geschlechterverhältnis sowie den Antisemitismus als tragende Säulen der zugrunde liegenden Ideologie.
Mit Beiträgen von Ulrike Becker, Andreas Benl, Danyal Dasar, Stephan Grigat, Jonathan Guggenberger, Heiko Heinisch, Ruud Koopmans, Matthias Küntzel, Miriam Mettler, Oliver M. Piecha, Jörg Rensmann, Daniel Rickenbacher, Felix Riedel, Thomas Ruttig, Tina Sanders, Thomas von der Osten-Sacken und Maria Wöhr.
Fatma Keser wurde 1991 in der Türkei geboren und ist kurdischer Abstammung. Sie studierte Komparatistik und Philosophie an der Frankfurter Goethe-Universität. Sie ist Mitherausgeberin des Sammelbandes „Gesichter des politischen Islam“ (2023) und Gründungsmitglied des Vereins Migrantinnen für Säkularität und Selbstbestimmung.
Tina Sanders hat Soziologie und Politikwissenschaft studiert. Ihre Forschungsschwerpunkte sind internationale Frauenrechte und die Kritik von Antisemitismus, Islam und Identitätspolitik. Zuletzt war sie für den Aufbau der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Sachsen verantwortlich.
Freitag, 08.03.2024, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Podiumsdiskussion: Frauenrechte im Kampfsport
Podiumsdiskussion 8.3.2024/ Einlass 18 Uhr/ Beginn 19 Uhr
„Frauenrechte im Kampfsport – Ein Kampf um mehr als nur Selbstverteidigung“
Die Teilnahme von Frauen und Maedchen im Sport, egal ob Schul-, Leistungs-, oder Kampfsport ist nicht selbstverstaendlich und das Ergebnis eines langen Prozesses von Auseinandersetzungen, in denen Frauen sich das Recht, Sport zu treiben und an Wettkaempfen teilnehmen zu dürfen, erkaempfen mussten. Ein Blick in die Historie zeigt, dass durch die gesellschaftliche Konstruktion des Geschlechts und durch damit einhergehende Stereotype und Vorurteile, Maedchen und Frauen sehr lange der Zugang zu Räumen sportlicher Aktivitaeten verwehrt wurde. Exemplarisch hierfür die Teilnahme an den Olympischen Spielen, bei welchen Frauen in vielen Sportarten bis ins 21.Jahrundert nicht zugelassen waren und es in manchen Teilen der Welt auch heute noch nicht sind.
Wenngleich in vielen Teilen Europas und Amerikas Maedchen und Frauen heute Sportarten in öffentlichen Räumen ausüben und an Wettbewerben teilnehmen koennen, impliziert dies nicht automatisch eine Akzeptanz. Die meisten Sportarten und vor allem der Kampfsport sind weiterhin Maennerdomaenen. Diese Realitaet spiegelt sich unter anderem in einer generellen ungleichen Behandlung, unterschiedlichen Bewertungen oder einer wirtschaftlichen Benachteiligung wider. So verdienen Frauen aktuell in den meisten Profisportarten einen Bruchteil des Einkommens der Männer. Gleichsam ist in manchen Laendern, wie dem Iran, oder Saudi- Arabien, Maedchen und Frauen die Partizipation am Sport und die Teilnahme an Wettkaempfen teilweise oder gaenzlich untersagt.
Die Entwicklung von Frauenrechten im Kampfsport unterlag stets gesellschaftlichen Ordnungen und religiösen Einfluessen. Das gesellschaftliche Konstrukt Geschlecht und die damit einhergehende heteronormative Ordnung legitimieren bis heute gewisse Hierarchien im Kampfsport. Die gesellschaftliche Interpretation von Koerperidealen, Fertigkeiten und Faehigkeiten basierend auf einer Geschlechterkonstruktion findet im Sport einen starken Ausdruck und verdeutlicht sich in Benachteiligungen und Begrenzungen für Mädchen und Frauen.
Am 8.3.2024 widmen wir uns im Conne Island mit einer Podiumsdiskussion dem Thema „Frauen im Kampfsport – Ein Kampf um mehr als nur Selbstverteidigung“. Das Podium, unter anderem zusammengesetzt aus dem 8 Weapons (Leipzig), Grapple & Strike (Bremen) und Feminist Fighters Union (Wien), diskutiert die bestehende Marginalisierung und Exklusion von Frauen im Kampfsport und nähert sich aus verschiedenen Perspektiven der Frage an, welche Rolle Kampfsport für Frauen in der Vergangenheit gespielt hat, aber auch in der Gegenwart einnimmt. Wo lösen sich im Kampfsport Männlichkeitskonstruktionen auf und wo bestehen weiterhin biologistisch begründete Geschlechterdifferenzierungen? Wie können Hürden abgebaut und Räume geschaffen werden, in denen Mädchen und Frauen der Zugang zum Kampfsport erleichtert wird?
Alle Interessierten sind herzlich zum Mitdiskutieren eingeladen.
Die Podiumsdiskussion ist Teil eines mehrtägigen Programms rund um den 8. März. Am Samstag den 9.3. werden von 10 Uhr – 17 Uhr Einstiegs-Workshops in verschiedenen Bereichen des Kampfsports angeboten. Diesen werden vorrangig für FLINTA angeboten. Für Sonntag den 10.3. ist eine Open Mat geplant.
Die Küche und das Café haben für euch geöffnet.
Anmeldung für die Workshops erfolgt unter:
anmeldung@conne-island.de. Umkleideräume und Duschen, sowie Getränke und ein Essensangebot werden im Conne Island bereitgestellt.
Montag, 29.01.2024, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Vortrag von Volkmar Wölk: Return of the K-Gruppen
“Wir sind die stärkste der Partei’n...”
Die “K-Gruppen”: Anmerkungen zur Entstehung, deren Ursuchen, der kurzen Blüte und zum Zerfall. Und natürlich zu ihren heutigen Wiedergängern.
Niemand kennt die genaue Zahl. Aber rund 100.000 Menschen dürften es gewesen sein, die im “roten Jahrzehnt”, den 1970er-Jahren, in der BRD die diversen Gruppen der “ML-Bewegung in Westdeutschland” durchlaufen haben. Eine Masse, die nie relevante politischen Kraft wurde. Vor dem Aufstieg dieser “K-Gruppen” lag das Scheitern der antiautoritären Bewegung, das Verblassen der Hoffnungen, die in die 68er-Revolte gesetzt worden waren. Das neuerliche Auftreten ähnlicher Gruppen zeugt von Fantasielosigkeit, von Lernunfähigkeit. Volkmar Wölk wirft einen Blick zurück in die Geschichte eines Teils der außerparlamentarischen Opposition.
Eine Veranstaltung des linXXnet zusammen mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen im Rahmen der Reihe "Good bye Stalin?!"
Mittwoch, 17.01.2024, Einlass: 19:00 Uhr
OAT (Offenes Antifaschistisches Treffen): "Dresden WiEdersetzen – Gedenken abschaffen!"
Vom Mythos Dresden, Neonaziaufmärschen und was sie verbindet – ein Mobi-Vortrag zum 13. Februar!
Wie sieht unsere Gedenkkritik zum 13. Februar genau aus, wie hängt der uralte Mythos von der Kunst- und Kulturhauptstadt mit den Neonaziaufmärschen zusammen und wie spielt der städtische Gedenkzirkus der Stadt Dresden diesem Narrativ in die Karten?
Ein bisschen historischen Abriss gibts, eine große Portion Gedenkkritik und natürlich Raum für Fragen, warum und wie wir euch in Dresden auf den Straßen brauchen!
Veranstaltung mit “Dresden WiEdersetzen” am 10. Januar 2024 um 19 Uhr im Conne Island
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Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Mittwoch, 10.01.2024, Einlass: 19:00 Uhr
OAT (Offenes Antifaschistisches Treffen): "Dresden WiEdersetzen – Gedenken abschaffen!" verschoben
Die Veranstaltung wird um eine Woche verschoben auf Mittwoch, den 17.01.2024.
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Vom Mythos Dresden, Neonaziaufmärschen und was sie verbindet – ein Mobi-Vortrag zum 13. Februar!
Wie sieht unsere Gedenkkritik zum 13. Februar genau aus, wie hängt der uralte Mythos von der Kunst- und Kulturhauptstadt mit den Neonaziaufmärschen zusammen und wie spielt der städtische Gedenkzirkus der Stadt Dresden diesem Narrativ in die Karten?
Ein bisschen historischen Abriss gibts, eine große Portion Gedenkkritik und natürlich Raum für Fragen, warum und wie wir euch in Dresden auf den Straßen brauchen!
Veranstaltung mit “Dresden WiEdersetzen” am 10. Januar 2024 um 19 Uhr im Conne Island
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Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
siehe auch: https://oatle.noblogs.org/?p=148 Dienstag, 05.12.2023, Einlass: 18:45 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Ü30-Spezial: Früher waren wir mal politisch (organisiert)
Bei den vergangenen Veranstaltungen sind wir ins Gespräch gekommen über viele unterschiedliche Aspekte rund um das Thema “politisch dabei sein im Alter". Es ist gewünscht weiter zusammen zu kommen, Ideen und aufgemachte Punkte zu vertiefen, zu bearbeiten, besonders aber sich weiter zu vernetzen und zu organisieren. Für all jene, die verhindert waren und trotzdem noch interessiert sind: es ist problemlos möglich neu oder wieder einzusteigen.
Um unterschiedliche Erwartungen an den nächsten Abend aufgreifen zu können und im Sinne des DIY, schickt doch gerne Punkte die ihr vertiefen möchtet oder eure Ideen via Mail an: frueher_politisch (ät) riseup.net
Dienstag, 28.11.2023, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen (OAT)
OAT im November: “Aufstand der Anständigen”
Im Jahr 2000 wurde von Bundeskanzler der “Aufstand der Anständigen” in Deutschland ausgerufen. Viel wurde in den letzten Jahren dazu geschrieben, so hieß es bereits 2002 im AIB: “Der »Aufstand der Anständigen« traf die Antifa-Bewegung weitgehend unvorbereitet und in einer Situation, in der viele Gruppen und EinzelaktivistInnen mit der alltäglichen Arbeit schon überfordert waren. Als unmittelbare Reaktion auf den »anständigen Sommer« zeichneten sich mehrere Tendenzen ab”. (
https://antifainfoblatt.de/aib56/antifa-bewegung)
Wir wollen uns beim OAT damit beschäftigen, gab es diesen "Aufstand" eigentlich? Was wird darunter verstanden und wo ist dieser "Aufstand der Anständigen" eigentlich in den letzten Jahren zu sehen und zu erleben?
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Nächstes OAT am 28. November 2023 um 19 Uhr im Conne Island im Vorderhaus (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig) – Wenn ihr krank seid, bleibt bitte zu Hause.
Montag, 27.11.2023, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
"Keine Worte mehr" – Dialog mit Felix Tamsut
Über den 7. Oktober 2023 und seine Folgen auf die israelische Gesellschaft und Fußball-Fanszenen
Am 7. Oktober 2023 überfiel die Hamas und ihre Unterstützer Israel. Mehr als 1400 Menschen wurden ermordet, über 4500 verwundet und mehr als 200 Menschen wurden als Geiseln in den Gaza-Streifen verschleppt. Es handelt sich um den schwersten Angriff auf jüdisches Leben seit 1945. Soweit die objektive Faktenlage.
Vor diesem Hintergrund haben wir den in Israel geborenen Journalisten Felix Tamsut eingeladen, um über die Auswirkungen des Tages auf die israelische Gesellschaft und die Fußball-Fanszenen in Israel, aber auch in Deutschland, zu sprechen. Wie hat er den Tag persönlich erlebt und wie gestaltet sich die öffentliche Wahrnehmung in der israelischen Presse? Welche Diskurse werden innerhalb der israelischen Gesellschaft geführt und findet eine Diskursverschiebung gerade im Umgang und der Sicht auf die Palästinenser*innen statt?
Da die Kernthemen der journalistischen Arbeit auf Fankultur und der Verbindung zwischen Politik und Fußball liegen, möchten wir mit Felix auch über die Wahrnehmung und den Umgang des Tages innerhalb der israelischen Fanszenen sprechen. Nach dem Angriff wurde der Spielbetrieb der israelischen Liegen zunächst eingestellt. Gab es dennoch wahrnehmbare Stellungnahmen relevanter Fangruppen? Und inwieweit wurden die Solidaritätsbekundungen deutscher Fankurven in Israel wahrgenommen?
Wir möchten den Vortrag nutzen, um Spenden für die Organisation ERAN (Emotional First Aid Services) in Israel zu sammeln. Israels größtem Sorgentelefon wurde die Subventionierung durch die eigene Regierung gestrichen, sodass sie unter der aktuellen Arbeitsbelastung auf jede Unterstützung angewiesen sind.
Eine Veranstaltung der Georg Schwarz Brigade und des Fanprojekts Leipzig.
Dienstag, 31.10.2023, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Grusel-Kabinett – Antifaschist*innen berichten: Wie (über) leben unter einer faschistischen Regierung?
Es ist schaurig: Jeden Tag eine Umfrage darüber wie viele Menschen sich in Kaltland eine Regierung mit Faschisten und Neonazis wünschen. Mit den Landtagswahlen im nächsten Jahr in Sachsen, Thüringen und Brandenburg gibt es die reale Möglichkeit, dass bereits im nächsten Jahr diese gruselige Vorstellung Realität werden kann – Gerade vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Wahlen in Hessen und Bayern in diesem Monat und den Ergebnissen der parlamentarischen Rechten und der Faschisten. Um sich auf diese mögliche Horrornacht am 1. September 2024 vorzubereiten, wurden Menschen für ein Podium eingeladen, die darüber berichten können wie das Leben unter faschistischen Regierungen sich verändert hat und wie Antifaschist*innen darauf reagiert haben. Im Anschluss nach dem Podium wollen wir euch jedoch nicht geschockt und entmutigt nach Hause gehen lassen, sondern noch etwas zusammen bleiben, bei Musik und Getränken weiter sprechen, vielleicht etwas tanzen und einen schönen Abend zusammen verbringen. Verkleidet euch also gerne, es ist Halloween!
Die Halloween-Veranstaltung wird unterstützt und gestaltet von:
“Rassismus tötet!” – Leipzig, Offenes Antifa Treffen,
Ladenschlussbündnis Leipzig und Endfame (“Engagierte Demokrat*innen für
die Amerikanisierung Europas”)
Mittwoch, 11.10.2023, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 18:30 Uhr
Vortrag zum Thema "Graffiti und Männlichkeit"
1. Teil:
BREAK UP YOUR GRAFF BOYS CLUB
Aussteigerprogramm für Einsteiger
Vortrag und Diskussion mit Christoph May
Institut für Kritische Männlichkeitsforschung / Detox Masculinity Institute
Was genau ist eigentlich toxische Männlichkeit in der Graffiti-Szene? Bin ich selbst toxisch? Bin
ich wirklich ein guter Partner in Crime, Vater und Freund? Wie männlich sind meine Crew, meine
Styles, meine Musik und meine Graffiti-Filme, -Instas und -TikToks? Wie männlich mein
Doppelleben im Job, meine Beziehungen, mein Sex? Und ist mein Bomber-Blick auf die Welt
tatsächlich so frei und grenzenlos, wie ich glaube?
2. Teil:
„Die Geschichte von einer, die auszog das Fürchten zu lernen“
Vortrag mit Susanne Fitzek, Fachlehrerin, lebt seit 20 Jahren in Berlin. Sie ist Herausgeberin von
„Sammlung 1 Berlin“ und dem „Playboys-Kalender“ zusammen mit Chika und seit diesem Jahr
erstmalig Teil der Orga beim Hypergraphia-Festival in Potsdam. In ihren Projekten setzt sie sich
vor allem mit der Rolle von FLINTA* Personen und der Inszenierung von Männlichkeit, in der
Berliner Graffitiszene auseinander.
Samstag, 07.10.2023, Einlass: 20:30 Uhr
Sound System Sessions #2
Start Movie: 8.30 pm (free)
Start Session. 10 pm
Lights on: 4.55 am
Soundsystem Sessions 2:
After the first Session in October 2022 Zoumo and Plug Dub presents the second edition of „Soundsystem Sessions“ - 2 Leipzig sound crews showcasing their versatile musical styles & their selfbuilt soundsystems at Conne Island.
This time we start at 8.30 pm with the french soundsystem documentary „United we Stand part 2“. The movie highlights the struggle of english and french soundsystem & counter culture movement.With the second edition we want to present some of our friends & influences and their diverse take on contemporary bass music!
Siren Sisters will come from Bavaria with MC Treasure Irie on Mic duties and Catitah Steppah & Anja Siren on selection duties. Yadria will represent the homegrown soundsystem massive, while Donna G and Amandub will play a b2b Set. Each Soundsystem will play half the night divided in 30-120 minutes rounds and Guest Spots. Heavy Rotation !
Siren Sisters feat. MC Treasure Irie & Catitah Steppah (Kulturimpuls e.V. Freising)
Anja Siren has been spinning records and organizing dub events since the late 90s. In 2008, SIREN SISTERS started with regular sessions at Sunny Red / Feierwerk, Munich – often inviting sound systems like DubRise, Jah Chalice, Dandelion and guests from all over Germany and abroad. The events are a platform for upcoming artists and veterans alike with a special focus on female artists.
In the selection, Siren Sisters focuse on mystical wake-up tunes with a strong message of love & unity – from the finest roots and the heaviest steppers to sweet unreleased material and rare dubplates. She is accompanied by the mic & effect master MC Treasure Irie.
Siren Sisters are also part of Kulturimpuls e.V., a non-profit association that makes the Rootsbase on Fusion Festival happen and also organizes events like Rootsbase Festival and Dubimpuls in Freising. Anja contributes regularly to the German RIDDIM magazine with articles about sound system culture. In 2019, she found the female sound collective LIONESS AWAKE. In 2021, the Süddeutsche Zeitung rewared Siren Sisters with the Tassilo Prize. 2023, after long thought and long hours in the workshop, Siren Sisters Soundsystem was launched.
YADIRA (Kasalla Soundsystem / Subkontra)
Yadira is part of the Kassala Soundsystem from Dresden. She handles soundengineering for the Subkontra Festival, a yearly Bassmusic Festival, which is held in Oberpöbel. Yadira shares a passion for Bassmusic, which is for example reflected in her engagement of sharing knowledge, in form of workshops about soundsystem set ups.
Donna G b2b Amandub (CZ x LE)
The two long time bassmaessage & Plug Dub affiliates will select their take on contemporary Bass Music b2b
Support your local soundsystem /// no competition /// unity is the key /// love diversity /// word sound is power !!!
siehe auch: https://www.sirensisters.de, zoumosound.org, https://plugdub.org, https://www.facebook.com/people/Kasalla-Soundsystem/100032848526460/?__cft__[0]=AZXIxPFJwTXvnCLtQz14, https://www.mixcloud.com/martin-schroeder Sonntag, 03.09.2023, Einlass: 12:00 Uhr
Tierrechtskongress Leipzig 2023
Am Wochenende vom 2. bis 3. September 2023 findet im Conne Island der zweite Leipziger Tierrechtskongress statt. Organisiert wird der Kongress wieder von „Vegan in Leipzig“, einem Kooperationsprojekt Leipziger Tierrechts- und Tierbefreiungsgruppen.
Dabei setzen sich erneut zahlreiche Referent*innen inhaltlich und kritisch mit verschiedenen Aspekten der Tierrechtsarbeit auseinander. Dieses Mal wird es Vorträge zu Themen wie Tierschutzrecht, Speziesismus in Alltag und Bildung sowie auch zu Diversity und Antidiskriminierung geben. Erstmalig schließen wir am ersten Tag die Runde mit einem Panel Talk zu Feminismus in der veganen Szene.
Nach intensiver Auseinandersetzung mit den Rückmeldungen und Wünschen zum ersten Leipziger Tierrechtskongress 2021, wird der Kongress in der zweiten Runde etwas entzerrter gestaltet sein und mehr Zeit für informellen Austausch sowie Anschlussdiskussionen mit den Referierenden bieten. Das Ziel bleibt weiterhin, vegan lebende Menschen und allgemein interessierte Personen zu vernetzen und gemeinsame Schnittmengen unterschiedlicher Gruppen und Bewegungen zu finden.
Sowohl Samstag als auch Sonntag beginnt der Kongress um 12 Uhr mit dem ersten Vortrag. Zwischen den täglich 5 Vorträgen wird es viel Pausenzeit geben, die zum Beispiel im Garten bei Kaffee, Kuchen und anderen veganen Leckereien der „Feinkost Meißner“ verbracht werden können. Alle Vorträge werden auch per Lautsprecher im Garten zu hören sein. Im Anschluss an das offizielle Programm freuen sich die Veranstalter*innen auf regen Austausch mit allen Teilnehmenden und Interessierten im Conne Island.
Im Außenbereich werden wieder viele örtliche Gruppen und Organisationen an Informationsständen über sich und ihre Arbeit im Tierrechtsbereich aufklären. Auch eigens bedruckte T-Shirts und andere Textilien werden zu erwerben sein.
Eine Anmeldung zum Kongress ist nicht notwendig, auch sind derzeit keine Maßnahmen im Rahmen eines Hygienekonzeptes gegen das Corona-Virus zu erwarten. Der Eintritt bleibt kostenlos, Spenden sind freiwillig.
Samstag, 02.09.2023, Einlass: 12:00 Uhr
Tierrechtskongress Leipzig 2023
Am Wochenende vom 2. bis 3. September 2023 findet im Conne Island der zweite Leipziger Tierrechtskongress statt. Organisiert wird der Kongress wieder von „Vegan in Leipzig“, einem Kooperationsprojekt Leipziger Tierrechts- und Tierbefreiungsgruppen.
Dabei setzen sich erneut zahlreiche Referent*innen inhaltlich und kritisch mit verschiedenen Aspekten der Tierrechtsarbeit auseinander. Dieses Mal wird es Vorträge zu Themen wie Tierschutzrecht, Speziesismus in Alltag und Bildung sowie auch zu Diversity und Antidiskriminierung geben. Erstmalig schließen wir am ersten Tag die Runde mit einem Panel Talk zu Feminismus in der veganen Szene.
Nach intensiver Auseinandersetzung mit den Rückmeldungen und Wünschen zum ersten Leipziger Tierrechtskongress 2021, wird der Kongress in der zweiten Runde etwas entzerrter gestaltet sein und mehr Zeit für informellen Austausch sowie Anschlussdiskussionen mit den Referierenden bieten. Das Ziel bleibt weiterhin, vegan lebende Menschen und allgemein interessierte Personen zu vernetzen und gemeinsame Schnittmengen unterschiedlicher Gruppen und Bewegungen zu finden.
Sowohl Samstag als auch Sonntag beginnt der Kongress um 12 Uhr mit dem ersten Vortrag. Zwischen den täglich 5 Vorträgen wird es viel Pausenzeit geben, die zum Beispiel im Garten bei Kaffee, Kuchen und anderen veganen Leckereien der „Feinkost Meißner“ verbracht werden können. Alle Vorträge werden auch per Lautsprecher im Garten zu hören sein. Im Anschluss an das offizielle Programm freuen sich die Veranstalter*innen auf regen Austausch mit allen Teilnehmenden und Interessierten im Conne Island.
Im Außenbereich werden wieder viele örtliche Gruppen und Organisationen an Informationsständen über sich und ihre Arbeit im Tierrechtsbereich aufklären. Auch eigens bedruckte T-Shirts und andere Textilien werden zu erwerben sein.
Eine Anmeldung zum Kongress ist nicht notwendig, auch sind derzeit keine Maßnahmen im Rahmen eines Hygienekonzeptes gegen das Corona-Virus zu erwarten. Der Eintritt bleibt kostenlos, Spenden sind freiwillig.
Samstag, 19.08.2023, Einlass: 16:30 Uhr, Beginn: 17:00 Uhr
Wer Gewalt sät – Von Brandstiftern und Biedermännern
Vom 22. bis zum 26. August 1992 fand das rassistische Pogrom von Rostock-Lichtenhagen statt, im letzten Jahr gab es am 27. August 2022 eine Gedenkdemonstration in Rostock, an der sich auch Antifaschist*innen aus Leipzig beteiligten. Am Vorabend dieser Demonstration wurde ein Brandanschlag in Leipzig auf die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in der Liliensteinstraße in Grünau verübt, zu diesem Zeitpunkt lebten 180 Menschen in dem Gebäude. Bis heute wurde dieser Versuch eines rechten Brandanschlags auf ein Wohnhaus nicht aufgeklärt.
Ab den 21. August 2015 tobte der rassistische Mob im sächsischen Heidenau und ab den 26. August 2018 in Chemnitz. All diesen Ereignissen ist gemeinsam, dass nicht nur offene Rassist*Innen und Neonazis auf der Straße waren, die versuchten Menschen zu verletzten und zu töten, sondern auch die so genannten “Biedermänner” diese Situationen möglich machten und forcierten.
“Wer gegen die Nazis kämpft, der kann sich auf den Staat überhaupt nicht verlassen.” Esther Bejarano
Ein Satz, der seit vielen Jahren zitiert wird, aber was für Schlüsse und Konsequenzen werden daraus eigentlich gezogen? Was folgt gerade für Antifaschist*innen in Sachsen aus dieser Erkenntnis und den rassistischen Angriffen und Anschlägen der vergangenen Jahre?
https://www.rassismus-toetet-leipzig.org/
- die Veranstaltung findet im Café statt -
Samstag, 29.07.2023, Einlass: 18:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen (OAT)
Vortrag zur Prozessbegleitung zum Femizid an Besma A. in Göttingen 2021-23
Fast 2 Jahre lang wurde am Landgericht Göttingen der Femizid an Besma A. verhandelt. Besma A. wurde im April 2020 von ihrem Ehemann schlafend im Wohnzimmer erschossen. Diese zwei Jahre lang hat die AG Prozessbegleitung jeden Prozesstag beobachtet, das Prozessgeschehen analysiert und kritisiert und immer wieder Gerechtigkeit für Besma gefordert. Nun ist der Täter für den Mord an Besma A. verurteilt worden.
Neben viel Wut über das Prozessgeschehen bleibt die Frage – wurde für Besma A. Gerechtigkeit geschaffen? Die AG Prozessbegleitung in ihrem Vortrag über ihre Beobachtungen, Erfahrungen und Erkenntnisse von den letzten Monaten des Prozesses. Sie zieht aber auch ein Fazit über den Prozess und ihre eigene Arbeit als Prozessbegleitung. Es referiert die AG Prozessbegleitung zum Femizid an Besma A.
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Dienstag, 27.06.2023, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen (OAT)
"Nur gemeinsam kommen wir da durch!"
Harte Wochen waren das, daher soll es im Juni keinen Vortrag geben, sondern Raum für Austausch und Fragen, die euch beschäftigen und die wir vielleicht kollektiv beantworten können. Vielleicht habt ihr auch Ideen wie Menschen unterstützt werden können, die von der Repression der letzten Wochen betroffen waren und sucht weitere Menschen, die das gerne mit euch zusammen umsetzen würden. Nur gemeinsam kommen wir gegen die Angriffe auf Antifaschist*innen an.
Wenn ihr krank seid, bleibt bitte zu Hause.
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Dienstag, 30.05.2023, Einlass: 17:30 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr
Ü30-Spezial: Früher waren wir mal politisch (organisiert) Teil 2
Bei einem gelungenen gemeinsamen Auftakt sind wir ins Gespräch gekommen über viele unterschiedliche Aspekte rund um das Thema “Antifa im Alter”, die wir sicherlich nur anschneiden konnten. Darauf aufbauend gibt es einen zweiten Termin, der sich gewünscht wurde und bei dem wir die angeschnittenenen Punkte vertiefen wollen und uns weiter vernetzen möchten. Für all jene, die verhindert waren und trotzdem noch interessiert sind: es ist problemlos möglich bei Teil 2 neu einzusteigen. Um unterschiedliche Erwartungen an den nächsten Abend aufgreifen zu können und im Sinne des DIY, schickt doch gerne Punkte die ihr vertiefen möchtet oder eure Ideen via Mail an:
frueher_politisch@riseup.net
Solltet ihr mit euren Kids kommen wollen und eine Betreuung benötigen, meldet euch bitte auch gerne vorab per Mail.
Dienstag, 16.05.2023, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen (OAT)
Medien titelten bundesweit “LKA kündigt Offensive gegen Linksextremisten an”, Hintergrund war ein Interview mit dem LKA Sachsen in der “Sächsischen Zeitung” im April diesen Jahres, es drehte sich hauptsächlich um das Antifa-Ost Verfahren, welches vielleicht im Mai oder im Juni in Dresden zu Ende gehen soll. Die Opferberatung RAA führt in der eigenen Statistik 2923 rechte Angriffe im Zeitraum 2012 – 2022 mit 4274 Betroffenen dieser Gewalt. Im selben Zeitraum werden 585 Angriffe in der Stadt Leipzig aufgeführt. Nach Recherchen von ZEIT und Tagesspiegel wurden in Sachsen seit 1990 mindestens 17 Menschen von Neonazis ermordet, hinzu kommen 8 Verdachtsfälle. In der Stadt Leipzig wurden 7 Menschen ermordet, hinzu kommen 3 Verdachtsfälle. Schlagzeilen wie “LKA Sachsen kündigt Offensive gegen Rechtsextreme an”, fanden sich bei Suchmaschinen nicht.
Wir haben Menschen von der Kampagne “Wir sind alle LinX” angefragt uns ihre Eindrücke zum Antifa-Ost-Verfahren zu schildern und wie sie die “Offensive” vom LKA und die Repression gegen Antifaschist*innen in Sachsen wahrnehmen.
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Sonntag, 14.05.2023, Einlass: 15:00 Uhr, Beginn: 16:00 Uhr
Soli-Aktionen
Spendensammlung für die Erdbebenregion in der Türkei und Syrien
Open Air ab 15 Uhr: Essen & Getränke, Aktivitäten für Kinder, Live Musik (DJ Rahmlet, Viola-Loopdeck (Cenk Ergüner), Saz (Mert Güney)).
Konzerte ab 19 Uhr: KüKo Sounds, Element of Elephants, DJ Rahmlet
Fortlaufend: Live-Informationen zu den Wahlergebnissen in der Türkei
Die gesammelten Spenden gehen an die “Platform Kunstaktivitäten für Kinder” (
https://www.instagram.com/cocuksanatalaniplatformu/). Diese NGO organisiert Workshops mit künstlerischen Aktivitäten für Kinder in der vom Erdbeben betroffenen Region in der Türkei, um ihre psychosoziale Situation zu verbessern.
Eine freiwillige Organisation von Kültür Kollektiv Leipzig (
https://www.kuko-leipzig.de/) zusammen mit Conne Island.
siehe auch: https://www.instagram.com/cocuksanatalaniplatformu, https://www.kuko-leipzig.de Mittwoch, 03.05.2023, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Vortrag von Anastasia Tikhomirova
Der Vertrag wird erst 19:30 beginnen, nicht wie ursprünglich geplant 19:00.
Am 24. Februar 2022 marschierte die russische Armee in die Ukraine ein. Der Krieg, der im Osten der Ukraine schon seit 2014 nicht enden will, hat sich damit zu einem schonungslosen Angriffskrieg gegen die gesamte Ukraine und ihre Bürger:innen ausgeweitet. In Sachen Angriffskrieg besitzt Russland bereits einige Erfahrung: Die Tschetschenienkriege 1994 und 1999, der Georgienkrieg 2008 und der Militäreinsatz in Syrien 2015 dienten als Blaupause für die Invasion in der Ukraine. Doch auch heute noch gelingt es zahlreichen westlichen linkspolitischen Akteur:innen nicht, die Beweggründe für diesen Krieg richtig zu erfassen und ihn als das zu begreifen, was er ist: Eine besonders aggressive Form des russischen Imperialismus und Neokolonialismus. Stattdessen wird über Putins mentalen Gesundheitszustand, Nazis in der Ukraine oder die Osterweiterung der NATO diskutiert, der die vermeintlich antiimperialistische westliche Deutung dieses Krieges eine Mitschuld einräumen will. Dabei wäre für eine konsequent antiimperialistische Haltung gerade jetzt eine Auseinandersetzung mit der russischen Geschichte und den kolonialen Kontinuitäten darin vor, während und nach dem Bestehen der Sowjetunion, unabdingbar, um die Frage nach den ideologischen Hintergründen des Angriffskriegs beantworten zu können.
Anastasia Tikhomirova ist freie Journalistin, Kulturwissenschaftlerin und Moderatorin. Sie ist Alumna des Marion-Gräfin-Dönhoff Stipendiums der Internationalen Journalistenprogramme 2021, welches sie bei der Novaya Gazeta in Moskau absolvierte. Außerdem macht sie ihren Master in Osteuropastudien und interdisziplinärer Antisemitismusforschung in Berlin.
Samstag, 29.04.2023, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
FEMI(NI)ZIDE. Kollektiv patriarchale Gewalt bekämpfen
Das Autor*innen-Kollektiv BIWI KEFEMPOM (bis wir keinen einzigen Femi(ni)zid mehr politisieren müssen) sind Judith Goetz, Cari Maier, Kyra Schmied und Marcela Torres Heredia aus Wien.Im Gespräch mit Bettina Wilpert stellen sie ihr Buch vor, außerdem wird ein*e Vertreter*in von KeineMehr Leipzig das Podium ergänzen und über die lokale Perspektive auf Femi(ni)zide berichten.
Seit Sommer 2020 lässt die feministische Vernetzung »Claim the Space« in Wien keinen Femi(ni)zid mehr unbeantwortet und fordert damit kontinuierlich eine öffentliche Auseinandersetzung ein. Als Teil davon und anknüpfend an feministische Kämpfe in Lateinamerika und der Karibik diskutiert das österreichische Autor*innenkollektiv die Analysen von Femiziden und Feminiziden für den deutschsprachigen Raum. Dabei dient Femi(ni)zid als politischer Begriff der Benennung und Bekämpfung eines breiten Kontinuums patriarchaler Gewalt gegen Frauen, Lesben, inter, nichtbinäre, trans und agender Personen (FLINTA). Das Buch thematisiert die strukturellen und intersektionalen Gewaltverhältnisse, die den Morden zugrunde liegen. Die Autor* innen nehmen Bezug auf historische und transnationale Protest- und Erinnerungsformen sowie in diesem Kontext angestoßene Debatten und diskutierte Begriffe wie Femi(ni)zid-Suizid oder Transizid. Somit werden Möglichkeiten eines kollektiven, solidarischen Kampfes gegen patriarchale Gewalt – nicht trotz, sondern aufbauend auf unterschiedlichen Erfahrungen – ausgelotet.
Mittwoch, 26.04.2023, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Ein Konzertabend gewidmet an Stefan Heym.
„Ich aber ging über die Grenze“, so schrieb der junge Helmut Flieg im Frühjahr 1933, kurz nachdem er genau das getan hatte, nämlich über die Grenze gegangen war. Geflohen aus Deutschland, vor der sich anbahnenden Barbarei, nach Prag. Kurz bevor er sich den Namen gab, unter dem er weltberühmt werden sollte: Stefan Heym. Über die Grenze gegangen, geflohen, war er wegen eines Gedichtes. Eines von über 300, die er bis in den Sommer 1936 schrieb. Da war er schon wieder über einige Grenzen gegangen und würde noch über etliche gehen, auf seinem Weg durch dieses von Grenzen durchzogene 20. Jahrhundert.
Anfang 2020 fanden sich Klara Deutschmann, Daniel Moheit und Robert Stadlober ebenfalls an einer Grenze wieder, im Dreiländereck zwischen der Slowakei, Ungarn und Österreich, direkt am ehemaligen eisernen Vorhang. Und dort legten sich plötzlich Melodien über diese beinahe ein Jahrhundert alten Texte und es entstanden Lieder, die über all die Jahre und die Grenzen hinweg in unser Heute hinein sprechen. Lieder von Liebe und Tod, von den Vergessenen und den Verschwiegenen, von der Trauer und dem freudigen Überschwang der Geschichte. Von Deutschland und vom Antifaschismus. Von der Hoffnung der Zukunft und der Zukunft der Hoffnung. Im Sinne Stefan Heyms: Vom Aufstoßen der Fenster.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit der VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten), der Rosa Luxemburg Stiftung Sachsen und dem Conne Island.
Dienstag, 25.04.2023, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Ü30 Spezial
Vor ein paar Monaten habt ihr vielleicht eine Demonstration in Leipzig gesehen mit roten Fahnen, einige auf der Demonstration trugen Tücher mit Hammer und Sichel und ihr habt euch gefragt wieso? Ihr habt auf Instagram etwas von den Terfs und Swerfs in Leipzig gelesen und fragt euch was damit gemeint ist? Ihr wart früher vielleicht mal in politischen Kontexten organisiert, seid aber wegen Beruf, Familie oder aus anderen Gründen schon lange raus? Ihr spielt aber mit dem Gedanken vielleicht doch wieder politisch aktiver zu werden, wisst aber nicht wie und wo?
Geplant ist eine Veranstaltung für die Generation Ü30, die mal politisch aktiv gewesen ist und gerne wieder mehr machen möchte. Die Veranstaltung richtet sich nicht an Menschen, die bereits organisiert sind, sondern an jene die es gerne wieder wären. Ebenso ist es nicht gedacht, mögliche Konflikte oder Kritiken an politischen Entwicklungen in der Stadt in diesem Rahmen zu diskutieren. Die Veranstaltung soll ca. 2 Stunden dauern und mit euch zusammen den Fragen nachgehen was mögliche Probleme sind und wie wir sie lösen können.
Solltet ihr wegen mangelnder Kinderbetreuung nicht an der Veranstaltung teilnehmen können, meldet euch gerne per Mail (
frueher_politisch@riseup.net) vorher bei uns, wir finden sicherlich einen zweiten Termin, nehmen dies in der Veranstaltung mit auf und werden auch darüber sprechen.
Die Veranstaltung findet Im Café des Conne Island statt.
Dienstag, 11.04.2023, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
OAT im April: “First of May – Judgement Day”
“First of May – Judgement Day” So war mal der Titel zu einem 1. Mai in Leipzig (hier:
https://www.nadir.org/nadir/initiativ/bgr/pages/index2.htm). Wir wollen in die Vergangenheit schauen was es so am 1. Mai in Leipzig gab, wie sich dieser so entwickelt hat aus einer linken Perspektive und was für dieses Jahr schon bekannt ist. Für dieses OAT gehen wir gleich zu Beginn ins Cafe im Conne Island. Wenn ihr möchtet, können wir zur Thematik auch einen Film schauen oder er läuft einfach nebenbei, während sich bei einem Getränk ausgetauscht werden kann.
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
siehe auch: https://oatle.noblogs.org Donnerstag, 30.03.2023, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
"Kein Beruf wie jeder andere" - Podium zur Prostitutionskritik ABGESAGT
Leider müssen wir die Veranstaltung „Kein Beruf wie jeder andere - Podium zur Prostitutionskritik“ am 30.03.23 kurzfristig absagen! Nach der Ankündigung der Veranstaltung wurde sowohl interne als auch externe Kritik an der Zusammensetzung des Podiums an uns herangetragen. Zudem wurden Positionen kritisiert, die von einzelnen Podiumsteilnehmer:innen in der Vergangenheit öffentlich vertreten wurden. Diese Kritik nehmen wir ernst und haben sie am 27.03. gemeinsam mit den Veranstaltungsverantwortlichen im Plenum diskutiert. Dabei wurde nicht die Relevanz einer Veranstaltung zur Prostitutionskritik vonseiten des Conne Island infrage gestellt. Wir sprechen uns weiterhin dafür aus, Veranstaltungen zu dem Thema durchzuführen. Vielmehr ergaben sich die Differenzen in der Diskussion anhand anderer politischer/feministischer Themen. Leider konnten wir hier keinen Konsens finden, unter dem das Podium für uns durchführbar gewesen wäre.
Dienstag, 21.03.2023, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
OAT im März: Antifaschismus in der Defensive?
Neonazis sind in Sachsen dauerhaft auf den Straßen aktiv, sei es bei den noch klassischen Aufmärschen am Montag oder jetzt wieder vermehrt gegen Unterkünfte für Geflüchtete. Zusätzlich gibt es eine starke Repression gegen antifaschistische Strukturen und wahrscheinlich wird auch das Antifa Ost – Verfahren in Sachsen im März oder Anfang April enden.
Antifaschismus in der Defensive? Alles scheiße? Schauen wir uns das doch genauer an und tauschen uns darüber aus. Zudem könnt ihr die neue Broschüre “Fünfundfünzigtausend Schuss.*” von der Kampagne “Entnazifizierung jetzt” abgreifen, die in diesem Monat erschienen ist und veröffentlicht wurde.
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT). Wir treffen uns im Vorderhaus des Conne Island.
Sonntag, 19.03.2023, Einlass: 14:00 Uhr
Re*mapping Leipzig: Feministisches Vernetzungstreffen und App-Release
Am Sonntag, den 19. März 2023 laden wir dazu ein, den Launch der WebApp “Eine neue Bewegung: Re*Mapping Leipzig” im Conne Island mit uns zu feiern! Für das Fest bereitet das Projektteam ein ganztägiges Programm mit Sektempfang und Kaffee, Inhalten und Unterhaltung, mit Talks und Sounds vor. Zusammen mit Künstler*innen und Autor*innen wollen wir Euch unsere App vorstellen, uns austauschen und vernetzen, zusammen Spaß haben, trinken, essen und tanzen.
Die entstandene App “Eine neue Bewegung: Re*Mapping Leipzig” ermöglicht Leipziger feministische Geschichte(n) in multimedialen Spaziergängen zu erkunden. Künstlerisch macht die App historische und gegenwärtige Kämpfe, Aktivitäten und Bewegungen im öffentlichen Raum digital sichtbar.
PROGRAMM:
14 Uhr: Open Door
Kennen lernen, Meet & Greet, Kaffee und Kuchen: an einem großen Stand werden Informationen über und von feministischen Vereinen, Aktivist:innen und Kollektiven zugänglich sein. Mit dabei sind MONAliesA, KeineMehr, FraKu, voegelei, FRAUHERR MEKO, outside the box – Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik, PS: Anmerkungen zum Literaturbetrieb/ Politisch Schreiben, Digitales Deutsches Frauenarchiv, Women* Life Freedom Leipzig und andere.
15 Uhr: App-Release
Das Projektteam stellt die App und ihre künstlerischen Beiträge vor. Es lesen die Autorinnen der App Carolin Krahl und Koschka Linkerhand; Angelika Waniek und mandy & the unicorns intervenieren performativ; zu Frauenbewegungen in der DDR spricht die Wissenschaftlerin Jessica Bock (Digitales Deutsches Frauenarchiv).
Prosecco-Pause
17 Uhr: Offenes Podium
Das Podium besteht aus Impulsvorträgen von Franziska Deutschmann (Louise-Otto-Peters Gesellschaft e.V.), Natasha A. Kelly (Soziologin, Kuratorin und Autorin), Kathrin Darlatt (angefragt, gleichstellungspolitische Referentin der Stadt Leipzig) und FRAUHERR MEKO (Aktivist*in, Künstler*in) und einer hierarchiefreien Gesprächsrunde, moderiert von Clara Hofmann.
19 Uhr: Special Guest das freie Performancekollektiv CHICKS*
Auch für Verpflegung ist gesorgt!
Anschließend erwartet Euch eine food installation von Alexis Convento, welche kollektiv dekonstruiert werden will!
Musikalisch wird der Tag bis in den Abend von Mrs.Pepstein (Propellas) & Booga (Defrostatica), CFM (Propellas), Team TIPKIN (RadioBLAU), no_drama@hotmail und Marcela begleitet. Programmatisch vereint das LineUp ehemalige Ladyfestakteurinnen, Feministisches Radio, den steten Blick auf Equality im Booking, Inspiration, Sexyness, Punk, Queer Politics und Poesie.
Info und Kontakt: www.remapping-leipzig.de /
remappingleipzig@buekue.eu
Das Programm wird in Zusammenarbeit mit Conne Island und der Stiftung Weiterdenken organisiert.
Unsere Unterstützer*innen waren und sind: Referat für Gleichstellung von Frau und Mann, Dezernat Kultur und Kulturamt der Stadt Leipzig, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Programm Neustart Kultur des Kunstfonds
“Eine neue Bewegung: Re*Mapping Leipzig”: Paula Ábalos (Animation), Patrizia Bieri (Tanz), Anne Brüssau (Stimme), Lina Ehrentraut (Comic), Marlene Freter (Sound), Mandy Gehrt (Performance), Julia Gerke (Pop Up Struktur), Alexandra Ivanciu (Foto), Olivia Golde (Text), Anne Hofmann, Melina Weissenborn, Katharina Zimmerhackl (Aktion), Anja Kaiser (Intervention), Kantefilm (Video), Maria Kobylenko (Animation), Carolin Krahl (Text), Johanna Krümpelbeck (Vermittlung), Koschka Linkerhand (Text), Lauretta van der Merwe (Stimme), Theresa Münnich und Leni Pohl (Sound), Felix von Oppeln-Bronikowski (3D), Jasmina Rezig (Sound), Rebecca Maria Salentin (Sprecherin), Anna Schimkat (Sound), Ann C. Schomburg (Augmented Reality), Yvi Strüwing (Stimme), Connie Walker aka CFM (Sound), Elisa Überschär (Stimme), Angelika Waniek (Performance), die Anwesenheit und viele mehr!
Kuratorisches Team: Julia Kurz, Kati Liebert, Ewa Meister, Johanna Ralser, Kristina Semenova, Olga Vostretsova
Grafik & Programmierung: Studio Tabassomi, Christin Ursprung, Kristin Fritsch
Das Programm wird in Zusammenarbeit mit Conne Island und der Stiftung Weiterdenken organisiert.
Unsere Unterstützerinnen waren und sind: Stadt Leipzig, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Programm Neustart Kultur des Kunstfonds
siehe auch: https://remapping-leipzig.de Mittwoch, 08.03.2023, Einlass: 09:30 Uhr
Achter März - Tagesprogramm
Ab 9:30 Uhr - 14 Uhr Kinderbetreuung im Conne Island / kostenlos
Anmeldung unter:
anmeldungworkshop@conne-island.de
In Zusammenarbeit mit der Sportetage- Süd bieten wir Schnupper- Sportkurse für Frauen an:
10:00 Uhr -11:30 Uhr Kickboxen
12.30Uhr - 13.30 Uhr Mobility Flow
In der SportetageSüd, Simildenstraße 20, Leipzig
Teilnahme ist kostenlos
Anmeldung unter:
anmeldungworkshop@conne-island.de
Ab 16 Uhr Workshop in Zusammenarbeit mit der MONALiesA:
"Einführung in die feministische Ideologiekritik" im Conne Island - Teilnahme kostenlos
17 Uhr - 21 Uhr Küfa im Conne Island
Ab 20 Uhr: Konzert mit Shitney Beers + Tigeryouth im Conne Island
VVK: 12€ AK: 15€
Mittwoch, 01.03.2023, Einlass: 17:30 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr
Phase 2 Diskussion und Release
Revolutionäres Subjekt, Hauptwiderspruch, Kapitalismuskritik – die gesellschaftliche Linke hatte viele Namen für ihren Universalismus. Aber keiner hat das gute Leben für alle ermöglichen können. Als eine der letzten Bastionen steht bis heute der Begriff der Solidarität dafür, das bürgerliche Versprechen von Freiheit und Gleichheit von links einzulösen. Hat das Aussichten auf Erfolg? Auf welcher Grundlage sollen sich Menschen als Gleiche begreifen, ohne dabei ins vollkommen abstrakte Gattungswesen oder in exkludierende Gemeinschaften zu kippen? Ist Universalismus überhaupt noch etwas, um das es sich zu kämpfen lohnt oder steht die Geschichte auf der Seite der Identitäten?
Die neue Ausgabe der Phase 2 widmet sich der Notwendigkeit und Kritik des Universalismus. Zum Release diskutieren die Autor:innen Franziska Haug und Alex Struwe über Solidarität und die Verstrickungen der Linken mit dem Universalismus.
siehe auch: https://www.phase-zwei.org/home Dienstag, 14.02.2023, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Der rassistische Mob ist wieder unterwegs, was tun?
Die rechte Szene in Sachsen wechselt erneut das Thema und mobilisiert wieder gegen Unterkünfte von Geflüchteten. Neben den wöchentlichen rechten Aufmärschen in Sachsen und dem klassischen Neonazi-Aufmarsch im Februar in Dresden, lernen wir wieder neue Namen von Orten in Sachsen kennen, wo sich angeblich “besorgte Bürger*innen” mit Neonazis und Rassist*innen zusammenrotten.
Was waren in den vergangenen Jahren die Reaktionen von Antifaschist*innen und Antirassist*innen auf diese Mobilisierungen und Aufmärsche? Darüber wollen wir beim OAT sprechen.
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
siehe auch: https://oatle.noblogs.org Dienstag, 24.01.2023, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Das Offene Antifa Treffen (OAT) lädt ein "Der Halle-Prozess: Hintergründe und Perspektiven"
Am 9. Oktober 2019, dem jüdischen Feiertag Jom Kippur, griff ein Rechtsterrorist erst die Synagoge, dann einen nahegelegenen Dönerimbiss in Halle (Saale) an. Im Laufe seines Anschlags ermordete er Jana Lange und Kevin Schwarze und verletzte und traumatisierte viele weitere in Halle und Wiedersdorf. Der Gerichtsprozess gegen den Täter im Jahr 2020 wurde durch das Buch „Der Halle Prozess: Mitschriften“ umfänglich dokumentiert. Im Folgeband beleuchten verschiedene Autor_innen Aspekte und Hintergründe der Tat, des juristischen Verfahrens und politischer und gesellschaftlicher Konsequenzen und Strategien gegen antisemitische, rassistische und frauenfeindliche Gewalt.
Das OAT lädt ein zu Buchvorstellung und Autor*innengespräch am 24.1. um 19 Uhr im Café im Vorderhaus
siehe auch: https://spectorbooks.com/der-halle-prozess-hintergrunde-und-perspektiven, https://oatle.noblogs.org Dienstag, 20.12.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen (OAT)
Vor 30 Jahren kam es in Connewitz zu einer Straßenschlacht und im Dezember zum Mord an Steffen “Thümi” Thüm. Der Heldenstadt Anders e.V. hat eine Broschüre von 1993 “4 Wochen Connewitz” dazu nochmal drucken lassen. Wir wollen uns vor dem Vorderhaus im Conne Island treffen und mit euch zusammen eine Runde im Stadtteil drehen und uns einige dieser Orte anschauen gehen. Also packt euch warm ein.
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
siehe auch: https://oatle.noblogs.org Samstag, 17.12.2022, Einlass: 13:30 Uhr, Beginn: 14:00 Uhr
Skill Sharing - Einführungsworkshops in emanzipative Theorie und Praxis
Transpi Malworkshop
Mit Plakaten und Transparenten zeigen wir unsere Positionen und tragen das wofür wir stehen nach außen.
Wir wollen zeigen, welche verschiedenen Transpi Arten es gibt, was sie uns bringen können und wie wir es am besten anstellen. Vom Überlegen des Inhalts für verschiedene Anlässe bis hin praktischen Design und Schrift finden genauso, wie das eigentliche Malen. Wir werden natürlich auch praktisch, denn die nächsten Gelegenheit kommt bestimmt.
Farbe und Stoff haben wir schon da. Wenn ihr etwas habt, bringt es gern mit!
Wir treffen uns im Backstage, Vorderhaus 1. Etage.
siehe auch: https://instagram.com/leipzig_skill_sharing?igshid=YmMyMTA2M2Y= Dienstag, 22.11.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen (OAT)
Aufmarsch von Faschos?
Am 26. November soll es in Leipzig einen großen Aufmarsch der rechten Szene geben (
https://www.inventati.org/leipzig/?p=5261), wir wollen darüber sprechen wie der aktuelle Stand ist, welche rechten Strukturen zu erwarten sind und schauen, was Antifaschist*innen in der Vergangenheit unternommen haben, wenn bundesweit Neonazis nach Leipzig gekommen sind.
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
siehe auch: https://oatle.noblogs.org Freitag, 18.11.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Russland - Ein Bollwerk der Konterrevolution
Kontinuitäten und Brüche einer halb-asiatischen Despotie
In Deutschland hielten selbst Kritiker des Putin-Regimes und pessimistische Berichterstatter der Moskauer Politik einen russischen Angriffskrieg auf die Ukraine nicht für möglich. Dabei ist es keineswegs so, dass das Land auf eine westliche Aggressivität (»Vordringen der NATO«, »Einkreisungsstrategie des Westens« oder »Verschwulung Russlands«) reagiert. Die russische Aggression entspringt vielmehr dem bedrohlichen Charakter des russischen Staates selbst, dem wir in unserem Vortrag auf die Spur kommen wollen. Dabei sind zugleich Perspektiven aufzuzeigen, die über die derzeitige Misere hinausweisen. Die politisch nach außen gerichtete Aggressivität ist keine in der russischen Nationalpsyche statisch festgelegte Konstante, wie das Geraune von einer »asiatischen Gefahr« nahelegen könnte, dem der von uns verfolgte materialistische Ansatz strikt entgegengesetzt ist. Sie resultiert vielmehr aus der russischen Geschichte. Putin höchstselbst knüpft über Stalin und die Sowjetunion an die Tradition des russischen Zarismus an. Seine Herrschaft, so unsere These, reaktiviert damit Elemente der russischen Geschichte, die noch weiter zurückreichen: auf eine halb-asiatische Despotie, die das Land seit dem mittelalterlichen Mongoleneinfall bestimmt. Politisch-ökonomisch war sie durch isolierte Dörfer, einen die gesamte Gesellschaft diktatorisch beherrschenden Staat, mangelnde Individualität, fehlendes Privateigentum sowie eine nur geringfügig ausgeprägte Öffentlichkeit gekennzeichnet. Bis heute zeigt sich das in der staatlichen Struktur des Landes. Diese Ordnung wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch äußere Einflüsse – das Eindringen der kapitalistischen Produktionsweise – ökonomisch und politisch erschüttert, jedoch rekonstituierten die restaurativen und konterrevolutionären Tendenzen des stalinistischen Systems nach der Oktoberrevolution eine bürokratisch-industrielle Terrorherrschaft: eine »asiatische Staatssklaverei« (Marx) mit »sozialistischem« oder gar »kommunistischem« Anstrich. Nach jahrzehntelanger gesellschaftlicher Stagnation und staatlich gelenkter Misswirtschaft brach diese Gesellschaft dann 1991 zusammen und wurde von Putin als despotisch gelenkter Staatskapitalismus weitergeführt. Dieser mündet aktuell in einem militärischen Krisenlösungsversuch eines staatlich organisierten Bandenwesens.
Global gesehen ist die kapitalistische Gesellschaft gegenwärtig in zwei sich feindlich gegenüberstehende Lager gespalten. Russlands Widersacher, der Westen, stellt zwar keineswegs das Ideal einer freien Gesellschaft dar, bietet aber gegenüber dem Regime Putins entscheidende Voraussetzungen für den Kampf um eine bessere Gesellschaft in Gestalt bürgerlicher Freiheitsrechte. Diese stellen einen notwendigen Bewegungsspielraum für eine revolutionäre Entwicklung hin zur kommunistischen Gesellschaft dar. Im despotischen System Russland werden derartige Ansätze, sofern überhaupt vorhanden, sofort brutal erstickt. Jeder globale Machtzuwachs der asiatisch geprägten Welt (des Dreiecks Peking-Moskau-Teheran bzw. der BRICS-Staaten, einschließlich Iran, Türkei, Indonesien usw.) schränkt die Möglichkeit eines emanzipativen Auswegs aus der sich immer deutlicher abzeichnenden Krise der kapitalistischen Gesellschaft ein. Schlimmer noch, es macht autoritär- regressive Krisenlösungen wahrscheinlicher.
Eine auf die wahrscheinliche und zu erhoffende Niederlage Russlands im Krieg gegen die Ukraine möglicherweise folgende Revolte gegen das Putinsystem könnte zusammen mit dem Kampf um Befreiung der Frauen im Iran als antiautokratische Revolutionen der ganzen Welt zum politischen und kulturellen Vorbild dienen (und auch ein Kollaps des chinesischen despotischen Kapitalismus zeichnet sich am Horizont ab, mit ungeahnten Konsequenzen). Umfassend betrachtet stehen diese Proteste für den Kampf des Individuums, sich frei von despotischer Bevormundung entwickeln zu können, und damit gleichzeitig für die Befreiung von sämtlichen Formen des entfremdeten Lebens. Freie Individualität ist eine entscheidende Basis eines nichtkollektivistischen, individualistischen Kommunismus. Die aktuellen Proteste verlangen danach, mit einer kritischen Theorie unterfüttert zu werden. Sie benötigen einen kommunistischen Kompass, der auf eine freie Assoziation der Individuen abzielt. Dem politischen Kampf gegen das despotische Lager kommt mithin prinzipiell das Potenzial zu, zum Kampf um eine universelle soziale Befreiung ausgeweitet zu werden.
Eine Veranstaltung der antideutschen Kommunisten Leipzig
Donnerstag, 27.10.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Das Asylrecht und die europäischen Werte.
Weltoffenheit, Toleranz. Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte. All dies sind Werte, auf die die europäischen Ankunftsgesellschaften voller Stolz verweisen und deren Respektierung sie von Menschen erwarten, die bei ihnen Schutz suchen. Nur: Wo und wie finden sich diese Werte im rechtlichen Umgang mit den Geflüchteten selbst wieder?
Der Referent Wolfgang Behlert ist Jurist und Rechtssoziologe und lebt in Weimar. Er war Professor für Recht und Gesellschaft an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena und ist seit 2019 im Ruhestand. Seitdem übernimmt er Lehraufträge und publiziert zu zuwanderungsrechtlichen und migrationssoziologischen Themen und wird nicht müde, sich gegen Rassismus und für die Rechte von Flüchtenden einzusetzen.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen der Refugee Law Clinic Leipzig und dem Conne Island.
Dienstag, 18.10.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen (OAT)
Antifa, wie weiter?
In den letzten Monaten nimmt die Zahl an rechten Demonstrationen im Osten, gerade an den Montagen, wieder massiv zu. Übergriffe auf den wenigen antifaschistischen Gegenprotest häufen sich. Zeit sich über mögliche Gegenstrategien zu informieren, wie war das damals mit Legida/Pegida oder Schneeberg? Was wurde versucht, woran wurde gescheitert? Sind antifaschistische Kaffeefahrten wie sie im Oktober in Sachsen passieren eine Option der rechten Mobilisierung etwas entgegenzusetzen? Darüber wollen wir uns informieren und in einen Austausch kommen.
Im zweiten Teil des Abends wollen wir uns über die antifaschistischen Gegenproteste zum Neonaziaufmarsch in Wunsiedel im November informieren und einen Vortrag hören.
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Bitte achtet weiter auf 3G “geimpft, genesen, getestet”. Tragt bitte eine Maske, wenn ihr euch nicht gut fühlt, bleibt bitte zu Hause.
siehe auch: https://nichtlangefackeln.noblogs.org/post/2022/10/06/infoveranstaltungen Freitag, 14.10.2022, Einlass: 21:00 Uhr
Sound System Sessions #1
Mit „Sound System Sessions 1“ startet am 14.10.2022 eine neue Veranstaltungsreihe im Conne Island. „Soundsystem Sessions“ knüpft an an bisherige Formate wie BassCultureClash (2015) oder Soundsystem Clash (2017). Die Crews der beiden Soundsystems Plug Dub und Zoumobeschallen zum Auftakt der Reihe den Saal mit ihren selbstgebauten Anlagen, um im Kontrast ihre ganz eigenen musikalisch-technischen Ansätze herauszuarbeiten.
Zwei Crews spielen bei den „Sound System Sessions“ abwechselnd 15-60-minütige Runden auf Ihrem selbstgebauten Anlagen, ähnlich wie bei Cup Dances in Jamaika oder UK.. Vor jeder Veranstaltung vermitteln Vorträge Input zum Themenfeld Sound System Kultur & Offbeat-Musik.
Musikwissenschaftlerin Stefanie Alisch spricht zu Mikrofonarbeit im angolanischen Kuduro und schlägt den Bogen zu Deejaying, Toasting, MCing im Reggae, Broken Beat, Drum'n'Bass u.a. Sound-System-Kulturen. Als DJ Aporia Barrage legt Stefanie Alisch anschließend Tarraxinha, Afrohouse und Kuduro auf.
Während sich „Plug Dub Soundsystem“ seit 2012 der JA/UK Soundsystem Tradition verschrieben hat und hauptsächlich Reggae & UK Steppas spielt, den sie live mit Instrumenten, Stimmen, Sirenen u.a. Effekten kreativ modulieren, bewegt sich Zoumo Soundsystem - 2017 aus Teilen der Bassmæssage und Bassment Rockaz Crews entstanden - im weiteren Feld jüngerer Sound-System-Kulturen wie Dubstep, Drum’n’Bass und Techno. Beide Crews veranstalten seit über 10 Jahren Dances im Leipziger Raum und der Republik.
MC Doc Dressla (Jahtari / FFM) wird die Sound System Session 1 am Mikrofon hosten. Als langjähriger Wegbegleiter beider Soundsysteme hat er die Leipziger Offbeat Szene aktiv mitgeprägt und wird mit seinem pointierten Style am Mikrofon für Euphorie sorgen.
Pandemiebedingt wurde die Umsetzung der Idee verschoben, aber dafür bastelten Plug Dub und Zoumo Soundsystem neue Boxen und Effektgeräte und schnitten frische Dubplates für den Einsatz auf der Sound System Session 1 im Conne Island.
music
lectures
vibes
siehe auch: https://www.facebook.com/plugdubsoundsystem, https://www.facebook.com/zoumosound Mittwoch, 05.10.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Russland führt Krieg. Der neue Imperialismus: Vortrag & Diskussion mit Jan Gerber
Am 24. Februar trat ein, was seit Wochen vorherzusehen war: Die russischen Panzer, die der Kreml an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen hatte, begannen zu schießen. Sie setzten sich in Richtung Kyiv, Charkiv, Mariupol und anderer ukrainischer Großstädte in Bewegung. Bei der Begründung dieser Aggression gab sich Moskau noch nicht einmal Mühe. Dass die russischsprachige Minderheit in der Ukraine von einem Genozid bedroht sei oder die Ukraine Russland angreifen wolle, wie es noch immer im russischen Staatsfernsehen behauptet wird, glaubte man selbst im Kreml nicht. Im Westen war man hingegen erstaunt – so, als hätte der Krieg gegen die Ukraine tatsächlich erst im Februar 2022 und nicht bereits 2014 begonnen, als Russland die Krim annektierte. Bei aller Kritik am Detail wurde Putin entweder Verständnis entgegengebracht oder man bot ihm in vollkommener Verkennung der Dinge, um die es in diesem Konflikt geht, Zugeständnisse an. Diese Politik war nicht nur Ausdruck eines Niedergangs des Westens, der immer weniger dazu bereit ist, für seine historischen Werte einzutreten. Aus ihr sprach zugleich Unwissenheit über die Traditionen und Funktionsweisen Russlands. Vor allem zeigte sich das völlige Desinteresse an den historischen Erfahrungen Ost- und Mittelosteuropas. Während man sich in Berlin, aber auch in Washington, Paris und London nicht vorstellen wollte, dass Moskau tatsächlich Krieg will, wurde in Warschau, Kiew, Tallin, Riga oder Wilna, wo das historische Gedächtnis gar nicht so weit zurückreichen muss, längst vor einem russischen Angriff gewarnt. Die Unterstützung, die der Westen der Ukraine inzwischen zukommen lässt, dient in gewisser Weise auch der Kompensation der eigenen Mitschuld am Ausbruch des Krieges: Ein entschlossenes Auftreten hätte möglicherweise schon 2014 Schlimmeres verhindern können.
Im Vortrag soll vor allem den Ursachen des Krieges nachgegangen werden. Es wird gezeigt, dass im neuen russischen Imperialismus drei Dynamiken kulminieren: Soziale Probleme treffen mit imperialen Traditionen, die sich aus dem 19. Jahrhundert über die Zwischenkriegszeit und den Kalten Krieg in die Gegenwart verlängert haben, und einem besonderen Verhältnis von politischer und ökonomischer Macht zusammen. Zugleich soll die deutsche Rolle im Krieg beleuchtet werden. Denn während der Westen angesichts des Ukrainekrieges zumindest zeitweise zusammenzurücken scheint, schert Deutschland aus, beinahe als würde die Mittellage-Ideologie des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts reaktiviert. Deutschland tritt mit seiner zögerlichen Politik als Mittler zwischen Ost und West auf. Dass diese Politik alles andere als neutral ist, wird gern übersehen: In einem Angriffskrieg kommt Äquidistanz einer Parteinahme für den Aggressor gleich.
Jan Gerber ist Historiker und Politikwissenschaftler. Er ist u.a. Autor von: Ein Prozess in Prag. Das Volk gegen Rudolf Slánský und Genossen, Vandenhoeck & Ruprecht, 2. Aufl., Göttingen/Bristol 2017. Als Herausgeber: Die Untiefen des Postkolonialismus, Hallische Jahrbücher 1, Edition Tiamat, Berlin 2021. Neu erschienen: Das letzte Gefecht. Die Linke im Kalten Krieg, erweiterte Neuaufl., XS-Verlag, Berlin 2022.
Eine Veranstaltung der Antideutschen Kommunisten Leipzig
Donnerstag, 22.09.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Diskussion und Lesung: "Die Würde des Menschen ist abschiebbar"
Lina Droste, Oumar Mamabarkindo, Sebastian Nitschke und Community for all sind Autor*innen des gerade bei Edition Assemblage erschienenen Buches „Die Würde des Menschen ist Abschiebbar“. Das Buch vereint politischen Bericht und Wissenschaft. Im Rahmen des politischen Aktivismus der Autor*innen gegen die Abschiebegefängnisse in Büren und Darmstadt entstanden Texte zu Haftbedingungen, Gerichtsakten, Isolationshaft sowie Erfahrungsberichte, Portraits und Gespräche mit Inhaftierten über ihre Ausschusserfahrungen in Deutschland und ihren Herkunftsländern.
Eingeleitet wird das Buch mit einer historischen Einordnung der Institution Abschiebehaft und dem aktuellen rechtlichen Rahmen. Somit dient es auch als eine Einführung in die Thematik Abschiebehaft. Es gibt Antworten auf die Fragen: Was ist und war Abschiebehaft? Wer ist davon betroffen? Wie verläuft der institutionelle Prozess der Abschiebehaft?
Sebastian Nitschke wird kurze Passagen aus dem Buch lesen und diese im Anschluss mit dem Publikum diskutieren. Er ist Sozialarbeiter und engagierte sich von 2017 bis 2020 bei „Community for all – Solidarische Gemeinschaft statt Abschiebegefängnisse“ in Darmstadt. Die Veranstaltung findet auf deutsch statt.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen der Refugee Law Clinic Leipzig, der Abschiebehaftkontaktgruppe Dresden und dem Conne Island.
Gefördert vom Republikanischen Anwält:innenverein (RAV)
siehe auch: https://rlcl.de, https://www.abschiebehaftkontaktgruppe.de Mittwoch, 21.09.2022, Einlass: 18:00 Uhr
Austauschtreffen zur Unterstützung und Beratung Schutzsuchender in LAEs und GUs: Auf gute Zusammenarbeit!
Asylsuchende und geduldete Personen in Sammelunterkünften sind in besonderem Maße auf professionelle Unterstützung der Gesellschaft angewiesen, in der sie Schutz suchen. Eine Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen und Professionen ist hier hilfreich und oft sogar notwendig. Insbesondere Akteur:innen aus der Flüchtlingssozialarbeit und sozialen Betreuung in LAEs (Landesaufnahmeeinrichtungen) und GUs (kommunale Gemeinschaftsunterkünfte) sind herzlich eingeladen, sich an dem Abend mit uns als RLCL, teilen der Rechtsanwält:innenschaft und anderen lokalen NGOs auszutauschen und sich kennenzulernen. Bei gutem Wetter sitzen wir draußen im Cafe, bei Regen und Strum gehen wir rein. Es gibt die Möglichkeit, Abendessen und ein Feierabendgetränk zu erwerben. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, zwecks Planung aber gerne gesehen. Schreibt also gerne eine kurze E-Mail an
pr@rlcl.de
Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen der Refugee Law Clinic Leipzig und dem Conne Island.
siehe auch: https://rlcl.de Dienstag, 20.09.2022, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen (OAT)
Staying Clean II – Ablauf eines Strafverfahrens
Polizeikontrolle, Vorladung zur Vernehmung, ED-Behandlung, Hausdurchsuchung, DNA-Entnahme, Strafbefehl, Anklageschrift …
Der erste Kontakt mit einem Strafverfahren kann ganz unterschiedlich sein. In jedem Fall solltet ihr ein Strafverfahren gegen euch nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Nach wie vor gilt: Anna und Arthur sagen nix – konsequente Aussageverweigerung ist das beste Mittel zum Schutz!
Aber was kommt nach der ersten Vernehmung? Wie läuft ein Strafverfahren ab?
Wir wollen euch zusammen mit einer*m erfahrenen Strafverteidiger*in über den Ablauf eines Strafverfahrens informieren.
Je besser wir vorbereitet sind auf das, was auf uns zukommt, und wir wissen wie wir uns wehren können, desto besser können wir uns schützen.
Wir – der Ermittlungsausschuss Leipzig – beraten und unterstützen Menschen, die wegen ihres politischen Engagements Ärger mit Polizei und Justiz bekommen. Wir freuen uns auf euch, eure Fragen und Diskussionen.
Veranstaltung mit dem Ermittlungsausschuss Leipzig und eine*m Strafverteidiger*in
siehe auch: https://oatle.noblogs.org Donnerstag, 08.09.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
FLINTA - Subjekttheoretische Implikationen eines Akronyms (Vortrag von Chantalle Sophie El Helou)
In der vorrangig akademischen Debatte werden Feminismus und Queer Theory wie selbstverständlich zusammen gedacht. Konkret und vor allem in sich als feministisch verstehenden Bewegungen drückt sich diese Synthese in Begriffen wie Queerfeminismus oder FLINTA aus, in dem das Subjekt des Feminismus (Frau) und das der Queer Theory (nicht-normative Geschlechtsidentitäten) auf dieselbe (Analyse-)Ebene gehoben werden. Grundsätzlich wird diese Verknüpfung als positive Entwicklung betrachtet. Ein so konkreter Ausdruck wie FLINTA verweist dabei auf ein ganzes Gebäude ideologischer Vorannahmen, die in der Verwendung ebenfalls impliziert werden und meist unreflektiert bleiben. Daraus speist sich auch die Relevanz der Überlegung, ob mit diesem Akronym agiert werden sollte oder nicht. Die Veranstaltung wird das Verständnis von Sexismus und dem Subjekt Frau in der Queer Theory anhand der bedeutendsten Texte ideengeschichtlich herleiten und die (subjekttheoretischen) Implikationen beleuchten und kritisieren. Außerdem werden begriffliche Alternativvorschläge bspw. des Radikalfeminismus hinsichtlich ihrer Abgrenzungskraft von der Queer Theory reflektiert.
Donnerstag, 01.09.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Kritik der politischen Ökonomie des heutigen Chinas
Ist das heutige China eine Ordnung neuen Typs?
China gilt heute vielen Beobachtern als der große ökonomische Überflieger. Das Wirtschaftswachstum dieses Landes ist in der Tat historisch beispielslos. Allerorts wird das „asiatische Zeitalter“ beschworen, dass bereits begonnen hätte oder zumindest unvermeidbar sei. Den einen erscheint das als große Chance für eine gerechte Ordnung, eine multipolare Welt ohne westliche Dominanz, eine, die wieder in Ordnung gekommen ist. Andere fürchten mit dem Aufstieg dieses Landes um Freiheit, Menschenrechte, Individualität und Demokratie. Werden „wir alle Chinesen“ wird gefragt. Die Vormacht des Westens scheint vorbei zu sein, die Zukunft gehöre den Asiaten. Die Veranstaltung möchte die politisch-ökonomische Bedeutung des Aufstiegs des fernöstlichen Staates vor dem Hintergrund seiner Geschichte ergründen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem maßgeblich von Karl Marx entwickelten Theorem der asiatischen Produktionsweise, durch das sich die chinesische Geschichte von der westlichen grundlegend unterscheidet – was sich bis in die heutige Zeit durchhält. Die heutige Volksrepublik erscheint sowohl als brutal-kapitalistisch als auch kommunistisch und zugleich weder als das eine noch das andere. Entsteht hier ein neues System jenseits von Kapitalismus und Kommunismus, eine Ordnung neuen Typs? Unklar sind seine Zukunftsaussichten. Vor allem ist zu fragen, ob im heutigen „Reich der Mitte“, wie das Land auch genannt wird, die Krisentendenz der in sich widersprüchlichen kapitalistischen Gesellschaft durch den Staat mittels digital geplanter Ökonomie und totaler Überwachung ausgeschaltet ist.
Eine Veranstaltung von: Antideutsche Kommunisten Leipzig
Dienstag, 12.07.2022, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen (OAT)
Am Anfang wird es wie immer einen allgemeinen Überblick geben, was es in der Stadt so gibt. Danach wird es jene Veranstaltung geben:
Rechte Gewalt
Taucha, Stötteritz, Böhlen, Großzschocher, Connewitz… immer wieder kommt es in den letzten Monaten zu Angriffen durch Rechte. Beachtung finden die Taten meistens kaum, in einigen Orten gab es in Reaktion darauf antifaschistische Kundgebungen und Demonstrationen. Rechte Gewalt hat in Leipzig Kontinuität, mindestens acht Menschen wurden ermordet, hinzu kommen zwei Verdachtsfälle. Nirgendwo in Sachsen gab es mehr Todesopfer rechter Gewalt. Inhaltlich soll über die Dimension rechter Gewalt in Leipzig aufgeklärt werden und an die Ermordeten erinnert werden.
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Es gilt die 3G-Regelung “geimpft, genesen, getestet”. Tragt bitte eine Maske, wenn ihr euch nicht gut fühlt, bleibt bitte zu Hause.
Dienstag, 28.06.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen (OAT) - Rechte Landnahme: Die Initiative “Zusammenrücken” und ihr Volksverständnis
Die Initiative “Zusamenrücken in Mitteldeutschland” ist eine Art rechtes Siedlungsprojekt, dass sich 2020 gegründet hat. Ziel der Initiative ist es, “das Volk” in “Mitteldeutschland” zu vereinen, um so den scheinbar drohenden “Volkstod” zu verhindern. Wer hinter dieser Initiative steht und vor allem welche Gesinnung sich dahinter verbirgt, versucht dieser Vortrag zu beleuchten. Es wird auf verschiedene rechte Theorien eingegangen um herauszufinden wer dieses “Volk” sein soll, das anscheinend gerettet werden muss. Die Betrachtung der Theorie, auf der die Handlung der Initiative beruht, soll dazu dienen antifaschistische Maßnahmen zu finden und zu ergreifen um sich gegen dieses rechte Projekt zur Wehr zu setzen.
Das OAT findet in der 1. Etage des Vorderhauses statt.
siehe auch: https://oatle.noblogs.org Dienstag, 24.05.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen (OAT)
Am 24. Mai 2022 um 19 Uhr wird es das nächste Offene Antifa Treffen (OAT) geben. Am Anfang wird es wie immer einen allgemeinen Überblick geben, was es in der Stadt so gibt. Danach wird es eine Veranstaltung mit dem Ermittlungsausschuss Leipzig geben.
Staying clean – Repression bei Demos vermeiden – mit dem Ermittlungsausschuss Leipzig und eine*m Strafverteidiger*in
Oft stehen polizeiliche Ermittlungen im Zusammenhang mit Demos und Aktionen – Es gibt also einiges wichtiges zu beachten, um Repression oder wenigstens ihre Folgen zu vermeiden.
Wir wollen euch zusammen mit einem erfahrenen Rechtsanwalt für Strafrecht hierzu einige Tipps geben. Wir wollen unter anderem besprechen, wie wir uns gut auf eine Aktion/Demo vorbereiten können, was für Szenarien eintreten können, wenn die Cops gegen Aktivist:innen vorgehen und wie wir damit umgehen können. Auch nach der Demo/Aktion gibt es wichtiges zu beachten. Für Minderjährige und Leute ohne deutschen Pass gibt es wiederum spezifische Formen und Konsequenzen von Repression.
Je besser wir vorbereitet sind auf das, was auf uns zukommt, und wir wissen, wie wir uns wehren können, desto besser können wir uns und andere schützen. Wir – der Ermittlungsausschuss Leipzig – beraten und unterstützen Menschen, die wegen ihres politischen Engagements Ärger mit Polizei und Justiz bekommen.
Wir freuen uns auf euch, eure Fragen und Diskussionen!
siehe auch: https://antirepression.noblogs.org Mittwoch, 11.05.2022, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 18:30 Uhr
KEINE MEHR – ein dokumentarisches Theaterstück über Solidarität (ausverkauft, rückläufige Tickets an AK)
*** Alle Karten sind inzwischen reserviert. Falls es noch Rückläufer gibt, sind diese ab 18:20 Uhr an der Abendkasse zu erwerben ***
*** bitte tragt im Saal eine Maske***
"Bühne für Menschenrechte" und "keine mehr Leipzig" laden ein
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In „KEINE MEHR – ein dokumentarisches Theaterstück über
Solidarität“ der
Bühne für Menschenrechte erzählen drei Frauen von Gewalt und ihren
Erfahrungen. Und von dem unendlichen, empowernden Kampf.
Wir erzählen nicht von „der Frau“ oder „über“ Frauen, sondern
zeigen ein
Theaterstück, das mit betroffenen Frauen gemeinsam entwickelt wurde und
ihre Appelle vereint. In Kooperation mit Women in Exile, GKB
Bundesverband der Migrantinnen e.V. und Wildwasser e.V.
Auf der Bühne stehen drei Schauspielerinnen, denen die Frauen ihre
Stimme leihen. Am Hybrid Live DJ Set: Kat Kat Tat (r a n d o m).
Im Gespräch untereinander und ans Publikum gerichtet sprechen sie als
Expertinnen aus Erfahrung und als Menschen gemeinsam offen über ihr
Leben, ihren Aktivismus und Solidarität untereinander. Dabei wird klar:
Während mehr Menschen ein Bewusstsein für Häuslicher Gewalt entwickeln,
ist die Gesellschaft für andere Formen von Gewalt an Frauen scheinbar
blind: Kulturelle und institutionelle Gewalt an Frauen stehen wenig in
der öffentlichen Diskussion. Mehrfachdiskriminierung aufgrund von
Rassismus, Religion, Klassismus, Ableismus und daraus entstehende Gewalt
an Frauen werden sowohl in der Politik als auch in der Gesellschaft noch
so gut wie gar nicht behandelt.
Hier ist es wichtig, den Diskurs weiterzubringen:
Was bedeutet Gewalt gegen Frauen* über sichtbare Verletzungen hinaus?
Was bedeutet mehrfache Gewalt? Und wie geht es den Frauen*?
Am 11.05. im Conne Island
- das Stück wird auf türkisch und englisch übersetzt, spanische
Flüsterübersetzung kann bereitgestellt werden
- 5€ Eintritt
- alle Tickets sind reserviert
- reservierte Tickets, die nicht abgeholt wurden, verfallen 18:20, und
werden zu Abendkassentickets
- 18:00 Uhr Einlass
- 18:30 Uhr Beginn
- derzeit gilt die 3G Regel plus Maskentragen im Innenraum
- der Saal des Conne Island ist hindernisfrei
Donnerstag, 05.05.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
§129 geht uns alle an! Updates zum Antifa Ost-Verfahren
Unsere Freundin und Genossin Lina sitzt seit über 500 Tagen in U-Haft, der Prozess gegen sie und drei weitere Angeklagte zieht sich bereits seit über 8 Monaten. Der Vorwurf: Organisierte Angriffe auf Nazis und die Gründung und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung nach § 129.
Das Solidaritätsbündnis Antifa Ost begleitet und dokumentiert diesen Prozess, dessen Ausgang die Maßstäbe politischer Strafverfolgung nach § 129 neu setzen könnte und somit einen Einfluss auf die gesamte Bewegung haben wird.
Im Input berichten wir vom bisherigen Prozessverlauf und beleuchten die Hintergründe. Die anschließende Diskussion wird offen gestaltet.
Eine Veranstaltung der Soli Antifa Ost.
siehe auch: https://www.soli-antifa-ost.org Freitag, 29.04.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Podiumsdiskussion: Gender und die Linke
Die Idee einer Befreiung der Geschlechter datiert zurück vor den Marxismus. Es waren utopische Sozialisten wie Charles Fourier und Mary Wollstonecraft, die formulierten, dass das Versprechen von “Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit” der bürgerlichen Revolutionen nur von Bedeutung sei, wenn es alle Menschen beträfe. Diese Forderung nahm der historische Marxismus des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in der Frage nach der “Befreiung der Frau” auf und versuchte, sie in der proletarischen Weltrevolution umzusetzen. Nachdem der Versuch einer solchen Revolution in den Jahren 1919 bis 1923 als gescheitert galt, schienen Fragen nach Geschlecht von geringer Bedeutung für die Überreste marxistischer und sozialistischer Politik. Es war die Neue Linke, die Fragen nach Sexualität und Geschlecht erneut aufwarf und als Kritik des Marxismus in Stellung brachten, da dieser die Themen vernachlässigt habe. Die “Zweite Welle des Feminismus”, die sich aus dem gescheiterten Projekt der Neuen Linken ergab, war desillusioniert: Eine Befreiung aller Geschlechter wurde gelesen als eine Betäubung gegen die realen Machtverhältnisse eines jahrtausendealten Patriarchats - eine Befreiung der Geschlechter könne nicht bis zu einer imaginierten “Diktatur des Proletariats” vertagt werden. Doch bereits bald darauf zeichneten sich auch innerhalb des Feminismus ideologische und politische Differenzen und Konflikte ab. Der in den 1950ern vom Psychologen John Money eingeführte Begriff Gender, der die psychische und soziale Dimension des Geschlechts betont, hielt Einzug in feministische Diskussionen, am prominentesten vielleicht in Judith Butlers “Gender Trouble”. Spätestens seit diesem Zeitpunkt scheint der Begriff Gender zunehmend politische Bedeutung zu erhalten, auch und vielleicht besonders innerhalb der Linken. Als Begriff scheint er traditionelle Grenzen zwischen den Geschlechtern einzureißen, aber auch neu zu errichten. Und auch für die Linke ist Gender ein Zankapfel, über dessen korrekte Beurteilung sich Gruppen und Zeitungen spalten.
Ist “Gender” eine Leerstelle des Marxismus, die nur durch neue Formen der Theorie komplettiert werden kann? Welche politische Bedeutung hat der Begriff Gender für die Linke heute? Wie steht es um “Gender-Befreiung” mehr als 30 Jahre nachdem sie als politisches Projekt ausgerufen wurde? Was hat die Linke gelernt aus den 200 Jahren Kampf um die Befreiung der Geschlechter? Welche politische Rolle käme “Gender” in einem Kampf um die Emanzipationen der Geschlechter zu?"
Sprecher*Innen:
- Roswitha Scholz
- Stefan Hain
- Sara Rukaj
Eine Veranstaltung von Platypus Leipzig
Dienstag, 19.04.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen (OAT)
Am 19. April 2022 um 19 Uhr wird es das nächste Offene Antifa Treffen (OAT) im Conne Island im Vorderhaus geben. Am Anfang wird es wie immer einen allgemeinen Überblick geben, was es in der Stadt so gibt. Danach wollen wir über kommende Termine sprechen. Da wäre der antifaschistische Frühjahrsputz und das Antifa Weekend diesen Monat noch.
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
siehe auch: https://stoetteritznazifrei.blackblogs.org, https://buendnisfuerselbstbestimmung.noblogs.org Donnerstag, 07.04.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Turn left! Gegen den neuen Faschismus und den Nationalismus der Mitte
Anlass zum praktischen Antifaschismus gibt es (nicht nur in Sachsen) bekanntlich genug: von alt eingesessenen Kameradschaftsstrukturen, rechten Kampfsportlern, über die AfD als den parlamentarischen Arm und bürgerlichen Türöffner der völlkischen Bewegung, rassistischen Staats-Akteur*innen bis hin zu von organisierten Faschos angeführten und koordinierten Corona-Protesten. An fundierten Analysen der zugrundeliegenden Verhältnisse und darüber geführten Debatten mangelt es jedoch in jüngster Zeit erheblich. Eine emanzipatorische, antinationale (radikale) Linke kann sich das auf Dauer nicht leisten, zumal sie auch in Zukunft, wie es aussieht, nicht weniger Abwehrkämpfe gegen reaktionäre und menschenverachtende Akteur*innen führen werden muss.
Wir haben Vertreter*innen von der Kampagne "Nationalismus ist keine Alternative" und T.O.P Berlin eingeladen, uns ihre neue Broschüre "TURN LEFT. Gegen den neuen Faschismus und den Nationalismus der Mitte" vorzustellen. Sie richtet sich an alle, denen die Verhältnisse zuwider sind: Egal ob Fridays for Future oder abgegessene Altantifas, alle denen Memes und Deutschlandfunk nicht reichen, alle, denen es in den Fingern juckt, wenn sie Gauland reden hören. Die Broschüre soll an die Aufgabe antifaschistischer Politik schlechthin erinnern: Aufgabe ist nicht, die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft vor ihr selbst zu retten, vor ihrem Umschlag in autoritäre, reaktionäre und faschistische Ideologie und Politik, sondern genau dieses Umkippen zu thematisieren und die Ursachen zu bekämpfen und abzuschaffen, so die Verfasser*innen.
Sonntag, 27.03.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Japan: Kapitalismus ohne Klassenkampf? Zur Kritik des Kaiserkapitalismus
Japan ist zur Projektionsfläche verschiedener gesellschaftlichen Lager in Deutschland geworden. Aufgrund ihrer Militanz faszinieren Studentenbewegung von 1968 und die Rote Armee Fraktion Japans Teile der radikalen Linken – eine Militanz die zugleich dem Bild von der arbeitsamen und unternehmensloyalen japanischen Bevölkerung widerspricht. In den 1980er und 1990ern feierte die Managementliteratur vor dem Hintergrund der sinkenden Profitabilität des deutschen Kapitals den Toyotismus als Vorbild zur Reorganisation von Arbeit und Wertschöpfungsketten. Das japanische Regulationsmodell galt als Alternative zum angloamerikanischer Neoliberalismus. Heute diskutiert die AfD den „japanischen Weg“ als Alternative zur vermeintlich zuwanderungsfreundlichen Politik der Bundesrepublik.
Soichiro Sumida befasst sich mit der widersprüchlichen sozialen Realität Japans. Ideologiekritisch richtet sich sein Blick auf das Japan der Nachkriegsära, die historischen Regulationsphasen des Kapitalismus in Japan und die japanische Arbeiter*innenbewegung. Wieso bildete sich in Japan trotz seines Wachstums nach 1945 keine starke Arbeiter*innenbewegung heraus? Was hielt die japanische Gesellschaft zusammen trotz bestandsbedrohender Krisen und sozialer Desintegrationsprozesse? Warum sind die sozialen Bewegungen in Japan vergleichsweise sehr gering? Welche politischen Formierungsprozesse gibt es in der japanischen Linken und wie entwickelte sich der japanische Marxismus?
Soichiro ist derzeit Post-Doc an der Universität Oldenburg. Er ist an der Übersetzung der MEGA (Marx-Engels-Gesamtausgabe) in Japanische beteiligt und ist aktiv in Tokios antirassistischen Zusammenhängen.
Veranstalter "Amici della Conricerca"
Wir werden bei der Veranstaltung um Spenden bitten, um die Kosten zu decken
Der Vortrag findet unter der 3G-Regelung im Café des Conne Island statt.
siehe auch: https://amicidellaconricerca.noblogs.org/post/author/amicidellaconricerca Dienstag, 22.03.2022, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen (OAT)
Am Anfang wird es wie immer einen allgemeinen Überblick geben, dann folgt der Vortrag, der im November angedacht war:
Seit 1997 gedenken Neonazis aus etlichen europäischen Ländern am sog. “Tag der Ehre” dem gescheitertern Ausbruchsversuch im Februar 1944 ungarischer und deutscher Faschisten aus dem Budapester Kessel – die Einkreisung und Belagerung durch die Rote Armee.
Jedes Jahr um den 13. Februar, findet in Budapest am sog. “Tag der Ehre” das größte Vernetzungsevent des militanten Faschismus in Europa statt. Das “Gedenken” besteht aus zwei Veranstaltungen: Einem NS-Heldengedenken mit Kranzniederlegungen und einer nächtlichen Wehrsportübung, die als familienfreundliche Wanderung beworben wird. Strukturen wie Blood&Honour, Hammerskins und Kameradschaften aber auch völkische Siedler beteiligen sich jedes Jahr an diesem Event.
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Es gilt die 3G-Regelung “geimpft, genesen, getestet”. Tragt bitte eine Maske, wenn ihr euch nicht gut fühlt, bleibt bitte zu Hause.
Samstag, 12.03.2022, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Vortrag und Lesung: Angry Workers
Als kleines Kollektiv haben wir über sechs Jahre versucht uns in einem industriellen Vorort Londons zu verankern. Uns ging es dabei um eine Neufindung von revolutionaerer Klassenpolitik und ArbeiterInnenautonomie. Wir haben in verschiedenen Fabriken und Warenlagern gearbeitet, ein lokales Soli-Netzwerk an den Start gebracht und uns innerhalb und ausserhalb der Gewerkschaften rumgeschlagen. Wir wollen unsere Erfahrungen mit Euch teilen und weitergehend ueber die Fragen der ArbeiterInnenuntersuchung und Klassenorganisation diskutieren. Fuer die Vorbereitung könnt Ihr diesen Text lesen.
https://communaut.org/de/class-power
Wir werden Passagen aus unserem Buch vorstellen, zusammen mit Bildern aus dem proletarischen Alltag in West-London.
Moderation: Marco Hamann // communaut.org
Die Lesung findet unter der 3G Regelung statt. Bitte tragt eine Maske, am Platz könnt ihr sie abnehmen.
siehe auch: https://communaut.org/de/class-power Donnerstag, 02.12.2021, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Kritik der politischen Ökonomie des heutigen Chinas (verschoben)
Ist das heutige China eine Ordnung neuen Typs?
China gilt heute vielen Beobachtern als der große ökonomische Überflieger. Das Wirtschaftswachstum dieses Landes ist in der Tat historisch beispielslos. Allerorts wird das „asiatische Zeitalter“ beschworen, dass bereits begonnen hätte oder zumindest unvermeidbar sei. Den einen erscheint das als große Chance für eine gerechte Ordnung, eine multipolare Welt ohne westliche Dominanz, eine, die wieder in Ordnung gekommen ist. Andere fürchten mit dem Aufstieg dieses Landes um Freiheit, Menschenrechte, Individualität und Demokratie. Werden „wir alle Chinesen“ wird gefragt. Die Vormacht des Westens scheint vorbei zu sein, die Zukunft gehöre den Asiaten. Die Veranstaltung möchte die politisch-ökonomische Bedeutung des Aufstiegs des fernöstlichen Staates vor dem Hintergrund seiner Geschichte ergründen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem maßgeblich von Karl Marx entwickelten Theorem der asiatischen Produktionsweise, durch das sich die chinesische Geschichte von der westlichen grundlegend unterscheidet – was sich bis in die heutige Zeit durchhält. Die heutige Volksrepublik erscheint sowohl als brutal-kapitalistisch als auch kommunistisch und zugleich weder als das eine noch das andere. Entsteht hier ein neues System jenseits von Kapitalismus und Kommunismus, eine Ordnung neuen Typs? Unklar sind seine Zukunftsaussichten. Vor allem ist zu fragen, ob im heutigen „Reich der Mitte“, wie das Land auch genannt wird, die Krisentendenz der in sich widersprüchlichen kapitalistischen Gesellschaft durch den Staat mittels digital geplanter Ökonomie und totaler Überwachung ausgeschaltet ist.
Eine Veranstaltung von: Antideutsche Kommunisten Leipzig
Mittwoch, 24.11.2021, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Vortrag und Diskussion: Esoterik und Leitkultur – Die extreme Rechte und ihre Verbindung zur Natur
Leider muss der Vortrag abgesagt werden
Während die öffentliche Wahrnehmung ein Bild einer heilen Welt in Liebe und Einklang mit der Natur zeichnet, verorten sich zahlreiche esoterische und anthroposophische Gruppen in einem von Hass getriebenen Umfeld. Die eigene Vorherrschaft und das Wissen der Ahn*in, aber auch Ausgrenzung oder gar Vernichtungsfantasien finden sich in zahlreichen esoterischen Gruppierungen wieder. Der Vortrag behandelt die Verbindung esoterischer und anthroposophischer Bewegungen zu menschenverachtenden Grundeinstellungen.
Patrick Irmer nimmt historische und aktuelle Entwicklungen der „Eso-Szene“ und die Verbindungen zu radikalen rechten Gedankengut in den Blick, die wir anschließend diskutieren wollen. Dabei sollen auch aktuelle Debatten der Klimabewegung und zu Corona skizziert werden.
Die Veranstaltung wird organisiert von der Naturfreundejugend Leipzig.
Eintritt frei. Die Veranstaltung findet unter 2G-Bedingungen (geimpft oder genesen) statt.
siehe auch: https://naturfreundejugend-leipzig.de/events/event/vortrag-farn Dienstag, 23.11.2021, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen (OAT)
Leider muss aufgrund der seit 22.11.2021 geltenden Corona-Verordnung in Sachsen das OAT ausfallen.
Am 23. November 2021 um 19 Uhr wird es das nächste Offene Antifa Treffen (OAT) im Conne Island im Vorderhaus geben (Es gilt die 2G-Regelung “geimpft, genesen”. Außerdem besteht Maskenpflicht in allen Räumen). Am Anfang wird es wie immer einen allgemeinen Überblick geben. Dann folgt ein Vortrag zu folgendem Thema:
Seit 1997 gedenken Neonazis aus etlichen europäischen Ländern am sog. “Tag der Ehre” dem gescheitertern Ausbruchsversuch im Februar 1944 ungarischer und deutscher Faschisten aus dem Budapester Kessel – die Einkreisung und Belagerung durch die Rote Armee.
Jedes Jahr um den 13. Februar, findet in Budapest am sog. “Tag der Ehre” das größte Vernetzungsevent des militanten Faschismus in Europa statt. Das “Gedenken” besteht aus zwei Veranstaltungen: Einem NS-Heldengedenken mit Kranzniederlegungen und einer nächtlichen Wehrsportübung, die als familienfreundliche Wanderung beworben wird. Strukturen wie Blood&Honour, Hammerskins und Kameradschaften aber auch völkische Siedler beteiligen sich jedes Jahr an diesem Event.
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
siehe auch: https://oatle.noblogs.org Donnerstag, 28.10.2021, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Genderspezifische Aspekte des NSU-Komplex
Der Vortrag setzt sich mit der Frage nach Gendereffekten im Kontext des NSU auseinander. Dabei werden verschiedene Bereiche betrachtet: die Rolle von Frauen im Terrornetzwerk NSU, Genderbias in der polizeilichen Ermittlungsarbeit, misogyne Ideologiefragmente am Beispiel. der Raubüberfälle, geschlechtersensible Aspekte der medialen Berichterstattung sowie die Rolle von Frauen in der Aufarbeitung des NSU-Komplex. Die verschiedenen Aspekte werden dabei mit wissenschaftlichen Analysen und feministischen Theorien eingeordnet und gerahmt.
Die Referentin Hannah Zimmermann ist Soziologin und arbeitet für das Projekt „Offener Prozess“ des ASA-FF e.V., dass sich mit der Aufarbeitung des NSU-Komplex beschäftigt und dabei schwerpunktmäßig in Sachsen arbeitet. Für das Kulturbüro Sachsen hat sie die Broschüre „Unter den Teppich gekehrt. Das Unterstützungsnetzwerk des NSU in Sachsen“ erarbeitet."
Der Vortrag ist Teil des Rahmenprogramms der Demonstration "gestern heute morgen" in Zwickau am 06.11.21, anlässlich des 10. Jahrestages der Selbstenttarnung des NSU.
Für die Veranstaltung gilt die 3G-Regelung (geimpft, genesen getestet-tagesaktueller Schnelltest). Außerdem besteht Maskenpflicht in allen Innenräumen, am Sitzplatz kann die Maske abgesetzt werden.
Mittwoch, 27.10.2021, Einlass: 18:30 Uhr
Der NSU-Komplex: „Aufklären und Einmischen.“ Was kann gegen rechten Terror getan werden?
Im November 2011 kam eine rechtsterroristische Mord- und Anschlagsserie des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) ans Licht, die in ihrer Dimension neu war. In den folgenden Untersuchungen formte sich ein erstes Bild des NSU-Komplexes. Dabei wurde deutlich, dass eine noch umfassendere juristische und gesellschaftliche Aufarbeitung anstand.
So beschlossen antifaschistische Initiativen und Einzelpersonen, die Arbeit am NSU-Komplex zu verstetigen, und gründeten »NSU-Watch«. 10 Jahre später ist die Aufarbeitung des NSU-Komplexes noch lange nicht abgeschlossen, die Gefahr des rechten Terrors bleibt schrecklich aktuell. NSU-Watch hat den NSU-Prozess beobachtet, jeden Tag protokolliert und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus haben sich Landesprojekte gegründet, die die parlamentarischen Aufklärungsbemühungen begleiten und weitere Prozesse gegen rechtsterroristische Gruppierungen begleiten. Das Buch von NSU-Watch “Aufklären und Einmischen. Der NSU-Komplex und der Münchener Prozess” hat das zentrale Anliegen, die rassistischen Strukturen, die den NSU hervorbrachten, ihn wissentlich oder unwissentlich unterstützten und so zehn Morde, drei Sprengstoffanschläge und 15 Raubüberfälle zwischen 1998 und 2011 möglich machten, entlang der Geschehnisse und Akteur*innen des NSU-Prozesses in München aufzuzeigen.
Am 6. November 2021 wird es anlässlich der Selbstenttarnung des NSU in Zwickau eine antifaschistische Demonstration geben. Vor dieser Demonstration und einer Anreise aus Leipzig nach Zwickau, wollen wir mit Caro Keller von NSU-Watch über ihre Arbeit, das Buch und die gesellschaftlichen Bedingungen, die den NSU hervorgebracht haben, in einen Austausch kommen.
Für die Veranstaltung gilt die 3G-Regelung (geimpft, genesen getestet-tagesaktueller Schnelltest). Außerdem besteht Maskenpflicht in allen Innenräumen, am Sitzplatz kann die Maske abgesetzt werden.
siehe auch: https://www.rassismus-toetet-leipzig.org/index.php/der-nsu-komplex-aufklaeren-und-einmischen-was-kan Dienstag, 19.10.2021, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen (OAT)
Am 19. Oktober 2021 um 19 Uhr gibt es das nächste Offene Antifa Treffen (OAT) im Conne Island. Am Anfang wird es wie immer einen allgemeinen Überblick geben und dann wollen wir mit euch auf eine Tour im Stadtteil gehen. Für Rechtsantideutsche ist es “the great connewitz swindle” und für andere ein widerständiger Stadtteil mit einer langen Geschichte, sowie ein Ort der politischen Auseinandersetzung.
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
siehe auch: https://oatle.noblogs.org/?p=54 Sonntag, 03.10.2021, Einlass: 10:00 Uhr
Tierrechtskongress Leipzig - Sonntag
Weil Tierrechte mehr als eine Konsumentscheidung sind und sich der Klimakollaps nicht ohne die Abschaffung der industriellen Massentierhaltung aufhalten lässt, veranstaltet Vegan-in-Leipzig - ein Kooperationsprojekt verschiedener lokaler Tierrechtsgruppen - am Wochenende vom 01. bis 03. Oktober den ersten Leipziger Tierrechtskongress im Conne Island.
Unter dem Motto „Tierbefreiung trifft auf Klimagerechtigkeit“ wird ein sehr breites Spektrum an Themen auf dem Kongress abgebildet. Am Freitagabend starten wir mit einer Filmvorführung des Dokumentarfilms "Butenland" von und mit Marc Pierschel. Am Samstag und Sonntag erwarten euch sowohl praktische Vorträge, beispielsweise zu versteckten tierischen Inhaltsstoffen und digitaler Selbstverteidigung für Aktivist*innen, als auch kritische Auseinandersetzungen zum Veganismus im Kapitalismus und dem nicht tolerablen KZ-Vergleich. Neben spannenden Hintergrundbeiträgen zur Notwendigkeit von Undercover-Recherchen und zivilem Ungehorsam, wird das Programm durch weitere soziopolitische Beiträge ergänzt, welche Parallelen und Zusammenhänge zwischen Tierbefreiung, Klimagerechtigkeit, Antifa, Feminismus und Kunst aufzeigen. Zum Abschluss des Samstagabends gibt's ab 20 Uhr noch Musikinput für die Ohren und ab 22 Uhr für den gesamten Körper.
Aufgrund von Pandemieauflagen wird der Kongress voraussichtlich auf 250 Besucher*innen beschränkt. Um dir die Teilnahme an der Veranstaltung zu sichern, kannst du dich hier kostenlos für einen oder mehrere Tage an dem Wochenende anmelden: tierrechtskongress-leipzig.de
Ausschlussklausel: Wir tolerieren keine Formen von Diskriminierung, Gewalt und den üblichen -ismen. Wir behalten uns vor Personen, die dagegen verstoßen oder verstoßen haben von der Veranstaltung auszuschließen.
siehe auch: https://www.vegan-in-leipzig.de/tierrechtskongress-leipzig-2021 Samstag, 02.10.2021, Einlass: 10:00 Uhr
Tierrechtskongress Leipzig - Samstag
Weil Tierrechte mehr als eine Konsumentscheidung sind und sich der Klimakollaps nicht ohne die Abschaffung der industriellen Massentierhaltung aufhalten lässt, veranstaltet Vegan-in-Leipzig - ein Kooperationsprojekt verschiedener lokaler Tierrechtsgruppen - am Wochenende vom 01. bis 03. Oktober den ersten Leipziger Tierrechtskongress im Conne Island.
Unter dem Motto „Tierbefreiung trifft auf Klimagerechtigkeit“ wird ein sehr breites Spektrum an Themen auf dem Kongress abgebildet. Am Freitagabend starten wir mit einer Filmvorführung des Dokumentarfilms "Butenland" von und mit Marc Pierschel. Am Samstag und Sonntag erwarten euch sowohl praktische Vorträge, beispielsweise zu versteckten tierischen Inhaltsstoffen und digitaler Selbstverteidigung für Aktivist*innen, als auch kritische Auseinandersetzungen zum Veganismus im Kapitalismus und dem nicht tolerablen KZ-Vergleich. Neben spannenden Hintergrundbeiträgen zur Notwendigkeit von Undercover-Recherchen und zivilem Ungehorsam, wird das Programm durch weitere soziopolitische Beiträge ergänzt, welche Parallelen und Zusammenhänge zwischen Tierbefreiung, Klimagerechtigkeit, Antifa, Feminismus und Kunst aufzeigen. Zum Abschluss des Samstagabends gibt's ab 20 Uhr noch Musikinput für die Ohren und ab 22 Uhr für den gesamten Körper.
Aufgrund von Pandemieauflagen wird der Kongress voraussichtlich auf 250 Besucher*innen beschränkt. Um dir die Teilnahme an der Veranstaltung zu sichern, kannst du dich hier kostenlos für einen oder mehrere Tage an dem Wochenende anmelden: tierrechtskongress-leipzig.de
Ausschlussklausel: Wir tolerieren keine Formen von Diskriminierung, Gewalt und den üblichen -ismen. Wir behalten uns vor Personen, die dagegen verstoßen oder verstoßen haben von der Veranstaltung auszuschließen.
siehe auch: https://www.vegan-in-leipzig.de/tierrechtskongress-leipzig-2021 Freitag, 01.10.2021, Einlass: 18:00 Uhr
Tierrechtskongress Leipzig - Freitag
Weil Tierrechte mehr als eine Konsumentscheidung sind und sich der Klimakollaps nicht ohne die Abschaffung der industriellen Massentierhaltung aufhalten lässt, veranstaltet Vegan-in-Leipzig - ein Kooperationsprojekt verschiedener lokaler Tierrechtsgruppen - am Wochenende vom 01. bis 03. Oktober den ersten Leipziger Tierrechtskongress im Conne Island.
Unter dem Motto „Tierbefreiung trifft auf Klimagerechtigkeit“ wird ein sehr breites Spektrum an Themen auf dem Kongress abgebildet. Am Freitagabend starten wir mit einer Filmvorführung des Dokumentarfilms "Butenland" von und mit Marc Pierschel. Am Samstag und Sonntag erwarten euch sowohl praktische Vorträge, beispielsweise zu versteckten tierischen Inhaltsstoffen und digitaler Selbstverteidigung für Aktivist*innen, als auch kritische Auseinandersetzungen zum Veganismus im Kapitalismus und dem nicht tolerablen KZ-Vergleich. Neben spannenden Hintergrundbeiträgen zur Notwendigkeit von Undercover-Recherchen und zivilem Ungehorsam, wird das Programm durch weitere soziopolitische Beiträge ergänzt, welche Parallelen und Zusammenhänge zwischen Tierbefreiung, Klimagerechtigkeit, Antifa, Feminismus und Kunst aufzeigen. Zum Abschluss des Samstagabends gibt's ab 20 Uhr noch Musikinput für die Ohren und ab 22 Uhr für den gesamten Körper.
Aufgrund von Pandemieauflagen wird der Kongress voraussichtlich auf 250 Besucher*innen beschränkt. Um dir die Teilnahme an der Veranstaltung zu sichern, kannst du dich hier kostenlos für einen oder mehrere Tage an dem Wochenende anmelden: tierrechtskongress-leipzig.de
Ausschlussklausel: Wir tolerieren keine Formen von Diskriminierung, Gewalt und den üblichen -ismen. Wir behalten uns vor Personen, die dagegen verstoßen oder verstoßen haben von der Veranstaltung auszuschließen.
siehe auch: https://www.vegan-in-leipzig.de/tierrechtskongress-leipzig-2021 Freitag, 01.10.2021, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
VOM ANDEREN VII - Vortrag: Netzwerkutopien mit Geert Lovink (abgesagt)
***Die Veranstaltung muss leider aus organisatorischen Gründen ausfallen!***
Teil VIII „Vom Anderen. Zur Möglichkeit und Unmöglichkeit von Utopien im 21. Jahrhundert“
Vortrag: Netzwerkutopien mit Geert Lovink
Saal
Freitag, 1. Oktober 2021
Beginn: 19 Uhr
Der Performance-Vortrag von Geert Lovink nimmt die dunkle Seite des Internets in den Blick, die „techno sadness“, die einsetzt, wenn all die Techniken der Selbstoptimierung scheitern und Internetnutzer:innen das Gefühl bekommen, nicht mithalten zu können. Das uneingelöste Versprechen des Internets von Partizipation und Ermächtigung führt zu Verzweiflung und Zorn. Wie konnte es dazu kommen? Der Vortrag untersucht die Rolle von Social Media Plattformen, welche ihre Nutzer:innen dazu bringen, sich an die Konformität der Plattform anzupassen und so jegliche Diversität und jedes Gefühl von individuellen Handlungsoptionen ersticken und so ein Gefühl von Einsamkeit und Traurigkeit auslösen. Geert Lovink will auf das utopische Potential hinweisen, welches soziale Netzwerke eigentlich haben könnten, wenn sie nicht durch den Plattformkapitalismus gesteuert würden und wirft die Frage auf, warum gerade Linke dieses Potential nicht für sich nutzen und vielleicht noch nicht einmal erkannt haben.
Teil der Utopie-Reihe „Vom Anderen. Zur Möglichkeit und Unmöglichkeit von Utopien im 21. Jahrhundert“
Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen, eventuellen Verschiebungen, ob und in welchem Format sie stattfinden, gibt es unter:
https://utopie.conne-island.de/
„Vom Anderen“-Artwork: Tapir
30YRS Conne Island Logo: Benny Demmer
siehe auch: https://utopie.conne-island.de Donnerstag, 30.09.2021, Einlass: 17:30 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr
Zur Religion und ihrer Kritik: Heftvorstellung Phase 2~59
Einlass 17:30 Uhr
Beginn 18:00 Uhr
Saal (150 Pers. max)
Zutritt geimpft/getestet/genesen
Spendenempfehlung 2-5 EUR
Die Tatsache, dass Religion im 21. Jahrhundert noch global einflussreich und individuell attraktiv ist, bleibt erklärungsbedürftig. Was sagt es über den Stand von Aufklärung und Säkularisierung, dass das religiöse Angebot in einer durch Wissenschaft und Technologie nahezu entzauberten Welt weiterhin angenommen wird? Ist die Kritik der Religion überholt oder braucht es sie zur Erklärung, warum das gute Leben für Alle im Diesseits unerreichbar ist?
Die neue Ausgabe der Phase 2 widmet sich der Religion und ihrer Kritik. Wir stellen euch zum Heftrelease unsere Nummer 59 vor und diskutieren gemeinsam wie es um die Religionskritik steht, während rechte Christ:innen an Einfluss in vielen Ländern gewinnen und die Taliban plötzlich zur staatstragenden Macht wurden.
Mit dabei:
Koschka Linkerhand und ihr Beitrag Pro Kopftuch und kontra Abtreibung zu einer der zentralsten politischen Diskussionen innerhalb der großen Religionen: der Verfügungsgewalt über den weiblichen Körper.
Erwin Fraenkel und Alex Struwe zum Mythos komplexe Welt und warum die Rechnung nicht aufgeht, dass die Menschen gerade in Krisenzeiten ihr Heil in der Religion oder – zeitgenössischer – in Verschwörungsideologien wie QAnon suchen.
Mittwoch, 29.09.2021, Einlass: 17:30 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr
Männlichkeit und (pro)feministische Praxis im Kampfsport // Masculinity and (pro)feminist practice in martial arts
Podiumsdiskussion mit Referent:innen u.a./Panel discussion with speakers including 8weapons (LE), sidekick (LE), redor (Halle)
Kampfsport hat auf vielen Ebenen ein emanzipatorisches Potenzial und dient nicht nur physischer sondern auch mentaler Gesundheit und Stärke. Doch gilt dies uneingeschränkt für alle Geschlechter oder spielen vielmehr geschlechtsspezifische Performances eine Rolle? Dieser Frage wollen wir primär in der Veranstaltung nachgehen und erörtern, welche spezifischen Männlichkeitsbilder bewusst oder unbewusst ausgelebt werden. Die steigende Nachfrage nach FLINTA*-only Trainingsorten suggeriert bereits, dass gemischte Trainings nicht für alle ein Safe(r)space sind und wir wollen nach den spezifischen Hintergründen fragen. Daran schließt sich die weitere übergeordnete Frage an, inwiefern es an den jeweiligen gemischt-geschlechtlichen Trainingsorten Reflexionsrahmen dazu gibt und wer die (pro)feministische Arbeit übernimmt. Ziel ist es, dass ein Austausch zustande kommt, der nicht konfrontativ ist sondern einer wertfreien Auseinandersetzung mit geschlechtsspezifischen Problematiken “auf der Matte” dient.
Martial arts have an emancipatory potential on many levels and serve not only physical but also mental health and strength. But does this apply unreservedly to all genders or do gender-specific performances rather play a role? This is the primary question we want to explore in the event and discuss which specific images of masculinity are consciously or unconsciously lived out. The increasing demand for FLINTA*-only training venues already suggests that mixed trainings are not a safe(r)space for everyone and we want to ask about the specific backgrounds. This is followed by the further overarching question of the extent to which there are reflective frameworks on this at the respective mixed-gender training venues and who is doing the (pro)feminist work. The goal is to achieve an exchange that is not confrontational but rather serves a non-judgmental discussion of gender-specific problems "on the mat".
Folgeveranstaltung;Kritische Elternschaft/Follow-up event; Critical Parenting: : watch out for flyers
Veranstaltungsreihe zu Männlichkeit-en/Series of events on masculinity
für englische Übersetzung meldet euch vorher an unter/for english translation register in advance at:
ag-mannohmann@riseup.net
Dienstag, 14.09.2021, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen Leipzig (OAT)
Am 14. September 2021 um 19 Uhr gibt es das nächste Offene Antifa Treffen (OAT) im Conne Island. Inhaltlich wird es um das Pogrom 1991 in Hoyerswerda gehen, welches sich im September zum dreißigsten Mal jährt (www.hoyerswerda-1991.de). Wenn wir noch Zeit haben sollten, sprechen wir sicherlich noch über den aktuellen Stand zum “Antifa Ost Verfahren“.
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
siehe auch: https://oatle.noblogs.org/?p=54 Sonntag, 05.09.2021, Einlass: 17:00 Uhr
Wir wissen, was wir wollen. Frauenrevolution in Nord-und Ostsyrien. Widerstand und gelebte Utopien (verschoben)
Leider muss die Veranstaltung recht kurzfristig verschoben werden.
Das Herausgeber*innenkollektiv liest Interviews aus ihrem Buch und berichtet von aktuellen Herausforderungen der Frauenrevolution
siehe auch: https://monaliesa.de Dienstag, 24.08.2021, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen Leipzig (OAT)
Am 24. August 2021 um 19 Uhr gibt es wieder ein Offenes Antifa Treffen (OAT) im Conne Island. Viel ist in den letzten Monaten passiert und einiges steht in nächster Zeit an. Aber wir fangen nach der langen Pause erstmal langsam wieder an, bevor wir vielleicht bei den folgenden Terminen auch wieder Vorträge oder Informationsveranstaltungen haben werden.
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
siehe auch: https://oatle.noblogs.org/?p=43 Freitag, 06.08.2021, Einlass: 18:00 Uhr
Ni una menos! Feministischer Widerstand gegen Femizide
Wir sprechen mit Vertreterinnen von keine mehr! Gruppen und einer Aktivistin von feminizidmap.org darüber, wie feministische Interventionen gegen Femizide gelingen können und diskutieren über feministische Positionen zu Strafe und Staat.
Donnerstag, 01.07.2021, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
VOM ANDEREN I - Podium: Utopien in der Popkultur / 30YRS Kick Off
VOM ANDEREN I - Podium: Utopien in der Popkultur
Teil I „Vom Anderen. Zur Möglichkeit und Unmöglichkeit von Utopien im 21. Jahrhundert“
Podium: Utopien in der Popkultur
Veranda
1. Juli 2021
Sektempfang + Torte: 18 Uhr
Beginn: 19 Uhr
Mit stimmungsvoller musikalischer Umrahmung von:
La Baguette Magique (linksversiffter Schlager)
WildWiede (Punk)
DJ Donna (Disco)
Mit: Jennifer Beck, Jens Balzer, objekt klein a
Wovon singen die eigentlich? Um eine Utopie zu entwerfen, muss man nicht wissenschaftliche Abhandlungen schreiben oder sich in Lesekreisen damit auseinandersetzen. Auch die Popkultur, in die Jugendliche hineinwachsen und die uns Tag für Tag in Musik, Film und Werbung umgibt, kann utopische Inhalte transportieren.
Als soziokulturelles Zentrum ist das Conne Island auch ein Veranstaltungsort für mehrere Konzerte und Tanzveranstaltungen in der Woche. Oft werden auf der Bühne Botschaften transportiert zu einem Anderen, Besseren, und auch die verschiedenen Herangehensweisen der Agenturen und Künstlerinnen und Künstler offenbaren, dass oft ein Veränderungswille hinter dem steht, was sie tun. Diese oft implizite, spielerische Vermittlung von utopischen Ideen wollen wir auf einem Podium diskutieren. Jennifer Beck, ehemals Redakteurin bei "SPEX – Magazin für Popkultur", aktuell Kulturredakteurin beim Missy Magazine und Chefredakteurin von "Die Epilog – Zeitschrift zur Gegenwartskultur", Musikjournalist Jens Balzer ("Pop und Populismus") und zwei Betreiber*innen des objekt klein a in Dresden werden über utopische Momente in zeitgenössischer Popkultur auf dem Freisitz des Conne Island sprechen.
Teil der Utopie-Reihe „Vom Anderen. Zur Möglichkeit und Unmöglichkeit von Utopien im 21. Jahrhundert“
Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen, eventuellen Verschiebungen, ob und in welchem Format sie stattfinden, gibt es unter:
https://utopie.conne-island.de/
„Vom Anderen“-Artwork: Tapir
30YRS Conne Island Logo: Benny Demmer
siehe auch: https://utopie.conne-island.de Samstag, 22.05.2021, Einlass: 18:30 Uhr
“hier und jetzt: Solidarität statt Polizei”
In unserer kleinen Veranstaltungsreihe “hier und jetzt: Solidarität statt Polizei” beschäftigen wir uns mit der Frage, wie wir direkt bei uns in Leipzig anfangen können, Alternativen zur Polizei zu entwickeln. Dafür laden wir uns Gäste aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen ein.
In der zweiten Veranstaltung wollen wir herausarbeiten, was bei uns auf institutioneller Ebene und in persönlichen Beziehungen getan werden kann, um die Polizei überflüssig zu machen.
– Florian arbeitet in einer sozialen Einrichtung mit be_hinderten Menschen. Manchmal kommt es zu bedrohlichen Situationen, die eine körperliche Intervention notwendig machen. Wir wollen wissen, warum die Polizei in solchen Situationen überhaupt nicht hilfreich ist, sondern sogar noch eskaliert. Was bräuchte Soziale Arbeit und die Arbeitenden, zum Selbstschutz, an Ressourcen und Ausbildung, um mit den Herausforderungen besser umgehen zu können? Insbesondere stellen wir diese Fragen in Hinblick auf die zahlreichen Vorfälle mit psychisch kranken Menschen, die von der Polizei unter Berufung auf Notwehr erschossen wurden.
– Andrea Hübler, Fachreferentin bei der “Opfer”Beratungsstelle RAA Sachsen e.V. unterstützt Menschen, die von rechter und rassistischer Gewalt betroffen sind. Strafverfahren dienen vor allem der Durchsetzung des Strafanspruches des Staates und stellen daher den (oder die) Täter(*in) in den Mittelpunkt, während sie für die Betroffenen sinnlos oder sogar retraumatisierend sind. Welche Bedürfnisse können bei Betroffene von Gewaltverbrechen, insbesondere durch rechte oder rassistische Angriffe, entstehen? Ist es möglich “Gerechtigkeit” auf andere Weise herzustellen?
– Um den erarbeiteten Forderungen weitere realpolitische Schritte folgen zu lassen, wollen wir mit Jule Nagel, Stadträtin, Abgeordnete des Sächsischen Landtages und Aktivistin, diskutieren, welche parlamentarischen Handlungsspielräume, zum Beispiel bei der Aufstellung von Haushaltsplänen für solche Transformationsprozesse bestehen. Wie können wir zu einem inklusiven und sozial gerechten Verständnis von “Staat” und “Sicherheit” kommen?
Wir wollen uns tatsächlichen und vermeintlichen Widersprüchen in unseren Überlegungen stellen und uns nicht auf Szenecodes oder Allgemeinplätze zurückziehen. Es ist Zeit, den unerträglichen Status quo zu ändern. Damit fangen wir jetzt und hier an!
Bei beiden Veranstaltungen wird es eine Englische Übersetzung geben.
“Here and Now: Instead of Police, Solidarity “
Leipzig and our social security (online)
In our small series of events “Here and Now: Instead of Police, Solidarity “, we will be addressing the question of how we can begin to develop alternatives to the police right here in Leipzig. We have invited guest speakers from a diverse array of social backgrounds to speak in our two events.
In the second Panel on 22.05.21 we want to work out what can be done in Germany, on an institutional and on a personal level, to make the police superfluous.
– Florian works in a social institution with disabled people. In this line of work, threatening situations sometimes arise which require physical intervention. We want to know why the police are often not helpful in such situations. What would social workers need, to protect themselves, in terms of resources and training? We ask these questions in light of the numerous incidents involving mentally ill people who have been shot by police officers claiming to act in self-defense.
– Andrea Hübler from the “Victims” Counseling Center RAA Sachsen e.V. assists people who have been affected by right-wing and racist violence. Criminal proceedings serve primarily to enforce the state’s claim to punishment and therefore focus on the perpetrators, while they can be meaningless or retraumatizing for those affected. What do the victims of violence need or want? Specifically if they have suffered racist attacks? Is it possible to establish “justice” in other ways?
– In order to follow up the developed demands with further real political steps, we want to discuss the scope of action from a parliamentary perspective with Jule Nagel, activist, member of the city counsil and the Saxon parliamt. For example, we might want to look into how budgets for such transformation processes would be prepared democratically. How can we arrive at an inclusive and socially just understanding of “state” and “security”?
We want to face and reflect on actual and supposed contradictions and not retreat to scene codes or generalities. It is time to change the intolerable status quo. Here and now!
We expect to be able to offer an English translation at both events. There will be an factsheet about the ressources and tasks of the Saxon police, such as our concept to overcome Police as we know it. This will also be translated into English.
We reserve the right to ban and remove people behaving in a discriminatory way from the event.
The events are supported by the Rosa Luxemburg Foundation Saxony. This measure is co-financed by tax funds on the basis of the budget passed by the Saxon Parliament.
Deutsch:
https://bbb.nji9.de/b/rah-jva-ygj-kmn
Englisch:
https://bbb.nji9.de/b/rah-ylz-v8z-uab (only for the sound)
siehe auch: https://copwatchleipzig.home.blog/2021/04/12/event_solidaritat_statt_polizei/?fbclid=IwAR3P3MQ1YVIy7 Freitag, 23.04.2021, Einlass: 18:30 Uhr
“hier und jetzt: Solidarität statt Polizei”
Einführung zu Abolish The Police! (online)
Täglich neue Meldungen von rechtsextremen Chatgruppen in der Polizei, verschwundener Munition, Polizeigewalt oder Tode im Polizeigewahrsam lassen ernsthafte Zweifel aufkommen, ob diese Institution überhaupt noch reformierbar ist. Dies gilt umso mehr, wenn die Polizei für viele Menschen keine Ansprechstelle ist, die “Sicherheit” gewährleistet, sondern diejenigen sind, die das Leben gewaltvoll kontrolliert.
Wir von Copwatch Leipzig wollen die Polizei, wie wir sie bisher kennen, abschaffen und durch andere Mechanismen zur Herstellung von “Sicherheit” und “Gerechtigkeit” ersetzen. Die aus us-amerikanischen Black Power Bewegungen hervorgegangene Forderung “Abolish The Police!” ist keine einfach Reform, die sich ohne notwendige gesellschaftliche Veränderungen vollziehen kann. Kapitalismus und Nationalstaat, als die von der Polizei zu schützende sog. „Sicherheit und Ordnung“ müssen daher ebenso überwunden werden, wie wir solidarische Mechanismen im Umgang mit Gewalt und Konflikten in unseren Communities entwickeln müssen. Der Abolishing-Ansatz ist also eingebettet in einen gesamtgesellschaftlichen Transformationsprozess, zu dem wir gemeinsam erste Schritte wagen wollen.
In unserer kleinen Veranstaltungsreihe “hier und jetzt: Solidarität statt Polizei” beschäftigen wir uns mit der Frage, wie wir direkt bei uns in Leipzig anfangen können, Alternativen zur Polizei zu entwickeln.
Wir selbst wollen zunächst die aktuellen Aufgaben und Ressourcen der Polizei analysieren. Wie viel Geld hat die sächsische Polizei zur Verfügung? Was bliebe überhaupt noch an Aufgaben übrig, würde man die meiste “Kriminalität” als Ausdruck sozialer Probleme begreifen und an deren Ursache ansetzen würde, statt die Menschen mit Kontrolle und Bestrafung zu bekämpfen?
Danach wollen wir den Blick nach Rojava wenden, wo bereits eingebettet in eine soziale Revolution eine real existierende Alternative zum Umgang mit Gewalt und Konflikten entstanden ist. Dazu haben wir zwei Internationalistinnen vom Leipziger Rovaja Soli Bündnis Leipzig eingeladen. Welche Strategien wurden erprobt und welche Probleme bestehen dennoch? Was können wir aus den Erfahrungen auf unser konkretes Lebensumfeld übertragen?
Bereits hier und jetzt gibt es verschiedene solidarische Praxen, von denen wir lernen können. Larissa Nägler, Sozialpsychologin und Aktivistin bei der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland (ISD), beleuchtet mit uns die Gründe dafür, warum schwarze Menschen und People of Color – sei es aufgrund von Illegalisierung oder schlechter Erfahrungen mit der Polizei – diese nicht rufen können oder wollen und daher andere Umgangsstrategien zur Konfliktlösung entwickelt haben.
Deutsch:
https://bbb.nji9.de/b/rah-jva-ygj-kmn
*****ENGLISH*****
“Here and Now: Instead of Police, Solidarity “ - Introduction to Abolish The Police
The daily reports of right-wing extremist chat groups in the police, ammunition “gone missing”, police violence or deaths in police custody raise serious doubts about whether this institution can be reformed. This rings all the more true for the many people for whom the police are not a point of contact that guarantees “security”, but are the ones who violently control lives.
We at Copwatch Leipzig want to abolish the police as we know it, and replace the police with other mechanisms for ensuring “security” and “justice”. The call to “Abolish the police!” that emerged from the US-American Black Power movement is not a simple reform that can take place without necessary social changes. Capitalism and the nation-state, as the so-called “security and order” to be protected by the police, must therefore be overcome, just as we must develop solidarity-based mechanisms for dealing with violence and conflict in our communities. The abolishing approach is therefore embedded in a process of transformation of society as a whole, towards which we want to take the first steps together.
In our small series of events “Here and Now: Instead of Police, Solidarity “, we will be addressing the question of how we can begin to develop alternatives to the police right here in Leipzig.
The first panel on 23.04.21 will give an introduction to “Abolish The Police!”
We will begin by analyzing the current duties and resources of the police. What would be left if most “crime” were to be understood as a symptom caused by social problems which need to be addressed instead of fighting people with control and punishment?
Already here and now there are different solidary practices from which we can learn. Larissa Nägler, Social Psychologist and acitivist at „Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland“ (Initiative of Black People in Germany), talks about the reason, why black and people of color -whether because of illegalization or bad experiences with the police – cannot or want to call them and have developed other strategies for dealing with conflicts.
To finish the first Panel off, we will turn our attention to Rojava, where, embedded in a social revolution, real existing alternatives for dealing with violence and conflict have emerged. We have invited two internationalists from the Leipzig Rovaja Solidarity Alliance to tell us about the strategies that have been explored and what problems still exist. What can we transfer from the experiences to our concrete living environment?
English:
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Montag, 08.03.2021, Einlass: 19:00 Uhr
Schwangerschaftsabbruch und körperliche Selbstbestimmung - Aktuelle Entwicklung & Diskurs in Polen, Deutschland und Niederlande
Online-Infoveranstaltung mit Laura Clarissa Loew und Halina Jordan
Der Diskurs über Schwangerschaftsabbrüche und die körperliche Selbstbestimmung ist aktueller denn je. Die Nachrichten über die gegenwärtige Lage in Polen, sowie auch die seit langem geführte Diskussion über die Paragraphen 218 und 219 a verschärfen sich. In Deutschland wird Ärzt:innen verboten, sachlich über den Schwangerschaftsabbruch aufzuklären. Die momentane Entwicklung zeigt, dass sich christliche Fundamentalist:innen europaweit organisieren und ihre Forderungen nach Einschränkungen der Selbstbestimmung laut machen. Sie propagieren ein rückschrittliches, heteronormatives Bild einer bürgerlichen Kleinfamilie, welches jede Art von queerem Leben ablehnt. Ihre zunehmende Zusammenarbeit mit klar positionierten Rechten macht es immer wichtiger, die Kämpfte zu vereinen und zu sagen: Antifaschistische Arbeit ist feministische Arbeit.
Am 8. März, dem internationalen Frauenkampftag, laden wir Euch zu einer Info- und Diskussionsveranstaltung ein. Die Referent:innen Laura Clarissa Loew und Halina Jordan werden über die Perspektiven und Forderungen der politischen Gruppen Act Ost und Abortion Network Amsterdam berichten. Als auch einen Überblick zur aktuellen Lage in Polen, Deutschland und Niederlande geben.
Laura Clarissa Loew studiert Geschichte an der Uni Leipzig, ihre Themenschwerpunkte des Studiums sind osteuropäische Geschichte und Geschlechtergeschichte. Sie ist Vertreterin des Zentrums für Frauen- und Geschlechterforschung der Uni Leipzig und Aktivistin bei der Gruppe Act Ost.
Halina Jordan arbeitet in Leipzig als freie Autorin, Lehrerin und schaukelt nebenbei meist ein Kind. In ihrem Studium beschäftigte sie sich mit den Themen Gender, Wirtschaft und Sex. 2017 lebte sie in Amsterdam mit den späteren Gründer:innen des Amsterdam Abortion Networks zusammen und klärt im deutschsprachigen Raum über die Arbeit des Kollektivs auf.
Link zur Veranstaltung:
https://bbb.nji9.de/b/rah-vnf-rvl-vwt
Mittwoch, 16.12.2020, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Online-Vortrag: Freiheit und Verantwortung II: Was ist politisches Engagement?
Sowohl Jean-Paul Sartre als auch Theodor W. Adorno beschäftigten sich mit der Möglichkeit politischen Engagements, wobei hier ihre Differenzen deutlich werden. Im Vortrag werden die Grundannahmen existenzialistischer Philosophie und kritischer Theorie gegeneinander aufgezeigt, wobei es besonders um die Handlungsmöglichkeiten im jeweiligen Verständnis der Welt geht. Dabei gehen beide von ihrer Analyse des Antisemitismus aus, die im vorangegangenen Vortrag (10.12., Dr. Sebastian Winter) besprochen wurde. Wie ist sinnvolles politisches Engagement möglich? Welche Freiheiten hat der Mensch darin, wie trägt er Verantwortung? Engagement kondensiert sich insbesondere in Adornos Kunstbegriff. Im Vortrag wird auch auf die Unterschiede im Kunstbegriff und die damit verknüpften Erwartungen an das Politische in der Kunst und die politische Wirkmacht der Kunst.
Dr. phil. Marc Kleine ist Literaturwissenschaftler mit Schwerpunkt auf Literatur nach Auschwitz.
Livestream via YouTube:
https://youtube.com/channel/UCiN2sKQ_UhVGD3rUAsFPJPQ
Den ersten Teil der Veranstaltungsreihe findet man hier:
https://fb.me/e/3lgiRtZfx
Die Veranstaltung wird im Rahmen des Programmes "Leipzig - Ort der Vielfalt" gefördert. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Donnerstag, 10.12.2020, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr
Online-Vortrag: Freiheit und Verantwortung I: Antisemitismus als Leidenschaft?
"Der Antisemitismus ist 'etwas ganz anderes als eine Denkweise. Er ist vor allem eine Leidenschaft' (Sartre 1946: 10) - so Jean-Paul Sartres viel zitierte aber selten systematisch diskutierte Feststellung in den Überlegungen zur Judenfrage. Die 'Leidenschaft' Antisemtismus wird von Sartre als Teil einer allgemeinen, selbstgewählten Haltung oder Mentalität gedeutet: Sie ist 'eine umfassende Haltung, die man nicht nur den Juden, sondern der Menschen im allgemeinen, der Geschichte und der Gesellschaft gegenüber einnimmt' (ebd.: 14). Diese Haltung des Antisemiten aber ist - so Sartre - Ausdruck einer 'Angst vor der Freiheit': In ihr wird der Mangel an Identität, der Verlust der dinghaften Unmittelbarkeit durch das menschliche Bewusstsein und die Willensfreiheit geleugnet. (...) Die antisemitische Leidenschaft erklärt sich als paranoid-schizoide Feindschaft sowohl gegen das Erleben eines Mangels, als auch des Begehrens einerseits, als Wunsch nach der differenzlosen Großartigkeit der 'Volksgemeinschaft' und dem identitären Dasein als 'ein unbarmherziger Felsen, ein rasender Sturzbach, ein vernicktender Blick', als 'Volkszelle' andererseits. Sie richtet sich nicht nur gegen das Abstrakte, sondern (...) gegen die Ambivalenz der différance jenseits ihrer Polarisierung in Abstraktes und Konkretes, Ordnung und Chaos, Aufklärung und ihr Gegenteil." (aus: Denkweise und Leidenschaft. Diskursanalyse, Ideologiekritik und psychoanalytische Sozialpsycholigie in der Antisemitismusforschung, Sebastian Winter 2013)
Sartre unterscheidet zwischen einem direkten, reflexiven Bewusstsein und einem präreflexiven, vorgeschaltetem Bewusstsein - das aber eine nicht weniger freie und aktive Wahl trifft. Die Wahl der Leidenschaft des Antisemitismus fußt zunächst auf Verdrängung der eigenen Freiheit, doch auch die Verdrängung fasst Sartre als eine aktive und verantwortungsvolle Wahl auf.
Im Vortrag betrachtet Dr. Sebastian Winter die Genese des "Mäntelchens" der falschen Reflexion, die sich im Antisemitismus ausdrückt. Inwiefern taugt der existenzialistische Ansatz Sartres zur Erklärung von Antisemitismus?
Dr. Sebastian Winter ist Mitherausgeber der Zeitschrift "Freie Assoziation" und Teil der Arbeitsgemeinschaft Politische Psychologie der Hochschulen in Hannover.
Livestream via YouTube:
https://youtube.com/channel/UCiN2sKQ_UhVGD3rUAsFPJPQ
Die zweite Veranstaltung der Reihe findet man hier:
https://fb.me/e/3hTM6Yy0A
Die Veranstaltung wird im Rahmen des Programmes "Leipzig - Ort der Vielfalt" gefördert. Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Dienstag, 08.12.2020, Einlass: 20:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Two Play To Play // Online-Talk: Musik- und Veranstaltungsproduktion im Fokus
Den Auftakt der Video-Talks von Kreatives Sachsen für das Projektjahr 2021 macht ein virtueller Talk mit den MusikerInnen des Gewandhausorchesters und der freien Szene — live aus dem dem Conne Island in Leipzig. Thematisch dreht sich alles um das Machen von Musik und Veranstaltungen und wie nachhaltig sich so ein Produzieren gestalten kann.
WANN? 08. Dezember 2020 /// 20.00 Uhr
WO?
https://www.youtube.com/watch?v=FkFXBsjJV5k
GÄSTE
Volker Hemken (Bassklarinettist, Gewandhaus zu Leipzig)
Kiki Hitomi und Disrupt (Jahtari)
Prof. Andreas Schulz (Gewandhausdirektor)
Anna Erhard (Conne Island Booking)
Moderation: Kathi Groll (frohfroh)
MusikerInnen und VeranstaltungsmacherInnen der freien Szene und des Gewandhauses erörtern in einem gemeinsamen Gespräch die Rahmenbedingungen des Musik- und Veranstaltungsmachens und berichten von Freiheiten und Zwängen, Höhen und Tiefen, Gewohnheiten und Neuerungen. Der Begriff der Nachhaltigkeit sowie Möglichkeiten nachhaltigen Produzierens werden besprochen und mögliche und unmögliche Kooperationen diskutiert.
Genau eine Woche später, am 15. Dezember 2020, zeigen Volker Hemlen & Kiki Hitomi und Disrupt ein gemeinsames Protraitkonzert der Reihe Two Play to Play, in welchem MusikerInnen des Gewandhauses und freie MusikerInnen gemeinsame Werke entwickeln und online aufführen.
Für die Kuration der Video-Talks danken wir Karen Laube und Matthias Krähenbiel.
Donnerstag, 19.11.2020, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Online-Vortrag: Fußball im Nationalsozialismus Oder warum es auch in Leipzig-Leutzsch keine weiße Weste geben kann (verschoben)
Fußball im Nationalsozialismus
Oder warum es auch in Leipzig-Leutzsch keine weiße Weste geben kann…
Online-Vortrag und Gespräch mit:
Dietrich Schulze-Marmeling (Buchautor und Fußballhistoriker, Münster) und Britt Schlehahn (Kreuzer Stadtmagazin)
Am Donnerstag den 19. November, ab 19 Uhr im Stream (Zugang kommt in Kürze)
Die Geschichte des deutschen Fußballs im Nationalsozialismus wurde in den vergangenen Jahren vor allem vor dem Hintergrund des Schicksals verfolgter Spieler und Funktionäre immer öfter in den Blick genommen. Dabei stand zum einen die Ausgrenzung und Verfolgung, vor allem jüdischer Vereinsmitglieder im Mittelpunkt der Erinnerung. Zum anderen nahmen aber auch die Kontroversen rund um die »eigene« nationalsozialistische Verstrickung der Clubs und die damit verbundene notwendige – zumeist von Faninitiativen eigeforderte – Auseinandersetzung an Fahrt auf. Gemein ist beiden Entwicklungen, dass der Nationalsozialismus, der vor über achtzig Jahren nahezu alle Lebensbereiche zu durchdringen vermochte, auch beim Fußball und seinen Institutionen keine Ausnahme machte.
Ob die bis dahin oft kolportierte Aussage, der Fußball sei »im Grunde unpolitisch« oder »spiegele die gesellschaftlichen Verhältnisse seiner Zeit wieder« ausreicht, um zu beschreiben, wie sich die Sportart, ihre Vereine, Mitglieder, Fans und Funktionäre im System wiederfanden, kann also getrost hinterfragt werden. Spannend ist auch, ob es eher die ideologische Loyalität, der weitverbreitete Opportunismus oder materielle Handlungsmotive waren, die den deutschen Fußball mit dem Nationalsozialismus so geräuschlos gleichschalten ließen? Wie verhielt sich der DFB? Wer waren die Täter, was widerfuhr den Opfern? Und weshalb verdrängten Fußball-Bund und viele Vereine nach 1945 jahrzehntelang ihre historische Verantwortung? Das sind die zugegebenermaßen recht großen Fragen, denen wir uns im Rahmen der Veranstaltung stellen wollen. Auch und gerade deshalb, weil uns ebenso die NS-Geschichte rund um den heutigen Alfred-Kunze-Sportpark und die Vorgängervereine der BSG beschäftigt. Und wir uns natürlich in diesem Zusammenhang die selbstkritische Frage stellen müssen, ob wir tief genug in die geschichts- und erinnerungspolitischen Zusammenhänge rund um unsere Idole und unser Stadion eingestiegen sind.
Die Veranstaltung findet aufgrund der aktuellen Pandemie online statt.
Im Rahmen von AKS100 – 100 Jahre Alfred-Kunze-Sport-Park
Das Projekt AKS100 wird gefördert, mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, durch die DFB-Kulturstiftung, das Kulturamt der Stadt Leipzig und durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Samstag, 31.10.2020, Einlass: 09:30 Uhr, Beginn: 10:00 Uhr
Zeckenmatte Vortrags-Samstag (abgesagt)
Wir haben uns nun final darauf geeinigt, unser Zeckenmatte-Event in vollem Umfang (Workshops+Abendinput) abzusagen. Leider machen es das dynamische Infektionsgeschehen in unseren Augen notwendig. Wenn rosigere Zeiten kommen, würden wir uns freuen, das Format mit allen weiterhin Interessierten viel entspannter nachzuholen. Passt alle auf euch und eure Liebsten auf und haltet die Ohren steif.
Solidarische Grüße, eure Zeckenmatte-Crew
RSL Sektion Selbstverteidigung/Fem*Powerment proudly presents:
10:00-16:30
Performancedruck vor dem ersten Besuch im Gym?
Erfahrungsaustauch und Empowerment in puncto feministischer Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten in kampfsporttrainierenden Kreisen gefällig?
Dann kommt rum, vernetzt euch und schnuppert in die Kampfsportart, die euch schon immer interessiert hat, in einem gemütlichen, leistungsdruckbefreiten FLINT*-Setting, hinein in einem 3-stündigen basic Crashkurs.
Basic Workshops in klassischem Boxen, Thaiboxen, Systema und Grappling.
Slots: 10:oo-13:oo, 13:3o-16:3o
FLINT* only
Alerta Antisexista!
RSL Sektion Selbstverteidigung, Fem*Powerment, Conne Island
ab 18:00
Input/Workshop
Cora
"Feministisch (wett)kämpfen? Geschichte und aktuelle Bewegungen im feministischen (Kampf)Sport
Feministisch (wett)kämpfen? Auf Bäume klettern ist politisch – so hieß es in der feministischen Sport- und Bewegungskultur der 1980er. Was hat es damit auf sich? Was hieß und heißt es, feministisch Sport zu treiben? Wer darf dabei (nicht) mitmachen? (Wie) kann Sport organisiert werden, ohne in sportlich/unsportlich, gut/schlecht, richtig/falsch zu sortieren? Und ist es eigentlich politisch korrekt, fit und schlank sein zu wollen?
direkt im Anschluss:
1minuteless
1 minute more – Kampfsport-Räume für alle gestalten
FLINT*-Personen im Kampfsport haben kein leichtes standing. Sport und besonders Kampfsport ist dominiert von klassischen männlichen Bildern und Persönlichkeiten. Auch die steigende Zahl weiblicher Athletinnen kann an dieser Grundlage nur marginal kratzen, für Menschen, die sich außerhalb der binären Geschlechterordnung verorten, gibt es noch weniger Raum und Verständnis.
Wie lassen sich auch im Kampfsport Räume so gestalten, dass alle Menschen, die Bock auf den Sport haben, sich dort wohlfühlen? Darüber wollen wir uns im Rahmen unseres Workshops mit euch unterhalten. Spoiler: wir haben kein Patentrezept! Aber wir haben ein paar Ideen, die wir mit euch zusammen ausgestalten und weiterspinnen möchten.
Wir – das ist 1minless. Wir sind Sportler*innen, Kämpfer*innen, Trainer*innen und Coaches* und wir sind Frauen* und Feminist*innen. Wir möchten über Sport sprechen, über Techniken nerden, über verschiedene Trainingsmethoden sinnieren, Erfahrungen und Wissen sammeln und teilen. Und wir möchten dabei mitdenken, dass alle Menschen ganz unterschiedliche Zugänge zu Sport haben. Dass auch hier, wie in allen Bereichen unserer Gesellschaft, Bilder und Normen herrschen, die wir alle von klein auf direkt oder auch unbewusst vermittelt bekommen haben und durch unser Handeln und Verhalten festigen und reproduzieren oder auch brechen können. Wir möchten gesellschaftliche und soziale Dynamiken im Kampfsport mitdenken. Wir möchten kritisch reflektieren, was wir und andere in ihrem Trainings- und Kampfalltag erleben und Erfahrungen teilen.
wir freuen uns hinten raus auf eine ausgiebige Diskussion und einen Erfahrungsaustausch mit euch!
Kontakt für alle Rückfragen:
anmeldungzeckenmatte2020@riseup.net
Freitag, 30.10.2020, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 18:30 Uhr
Zeckenmatte Vortrags-Freitag (abgesagt)
Wir haben uns nun final darauf geeinigt, unser Zeckenmatte-Event in vollem Umfang (Workshops+Abendinput) abzusagen. Leider machen es das dynamische Infektionsgeschehen in unseren Augen notwendig. Wenn rosigere Zeiten kommen, würden wir uns freuen, das Format mit allen weiterhin Interessierten viel entspannter nachzuholen. Passt alle auf euch und eure Liebsten auf und haltet die Ohren steif.
Solidarische Grüße, eure Zeckenmatte-Crew
RSL Sektion Selbstverteidigung/Fem*Powerment proudly presents:
Lesung+Input
Robert Claus
„Ihr Kampf – Wie Europas extreme Rechte für den Umsturz trainiert“
Die extrem rechte Szene rüstet auf: Ihre Kameradschaften, Parteien und Eventveranstalter haben gezielt eigene Strukturen im Kampfsport aufgebaut – Trainingsstudios, Kleidungsmarken und internationale Netzwerke. Obendrein hat sich der „Kampf der Nibelungen“ zum größten Kampfsportevent der militanten Neonaziszene in Westeuropa entwickelt. Diese ist beflügelt vom Erstarken extrem rechter Politik und trainiert ihre politische Gewalt. Die Szene bereitet sich somit vor auf die Straßenkämpfe am Tag X, an dem sie die von ihr verhasste Demokratie zu Fall bringen will. In seinem neuen Buch „Ihr Kampf“ beschreibt Robert Claus diese gefährliche Entwicklung und sagt, welche Gegenstrategien aus Zivilgesellschaft, Sport und Politik möglich und notwendig sind.
direkt im Anschluss und ineinander greifend:
Input+Diskussion
Cristoph Lammert vom Mobit e.V.
"Im Kampf für die „völkische Wiedergeburt“
Extrem rechte Kampfsportstrukturen in Thüringen
Im extrem rechten Verständnis von „Kampf“ verbinden sich Männlichkeitsideale und die rassistische Idee der Verteidigung des eigenen „Volkes“ mit Fantasien von einem Systemumsturz. Auch Thüringer Neonazis sind immer wieder in die Vernetzungstreffen und extrem rechte Kampfsportturniere involviert. Dies zeigte sich zuletzt an den Ermittlungen gegen die Neonazi-Hooligangruppe „Jungsturm“.
Der Vortrag gibt Einblicke in die ideologischen Grundlagen, die Thüringer Akteure der extrem rechten Kampfsportszene und deren Vernetzung."
Kontakt für alle Rückfragen:
anmeldungzeckenmatte2020@riseup.net
Dienstag, 13.10.2020, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Beim nächsten Offenen Antifa Treffen (OAT) wird es einen Vortrag über den Neonaziaufmarsch am 14. November vom „III.Weg“ in Wunsiedel geben. Die Selbstinszenierung als Fackelmarsch mobilisiert jedes Jahr aufs Neue mehrere Hundert Neonazis aus dem gewaltbereiten, internationalen, parteinahen Spektrum der extremen Rechten. Bereits Anfang der 1990er Jahre war Wunsiedel Schauplatz zahlreicher NS-verherrlichender Aufmärsche (
https://www.spiegel.de/video/vor-20-jahren-neonazis-in-wunsiedel-video-1059814.html) und antifaschistischer Interventionen dagegen. Seit 2009 versucht die Partei vom “III.Weg” an diese Tradition anzuknüpfen. Erst im letzten Jahr gab es wieder einen breiten antifaschistischen Protest dagegen (
https://nichtlangefackeln.noblogs.org/). Damit der Aufmarsch nicht mehr ungestört laufen kann, braucht es mehr antifaschistischen Widerstand. Kommt daher zum Vortrag und informiert euch über dieses wichtige Nazi-Meet and Greet in Deutschland.
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
siehe auch: https://oatle.noblogs.org/?p=43 Freitag, 02.10.2020, Einlass: 17:45 Uhr
Liveübertragung im Saal: Re:Kapitulation – Kein Ende der Geschichte
Am Freitag übertragen wir den Livestream des Bündnisses Re:Kapitulation aus Potsdam in unseren Saal:
"Am 02.10.2020 öffnen wir den Raum für ein Podium der Absage an die deutschen Zustände gestern und heute. In pointierter Form sollen hier u. a. die letzten 30 Jahre noch einmal rekapituliert werden, Preußens Wahn angegriffen und Heimat verachtet werden. Eine versöhnliche Nuance ist dabei zunächst nicht im Angebot. u.a. mit dabei Jutta Ditfurth, Thomas Ebermann, Thorsten Mense und Friederike Gremliza."
***
Gäste werden gebeten, mindestens 1,50m Abstand zu anderen Personen zu halten. Es gibt ein Wegeleitsystem über den Freisitz und im Saal zum Ein- und Ausgang und zu den Toiletten. Im Saal werden Bereiche markiert sein, in denen sich Gäste mit maximal 10 weiteren Personen der eigenen Bezugsgruppe aufhalten dürfen.
Am Einlass werden freiwillig Kontaktdaten zur Nachverfolgung erhoben, diese werden für vier Wochen gespeichert. An den Veranstaltungen teilnehmen darf nur, wer keine Symptome von Covid-19 zeigt.
Mittwoch, 30.09.2020, Einlass: 17:30 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr
"Texte Gegen die Nation" Zine-Release (Freisitz)
Die Veranstaltung findet bei gutem Wetter auf dem Freisitz statt, bei schlechtem Wetter im Saal.
Im Februar diesen Jahres haben wir uns anlässlich der bevorstehenden Feierlichkeiten in Potsdam zum dreißigsten Jahrestag der Deutschen Einheit zusammengefunden, um dem nationalen Freudentaumel eine kritische Stimme entgegenzusetzen.
Wir, das kollektiv_textegegendienation, sind eine Gruppe junger, linksradikal sozialisierter Menschen, aus verschiedenen politischen Kontexten in Leipzig. In Form eines Zines haben wir teils von uns, teils von anderen Gruppen verfasste Texte versammelt – mit dem Ziel, der Erfolgserzählung, als welche die (Nach-)Wendegeschichte immer wieder verkauft wird zu brechen und rassistische, autoritäre, »deutsche« Zustände anzuprangern. 30 Jahre „Deutsche Wiedervereinigung“ liefern für uns (mindestens) 30 Gründe, nicht zu feiern!
Durchaus Anlass zum Anstoßen bietet jedoch unsere kleine Release-Veranstaltung im Conne Island am 23. September. Die Texte aus den druckfrischen Zines gibt es dann nicht nur zu lesen, sondern auch zu hören, um im Anschluss darüber ins Gespräch zu kommen.
Zusätzlich wird es einen kleinen Input zu den geplanten Protesten in Potsdam geben. Infos zu diesen findet ihr auf der Website des Bündnisses Re:kapitulation:
https://www.re-kapitulation.org
In ein paar Texte aus unserem Zine könnt ihr auch hier schon mal reinschauen:
https://textegegendienation.noblogs.org
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euch!
Nie wieder Deutschland!
Kommunismus statt Volkstümelei!
Donnerstag, 24.09.2020, Einlass: 17:30 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr
Freizeit ohne Kontrollen - Vortrag zur Geschichte der Jugendzentrumsbewegung
Mit Parolen wie »Was wir wollen: Freizeit ohne Kontrollen« gingen in den 1970er Jahren Tausende Jugendliche auf die Straßen, sammelten Unterschriften und stritten sich mit Kommunalpolitikern. Gemeinsam haben sie aus der tristen Nachkriegsgesellschaft zu flüchten versucht und bauten sich eigene Räume auf, die selbstverwaltet werden und damit einen Ausweg aus der Enge der Familienbande und der Öde der Freizeitindustrie bieten sollten. Woher wir kamen, das wollen wir mit David Templin besprechen - und auch, ob im Osten nochmal alles ganz anders war.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe "Inseln der Freiheit? Zum Gebrauchswert der Jugendsubkultur" statt:
Mit dem Massenkonsum der Nachkriegsgesellschaft nahm auch die Freizeitindustrie so richtig Fahrt auf. Parallel dazu steigerte sich der Unmut am Bestehenden, der seinen Drive in der stark durch die Jugend geprägten Protestkultur, seine Bahn im Begriff der Konsumkritik, und seinen Ort in den Nischen als Subkultur fand. Und so wurden die Aufbrüche der späten 60er begleitet vom Ruf junger Leute nach eigenen Orten, an denen man nicht von Pfaffen und anderen Ordnungshüter:innen umhergescheucht und sich mit Katalogangeboten die rare Freizeit vertun würde. Selbstbestimmt und selbstverwaltet sollten die Räume sein, die wir nun seit Jahrzehnten als AJZ´s kennen, als selbstverwaltete Jugendkulturzentren.
Freizeit sollte nicht das schnöde Komplement zur stupiden Arbeit sein und so stellte man dem stumpfen Amüsement der Massenkultur die Subkultur entgegen, die abseits von Markt und Reglement, Freiheit und Selbstbestimmung versprach. Mehr noch waren die Nischen die Ausdrucksorte für die Ideen der Protestkultur, die neben großem Spaß für sich, auch der herrschenden Ordnung mit einigem Ernst ans Leder wollte. Grund genug einmal dem Gestus der Jugend- und Protestkultur damals nachzuspüren und zu fragen, wie verträglich die farbenfrohen Orte heute sind und wo denn der Spaß aufhört?
siehe auch: https://inselnderfreiheit.de Dienstag, 15.09.2020, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Beim nächsten Offenen Antifa Treffen (OAT) werden wir über die Todesopfer rechter Gewalt in Leipzig seit 1990 sprechen.
Im Oktober 2020 jährt sich der rassistische Mord an Kamal K. in Leipzig zum zehnten Mal, daher wird es am 24. Oktober eine Demonstration unter dem Motto „Niemand ist vergessen, Nichts ist vergeben!“ geben.
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
siehe auch: oatle.noblogs.org Dienstag, 01.09.2020, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Extrem rechter Frauenhass & neonazistische Gewalt
Vortrag mit Heike Kleffner
Jede dritte Frau hat seit dem Alter von 15 Jahren körperliche und/oder sexualisierte Gewalt erlebt. Zwei Drittel aller Frauen, die Gewalt in einer Partnerschaft erlebt haben, meldeten die schwerwiegendsten Gewaltvorfälle innerhalb der Partnerschaft weder der Polizei noch einer anderen Organisation. Für diese international einmalige Studie hatte die Europäische Grundrechteagentur (FRA) 42.000 Frauen in allen EU-Mitgliedsstaaten zu ihren Erfahrungen befragen lassen.1 Besonders gefährdet, Opfer von Gewalt zu werden, sind dabei auch Frauen, die freiwillig oder unfreiwillig Kontakt mit Aktivisten der neonazistischen und extrem rechten Bewegung haben. Der Frauenhass, der dieser spezifischen Form von Gewalt zugrunde liegt, ist tief in der Ideologie der Ungleichwertigkeit der extremen Rechten verankert. Diese Gewalt richtet sich sowohl gegen politische Gegnerinnen als auch gegen Lebensgefährtinnen extrem rechter und neonazistischer Aktivisten sowie gegen Zufallsopfer und Sexarbeitende. Besonders auffällig ist hier auch der extreme Widerspruch zwischen der politischen Propaganda der extremen Rechten, in der eine besondere Schutzbedürftigkeit von Frauen und Kindern mehrheitsdeutscher Herkunft vor sexualisierter Gewalt zum Flügel-übergreifenden Konsens gehört. Mit Kampagnen zu Kinderschutz und Kindesmissbrauch versucht die extreme Rechte zudem seit langem, anschlussfähig zur gesellschaftlichen Mitte zu werden. Im Widerspruch dazu steht vielerorts die konkrete Praxis der extrem rechten Aktivisten.
Dienstag, 25.08.2020, Einlass: 18:30 Uhr
Frauen* und Militanz - Ein Vortrag von akgeschichtsversessen
Unser Vortrag ist ein Versuch, an vergangene feministische (und militante) Praxis anzuschließen und gleichzeitig zu fragen, warum das so schwierig ist. Wir wollen der vielerorts kritisierten Geschichtsvergessenheit begegnen, ohne Veränderungen zu übersehen oder dogmatisch Einstellungen zu übernehmen. Darum ist ein großer Teil dieses Vortrags historisch. Die Thematisierung der Frage, warum es so schwierig ist, an militante feministische Praxis anzuschließen führt aber mittelbar auch zu Fragen von sinnvoller und gelingender Militanz überhaupt, zur Unsichtbarmachung von militanten Frauen sowohl seitens der bürgerlichen Presse als auch seitens der Bewegung, den "Kosten" von Militanz, neuen Schwerpunkten der "Bewegung".
Dienstag, 11.08.2020, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Beim nächsten Offenen Antifa Treffen (OAT) werden wir über die rechtsradikale Gruppe von Bundeswehr-Rservisten und deren Vorbereitungen für einen „Rassenkrieg“ sprechen. Die Gruppe bestand hauptsächlich aus Teilen der Leipziger Burschenschaft „Germania“.
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von
unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homosexuellenfeindlichkeit und die kapitalistische Gesamtscheiße. Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Das nächste offene Antifa Treffen wird am 11. August um 19 Uhr auf dem Conne Island Freisitz statt finden.
Donnerstag, 30.07.2020, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Mein Freund der Untergang. Diskussion zum ökologischen Kollaps
Seit einigen Wochen kursiert in Leipzig eine Broschüre mit dem Titel „Mein Freund der Untergang – Elemente und Ursprünge des apokalyptischen Bewusstseins innerhalb der Klimabewegung“.
Die Textsammlung beinhaltet neben älteren und neuen Texten einige Thesen über die Metaphorik eines kommenden Untergangs, die innerhalb der Klimabewegung derzeit verstärkt in Erscheinung treten. Dieses Phänomen bildet den Fokus der Broschüre und wird als apokalyptisches Bewusstsein bezeichnet und einer Kritik zugeführt.
Wir möchten euch hiermit einladen, zusammen mit uns diese Thesen zu diskutieren. Nach einer kurzen Vorstellung der Broschüre wollen wir einige Aspekte der Kritik des apokalyptischen Bewusstseins erörtern, um im Anschluss die Thesen in Gänze mit euch zu diskutieren. Das Editorial und die Thesen veröffentlichen wir an dieser Stelle und bitten euch diese im Vorfeld der Veranstaltung durchzulesen.
Editorial: Tomorrow never comes
Seit dem Frühjahr 2019 gehen mehr und mehr Menschen für das Klima auf die Straße – im Sommer waren es bereits Hunderttausende, die in vielen Großstädten für die Rettung der Zukunft demonstrierten. Immer neue Gruppen „… for Future“ sprießen aus dem Boden und bilden zusammen mit anderen wie „Extinction Rebellion“ eine neue Massenbewegung für den Klimaschutz. Neben massenmedialer Präsenz finden sie auch in den Institutionen Gehör: annähernd 1000 Kommunen riefen im Verlauf des Jahres den „Notstand fürs Klima“ aus und selbst das EU-Parlament folgte dieser Entscheidung am 28. November mit 429 zu 225 Stimmen.
In der öffentlichen Debatte ist die „Krise der Umwelt“ omnipräsent: Berichte über kommende Katastrophen, Kipppunkte und aussterbende Arten sind allgegenwärtig. Nicht nur in den sozialen Medien lässt sich die Angst ums Klima längst nicht mehr von einem Klima der Angst unterscheiden. Der Begriff „Klimahysterie“ wurde gar zum Unwort des Jahres gewählt, und zwar als „politisches Schlagwort für eine angeblich übertriebene emotionale Einstellung“ zum gegenwärtigen Klimawandel. Die American Psychological Association brachte dagegen bereits 2017 den psychischen Niederschlag aufrüttelnder Nachrichten über die Klimaveränderung im Begriff der „eco-anxiety“ oder auch „eco-angst“, als „chronic fear of environmental doom“, in die Öffentlichkeit. Der New Scientist gab mit „stressed about climate change? Eight tips for managing eco-anxiety” bereits eine handliche Checkliste für das Selbstmanagement heraus. Extinction Rebellion und andere greifen auf Konzepte der Encounter- und Selbsterfahrungsgruppen zurück, um im gemeinsamen Trauern die eigene unzertrennliche Verbindung mit der Natur zum Sprechen zu bringen.
Möchte man die Debatte um die Neue Klimabewegung einfangen, dann gerät man immer wieder an die Begriffe „Notstand“, „Untergang“ und „Apokalypse“: Im Notstand würde sich die Menschheit befinden, der Untergang, die Apokalypse stünde uns kurz bevor. Das schockiert, macht Angst und die wiederum verdichtet sich in Untergangsbildern. Allein die Vehemenz und Fluktuation der Untergangsbilder verdecken dabei, dass es sich bei der Angst vor dem Untergang der Menschheit nicht wirklich um ein neues Phänomen handelt. Die Konstruktion des Schreckens als einem kommenden Unheil verbindet die neue Klimabewegung mit ihren Ahnen und bringt sie in eine Konstellation, die aufscheinen lässt, in welcher Szenerie sich deren Untergangsangst bewegt.
Wenn in Hamburg eine Gruppe von 50 Leuten in Form eines Trauerzuges samt Trauergewand und mitgeführtem Sarg – im partnerschaftlichen Geleit der Polizei - durch die Stadt prozessiert, an der Hafentreppe angekommen, den Sarg in Kunstblut baden lässt, Reden über die Einsamkeit in der Trauer am Aussterben des Menschen hält, um dann freudig zusammen die Reste der Performance „Das Blut unserer Kinder“ in den Gully zu kehren, dann kann man das für schlechtes Theater halten. Man kann es als Marotte der quasi-religiösen Gruppe Extinktion Rebellion abtun, der es vor allem auf die Selbststilisierung ankommt. Nimmt man jedoch die Symbolik dieser Aktion ernst, dann wird deutlich, wie es um die Angst vor dem Untergang steht. Bezeichnend ist der Aufbau der Untergangsstimmung, die hier nur ihren deutlichsten Ausdruck findet. In der Performance mobilisiert die Angst zur gemeinsamen Aktion, die zu einer neuen Gemeinschaft führt, worin der zuvor beschworene Untergang aufgehoben scheint: Das Unheil steht bevor, die Zukunft wird im Sarg vor sich hergetragen, um durch Zauberhand nach der Trauerreden umzuschlagen ins große Reinemachen und das neue Miteinander. Dann aber wird der Schrecken zum bloßen Mittel zum Zweck und weckt Zweifel an der düsteren Rhetorik.
Wenngleich sich der überwiegende Teil der neuen Klimabewegung von diesen krypto-theologischen Messen abgrenzt, so stehen deren Symboliken doch für eine Endzeitstimmung ein, die wir als apokalyptisches Bewusstsein bezeichnen und deren Elemente und Ursprünge wir in dieser Broschüre zu fassen versuchen. Zu diesem Zweck schien es uns sinnvoll, auch ältere Texte in die Auswahl aufzunehmen, da spätestens in den von uns angeführten Thesen, die der Textsammlung vorausgehen, klar werden sollte, dass die Jahre nach ’68 für die heutige Situation nicht ganz unwichtig waren. Daher vermögen manche Texte aus den 70er und 80er Jahren die Umbrüche dieser Epoche noch besser zu greifen als Analysen unserer Zeit. Dass in unseren Thesen spärlich auf konkrete Gruppen verwiesen wird, liegt nicht an fehlenden Beispielen – viel mehr ging es uns darum, dem Distinktionsverhalten, das sich allzu leicht damit freizusprechen versucht, mit dieser und jener Aktion oder Gruppe nichts zu tun zu haben, einen Strich durch die Rechnung zu machen.
Die Abstraktheit der Kritik, die man uns bestimmt nachsagen wird, halten wir die abstrakten Begriffe von Überleben und Untergang entgegen, deren konkrete Kritik wir uns zur Aufgabe gemacht haben. Allein zur Ideologie-Zertrümmerung ist uns zumute, um Breschen zu schlagen für eine Gesellschaft der freien Assoziation und am Spektakel des Untergangs Schaden anzurichten. Herrschaft hat viele Gesichter und ihr letztes haben wir noch nicht gesehen. Insofern überlassen wir das Fischen im Trüben anderen und richten uns mittels der Kritik der Politik an Geneigte – samt dem Vorschlag, mit der Logik des bloßen Überlebens zu brechen und dem Spektakel, wie allen anderen Formen der Herrschaft des Menschen über den Menschen und der Natur, den Garaus zu machen.
Thesen zum Verhältnis von Wahnsinn und Realität
Angst und Schrecken
1.
Die Metaphorik des Untergangs ist nicht neu, bereits in den 70ern war das Bild einer ausgelöschten Menschheit Triebgrund für Massenmobilisierungen und kehrt seitdem periodisch wieder. Und auch sie hatte eine Vorgeschichte: den religiösen Evergreen der Apokalypse. Wo dieser jedoch noch eine Erlösungserwartung mitbrachte, da blieb nur der große Kladderadatsch – ohne Rettung, ohne Nachspiel: eine „Apokalypse ohne Reich“ (Günther Anders). Statt dem Himmelreich durch Rettershand, stand das reine Nichts durch Menschenhand vor der Tür. Eine Möglichkeit, die sich seither nur in verschiedenen Szenarien wiederholt. Das Coverbild des letzten Menschen verschob sich lediglich vom Atompilz wahlweise auf den von der Sonne Verbrannten in der Wüste bzw. den im globalen Weltmeer Ersaufenden. Vom Irren, der die Erde in die Luft sprengt, hat sich die Angst verschoben zum dem Mensch, der seine eigene und die Zukunft der Erde förmlich verbrennt und am CO2 erstickt.
2.
Die spätmodernen Angstmetaphern des Untergangs haben ihren Ursprung in der Realität der kapitalisierten Gesellschaft und den verhärteten Kollektiven, die aus ihrer Mitte entspringen, für die der Einzelne nichts, die Akkumulation von Kapital und die Identität der Gemeinschaft dagegen alles sind. Nicht nur ist jeder Einzelne ersetzbar, sondern darüber hinaus sind steigende Anteile der Weltbevölkerung vom Standpunkt der Verwertung aus schlicht überflüssig. Nicht nur führt diese Gesellschaft einen Krieg gegen ihre eigenen Möglichkeiten – sie hat ein Destruktionspotenzial angehäuft, das noch alles Lebendige auslöschen könnte. Dass die Gesellschaft dazu fähig und willens ist, Einzelne, Gruppen und die ganze Gattung auszulöschen, bewies die Geschichte hinlängst – dass sie nicht vor sich selbst erschrickt und sich radikal ändert ebenso: Weder Pogrome noch der millionenfache Mord der Nationalsozialisten noch die Atombombe, mit der Macht alles Lebendige auszulöschen, haben zu einem wirklichen Bruch mit der Herrschaft geführt.
3.
Der Wunsch in 20, 30 oder 50 Jahren auch noch vor der Tür spazieren zu können, ohne ABC-Anzug leben zu können und sich nicht im Todeskampf um Trinkwasser zu befinden, ist nicht verrückt. Nicht von einem Atomkrieg in Luft aufgelöst zu werden oder wegen Verseuchung durch „Atomunfälle“ nichts mehr aus dem Boden essen zu können, war es ebenso wenig. Wo jedoch die gesellschaftliche Debatte sich von der Kritik an Ausbeutung von Mensch und Natur, von der Kritik an Herrschaft und Krieg löst und sich der Horizont einer radikalen Veränderung einebnet, da werden die falschen Verhältnisse zu Grundübeln des Menschen, mit denen man umzugehen hat, statt sie als veränderbar zu zeigen. Die Macht, mit der die Verhältnisse den ohnmächtigen Einzelnen gegenübertreten, lässt die Geschichte der Herrschaft in der Ohnmacht der Einzelnen als Naturgeschichte erscheinen. Und wo die Herrschaft des Menschen über den Menschen und über die Natur die Form einer ewigen Konstante annimmt, wird der Mensch selbst zum Feind. Die Verdrängung der Herrschaftsverhältnisse findet ihren profitablen Widerhall in den Psychowaren der irregulären Kräfte ebenso, wie in den Konferenzen der “seriösen” Bataillone der Psychopolitik, die dieser nicht mehr so neuen Angstform bereits ihren akademisch-geadelten Begriff der “eco-anxiety” gegeben haben: Die Arbeit an der eigenen Psyche gerinnt zur scheinbaren Lösung der falschen Gesellschaft.
4.
Die reale Angst der Menschen vor der Gesellschaft, wie sie ist, und vor dem, zu was sie fähig ist, verschiebt sich auf den Menschen an sich, der zum Feind, zum Schädling wird. Durch die Ohnmacht der Einzelnen erscheint die Realität als eine einzige Quelle von Gefahren und die Menschen selbst als deren Agenten. Diese Angst wirkt übermächtig und allgegenwärtig und trägt so dazu bei dass ihre Gründe undurchsichtig und verstellt sind. Die Angst flottiert frei im Raum, der unsere Gesellschaft ist. Weil es der Mensch an sich sei, der Krankheitsbringer, Umweltzerstörer etc. ist, wird er selbst zur Angstquelle, zur Gefahr. Die Gefahr für Leib und Leben, die so dauerhaft gespürt wird, wird zur Paranoia – die anderen zu potenziellen Mördern. Der Mensch an sich wird zum Raubtier, zum Schädling, der an der Natur nagt und am Fortbestand der Menschheit selbst. Weil der gesellschaftliche Zusammenhang obskur und abstrakt, für die Einzelnen undurchschaubar wirkt, ist die Angst frei flottierend und ihre scheinbaren Gründe werden nach außen als Gefahr zur frei flottierenden Projektion. Für die Paranoia inkarniert sich die Gefahr immer wieder und quasi natürlich in einzelnen Gruppen, die tendenziell austauschbar werden; immer aber nehmen sie die Funktion des Bösen an sich an, stellen dessen Inkarnation dar. Von der “Umweltsünderin” zur “Bevölkerungsbombe” findet die “pathische Projektion” (Adorno & Horkheimer) ihren sprachlichen Ausdruck und differiert lediglich in der Erscheinung nach milieuspezifischem Habitus.
5.
Die Omnipräsenz der Gefahr wird zum drohenden Untergang, der finalen Krise. In allen Diskursen wiederholt sich, dass die kommende Krise nur in einer nie gekannten Anstrengung abgewendet werden kann: Vereint stünden alle vor einem schrecklichen Ende. Dafür sollen sich alle eingestehen, wie nah sie vor dem Abgrund stünden und gemeinsam anpacken. Immer scheinen alle in einem Boot zu sein und alle, die wirken als wollten sie nicht rudern, um den Kahn auf Kurs zu halten, vermeintlich gar den Kurs anzweifeln, werden zu Aussätzigen der Menschheit: zu Frevlern an der Zukunft, zu Gefährdern des bloßen Überlebens der Gattung.
6.
Die drastischen Farben der Untergangsbilder zielen auf einen Schrecken, der zur Abwendung des Untergangs führen soll. Ziel sind die Mobilisation und die Bewegung, welche die Zukunft retten soll. Dabei kann die Drastik der Bilder nie genügen, denn sie selbst ist reines Mittel zum Zweck der Mobilisation. Die dabei auftretende Metaphorik verhält sich zur Angst wie diese zu ihrer undurchsichtigen Quelle – sie ist überall und allmächtig. Die mobilisierte Masse wird gegen die Angst in Stellung gebracht, sie bringt die Gefährdeten zusammen und wirkt als Brücke zwischen den von Angst Getriebenen. Die Schockstarre wird temporär aufgehoben und dynamisiert die von Angst getriebene Gesellschaft. Aus der Negativität wird so selbst ein Positives, die Gemeinschaft der Retter. "Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch" (Hölderlin) wird zum eigentlichen Mantra der Gemeinschaft des Untergangs.
Absolute Gegenwart
7.
Indem das Negative der drohenden Gefahr zum Positiven der rettenden Gemeinschaft verkehrt wird, verkehrt sich die Angst vor der Zukunft zum Kitt der zukünftigen Gemeinschaft. Ihr Sand im Getriebe des Systems ist der Zement von morgen. Längst hat sich die um ihre Zukunft bangende Gesellschaft dahingehend dynamisiert, dass sie im stets drohenden Untergang in der Zukunft, ihre eigene Gegenwart samt deren Herrschaftsmechanismen reproduziert. Der Schrecken vor dem Ende ist zum Schrecken ohne Ende geworden.
8.
Der dauerhafte Schwund der Zukunft, ihr stets drohender Verlust, gerinnt zu einer absoluten Gegenwart. Darin scheint die Gesellschaft im Bild ihres eigenen Untergangs selbst geschichtslos, ihre Vergangenheit ward je nur der Zustand einer drohenden Katastrophe, deren Phantasmen auswechselbar wirken. Die Geschichte ist stillgestellt und doch läuft alles weiter – die Uhren ticken und doch ist es immer 5 vor 12.
Formwandel der Herrschaft
9.
Dieser gesellschaftliche Zustand hat jedoch selbst Geschichte. Er hat einen Anfang und kein Ende, weil er sich gerade im drohenden Ende stets neu setzt. Im drohenden Verlust erreicht er immer aufs Neue die eigene Reproduktion. Das drohende Ende mobilisiert die Kräfte für das Ewiggleiche: Alles muss sich ändern, damit alles bleibt, wie es ist. Insofern noch hat jede Krise zur Erneuerung geführt, weil noch immer weitergemacht wurde, ohne, dass man die Herrschaft gestürzt hätte. Doch keine Krise hat die Macht zu einem derart achtsamen Formwandel veranlasst wie die von “68”.
10.
Der Angriff derer, die in dieser Gesellschaft keine Zukunft sahen, und den man heute im Begriff der Protestbewegung von `68 erinnert, war Ausdruck einer gesellschaftlichen Krise, in der die Herrschenden nicht mehr konnten, und die Beherrschten nicht mehr recht wollten. Die Gesellschaft der Ware hatte ihren sicheren Tritt verloren – allein ob dies an der Macht der Beherrschten lag, darf bezweifelt werden. Am Rande der Staatskrise setzt der französische Präsident De Gaule auf ein Referendum, das die “Partizipation” der Massen in den Apparat zur Abstimmung stellte, um die ins Wackeln geratene “Zivilisation” zu retten. Von der Mehrheit abgelehnt, besiegelte dies den Sturz des Generals und doch hat er recht behalten, indem “alles darauf hindeutet, dass die Veränderung eine breitere Beteiligung aller an den Ergebnissen der Aktivitäten, von denen sie direkt betroffen sind” (De Gaule), beinhalten musste. Recht bekam er, indem er mit seinem kühnen Entwurf den Weg für den Formwandel der Herrschaft beschrieben hat, auf dem nun der neue Gleichschritt exerziert wird.
11.
Aus dem Ruf nach Selbstbestimmung schöpfte die Macht die Refugien für die “Psychokratie” (ISF Freiburg), als freiwillige Selbstverwaltung der Ausbeutung durch die Ausgebeuteten. Auf dem Rücken der Revolte setzten sich die abstrakte Autoritätskritik und der Ruf nach Beteiligung durch. Sie markieren die kybernetisch verfasste bürgernahe Verwaltung der Krise aus dem Grund der “Dialektik des antiautoritären Bewusstseins” (Krahl). Die Kritik der Warengesellschaft gerann zur Konsumkritik, die Kritik der Herrschaft zur Kritik des verstaubten Managements von oben. Indem die Herrschaft als verstaubte Bürokratie kritisiert wurde, trug diese Kritik bereits das trojanische Pferd der Modernisierung kapitalistischer Herrschaft in die Hallen der müde gewordenen Gesellschaft und konnte so in zerstäubter Form ihre Funktion mit neuer Kraft und neuem Geist aufnehmen. Aus der einstigen Erkenntnis, auf die Einzelnen und deren Grundlage in Form einer bewohnbaren Welt komme es in der kapitalisierten Gesellschaft nicht an, auf welche der Protest und die Revolte folgten, wurde das Mantra, gerade auf die Einzelnen käme es an, damit die Gattung weiter bestehen könne.
Einheit und Zerfall
12.
Durch die Macht pariert, gab die Krise der 60er Jahre für die Akkumulation einen neuen Drive. Das damalige Krisenbewusstsein war bestimmt durch einen Verlust des Gleichgewichts – sei es im Verhältnis zur Natur oder zwischen den Menschen und deren Institutionen. Die 70er Jahre waren ein riesiges Spielfeld des Krisenmanagements, eine Sprießquelle ideologischen Kitts. Der Ökologismus stellt dabei den ideologischen Widerschein der damaligen Umweltkrise dar: In der Unterwerfung unter die erste Natur fand man einen würdigen Ersatz für die bis jetzt gescheiterte Befreiung von der zweiten Natur kapitalistischer Vergesellschaftung, nur um diese desto sicherer zu reproduzieren. Die Überwindung der Krise war gleichbedeutend mit einer Rückgewinnung des Gleichgewichts. Die Verschiebung der Krise der Gesellschaft in eine des Naturverhältnisses verschob so die Basis der Krise hin zur Krise des Menschen mit sich selbst. Die Krise der 60er Jahre hat nie aufgehört zu wirken, indem sie in den einzelnen Angst- und Krisendiskursen nur eine Verschiebung durchmacht hat. In der Dynamisierung durch das Krisenmanagement hat sich der Begriff der Krise jedoch verändert und wurde zum ständigen Begleiter. Wo die Krise der 60er noch eine paralysierende Wirkung hatte und eine Krise der Gesellschaft des Spektakels aussprach, so hat sich die Krise selbst zum Spektakel verwandelt, das zu mobilisieren vermag.
13.
Der Verlust der Einheit wurde dynamisiert zur neuen Einheit, die, stets im Werden, zu einer Dauermobilisation führt. Die Krisenstimmung der 70er und 80er bewegte sich vom möglichen Atomschlag zum Supergau, sie wechselte dabei nur ihre spektakulären Bilder und findet seither stetig neue. Die Ideologien der Krise antworten darauf mit einer Naturalisierung der Krise, die nur der gesellschaftlichen Dynamik mythi- schen Glanz gibt und den Druck auf die Einzelnen erhöht, welche nun selbst in Form personalisierter Gefahr zu den Gefährdern für die Gattung werden. Damit einher ging der neue Protestantismus gegen den “Konsumwahn” und die “Umweltsünde”, der seine jeweils eigenen Projektionsformen aus der Mitte seines Mystizismus der Herrschaft gebiert: gerade auf den Einzelnen käme es an, damit das Gleichgewicht wieder gefunden werden kann.
14.
Das Schreckbild CO2 hat den Atompilz abgelöst und verlagert die Gefahr auf den einzelnen Menschen, der quasi die Zukunft der anderen konsumiert. Gefahr und Rettung stellen sich in Form der richtigen Entscheidung innerhalb der Warenpalette dar. Der “ökologische Fußabdruck”, welchen man fleißig einzelnen sündigen Waren und “Umweltsündern” vorzurechnen versucht ist, ist die subjektivistische Krisenlösung der kapitalisierten Gesellschaft. Der Mensch erscheint rein als Konsument und die „Umweltkrise“ als ein Problem des falschen Konsums.
15.
In zuerst noch moralischer Vorwärtsverteidigung gebiert sich die rettende Gemeinschaft, bevor schlagkräftig in putativer Notwehr gegen die eigenen Projektionen zu Felde gezogen werden kann. Der moralischen Ökonomie der rettenden Gemeinschaft korrespondiert die avantgardistische Rolle eines neuen, grünen Akkumulationszyklus, ihren polit-ökonomischen Charakter erhält sie in der Forderung nach dem Notstand. In den omnipräsenten Rufen nach dem Notstand vereint sich der Balzruf an den Souverän, den Richter. Der aber kommt nicht mehr vom Himmel, sondern ruht im stahlharten Gehäuse der Hörigkeit gegenüber profaner Herrschaft. Sie wird technisch garniert durch die Versessenheit auf ein fetischisiertes Bild der Wissenschaft, die sich als monolithischer Block darstelle, auf den man nur zu hören brauche und der längst die Pläne für ein “neutrales” Dasein des Menschen bereithalten würde.
16.
Im Spektakel des Klimanotstands vereint das Schreckbild des kommenden Untergangs die kommende Gemeinschaft der Rettenden. In ihr gesellen sich die linksdrehenden Pfaffen einer Politik der Zukunft mit den “unpolitischen” Gruppen für “Future, Future” im Glauben an ein kommendes Unheil. Wo die einen ihr jeweiliges Klientel for Future auf Trab bringen, kanalisieren die Bewegungsmanager wahlweise hin zum „Green New Deal“ oder zum „Systemchange“ im „Postwachstum“, um die Herrschaft nachhaltig aufzuhübschen. Beide Seiten paaren sich in einer frenetischen Angstlust vor dem Untergang, der längst mehr als das reine Nichts verspricht. Das Gebaren einzelner Gruppen, die man so gern aufgrund ihrer kryptotheologischen Performances belächelt, ist weit mehr als ein Randphänomen, sondern Ausdruck davon, dass die Untergangsvision längst zum „Stahlbad“ (Pohrt) geronnen zu sein scheint, von dessen Durchstehen man sich Mehrwert erhofft.
17.
Andere dürften dagegen die Geschichte nicht in Form eines kommenden Untergangs sehen, sondern als permanente Katastrophe, die Trümmer auf Trümmer häuft. Der Notstand, der Ausnahmezustand, den sich die einen wünschen, diesen wissen die anderen als Zustand, in dem sie Leben, als Regel ihres Daseins. Einzig das Wissen um die “Tradition der Unterdrückten” (Benjamin) trennt sie: der Gedanke, dass die Bewahrung dieser Zukunft mit der Bewahrung jenes Zustands korrespondiert.
18.
In der Abstraktheit des Krisenbegriffs korrespondiert das Spektakel des Untergangs mit der Austreibung der Geschichte aus dem Denken und speit einen miefigen Brei aus, dessen Positivität noch aus allen Poren des apokalyptischen Sprechs trieft. Die falsche Abstraktion, die über und durch die Menschen herrscht, kennzeichnet eine Gesellschaft, die längst zum Gefängnis wurde.
In der ubiquitären Rede von der Gefahr für DAS LEBEN verspricht sich das Stockholm Syndrom ihrer Insassen – hauptsache weiter, egal wie. Allein die Gewissheit, dass das “Leben nicht lebt” (Ferdinand Kürnberger) gemahnt an die Mauern, die es je zu stürmen galt, an die Frage nach dem glücklichen Leben statt dem bloßen ÜBERLEBEN und die unumstößliche Gewissheit, dass ein Leben unter diesen Verhältnissen nicht lebenswert ist. Gegen das Spektakel des Untergangs muss ein Kontinuum der Geschichte wieder freigesprengt werden, um eine Zukunft zu ermöglichen, die sich wesentlich unterscheidet von der bloßen Verlängerung der absoluten Gegenwart.
November 2019
siehe auch: aergernis.blogsport.de/2020/06/09/wutpilger-streifzuege-06-2020/?fbclid=IwAR0b5ScFewWFKPatSLl Dienstag, 28.07.2020, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Feminismus als Ware und als Waffe - Zur Kritik am Pop-Feminismus
Referentin: Constanze Stutz
Ort: Freisitz im Conne Island
Feminismus zeigt sich gegenwärtig in vielen Formen - neben dem konservativen Feminismus der Gleichstellungspolitik, dem elitären Feminismus der Führungsetagen-Neoliberalistas und dem Queer-Feminismus zwischen Identitätspolitik und Hedonismus hat sich der Pop-Feminismus mit seiner Anrufung der Selbstermächtigung und Wahlfreiheit als umfassendste und tanzbarste Version durchgesetzt. Gleichzeitig lösen die gängige Pop-Varianten des Feminismus das Spannungsverhältnis von weiblicher Erfahrung und Emanzipation zu oft zugunsten individualistischer Selbstermächtigung auf und bieten damit die Möglichkeit, weibliche Aggression und Wut einzuhegen, die gegenwärtig auch in Ermangelung revolutionär-feministischer Erfahrungs- und Beziehungsweisen zumeist ortlos verbleibt.
Indem Pop-Feminismus gerade das, was eine reflektierte Überwindung der herrschenden Verhältnisse ermöglichen würde, nicht liefert, bieten pop-feministische Erfahrungsliteratur und der dazu passende Life-Style einen Anfang in der Auseinandersetzung, aber führen von vornherein auf die falsche Fährte. Was unartikuliert bleibt, ist eine integrierende Erinnerung an verlorene und gewonnene, zu weit gegangene und zu kurz gekommene Kämpfe, Theorien und Streits sowie eine Vorstellung davon, wie es anders sein könnte und müsste, eine utopische Hoffnung auf eine Gesellschaft, in der das Patriarchat überwunden und der Kapitalismus abgelöst wäre.
Was wäre also Fährten, denen wir folgen und Kämpfe, an die wir anschließen wollen würden?
Dienstag, 21.07.2020, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Das “offene Antifa Treffen” ist wieder da. Wir sind auf einen neuen Blog umgezogen
https://oatle.noblogs.org und haben einiges an den Seiten aktualisiert und führen gerade die Termin-Seite nicht weiter, da es einen neuen Blog dazu gibt “Planlos“, schaut da mal vorbei und helft mit die Seite mit Terminen zu füllen.
Unser nächstes offenes Antifa Treffen wird am 21. Juli um 19 Uhr auf dem Conne Island Freisitz statt finden. Es ist einiges passiert in den letzten Monaten, darüber wird zu sprechen sein. Also sagt es weiter und kommt vorbei.
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Was ist das OAT?
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße. Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
siehe auch: https://oatle.noblogs.org Mittwoch, 17.06.2020, Einlass: 17:30 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr
BlackLivesMatter überall: Polizei, Rassismus und linke Antworten
Eine Diskussionsveranstaltung der Leipziger Gruppe Prisma auf dem Freisitz des Conne Island
Mit:
Mouctar Bah (Initiative Oury Jalloh)
Emily Laquer (Interventionistische Linke)
Während die Entwicklungen der Coronakrise noch in vollem Gang sind, hält uns aktuell ein weiteres Thema in Atem: Der Mord an George Floyd ist leider nicht nur ein erneuter Beweis für die tödlichen Folgen von Polizeigewalt und Rassismus, sondern hat auch eine beeindruckende, sich ausbreitende globale Reaktion ausgelöst. Trauer und Wut über die rassistischen Verhältisse brechen sich Bahn. In den USA entflammten von Minneapolis aus Proteste und Riots, Polizeireviere brennen – und dem Präsidenten Trump fällt nichts anderes ein, als den ‚looters‘ und der Antifa den Kampf anzusagen. Inzwischen hat die Protestwelle auch Europa und Deutschland erreicht, wo Zehntausende -besonders junge- Menschen auf die Straße gehen. Dabei geht es längst nicht mehr nur um die Situation in den USA, sondern auch um die Polizeigewalt und den Rassismus, dem nicht-weiße Menschen auch hierzulande alltäglich und in diesen Zeiten verstärkt ausgesetzt sind.
Vor diesem Hintergrund wollen wir über Polizeigewalt und institutionellen Rassismus sowie die Selbstorganisierung von Betroffenen und eine gemeinsame Perspektive antirassistischer Kämpfe in Ostdeutschland sprechen.
Hinweis bzgl. der Corona-Pandemie und Hygiene-Policy: Wir wollen auch während der Veranstaltung auf die nötigen Maßnahmen zur Vorsorge achten. Daher bitten wir euch entsprechend umsichtig zu handeln. Ihr werdet am Einlass über das Hygienekonzept informiert. Daher kann es auch am Einlass zu etwas Wartezeit kommen. Möglicherweise wird es daher leider nicht ausreichend Platz geben. Frühes Erscheinen lohnt sich und entzerrt den Einlass.
https://www.facebook.com/events/s/blacklivesmatter-uberall-poliz/544669849533695/
Dienstag, 28.04.2020, Einlass: 19:00 Uhr
VERSCHOBEN - Repression gegen linke Oppositionelle in der DDR - Was heisst hier Siegerjustiz?
Mittwoch, 15.04.2020, Einlass: 19:00 Uhr
ABGESAGT - Offenes Antifa Treffen
Was ist das OAT?
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße. Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Freitag, 13.03.2020, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
ABGESAGT Buchvorstellung 'Pangermanismus. Edvard Beneš und die Kritik des Nationalsozialismus'
LEIDER MUSS DIE BUCHVORSTELLUNG AUSFALLEN
Buchvorstellung und Diskussion mit Florian Ruttner
Westlicher Staatsbegriff und Kritik des Nationalsozialismus
Edvard Beneš und die Deutschen
Entlang des Staatsbegriffs Edvard Benešs, dem langjährigen Außenminister und zweiten Präsidenten der Tschechoslowakischen Republik, soll an diesem Abend diskutiert werden, in wie weit es möglich war eine Vorstellung von Moderne, die dem Begriff des Individuums nicht vollständig entsagt, zu formulieren und damit eine Kritik des Nationalsozialismus zu pronocieren. Beneš gilt bis heute einigen als engstirniger Nationalist, machmal auch unzeitgemäß, zuweilen gar als Plagiator Adolf Hitlers. Ein solches Bild kann dann entzerrt und gewissermaßen versachlicht werden, wenn Benešs Kritik an deutscher Ideologie zur Darstellung gebracht wird.
Denn: Aufgrund seiner Einschätzungen des Nationalsozialismus als völkische Massenbewegung verabschiedete Beneš sich von besonders im deutschen Exil verbreiteten Vorstellung, dass in Großdeutschland geknechtete Massen nur auf eine gute Gelegenheit warteten, um sich vom Joch der Partei zu befreien.
Doch schließlich soll auch die Grenze der Einschätzungen Benešs ausgelotet werden, hat er bei aller theoretischen und praktischen Ablehnung des Antisemitismus keinen Begriff desselben entwickelt.
Die Thesen des Buches werden an diesem Abend vorgestellt; im Anschluss gibt es die Möglichkeit zur Diskussion.
Dienstag, 03.03.2020, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
fAntifa loves OAT
Der 8. März ist nicht mehr weit und damit riotgirl nicht nur ein Hashtag bleibt, wollen wir nach dem All-Gender Infoteil des OAT einen FLINT* Praxisteil anbieten.
Durch autonome und entschlossene Selbstorganisierung können wir unserer Wut auf System und Patriarchat Ausdruck verleihen, uns und anderen Mut zusprechen. Wie das praktisch aussehen kann, werden wir zusammen üben.
Bringt warme Räubersachen mit!
Nächstes OAT 03. März um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)
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Was ist das OAT?
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße. Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Nächstes OAT 03. März um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)
Donnerstag, 27.02.2020, Einlass: 19:00 Uhr
Aufstand in Hongkong
Ein Augenzeugenbericht (mit Videos und Fotos) von Ralf Ruckus
Am 18. November 2019 kam es in Hongkong zu stundenlangen Straßenschlachten zwischen der Polizei und mehreren Tausend Protestierenden. Unmittelbarer Auslöser war die Umzingelung der besetzten Polytechnischen Universität durch die Polizei seit dem Vortag und das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen die Protestbewegung. In der Woche davor war der Berufsverkehr tagelang blockiert oder behindert worden, in der Innenstadt demonstrierten täglich Tausende Büroangestellte und besetzten Straßenkreuzungen, Universitäten wurden besetzt und in mehreren Vorstädten kam es zu Ausschreitungen. Dies ist der letzte Höhepunkt einer Aufstandsbewegung, die vor sechs Monaten entstand. Sie richtet sich gegen den zunehmenden Einfluss des rechten, autoritären Regimes der Kommunistischen Partei Chinas in der Stadt sowie die örtliche Regierung und Polizei und fordert eine Demokratisierung Hongkongs. Ein großer Teil der Bevölkerung der Stadt unterstützt die Bewegung und auch den „schwarzen Block“ der Jugendlichen, der sich mit Molotowcocktails gegen die Angriffe der Polizei mit Tränengas und Gummigeschossen zu Wehr setzt. Ralf Ruckus wird über den Aufstand, die Zusammensetzung, die Organisierungs- und Kampfformen sowie die Grenzen und Widersprüche der Bewegung berichten.
Dienstag, 25.02.2020, Einlass: 17:30 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr
„Glaube, Liebe, Hoffnung“: Umbruchserfahrungen und rechte Kontinuitäten in Ostdeutschland
Filmvorführung und Diskussion mit Andreas Voigt und Alexander Leistner
Dienstag, 25.02.2020, Einlass: 17:30 Uhr, Film 18:00, Diskussion 20:00
Verfallene Straßenzüge, Arbeiter, die ihre Fabriken abreißen, rechte Jugendliche, die mit Pistolen in den öden Tagebaulandschaften herum schießen: Das Bild, das der Filmemacher Andreas Voigt von Leipzig in den Jahren 1992 und 93 zeichnet, ist eines, das von Orientierungslosigkeit, Aggression und der Zerrüttung einer Generation geprägt ist. Ein Jahr lang begleitete Voigt mehrere Jugendliche: Dirk, der wegen dem Überfall auf eine Asylunterkunft im Knast sitzt und ein Bild von Hitler über seinem Bett hängen hat. Jeanine, die auf ihn wartet. André, der Lieder mit fremdenfeindlichen Texten schreibt. Die neue glänzende Konsumwelt in der Innenstadt ist dabei eher harter Kontrast als Hoffnungszeichen.
Als der Film „Glaube, Liebe, Hoffnung“ in den 90er Jahren erschien, stieß er auf Kritik – auch in Leipzigs linker Szene. Man versuchte, die Aufführung zu verhindern. Nicht zuletzt deshalb, weil die ProtagonistInnen der Doku teilweise offen ihre neonazistische Gesinnung darlegen. Heute ist der Film ein wichtiges Zeitdokument, das die Umbruchserfahrungen, die Perspektivlosigkeit und vor allem die Radikalisierung im Zuge des Einigungsprozesses festhält.
Im 30. Jahr von friedlicher Revolution und Wiedervereinigung fragt man vielerorts nach dem Befinden der Ostdeutschen. Umso mehr, als dass demokratie- und fremdenfeindliche sowie autoritäre Denkmuster hier weit verbreitet sind. Spätestens mit dem Aufstieg von Pegida und AfD - aber auch schon vorher mit dem Auffliegen des NSU, mit rassistischen Ausschreitungen wie in Rostock oder Hoyerswerda – wurde das offensichtlich. Heute heißt es von verschiedenen PolitikerInnen, man müsse Verständnis haben für den Frust derer, denen das Ende der DDR viel genommen hat. Inwieweit muss man das? Lassen sich die aktuellen rechten Tendenzen mit der Leere damals und den Erfahrungen des Systemumbruchs erklären? Und welche Linie lässt sich ziehen zwischen den Szenerien, die der Film aufmacht, und der heutigen politischen Kultur im Osten Deutschlands?
Andreas Voigt ist Regisseur und Dokumentarfilmer. Mit seiner Leipzig-Reihe, die zwischen 1987 und 2015 entstand und insgesamt sechs Filme umfasst, wurde er international bekannt.
Alexander Leistner ist Soziologe an der Uni Leipzig. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Konflikt- und Gewaltforschung, soziale Bewegungen und Kultursoziologie. Aktuell leitet er ein Forschungsprojekt zum Erbe von 1989.
Der Abend ist in zwei Teile gegliedert: Um 18 Uhr zeigen wir den Film „Glaube, Liebe, Hoffnung“. 20 Uhr folgt die Podiumsdiskussion. Die Teile bauen aufeinander auf, können aber auch unabhängig voneinander besucht werden.
Donnerstag, 13.02.2020, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Beim Offenen Antifa Treffen (OAT) am 13. Februar 2020 werden wir über Dresden sprechen. In diesem Jahr jährt sich die Bombardierung Dresdens zum 75. Mal und damit auch die geschichtsrevisionistische deutsche Trauershow am 13. Februar. Wir wollen über den Neonaziaufmarsch am 15.2.
sprechen und was es sonst so über das "Gedenken" in der Stadt zu sagen gibt.
Nächstes OAT 13. Februar um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)
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Was ist das OAT?
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße. Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Nächstes OAT 13. Februar um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)
Dienstag, 11.02.2020, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Berthold Seliger: Vom Imperiengeschäft (Lecture-Show)
Berthold Seliger ist Autor und seit über 30 Jahren Konzertagent.
In seinem neuen Buch beschäftigt sich Berthold Seliger mit den Hintergründen des Konzertgeschäfts unserer Tage. In detaillierten Analysen und Hintergrundberichten nimmt er die aktuellen Entwicklungen bei den Konzentrationsprozessen in der deutschen und internationalen Konzertbranche sowie die dubiosen neuesten Tricks im Ticketing zum Anlaß für konkrete Vorschläge, wie man mit konsequenter Gesetzgebung die Machenschaften der Konzerne eindämmen kann, die die kulturelle Vielfalt der Gesellschaft gefährden. Seliger hat die Besitzverhältnisse in den großen und mittleren Konzertfirmen und bei den führenden europäischen Festivals recherchiert und ist dabei Private-Equity- und internationalen Fonds-Gesellschaften auf die Spur gekommen, die eigentlich die Konzertbranche beherrschen. Nach außen herrscht ein neoliberaler „Jargon der Eigentlichkeit“, es geht um coole Events, um Spaß und um Selbstverwirklichung, doch wenn man hinter die Kulissen schaut, stellt man fest, daß die Live-Konzerne Musik und Künstler*innen nur noch für Brands und Marketing benötigen. Das große Geld wird heute mit Sponsoring, Ticketing und Big Data verdient, und die Großkonzerne der Konzertbranche haben kaum noch Interesse an Musik und Kultur, sondern nur an größtmöglichem Profit.
siehe auch: https://www.bseliger.de/kuenstler/berthold-seliger-vom-imperiengeschaeft Dienstag, 04.02.2020, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
China und die Linke – Von der Kulturrevolution bis zur weltweiten Expansion
Chinas Kommunistische Partei (KP) hat die Reformen des sozialistischen Systems seit den 1970er Jahren genutzt, um die Volksrepublik zu einer der heute führenden Wirtschaftsmächte zu machen. In den letzten Jahren hat sie zudem Chinas ökonomischen und politischen Einfluss in alle Ecken der Welt ausgedehnt. In anderen kapitalistischen Zentren wie den USA und der EU wird das zunehmend als Bedrohung wahrgenommen.
Europas politische Linke hat zur Veränderung Chinas keine einheitliche Position. Sie schwankt zwischen (stiller) Hoffnung auf weltweite sozialistische Impulse der KP Chinas und der Verdammung des Landes als kapitalistische und autoritäre Macht.
Wu Yichings kürzlich erschienenes Buch „Die andere Kulturrevolution“ (Mandelbaum Verlag) versucht, die Reformen und den Aufstieg Chinas aus linker Perspektive zu bewerten als Reaktion auf die letztlich gescheiterte Rebellenbewegung der späten 1960er Jahre, welche die KP an den Rand des Abgrunds brachte. Sie sollten den Sozialismus und die KP-Herrschaft retten, führten jedoch in einen neuartigen Kapitalismus – unter Führung der transformierten KP.
Ralf Ruckus (gongchao.org, Übersetzer und Herausgeber der deutschen Ausgabe von Wu Yichings Buch) wird das Buch vorstellen und die Bedeutung der Kulturrevolution für die Reformen analysieren, um dann einen Blick auf die Sicht der deutschen und westlichen Linken auf China zu werfen. Ein Artikel von ihm zum Thema ist im CEE IEH 259 erschienen:
https://www.conne-island.de/nf/259/9.html.
Samstag, 25.01.2020, Einlass: 17:30 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr
Podiumsdiskussion: Die Krise des Neoliberalismus
Auf welche Weise ist die Krise des CDU-SPD Zentrums Teil der allgemeineren Krise des Neoliberalismus? Wie stellt diese Krise des politischen Zentrums eine Gelegenheit für die gesellschaftliche Linke in ihrem Kampf für Sozialismus dar? Welche Rolle spielen dabei Parteien wie die SPD und die Linke? Welche Geschichte ist hierzu relevant?
Hintergrund:
Wie kann die Linke den historischen Ursprung der gegenwärtigen politischen Krise des CDU-SPD-Zentrums verstehen? Julius Leber, politischer Ziehvater von Willy Brandt, reflektierte eine weit verbreitete Einschätzung der SPD im Jahr 1933, als er bemerkte, dass ihre Führer keinen Mangel an marxistischer Theorie hatten, dennoch in Fragen der Tagespolitik ebenso ahnungslos waren wie Kleinkinder. Was auch immer die marxistische Theorie der SPD angeführt hat, es ist längst vorbei, und auch wenn die SPD erneut leidenschaftslos und entfremdet von ihrer Wähler- und Sozialbasis zu sein scheint, erscheint es auch anachronistisch zu behaupten, dass das Zentrum heute tatsächlich von den organisierten Extremen des Kommunismus oder Faschismus bedroht werde.
Wie sollten wir also die Nachkriegsordnung der parlamentarischen Politik verstehen, besonders jetzt, wenn 1989 rasch hinter uns in der Vergangenheit verschwindet? In welcher Beziehung stand die gesellschaftliche Linke zur Sozialdemokratie des Wohlfahrtsstaates der Nachkriegszeit? Welche Position vertrat sie zu den Ansprüchen der Post-80er auf individuelle Freiheit, in deren Namen die mit dem Neoliberalismus verbundenen Reformen durchgeführt wurden? Inwiefern könnte die gegenwärtige Krise des Zentrums in Deutschland eine Gelegenheit für linke Politik darstellen im Kampf um die Überwindung des Kapitalismus?
Referent*innen:
- Ingar Solty: Rosa-Luxemburg-Stiftungs naher Referent für Friedens- und Sicherheitspolitik, Autor und Sozialwissenschaftler
- Jan Gerber: Interdisziplinärer Gastprofessor für kritische Gesellschaftsforschung an der Justus-Liebig- Universität Gießen
- Stefan Bollinger: Politikwissenschaftler und Historiker. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die DDR und die Deutsche Wiedervereinigung
- Annika Klose: Landesvorsitzende der Jusos Berlin, Mitglied der Grundwertekommission der SPD
Platypus Leipzig
https://platypus1917.org/germany/leipzig/
Freitag, 24.01.2020, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
THESE GIRLS - Lesung / Konzert / Releaseparty
These Girls - Ein Streifzug durch die feministische Musikgeschichte
Über prägende Role Models von den 1950ern bis heute
Freitag, 24.01.2020
19:30 Einlass / 20:00 Beginn
8€ Abendkasse
LESUNG u.a. mit Paula Irmschler, Kuku Schrappnell, Christina Mohr, Mrs Pepstein, Nhi Le und Juliane Streich
KONZERT w/ Shed Ballet
RELEASE PARTY w/ Mrs Pepstein
Lesung / Konzert / Release Party
Vor 50 Jahren forderte Aretha Franklin »Respect«, in den Neunzigern rebellierten die Riot Grrrls und heute vermarkten Superstars wie Beyoncé eine sexy Version des Feminismus. Die Charts sind voll mit weiblichen Stimmen, doch bleiben Festivalbühnen, Musikzeitschriften und Clubnächte männerdominiert. Dabei gibt es Role Models an jeder Ecke, in jedem Jahrzehnt, in dem Frauen zu Gitarre, Mikrofon oder DJ-Software griffen.
Jede hat ihre eigenen Geschichten. Es geht um Selbstermächtigung, um Wut, um Gleichberechtigung, um Drugs and Rock’n’Roll, um Sex und Sexualität – und auch mal um Menstruation. Vor allem aber um Musik. Egal, ob Stimmen im Soul, Battles im Rap, Gitarrensoli im Rock, große Hits im Pop oder Tunes im Techno. Ganze Enzyklopädien könnten mit herausragenden Musikerinnen und weiblichen Bands vollgeschrieben werden. Dieses Buch ist eher vergnügliche Lektüre als Lexikon, doch gibt es einen vielseitigen Einblick in die feministische Musikgeschichte.
In über 100 lehrreichen, kurzweiligen und persönlichen Texten schreiben Journalistinnen und Journalisten, Musikerinnen und Musiker, Fans und Freunde über Bands, die sie prägten, über Künstlerinnen, die den Feminismus eine neue Facette gaben, über Lieblingsplatten, Lebenswerke und Lieder, die sie mitgrölen – vom Klassiker bis zum Außenseitertipp.
Françoise Cactus, Paula Irmschler, Franz Dobler, Jacinta Nandi, Klaus Walter, Christina Mohr, Bettina Wilpert, Linus Volkmann, Ebba Durstewitz, Andreas Spechtl, Jonas Engelmann, Diviam Hoffmann, Sven Kabelitz, Elke Wittich, Myriam Brüger und viele andere schreiben über Björk, Christina Aguilera, Bikini Kill, Billie Holiday, Alice Coltrane, ESG, Georgia Anne Muldrow, Kimya Dawson, Madonna, Patti Smith, Spice Girls, Terre Thaemlitz und viele weitere Künstlerinnen.
Am Freitag, den 24.01.2020 lesen unter anderem Paula Irmschler, Kuku Schrappnell, Christina Mohr, Nhi Le, Mrs Pepstein und Juliane Streich aus ihren Texten.
Dienstag, 21.01.2020, Einlass: 17:30 Uhr, Beginn: 18:00 Uhr
VERSCHOBEN „Glaube, Liebe, Hoffnung“: Umbruchserfahrungen und rechte Kontinuitäten in Ostdeutschland
Leider müssen wir die Veranstaltung aus gesundheitlichen Gründen auf den 25.02.2020 verschieben.
Filmvorführung und Diskussion mit Andreas Voigt und Alexander Leistner
Dienstag, 21.01.2020, Einlass: 17:30 Uhr, Film 18:00, Diskussion 20:00
Verfallene Straßenzüge, Arbeiter, die ihre Fabriken abreißen, rechte Jugendliche, die mit Pistolen in den öden Tagebaulandschaften herum schießen: Das Bild, das der Filmemacher Andreas Voigt von Leipzig in den Jahren 1992 und 93 zeichnet, ist eines, das von Orientierungslosigkeit, Aggression und der Zerrüttung einer Generation geprägt ist. Ein Jahr lang begleitete Voigt mehrere Jugendliche: Dirk, der wegen dem Überfall auf eine Asylunterkunft im Knast sitzt und ein Bild von Hitler über seinem Bett hängen hat. Jeanine, die auf ihn wartet. André, der Lieder mit fremdenfeindlichen Texten schreibt. Die neue glänzende Konsumwelt in der Innenstadt ist dabei eher harter Kontrast als Hoffnungszeichen.
Als der Film „Glaube, Liebe, Hoffnung“ in den 90er Jahren erschien, stieß er auf Kritik – auch in Leipzigs linker Szene. Man versuchte, die Aufführung zu verhindern. Nicht zuletzt deshalb, weil die ProtagonistInnen der Doku teilweise offen ihre neonazistische Gesinnung darlegen. Heute ist der Film ein wichtiges Zeitdokument, das die Umbruchserfahrungen, die Perspektivlosigkeit und vor allem die Radikalisierung im Zuge des Einigungsprozesses festhält.
Im 30. Jahr von friedlicher Revolution und Wiedervereinigung fragt man vielerorts nach dem Befinden der Ostdeutschen. Umso mehr, als dass demokratie- und fremdenfeindliche sowie autoritäre Denkmuster hier weit verbreitet sind. Spätestens mit dem Aufstieg von Pegida und AfD - aber auch schon vorher mit dem Auffliegen des NSU, mit rassistischen Ausschreitungen wie in Rostock oder Hoyerswerda – wurde das offensichtlich. Heute heißt es von verschiedenen PolitikerInnen, man müsse Verständnis haben für den Frust derer, denen das Ende der DDR viel genommen hat. Inwieweit muss man das? Lassen sich die aktuellen rechten Tendenzen mit der Leere damals und den Erfahrungen des Systemumbruchs erklären? Und welche Linie lässt sich ziehen zwischen den Szenerien, die der Film aufmacht, und der heutigen politischen Kultur im Osten Deutschlands?
Andreas Voigt ist Regisseur und Dokumentarfilmer. Mit seiner Leipzig-Reihe, die zwischen 1987 und 2015 entstand und insgesamt sechs Filme umfasst, wurde er international bekannt.
Alexander Leistner ist Soziologe an der Uni Leipzig. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Konflikt- und Gewaltforschung, soziale Bewegungen und Kultursoziologie. Aktuell leitet er ein Forschungsprojekt zum Erbe von 1989.
Der Abend ist in zwei Teile gegliedert: Um 18 Uhr zeigen wir den Film „Glaube, Liebe, Hoffnung“. 20 Uhr folgt die Podiumsdiskussion. Die Teile bauen aufeinander auf, können aber auch unabhängig voneinander besucht werden.
Dienstag, 14.01.2020, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Beim Offenen Antifa Treffen (OAT) am 14. Januar 2020 werden wir über die Plattform „linksunten.indymedia.org“ sprechen, denn Ende Januar wird am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden werden, ob das Verbotsverfahren gegen die Plattform rechtswidrig gewesen ist oder nicht. Vor dem OAT gibt es am 7. Januar in Dessau eine Gedenkdemonstration zum 15. Todestag für Oury Jalloh. Er wurde 2005 im Dessauer Polizeirevier ermordet. Auf der Seite der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh wird ein Zugtreffpunkt für Leipzig beworben, 11:45 Uhr am Gleis, um 12:01 gemeinsam den Zug (RE 13 – 16114) nach Dessau, wenn ihr an dem Tag Zeit habt, fahrt nach Dessau.
Nächstes OAT 14. Januar um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)
Was ist das OAT?
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße. Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
14.01.2020 um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)
Mittwoch, 11.12.2019, Einlass: 19:00 Uhr
"Staat des Kapitals" - Johannes Agnoli
Der Staat des Kapitals - Ein Beitrag zur Kritik der Politik
Was ist eigentlich der Staat? Nach Johannes Agnoli ist der Staat der konkrete politische Ausdruck der unterdrückenden Gesellschaft. Er hat im bestehenden System eine gewisse Autonomie gegenüber der Ökonomie, wird aber von dieser in seinem Handlungsspielraum begrenzt. Mit dem Staat ist daher keine Emanzipation und aufgrund seiner herrschaftlich verfassten Form auch kein progressiver Fortschritt zu machen. Um die Relevanz dieser Positionen zu verstehen wird im Vortrag zuerst mit gängigen linken Vorstellungen über den Staat aufgeräumt. Der Staat ist weder ein reines Unterdrückungselement der Kapitalisten, noch bloßer Überbau, hinter dem sich das Kapital versteckt. Sondern er ist konkreter Ausdruck eines Herrschaftsverhältnisses zwischen den Menschen. Er ist Reproduzent und Organisator der Gesellschaft, zudem unterdrückt er soziale Konflikte. Zum Abschluss des Vortrags werden Möglichkeiten der Überwindung des bürgerlichkapitalistischen Systems diskutiert und welche Aktualität “Der Staat des Kapitals” heute noch hat.
Ziel ist es eine Debatte über aktuelle Formen linker Staatskritik anzustoßen und neue, so wie radikale Perspektiven zu eröffnen.
Mit den Referenten Ali Ma. und Paul B.
Samstag, 07.12.2019, Einlass: 17:00 Uhr
Café Kaktus - Schulkritik
Stinkt Dir die Schule auch, weil Du dich ständig benachteiligt fühlst?
Wurdest du auch schon mal von übermäßigem Druck und Bergen von Hausaufgaben begraben?
Für fast jeden steht die Schule für Frontalunterricht und Bulimielernen. Doch sollte man nicht eigentlich seine Kreativität und individuellen Potentiale ausleben und fördern können?
Was läuft falsch an den deutschen Schulen? Darüber wollen wir am 7. Dezember im Conne Island (1.OG) beim Café Kaktus der Jugend gegen Rechts sprechen.
Zuerst machen wir einen interaktiven Workshop, danach gibt es Raum für Entspannung, gemütlich quatschen oder diskutieren.
Wir freuen uns auf euch!
Dienstag, 03.12.2019, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Seit 2005 kämpft die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh für die Aufklärung der Brand- und Todesursache von Oury Jalloh. Oury Jalloh wurde von Polizisten im Polizeirevier Dessau angezündet und innerhalb einer halben stunde bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Wir wollen über den Mord sprechen. Wir rufen euch dazu auf am 7. Januar 2020 nach Dessau zu fahren und an der Gedenkdemonstration zum 15. Todestag von Oury Jalloh teilzunehmen.
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Was ist das OAT?
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße. Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
03.12. um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island
(Koburger Str. 3, 04277 Leipzig).
Sonntag, 01.12.2019, Einlass: 10:00 Uhr
Semesterkongress des BAKJ (Bundesarbeitskreis kritischer Juragruppen)
Samstag, 30.11.2019, Einlass: 10:00 Uhr
Semesterkongress des BAKJ (Bundesarbeitskreis kritischer Juragruppen)
Freitag, 29.11.2019, Einlass: 10:00 Uhr
Semesterkongress des BAKJ (Bundesarbeitskreis kritischer Juragruppen)
Donnerstag, 28.11.2019, Einlass: 19:00 Uhr
Nach dem Verrat - Nordsyrien und der Abzug der USA
Die USA haben ihre kurdischen Verbündeten im Stich gelassen, die Türkei ist im Nordosten Syriens einmarschiert. Die syrischen Kurden mussten sich dem Assad-Regime unterwerfen, in den türkisch besetzten Gebieten droht ihnen Vertreibung. Ist dies das Ende der »Revolution in Rojava«? Wird der »Islamische Staat« zurückkehren?
Es diskutieren:
Ferhad Ehmê (Adopt a Revolution)
Sabine Küper-Büsch (Türkei Korrespondentin und freie Journalistin)
Hannah Wettig (freie Journalistin, Wadi EV)
Jörn Schulz (Redakteur der Wochenzeitung Jungle World)
Moderation: Carl Melches (Jungle World)
Die Podiumsdiskussion wird von der Wochenzeitung Jungle World präsentiert.
Donnerstag, 21.11.2019, Einlass: 19:00 Uhr
Situationistische Revolutionstheorie. Eine aus dem Umfeld von Biene Baumeister Zwi Negator collagierte Soiree.
In Erwägung, dass das einzige Ziel einer revolutionären Organisation die Abschaffung der bestehenden Klassen auf einem Weg ist, der keine neue Teilung der Gesellschaft mit sich bringt, nennen wir jede Organisation revolutionär, die konsequent auf die internationale Verwirklichung der absoluten Macht der Arbeiterräte hinarbeitet, so wie sie durch die Erfahrung der proletarischen Revolutionen dieses Jahrhunderts skizziert worden ist. Eine solche Organisation bietet eine einheitliche Kritik der Welt, oder sie ist nichts. Unter einheitlicher Kritik verstehen wir eine Kritik, die sich sowohl gegen alle Verhältnisse in den geographischen Zonen richtet, in denen sich verschiedene Formen der sozio-ökonomischen getrennten Mächte eingerichtet haben, als auch global gegen alle Aspekte des gegenwärtigen Lebens. Eine solche Organisation erkennt Beginn und Ende ihres Programms in der totalen Entkolonialisierung des Alltagslebens; sie zielt also nicht ab auf die Selbstverwaltung der bestehenden Welt durch die Massen, sondern auf ihre ununterbrochene Umwandlung. Sie enthält die radikale Kritik der politischen Ökonomie sowie die Aufhebung der Ware und der Lohnarbeit. Eine solche Organisation lehnt jede Wiederherstellung der hierarchischen Verhältnisse der herrschenden Welt innerhalb ihrer selbst ab. Die einzige Grenzbedingung der Beteiligung an ihrer totalen Demokratie ist die Anerkennung und die Selbstaneignung der Kohärenz ihrer Kritik durch alle ihre Mitglieder: diese Kohärenz muss einerseits in der kritischen Theorie im engeren Sinne und andererseits im Zusammenhang zwischen dieser Theorie und der praktischen Aktivität bestehen. Sie kritisiert radikal jede Ideologie als eine von den Ideen getrennte Macht und als Ideen der getrennten Macht. Sie ist also zugleich die Negation jedes Fortlebens der Religion sowie des gegenwärtigen gesellschaftlichen Spektakels, welches von der Masseninformation bis zur Massenkultur jede Kommunikation zwischen den Menschen monopolisiert – und zwar über die einseitige und bloß passive Wahrnehmung der Bilder ihrer entfremdeten Tätigkeit. Sie löst jede 'revolutionäre Ideologie' auf, indem sie sie als die Signatur des Scheiterns des revolutionären Projekts aufdeckt, als das Privateigentum neuer Spezialisten der Macht und als den Betrug einer neuen Repräsentation, die sich über das proletarisierte wirkliche Leben erhebt. Da die Kategorie der Totalität für die moderne revolutionäre Organisation der letzte Maßstab ist, ist diese schlußendlich eine Kritik der Politik. Schon in ihrem Sieg muss sie es ausdrücklich auf ihr eigenes Ende als getrennte Organisation absehen.
Diese 1966 von der Situationistischen Internationale angenommene 'Minimale Definition der revolutionären Organisationen' gab ihr die Basis für ihr Vorgehen durch die Ereignisse des Mai/Juni 1968 in Frankreich. Beides mit dem sicheren Abstand eines halben Jahrhunderts grausam-gründlich zu überprüfen, hieße insbesondere jene zirkulierenden Bilder aufzusuchen und wo möglich stillzustellen, die unsere Vorstellungen von emanzipativer Veränderung präformieren.
siehe auch: https://www.facebook.com/Infoladen.ConneIsland Dienstag, 05.11.2019, Einlass: 19:00 Uhr
Weder links, noch rechts? - Faschismus als ideologische Synthese
Die Veranstaltung findet in der Buchhandlung el libro (Bornaische Str. 3d) statt.
Zur Faschismustheorie von Zeev Sternhell
Der israelische Faschismusforscher Zeev Sternhell hat mit seinen Studienneine weltweite Kontroverse ausgelöst, die bis heute anhält. Seine Untersuchungen zum Wesen des Faschismus, zu seiner Geschichte besonders in Frankreich und Italien sind vielfach übersetzt worden. Nur in Deutschland ist er weitgehend unbeachtet geblieben. Nunmehr liegt mit "Faschistische Ideologie" endlich eine Neuauflage einer seiner ersten Arbeiten vor. Volkmar Wölk (Grimma), Übersetzer des Bandes, stellt die Faschismustheorie Sternhells vor.
Sternhell ist der Ansicht, dass man das Wesen einer politischen Bewegung am deutlichsten in ihrer Entstehungsphase erkennen könne, wenn sie noch nicht zu Kompromissen gezwungen sei. Neue ideologische Phänomene seien stets das Resultat von ökonomischen, kulturellen und politischen Krisen.
Die faschistische Ideologie sei bereits vor der Gründung der Faschistischen Partei in Italien voll ausgebildet gewesen und habe ihren Ursprung als revolutionäre Bewegung in Frankreich gehabt. Den damaligen
Zeitgenossen erschien sie als weder links noch rechts, da sie sich sowohl von der alten Linken als auch von der alten Rechten deutlich unterschied. An ihrem Anfang stand die Zusammenarbeit der antidemokratischen "integralen Nationalisten" der Action francaise und führender Vertreter des revolutionären Syndikalismus, vor allem aus der Gewerkschaft CGT. Die Nationalisten entdeckten die soziale Frage für sich, die Syndikalisten die Nation.
Eine Veranstaltung des Infoladen im Conne Island.
Dienstag, 05.11.2019, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Wir wollen in nächster Zeit etwas Geschichte vermitteln, so in die Richtung „traurige Tage, Glorreiche Zeiten“ beim letzten Treffen sprachen wir über die neonazistischen Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP). Im November sprechen wir über getötete Linke, wie Conny.
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Was ist das OAT?
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie
und die kapitalistische Gesamtscheiße. Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
05.11. um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig).
Sonntag, 27.10.2019, Einlass: 16:00 Uhr
Conne Island Mitmach- und Fragetreffen
Freitag, 04.10.2019, Einlass: 14:00 Uhr
Antifaschistischer Jugendkongress 2019
Der Jugendkongress (Juko) findet im Jahr 2019 bereits zum 4. Mal statt. Seit 2016 können sich beim Juko interessierte Jugendliche aus Sachsen und anderen (Bundes)Ländern informieren und weiterbilden. In den vergangenen Jahren haben jeweils um die 300 Jugendliche aus ganz Deutschland den Kongress besucht. Das breite Workshop-Angebot reichte von Diskussionen zu Flucht, Migration und Asylrecht über Vorträge zu der (extremen) Rechten und Klimagerechtigkeit bis hin zu feministischen Seminaren. Mit vielfältigen Methoden trägt der Juko, vor allem im Bereich der Jugendbildung zur Stärkung der demokratischen Zivilgesellschaft bei.
04. - 06.10.2019 im AJZ Chemnitz
siehe auch: https://antifaschistischer-jugendkongress.org Dienstag, 01.10.2019, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Wir wollen in nächster Zeit etwas Geschichte vermitteln, so in dieRichtung "traurige Tage, Glorreiche Zeiten" und fangen bei diesemTreffen mit der neonazistischen Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei(FAP) an. Was war das für eine rechtsradikale Gruppe und welcheStrukturen gab es in Leipzig und gibt es Sachen, die bis heute relevantgeblieben sind?
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Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? KeinBock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegenRassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und inBrand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazismarschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. AmRande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis undRassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits vonunkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstandsichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werdendie verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repressionüberzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um denWiderstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus,sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobieund die kapitalistische Gesamtscheiße. Du willst endlich was dagegentun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zumOffenen Antifa Treffen (OAT).
01.10. um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island(Koburger Str. 3, 04277 Leipzig).
Dienstag, 10.09.2019, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße. Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
siehe auch: offenesantifatreffen.blogsport.eu Dienstag, 13.08.2019, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Wir werden über den möglichen rechten Aufmarsch am 14. August in Connewitz reden und noch einmal schauen was es Neues zum Rudolf Heß-Marsch am 17. August gibt. Vielleicht gibt es auch noch mehr zu rechten Aktivitäten in und um Sachsen zu bereden.
Was ist das OAT?
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße. Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
siehe auch: offenesantifatreffen.blogsport.eu Dienstag, 23.07.2019, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Das nächste Offene Antifa Treffen (OAT) ist am 23. Juli um 19 Uhr in der
1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277
Leipzig).
Wir werden über den Rudolf Heß-Marsch am 17. August in Berlin reden.
Erneut mobilisieren Neonazis bundes- und europaweit nach Berlin um dem
Hitlerstellvertreter Rudolf Heß zu gedenken und den deutschen Faschismus
zu verherrlichen. Mit der Wiederbelebung der Heß-Märsche droht erneut
ein neofaschistischer Großaufmarsch zum jährlichen
erinnerungspolitischen Ritual der NS-Szene zu werden. Dieses Vorhaben
müssen wir verhindern. Daher wird es in einem Vortrag um die vergangen
Aufmärsche in Berlin gehen.
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Was ist das OAT?
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße. Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
siehe auch: offenesantifatreffen.blogsport.eu Freitag, 21.06.2019, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Die Sächsische Schweiz braucht ein AZ!
Die Sächsische Schweiz ist seit der Wende geprägt von schließenden Kneipen und Jugendclubs. In den meisten Gemeinden wird um das Zustandekommen von echten Gemeinschaften jenseits der Familie gerungen und NPD und JN, aber auch die Hells Angels, besetzten die Lücken, die Stadt und Zivilgesellschaft hinterließen. Auf diese Weise hat sich in den letzten Jahrzehnten ein rechter Mainstream gefestigt, der durch eine breite Basis in Sportvereinen, Jugendtreffs, Feuerwehr, usw getragen wird. Dagegen führen Antifaschist_innen den alltäglichen Abwehrkampf gegen die Nazis in der Region. Wenn Antifaschist_innen öffentlich in Erscheinung treten, dann fast immer begleitet von Störaktionen der Nazis, mal begrüßen sie uns mit rechten Graffitis am Veranstaltungsort, mal steht eine Gruppe pöbelnder Nazis am Rand. Um an dieser Situation langfristig etwas zu ändern und Antifaschist_innen aus der Vereinzelung zu holen wollen wir ein selbstorganisiertes Kultur- und Veranstaltungszentrum aufbauen.
In diesem Vortrag reden wir, die Schwarz Roten Bergsteiger_innen, über unsere Strategien für Antifaschismus auf dem Land, unser Projekt für ein AZ und wo wir dabei noch Unterstützung brauchen.
Mehr Infos über uns als Gruppe und die Kampagne für ein AZ gibts auf srb.fau.org
siehe auch: srb.fau.org Dienstag, 18.06.2019, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Das nächste Offene Antifa Treffen (OAT) ist am 18. Juni um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig).
Wir werden über rechte Morde und Terror, hauptsächlich in Sachsen sprechen. Wir wollen schauen was unter „rechtem Terror“ zu verstehen ist, welche Strukturen gab und gibt es, was sind die Konsequenzen. Rechte und rassistische Gewalttaten werden immer wieder entpolitisiert und lediglich als Einzelfälle betrachtet und verharmlost. Wir wollen uns zusammen einen Überblick verschaffen.
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Was ist das OAT?
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße. Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
siehe auch: offenesantifatreffen.blogsport.eu Freitag, 07.06.2019, Einlass: 18:30 Uhr
Die schwärzeste Grauzone - Neofolk als antimoderne Rebellion
Hervorgegangen aus den als links und kritisch geltenden Musikgenres Punk und Industrial Music hat Neofolk einen festen Platz in der schwarzen Szene und gerät doch immer wieder in die Kritik. Die Debatten drehen sich um die Künstler_innen: Kontaktschuld, politische Interviewaussagen oder die Verwendung von Nazi-Symbolik. Diese Kritik erreicht jedoch oftmals weder ihre Adressat_innen in der schwarzen Szene, noch trifft sie den Gegenstand.
Im Vortrag soll die dem Neofolk eigene Modernekritik nah am Gegenstand und mit Hörbeispielen erarbeitet werden, um der Frage nachzugehen, ob Neofolk faschistische Musik ist. Dazu wird versucht, anhand der Texte und der klanglichen Gestalt herauszuarbeiten, wie verschiedene Formen der Modernekritik unterschieden werden können.
Anlässlich des diesjährigen WGTs soll der Vortrag einen Beitrag zur Grauzonen-Debatte innerhalb und außerhalb der schwarzen Szene liefern und richtet sich an alle Interessierten.
Peter Schulz forscht zu Kapitalismus, Subjektivierung und Kritischer Theorie. Zusammen mit Magdalena Gerwien veröffentlicht er in der kommenden siebten Ausgabe von ‚Kunst, Spektakel, Revolution‘ den Aufsatz „Under the black sun or among soft black stars – Schwärze und Dunkelheit im Neofolk", er ist Ko-Autor des Artikels „Ästhetik des Eigensinns – Goth zwischen bürgerlichem Befreiungsideal und Duldung der Barbarei“, erschienen 2016 im Cee Ieh Newsflyer 232.
Donnerstag, 06.06.2019, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
FuckUp Nights Leipzig Vol. 35
Mit der FuckUp Night Leipzig stellen wir eine Plattform zur Verfügung, bei der Unternehmer von ihren kleinen und großen Katastrophen berichten. Und ihre Erfahrungen mit der Leipziger Gründer- und Startupszene teilen.
Drei Unternehmergeschichten zum Lachen, Lernen und besser machen.
Ziele: die Angst vor’m Scheitern nehmen und den Mut geben, nach dem Fall wieder aufzustehen.
Tickets:
- Normaler VVK: 8,50€
- Abendkasse 10 €
FuckUp Night – was ist das?
Fehler, Sackgassen, Irrtümer – wir feiern das Scheitern. Warum? Weil man daraus lernen kann. Und zwar mehr als aus jeder Erfolgsgeschichte. Auf einer FuckUp Night sprechen mutige Macher öffentlich über Projekte, die gewaltig schief gelaufen sind. Und teilen ihre Erfahrung mit der Community. Die Veranstaltungsreihe ist angetreten, Scheitern gesellschaftlich, politisch und persönlich zu entstigmatisieren.
Dienstag, 04.06.2019, Einlass: 19:00 Uhr
Linke Politik unter rechtem Kurs: Das Beispiel Österreich
Rechts-nationalistische Einstellungen haben in ganz Europa an Boden gewonnen. In Deutschland ist dieser Trend spätestens mit dem Einzug der AfD in den Bundestag sichtbar geworden. Speziell im Osten konnte die Partei viele Stimmen für sich verbuchen. Mit dem Vormarsch der Rechtspopulisten schlugen aber auch die anderen Parteien konservativere Töne an, sprachen von den Gefahren einer offenen Gesellschaft und vom links-grünem Mainstream, von Heimat, gesundem Patriotismus und den berechtigten Sorgen der Bürger, die Woche für Woche ihre menschenverachtenden Parolen in Dresden herausschrien.
Entsprechend nervös blickt man nun auf die anstehenden Landtagswahlen in Sachsen: Wird sich der Rechtsschwenk fortsetzen? Vor allem linksalternative Vereine und Projekte, antifaschistische Initiativen und Kulturschaffende sorgen sich, dass die politische Agenda künftig noch stärker von reaktionären und anti-emanzipatorischen Forderungen dominiert werden könnte. Was das für sie bedeuten würde, zeichnet sich schon jetzt in Sachsen-Anhalt ab – wo eine Allianz aus AfD- und CDU-PolitikerInnen seit Monaten das Demokratie-Netzwerk Miteinander e.V. attackiert und eine Enquete-Kommission zur Untersuchung linker Strukturen eingesetzt hat.
Um zu verstehen, welche Konsequenzen eine solche Diskursverschiebung haben kann, lohnt ein Blick nach Österreich: Seit Oktober 2017 regiert hier das rechtskonservative Bündnis aus ÖVP und FPÖ. Innerhalb weniger Monate hat die Koalition mit dem Umbau des Landes begonnen. Sie kürzte Sozialleistungen und verschärfte die Asylpolitik, zog gegen kritische Medien und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu Felde, führte den 12-Stunden-Arbeitstag ein und weitete Überwachungstechniken aus. Vielen politischen Bildungsträgern und Vereinen wurden Mittel gestrichen. So etwa diversen Gewaltschutz-Projekten, feministischen Initiativen und Integrationsprogrammen.
Was bedeutet der neue rechte Tenor für linke AkteurInnen in Österreich? Wie sehr hat sich ihr Alltag gewandelt? Und welche Wege beschreiten sie, um trotz widriger Umstände ihre Arbeit fortzusetzen? Die Veranstaltung versucht diesen Fragen auf den Grund zu gehen und anhand der österreichischen Erfahrungen eigene Strategien zu entwickeln, wie sich unter einem rechten Kurs trotzdem noch emanzipatorische Politik betreiben lässt.
ReferentInnen:
Thomas Rammerstorfer, freier Journalist und Publizist
Vertreterin der Autonomen Antifa Wien
Donnerstag, 23.05.2019, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Über die Rückkehr des Proletariats.
Niklaas Machunsky spricht über die Ursachen und Folgen einer neuen Mythologie.
Als die Linke Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts vom Proletariat Abschied nahm, ging sie wohl davon aus, dass deshalb auch die Klassengesellschaft verschwunden sei. An Stelle der Marx’schen Kritik der Herrschaft trat die postmoderne Theorie, die von den sogenannten „großen Erzählungen“, von Kapital und Klassenspaltung also, nichts mehr hören wollte. Aber aus Gewohnheit oder um des moralischen Mehrwerts willen machte man sich nun zum Anwalt der Tiere oder gleich der Natur.
Es lässt sich nicht genau ausmachen, wer als erster das Proletariat wieder entdeckte, die bürgerliche Presse oder die Linke. Doch es soll wieder da sein und prompt verbreitet es Angst und Schrecken im Feuilleton, denn es soll verantwortlich für das Erstarken der rechten Parteien sein. Nichts sei mehr übrig von der internationalen Solidarität mit den Verdammten dieser Erde, das Proletariat sei heute chauvinistisch und verkommen. Mit Didier Eribon hat die Linke allerdings eine für sie passende Antwort gefunden, warum sich die Arbeiterklasse so unartig benimmt: weil sich nämlich die Linke und insbesondere deren Intellektuelle nicht um das Proletariat gekümmert hätten. Waren die linken Intellektuellen gerade noch ohnmächtig im Mittelbau der Universitäten gefangen, wittern sie nun Morgenluft als Spin-Doktoren des alten und neuen Subjekt-Objekts der Geschichte. Wie schon an der Rede von der Rückkehr kenntlich wird, wohnen wir einer Farce bei. Unter der Fuchtel dieser Spin-Doktoren wird die Geschichte nämlich zu einem Setzkasten, aus dem sie sich bedienen, wie es ihnen gerade passt.
In dem Vortrag wird es hingegen um die Geschichte der Klassengesellschaft selbst gehen und der Weg des Proletariats in die „klassenlose Klassengesellschaft“ nachgezeichnet werden. Insbesondere die Versuche des Instituts für Sozialforschung, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten und sie begrifflich zu erfassen, werden vorgestellt. Vor diesem Hintergrund wird dann erneut der Abschied vom Abschied vom Proletariat diskutiert.
Einlass 19:30, Beginn 20:00
Donnerstag, 16.05.2019, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Notwehr oder Rassismus? Warum der Rechtspopulismus heute so stark ist
Gespräch mit Silke van Dyk (Soziologin, Jena) und Philip Manow (Politologe, Bremen)
Der Rechtspopulismus hat sich als politische Kraft etabliert – auch in Deutschland. Die Zäsur für das politische System der Bundesrepublik ist offenkundig: Die Volksparteien verlieren an Zuspruch, rechts vom christlichen Konservatismus gibt es jetzt wählbare Alternativen. Noch sind die Machtaussichten der Rechten bescheiden, niemand will mit ihnen koalieren. Glaubt man einer jüngst veröffentlichten Studie der Bertelsmann-Stiftung, ist das rechte Wählerpotenzial sogar ausgeschöpft. Bei über 70 Prozent der wahlberechtigten Deutschen gelten sie als nicht-wählbar, keine andere politische Kraft stoße auf solch geballte Ablehnung.
Die Angst im Land ist trotzdem groß. Umso mehr als in Thüringen, Sachsen und Brandenburg in der zweiten Jahreshälfte Landtagswahlen auf dem Programm stehen. Zumindest zwischen Pleiße und Neiße könnten die Rechten zur stärksten politischen Kraft im Parlament werden. Viele Linke sehen damit bereits den Faschismus an die Tür klopfen. Fast alle sprechen von einer Rechtsverschiebung des politischen Diskurses. Was heute an rechtem Gedankengut in der Öffentlichkeit sagbar sei, wäre früher noch tabuisiert gewesen. Was das neue Sagbare genau sein soll und für welchen Zeitraum diese Behauptung gilt, wird meistens nicht klar. Das soll nicht heißen, dass Putin-Versteher, Antiamerikaner, Freunde des Volksentscheids, Verächter des liberalen Pluralismus und Kämpfer für ethnische Homogenität politisch unbedenklich wären. Ein Problem ist der Rechtspopulismus nicht zuletzt deshalb, weil er die Möglichkeit völkischer Radikalisierung in sich trägt.
Insofern wäre es gut zu wissen, was heute politisch erfolgreich gegen rechts vorgebracht werden kann. Dies ist schon deshalb schwierig zu beantworten, weil die Frage danach oft von historisch falschen Analogien und wohlmeinendem Alarmismus begleitet wird. Recht eigentlich bleibt jedoch unklar, woher der Erfolg der Rechten rührt. Bricht sich mit ihm ein lange Zeit in den westlichen Wohlfahrtsstaaten eingehegter Rassismus weißer Männer Bahn, die angesichts eines neoliberalen Strukturwandels ihre durch Einwanderung und Feminismus bedrohten Privilegien verteidigen? Oder reagiert die Klientel des Rechtspopulismus ziemlich rational auf die Herausforderungen, vor der ehemals national organisierte Sozialstaaten angesichts der Transformation in marktoffene Wettbewerbsstaaten stehen? Ist die rechte Offensive also ein Rückzugsgefecht der eigentlich besser Gestellten, das sich zudem gegen die Erfolge linker Identitätspolitik wendet? Oder muss linke Identitätspolitik als Begünstigungsfaktor einer immer feiner ausdifferenzierten subjektiven Konkurrenz im heutigen Kapitalismus problematisiert werden, lässt sich den Rechten also nur mit einer verallgemeinerungsfähigen sozialen Politik das Wasser abgraben?
Der Rote Salon im Conne Island lädt dazu ein, diese und andere Fragen mit Silke van Dyk, Professorin für Politische Soziologie am Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Philip Manow, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Bremen, zu diskutieren.
Gefördert von: Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen, Ver.di Bezirk Leipzig/Nordsachsen und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ sowie vom Freistaat Sachsen
siehe auch: https://roter-salon.conne-island.de Dienstag, 14.05.2019, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und
Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression
überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Dienstag, 23.04.2019, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Heimat - Eine Besichtigung des Grauens
Mit ihr wird für Zahnpasta und Banken geworben, der Trachtenhandel erzielt Umsatzrekorde und das provinzielle Kostüm enthemmt seine Träger/innen. Ein »Volks-Rock´n´Roller« füllt große Arenen mit jungem Publikum, die Bild-Zeitung ehrt sie mit einer kostenlosen Sonderausgabe, die Qualitätsmedien mit Features und Debatten-Serien. Zeitschriften, die das richtige Anlegen von Rosenbeeten lehren, sind der Renner auf dem Medienmarkt.
Grüne plakatieren ihr zur Ehre, Sozialdemokraten melden ältere Besitzansprüche an, und beneiden die Christdemokraten um die Idee mit dem Ministerium. Nazis verkünden, die Liebe zur ihr sei kein Verbrechen, und wer sie nicht liebe, sei aus ihr zu entfernen. Linke kontern knallhart: ihre Liebe zu Region und Gebietskörperschaft sei noch viel tiefer, echter und unverbrüchlicher.
Die staatlichen Programme zur Förderung solcher Gefühle sind satt budgetiert, und je trostloser das Kaff, desto hymnischer hat der Song zu sein, der seinen Liebreiz besingt. Der deutsche Pop folgt diesem Credo, unsubventioniert und in Privatinitiative. Hauptsache es wird gefühlt. Und das heißt immer: Allem zersetzenden Denken und kritischer Reflexion wird die Stirn geboten.
So fühlt man sich schonmal wie ein Baum, also tief verwurzelt und unumtopfbar, weil sonst Psyche und Identität Schaden erlitten. Manche schnuppern auch an Bratwürsten und behaupten, dann spürten sie Heimat. Vor allem rein und unbefleckt soll sie sein, von ihren Männern beschützt und verteidigt.
Im Namen von Idyll, Harmonie, Tradition, Brauchtum, Familie und weiterer Höllen wird gegen die Fremden und das Fremde zu Felde gezogen. Was man bereits ohne Meinungsforschung erkennen konnte, wurde mittlerweile auch empirisch belegt: Je mehr Heimatliebe, desto ausgeprägter die rassistische Gesinnung.
Unbeeindruckt davon, stets dem Konstruktiven verpflichtet, bastelt die Zivilgesellschaft an ,alternativen‘ Heimatbegriffen. Und wo noch ein Restwissen oder eine Ahnung vorhanden ist, über die Geschichte dieses rechten Kampfbegriffs, der oft nur ein anderes Wort für ,Blut und Boden‘ war, zitiert man das letzte Wort aus »Prinzip Hoffnung« des marxistischen Philosophen Ernst Bloch: »Heimat« – und verschafft sich so gutes Gewissen.
Das und vieles mehr – das Absurde und das Gefährliche – wird an diesem Abend auf Bühne und Leinwand besichtigt und vorgeführt, nachgespielt und kommentiert, analysiert und in die Tonne getreten. Stets parteiisch auf der Seite der historischen und zukünftigen Opfer der Heimat.
FRANK SPILKER (Die Sterne) trägt eine brauchtumsfremde Komposition bei – sein Song möge Heimatfeinde in Bewegung und Heimatfreunde zum Erstarren bringen.
Wer das für Nestbeschmutzung hält, versteht uns richtig.
Ein Anti-Heimatabend von und mit
Thomas Ebermann und Thorsten Mense
Künstlerische Mitarbeit:
Florian Thamer und Peter Bremmev
siehe auch: https://www.heimatfeindschaft.de/heimat-eine-besichtigung-des-grauens Dienstag, 16.04.2019, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Das nächste Offene Antifa Treffen (OAT) ist am 16. April um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig). Wir werden beim Treffen über den 1. Mai 2019 reden, also über die Demos der Rechten und den antifaschistischen Widerstand und über die Inhalte einer antifaschistische Demonstration Mitte Mai in Leipzig. Kommt vorbei.
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Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und
Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression
überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Dienstag, 12.03.2019, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und
Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression
überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Freitag, 08.03.2019, Einlass: 16:00 Uhr
Wochenendseminar zur Beckettisierung der Kulturindustrie
Die alten Fragen/ Die alten Antworten/
Wochenendseminar zur Beckettisierung der Kulturindustrie (8.3-10.3)
Absurdes Theater, clowneskes Spiel, die Nichtigkeit des Daseins auf der Bühne: viel wurde zum Werk Becketts geschrieben, viel mehr liegt brach - während einiges schon zu faulen beginnt. Faul nun sind die Zeiten oder die Stücke und Schriften angefault – oder beides. Fäulnis einer Gesellschaft, die sich selbst überlebt hat, die „nicht sterben kann“ und doch leblos scheint; die nur noch Solipsisten ohne ipse kennt; die Dada lebt – ohne Dadaisten zu kennen. Beckett ist der Mensch einzig, was aus ihm geworden: „Existenz bei Beckett: Existenzminimum.“ Ein Trümmerwesen, das noch im wieder aufgebauten Europa nicht die Leere abschütteln konnte, welche sich auf dem Grund der Aufklärung offenbarte.
Über 50 Jahre sind seit dem vergangen und die Kulturindustrie brachte neue Farbe ins alte Spiel. So konnten selbst die beckettschen Einöden (Tunnel, Kammer, Unterschlupf), noch zum Kassenschlager der Kulturindustrie werden. Gerhard Scheit verglich Becketts „Endspiel“ mit der Sitcom „King of Queens“, die Komik der „gelähmten Clowns“ im Mantel des Ehe-clinch´.
An der Volksbühne Berlin versucht man sich gleich ganz an der Musealisierung Becketts und schaffte eine „Situation“, nur um deren Bedeutung in eine graue Vorzeit zu katapultieren. Das sie von allen Seiten verrissen wurde, hat wohl weniger mit dem Idee, denn die dürfte anders forumuliert sehr wohl als „interessant“ und „sehr spannend“ durchgehen, sondern eher noch mit der miserablen Umsetzung und allgemeinen Inkompetenz.
Konnte die Kultur noch die „absolute Negativität“, welche Adorno den Werken Becketts zusprach, integrieren – gar die Unlust in Lust verwandeln? Und was wäre denn die „absolute Negativität“, „Wahrheit ohne Lüge“? Entlang dieser Fragen wollen wir uns an einem Wochenende einzelnen Schriften von Samuel Beckett nähern.
Den Kern der Auseinandersetzung bilden dabei drei Begriffe: Innerlichkeit, Zeit und Kritik. Innerlichkeit als vermeintliches Refugium gegen die Gesellschaft. Zeit als Negativ-erfahrung des Leidens an einer Epoche grenzenlosen Gegenwart ohne Zukunft und Vergangenheit. Kritik in Form der Möglichkeit ihrer selbst im Stande völliger Abschottung der Gesellschaft gegen sie. Hierzu werden wir u.a. „der Verweiser“, das „Endspiel“, „Krapps laste tape“ sowie Texte zu den Werken Becketts von Anders, Adorno, Ette und Passagen von Debord, Pohrt und anderen lesen und diskutieren.
Vorwissen ist nicht nötig, doch sollte man sich einige Zeit für die Vorbereitung der Texte nehmen, die in Form eines Readers gestellt werden und ca. 200S. umfassen. Die Teilnahme ist auf 16 Personen beschränkt und wird quotiert bemessen.
Schickt uns zur Teilnahme doch bitte bis zwei Wochen vor dem Seminar eine Mail an:
beckett.leipzig@gmail.com
siehe auch: https://www.facebook.com/Infoladen.ConneIsland Mittwoch, 20.02.2019, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und
Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression
überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Mittwoch, 30.01.2019, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Mütterimagines, Mückenstiche und die selbstverschuldete Unmündigkeit der Frau
Zum Zusammenhang von einseitiger Ideologiekritik und antifeministischer Regression
Ein Vortrag der Feministischen Intervention
Eine Befindlichkeit vorab: Die Welt geht unter und wir diskutieren den Frauenhass von Magnus Klaue und Thomas Maul. Aber da wir an der Notwendigkeit einer linken, feministischen Gesellschaftskritik festhalten und das Conne Island als zentralen Veranstaltungsort der Leipziger Linken nicht unkommentiert diesem offenen Antifeminismus überlassen wollen, diskutieren wir heute Abend über Magnus Klaue und Thomas Maul.
Innerhalb des letzten Jahres haben die beiden Bahamas-Autoren in ihren Artikeln und Vorträgen im Conne Island eindrucksvoll vorgeführt, wie weit die antifeministische Regression einiger antideutscher Theoretiker fortgeschritten ist: Kritik heißt bei ihnen mittlerweile, Feministinnen als »brutal verdummt« zu verunglimpfen. Kaum des Lesens und Schreibens mächtig und unabgelöst von ihren Müttern, seien sie so unwillens wie unfähig, »Männer, sei es sexuell oder gar intellektuell, zu befriedigen«. Dass Feministinnen sich und ihren antideutschen Kritikern diese Befriedigung versagen, beklagen ideologiekritische Pamphlete, die mit einer Analyse des kapitalistisch-patriarchalen Istzustands nicht viel zu tun haben.
Der Vortrag soll erhellen, wie sich – während Nazis, Islamisten und die Klimakatastrophe auf dem Vormarsch sind – die krisenhafte Verfasstheit des männlichen Subjekts auch in den autoritären Auswüchsen antideutscher Kritik zeigt. Wir fordern eine Ideologiekritik, die sich nicht für die Rundumschläge gekränkter Theoretikermännlichkeit eignet, sondern Ideologien in Beziehung zu den Verhältnissen setzt, die sie hervorbringen. Weder Islamkritik noch die Kritik am Queerfeminismus darf den Mäulern und Klauen antideutscher Antifeministen überlassen werden. Denn die haben immer noch nicht verstanden, dass das bürgerliche Subjekt, das sich wesentlich über kapitalistische Sphärentrennung und damit die Abspaltung von Weiblichkeit und Reproduktion konstituiert, nicht das Sehnsuchtsziel einer feministischen Gesellschaftskritik sein kann. Der Vortrag plädiert dafür, antideutschen Antifeministen zukünftig lieber den Felsenkeller oder das Haus Auensee als Vortragsort anzuempfehlen und sich einem materialistischen Feminismus als adäquater Gesellschaftsanalyse zu widmen.
Dienstag, 29.01.2019, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Wegen Krankheit fiel der Vortrag im Dezember aus und wird im Januar nachgeholt:
Louise Michel war Lehrerin, Tierschützerin, Anarchistin und wichtige Figur in der Pariser Commune, die während des Deutsch-Französischen Krieges 1871 eine sozialistische Alternative in Paris erschaffen wollte.
Sie kämpfte an der Seite mit ihren Genossen, war eine europaweit
gefragte Rednerin, versorgte Arme und Kranke und war ein Leben lang politisch aktiv. Der Vortrag soll spannende Aspekte ihrer Biografie im Spannungsfeld der Gesellschaft dieser Zeit beleuchten und Inspiration bieten, was wir heute vom Aktivismus der la Louve rouge, la Bonne Louise lernen können.
Was ist das Offene Antifa Treffen?
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und
Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression
überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Das nächste Offene Antifa Treffen (OAT) ist am 29.01.2019 um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig).
Samstag, 26.01.2019, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 18:30 Uhr
Die Umrisse der Weltcommune und ihre Kritik
Diskussionsveranstaltung mit den ›Freundinnen und Freunden der klassenlosen Gesellschaft‹ und Hannes Giessler Furlan
Die ›Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft‹ haben jüngst mit ihrem Text Umrisse der Weltcommune* eine »Verständigung über die Grundzüge der klassenlosen Gesellschaft« eingefordert bzw. einen »Streit darum, wie man die alte Welt hinter sich lassen kann«. Das Wesensmerkmal einer solchen Gesellschaft, soweit legen sich die Verfasser fest, wären die Vergesellschaftung der Produktionsmittel und die Auflösung des Staates in einem Geflecht von Räten.
Hannes Giessler Furlan hat etwa gleichzeitig sein Buch Verein freier Menschen?* veröffentlicht, in dem er zwar an der Einsicht festhält, dass es so, wie es ist, nicht bleiben darf, andererseits aber konstatiert, dass der Kommunismus nicht an äußeren Umständen, sondern an der eigenen Idee gescheitert ist und daher einstweilen im Stadium selbstkritischer Aufarbeitung verbleiben muss.
Beide Standpunkte sollen an dem Abend zur Diskussion gestellt werden, vor allem mit Blick auf folgende Fragen: Gibt es heute in der Realität überhaupt Tendenzen und Potentiale, die gen Weltcommune weisen? Wie wären Produktion und Verteilung zu organisieren, wird es eine Arbeitszeitrechnung und Lohn geben? Lässt sich eine globale Industriegesellschaft zugleich rätedemokratisch und planmäßig-rational gestalten? Und würden Industrie, Technik und Wissen, wie sie eine freiere Gesellschaft zunächst von der jetzigen erben würde, mehr nützen oder schaden?
siehe auch: https://kosmoprolet.org/de/umrisse-der-weltcommune, https://zuklampen.de/buecher/sachbuch/philosophie/bk/870-verein-freier-menschen.html Freitag, 25.01.2019, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Die islamischen Dachverbände
In Deutschland stellen einzelne islamische Dachverbände weiter den Anspruch für alle Muslim*innen im Land zu sprechen, wobei sie statistisch nur max. 20% dieser vertreten. Ob nun Ditib, der selbsternannte Zentralrat der Muslime oder der Islamrat, sie alle verkaufen sich in der Öffentlichkeit als demokratische Organisationen und haben doch, laut diverser Expert*innen und staatlicher Ämter, Verbindungen zu Organisationen wie der islamistischen AKP, der Millî Görüs-Bewegung, den Muslimbrüdern oder dem Spektrum der rechtsextremen Grauen Wölfe.
Wer oder was sind die Akteur*innen, die Bund und Ländern als Integrationspartner*innen gelten, und gleichzeitig in ihren Gemeinden ein Islamverständnis propagieren, das zentral politische Inhalte und Ziele vermittelt und immer wieder in Reibung mit den Menschenrechten kommt? Ein Blick hinter die Kulissen von drei der vier islamischen Dachverbände.
- ein Vortrag von Schmalle und die Welt
siehe auch: schmalleunddiewelt.blogsport.de Donnerstag, 24.01.2019, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR.
Spätestens seit dem Aufkommen der völkischen PEGIDA und der AfD ist erkennbar, dass politisches System und Gesellschaft der DDR aus dem Kontext des historischen Nationalsozialismus wie des gegenwärtigen Rechtsradikalismus genauso wenig herausgelöst werden können wie die alte und neue Bundesrepublik. Ein Klima ist entstanden, in dem bislang ignorierte oder verdrängte Konfliktlinien der deutschen Mehrheitsgesellschaft – wie der Umgang mit Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus – deutlich zutage treten. Einige Historiker_innen, Politiker_innen sowie Bürgerrechtler_innen instrumentalisieren die DDR-Aufarbeitung sogar für ihr rechtspopulistisches Engagement. Für viele mit der DDR-Aufarbeitung befasste Wissenschaftler_innen dagegen scheinen PEGIDA, AfD und andere Entwicklungen kein Thema zu sein.
Das Buch fasst wesentliche Ergebnisse der Tagung Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR vom Januar 2017 zusammen. Es versteht sich als ein Plädoyer für eine intensivere Hinwendung der Zeitgeschichtsforschung wie der politischen Bildung zur Untersuchung und Kritik der SED-Diktatur als einer von drei Nachfolgegesellschaften des Nationalsozialismus.
Im Gespräch mit Cornelia Siebeck werden die Herausgeber_innen Enrico Heitzer, Martin Jander, Anetta Kahane und Patrice Poutrus den Sammelband vorstellen. Herausgeber_innen und Autor_innen nehmen mit dem Buch eine Diskussion auf, die mit dem Band 3 der Schriftenreihe des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung eröffnet wurde. Er war 1995 von Werner Bergmann, Rainer Erb und Albert Lichtblau unter dem Titel Schwieriges Erbe: der Umgang mit Nationalsozialismus und Antisemitismus in Österreich, der DDR und der Bundesrepublik Deutschland veröffentlicht worden.
Enrico Heitzer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.
Martin Jander, Historiker, Dozent und Journalist, unterrichtet deutsche und europäische Geschichte an der Stanford University (Berlin), der New York University (Berlin) sowie im Programm FU-BEST.
Anetta Kahane ist Schriftstellerin und die Vorsitzende der 1998 von ihr gegründeten Amadeu Antonio Stiftung. 1991 gründete Kahane die RAA e.V. (Regionale Arbeitsstellen für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule) für die neuen Bundesländer.
Patrice G. Poutrus, Historiker und Dozent, hat zuletzt an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder die Professur für Vergleichende Kultur- und Sozialanthropologie spätmoderner Gesellschaften vertreten.
Cornelia Siebeck, Historikerin, forscht und publiziert zu geschichtskulturellen Fragen. Darüber hinaus betätigt sie sich in der historischen Bildungs- und Vermittlungsarbeit.
In Kooperation mit Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V.
Mittwoch, 23.01.2019, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Chinas neuer ,Imperialismus‘ und die Konfrontation mit den USA
Seit 2013 verfolgt die Kommunistische Partei Chinas ein Investitionsprogramm mit Infrastrukturprojekten entlang der globalen
Handelswege, die sog. Belt and Road Initiative (BRI), und nutzt in vielen beteiligten Ländern seine neue Wirtschaftsmacht zur Verfolgung eigener ökonomischer und geopolitischer Interessen. 2015 verkündete sie den Plan Made in China 2025, demzufolge das Land in den nächsten Jahren zur technologisch führenden Weltmacht werden will. Zudem hat China in
den letzten Jahren militärisch stark aufgerüstet und fordert so die Hegemonialmacht USA heraus. Wie hängt der globale Expansionskurs mit die vielen sozialen Kämpfen in China zusammen? Was bedeutet Chinas Vorgehen für die Entwicklung des kapitalistischen Weltsystems? Und wie soll eine globale Linke darauf reagieren?
Ralf Ruckus hat zum Thema einen Artikel in der WOZ veröffentlicht (
https://www.woz.ch/1834/china-im-weltsystem/pokerspiel-um-die-globale-vorherrschaft),gibt in Kürze die deutsche Fassung des Buches “Die andere Kulturrevolution” von Wu Yiching heraus
(
https://www.gongchao.org/de/die-andere-kulturrevolution) und arbeitet an dem Buchprojekt “Der kommunistische Weg zum Kapitalismus. Bruch und Permanenz in China seit 1949”.
Mittwoch, 16.01.2019, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Perle ausm Block?! Weibliche Ultras zwischen Anpassung und Rebellion
Vortrag und Diskussion mit Antje Grabenhorst
Was motiviert weibliche Ultras, Woche für Woche ihr letztes für den Verein zu geben, durch Stadien zu tingeln, sich die Seele aus dem Leib zu schreien? Vermutlich das gleiche, wie Männer auch - oder nicht? Auf jeden Fall haben sie mit ihrer Präsenz fast automatisch eine Sonderrolle und Minderheitenposition inne, wird es ihnen nicht selten schwer gemacht ein ganz normaler Teil der Ultrakultur zu sein. Aber sie sind da und gehören gegen alle Widerstände längst dazu.
Antje Grabenhorst ist Fußballfan, Mitveranstalterin von Fan.Tastic Females und engagiert bei F_In - Frauen im Fußball sowie Fußballfans gegen Homophobie.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung »Fan.Tastic Females – Football Her.Story«, die vom 14.-25. Januar in der Universität Leipzig zu sehen ist statt.
siehe auch: https://www.fan-tastic-females.org/index.php/de Dienstag, 18.12.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Louise Michel war Lehrerin, Tierschützerin, Anarchistin und wichtige Figur in der Pariser Commune, die während des Deutsch-Französischen Krieges 1871 eine sozialistische Alternative in Paris erschaffen wollte.
Sie kämpfte in Uniform an der Seite mit ihren Genossen, war eine europaweit gefragte Rednerin, versorgte Arme und Kranke und war ein Leben lang politisch aktiv. Der Vortrag soll spannende Aspekte ihrer Biografie im Spannungsfeld der Gesellschaft dieser Zeit beleuchten und Inspiration bieten, was wir heute vom Aktivismus der la Louve rouge, la Bonne Louise lernen können.
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und
Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression
überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie
und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Das nächste Offene Antifa Treffen (OAT) ist am 18.12.2018 um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig).
Dienstag, 11.12.2018, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
From Democracy to Freedom – der Unterschied zwischen Regierung und Selbstbestimmung
Einlass: 18:30Uhr, Beginn: 19 Uhr
From Democracy to Freedom – der Unterschied zwischen Regierung und Selbstbestimmung
Demokratie wollen alle. Es ist das politische Ideal schlechthin – über alle inhaltlichen Gräben hinweg. Mehr Demokratie ist eine Forderung, die stets von sich oppositionell wähnenden Gruppen eingefordert wird. Dabei ist die konkrete Vorstellung von mehr Demokratie sehr unterschiedlich. Wo einige nach direkter Demokratie streben um sich als „Volkswille“ zu inszenieren, sehen andere Konzepte eine Vielzahl an Föderationen ohne
Zentralstaat vor. Es benötigt also einmal mehr Maulswurfsarbeit, um sich dem Begriff zu nähern und Erkenntnis daraus zu ziehen.
Das anarchistische Netzwerk CrimethInc untersucht in seinem Buch den Unterschied zwischen Regierung und Selbstbestimmung. Hierzu wird Demokratie historisch beleuchtet und soziale Bewegungen der jüngeren Vergangenheit in mehreren Ländern reflektiert.
Im Rahmen eines Gesprächs mit Hanna Poddig möchten wir uns der Thematik widmen und laden herzlich zur gemeinsamen Diskussion ins Conne Island ein.
Freitag, 07.12.2018, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Boykott des Friedens - Zur Aktualität der Israel-Boykottkampagnen
Der im Juli 2005 erfolgte „Aufruf der palästinensischen Zivilgesellschaft zu Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen (BDS)“ gilt als zentraler Referenzpunkt für die derzeit wohl weltweit aktivste anti-israelische Kampagne. Die dort festgeschriebenen zentralen Forderungen bedrohen in ihrer Konsequenz die Existenz des jüdischen Staates. BDS wirbt für umfassende akademische, kulturelle und wirtschaftliche Boykotte, sowie für eine politische Isolation Israels. Im Zusammenhang mit BDS-Aktionen kommt es immer wieder auch zu antisemitischer Gewalt in Wort und Tat gegen politische Gegner*innen. Der Vortrag wird die Entstehung und Strategien der BDS Kampagne beleuchten und einen Überblick über die vermehrten BDS Aktivitäten im deutschsprachigen Raum geben. Schließlich soll der Frage nachgegangen werden, weshalb eine auf hetzerische Rhetorik und ‚moralische‘ Erpressung setzende Kampagne vor allem im linken politischen und zivilgesellschaftlichen Spektrum sowie insbesondere im Kulturbetrieb in Westeuropa auf Sympathien stößt – und was wir dagegen tun können.
Sebastian Mohr (Berlin) ist Politikwissenschaftler und Mitarbeiter des Internationalen Instituts für Bildung, Sozial- und Antisemitismusforschung (IIBSA). Er engagiert sich im Projekt Watch: Antisemitism in Europe.
Mittwoch, 05.12.2018, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 18:30 Uhr
Podiumsgespräch: Kultureller Boykott Israels? #shitisfucked!
In den vergangenen Jahren sahen sich auch Leipziger Konzert- und KlubveranstalterInnen vermehrt mit Debatten um antisemitische Positionierungen von KünslterInnen konfrontiert. Die meisten dieser Debatten drehten sich um KünstlerInnen, welche sich selbst als links sozialisiert verstehen und durch die Nähe oder direkte Unterstützung der Israel-Boykott-Kampagne BDS auffielen.
Wir - ein heterogener Zusammenschluss von Leipziger Konzert- und Klub-Venues - halten eine Debatte über den Umgang mit kulturellen Boykott-Aufrufen gegenüber Israels - wie sie BDS oder #djsforpalestine formulieren - für überfällig. Dabei beschäftigen uns Fragen ob es eine sinnvolle Strategie ist diese Boykott-Aufrufe mit Absagen und Auftrittsverboten zu beantworten? Oder ob es eine Verbindung zwischen den anti-israelischen Aufruf und den Anstieg antisemitischer Vorfälle in Deutschland gibt?
Wir freuen uns auf eine spanende Diskussion.
Auf dem Podium sprechen:
Christian Morin (Kurator Pop-Kultur Festival Berlin, Volksbühne Berlin)
Ambassadora Blanka (about blank Berlin)
Volker Beck (Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES) der Ruhr-Universität Bochum)
Moderiert von:
Tina Sanders (Politaktivistin und Politikwissenschaftlerin. Sie forscht zu Antisemitismus in der Linken und Frauenrechten im internationalen Kontext)
Gefördert durch: „Leipzig. Ort der Vielfalt.“
Donnerstag, 22.11.2018, Einlass: 19:00 Uhr
»Chemie Leipzig – Du bist der Schrecken aller Klassen«
Wer weiß schon wann und wo die berühmte Zaunfahne der Metastasen gemalt wurde? Wer ahnt noch, welche Dimension die Derbys zwischen dem FC Sachsen und dem Lokalrivalen aus Probstheida Anfang der 90er hatten? Waren Chemie Hools schon immer im Leipziger Süden unterwegs? Wie lief die Neugründung der BSG vor zehn Jahren ab und welche Rolle spielten dabei die Diablos? Was hat es mit dem berühmten »99er« im Leipziger Westen auf sich?
Chemie Leipzig-Chronist Jens Fuge hat zusammen mit seinen Co-Autoren in Teil 3 seiner Fan-Chronologie mit dem sehr prägnanten und vielversprechenden Namen »Du bist der Schrecken aller Klassen« die spannende Zeit zwischen 1989 und heute beleuchtet. Turbulente Wendejahre, Hooligans, Ausschreitungen, Insolvenzen, chaotische Ortsderbys, das Ende des FC Sachsen aber auch die Wiederauferstehung der BSG Chemie durch eine lebhafte und immer weiter prosperierende Ultraszene werden in zahlreichen Beiträgen, Interviews, Kommentaren und natürlich auf sehr vielen Fotos genau beleuchtet. Auf über 600 Seiten wird dabei in bisher nicht gekannter Offenheit und Ausführlichkeit ein Stück Fußballgeschichte verhandelt: selbstreferentiell und »angeberisch«, wie es sich gehört. Trotzdem nie unkritisch. Und immer auch vor dem Hintergrund, die eigenen Mikrogeschichte an gesellschaftliche Veränderungen, stadtpolitische Entwicklungen und jugendkulturelle Fortschreibungen und Brüche anzubinden.
Im Conne Island wird diese Geschichte von ihren ProtagonistInnen erzählt: voll mit Emotionen, Niederlagen, Größenwahn und grenzenloser Begeisterung. Voll mit absurden und einmaligen Stories, Analyseversuchen und einem Höchstmaß an Authentizität.
Dienstag, 20.11.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Vortrag: Neonazistrukturen in Leipzig
Leipzig scheint die einzige linksliberale Wohlfühloase im tiefbraunen Sachsen zu sein. Seit Jahren ein Magnet für junge linke Leute gleichermaßen, welche die Stadtkultur prägen. Doch der Schein trügt, verlässt man die linksgrünversifften Gründerzeitcarrées ist man oft schon einige Straßenzüge weiter im tiefsten Sachsen. Die Randgebiete der Stadt stehen dem Feeling in Wurzen, Grimma oder dem Erzgebirge hier in nichts nach.
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Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie
und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Das nächste Offene Antifa Treffen (OAT) ist am 20.11.2018 um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig).
siehe auch: offenesantifatreffen.blogsport.eu Freitag, 16.11.2018, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Unbequeme Opfer? „Berufsverbrecher“ und „Berufsverbrecherinnen“ als Häftlinge in NS-Konzentrationslagern
Vortrag von Dagmar Lieske und Sylvia Köchl
Zwischen 1933 und 1945 wurden mehrere Zehntausend Menschen – in erster Linie so genannte „Reichsdeutsche“ – von der Kriminalpolizei unter dem Titel „polizeiliche Vorbeugungshaft“ in Konzentrationslager eingewiesen, wo sie den „grünen Winkel“ der „Berufsverbrecher_innen“ tragen mussten. Als Opfergruppe werden sie trotz dieser hohen Zahl weitgehend ignoriert. Sie waren und sind bis heute in Deutschland und Österreich nicht nur von der materiellen Entschädigung quasi ausgeschlossen, sondern mit ihren Verfolgungsgeschichten auch kein Bestandteil der Erinnerungskulturen.
Dagmar Lieske und Sylvia Köchl gehören zu den ersten Forscher_innen, die sich intensiv mit „Berufsverbrechern“ und „Berufsverbrecherinnen“ auseinandergesetzt haben. Anhand von biografischen Beispielen aus den Konzentrationslagern Sachsenhausen (Männer) und Ravensbrück (Frauen) stellen sie die Verfolgungsstruktur durch die nationalsozialistische Kripo vor, weisen auf geschlechtsspezifische Unterschiede hin und gehen auf die Diffamierungen ein, denen Überlebende aus dieser Opfergruppe in Deutschland und Österreich nach der Befreiung ausgesetzt waren.
Dagmar Lieske ist Autorin des Buches „Unbequeme Opfer? ‚Berufsverbrecher‘ als Häftlinge im KZ Sachsenhausen“ (Metropol-Verlag 2016), in dem sie sowohl die Haftwege als auch die Situation von als „Berufsverbrechern“ Verfolgte in der Häftlingsgesellschaft gezeichnet hat. Sie lebt in Berlin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeitern in der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen sowie als Lehrbeauftragte an der FU Berlin.
Sylvia Köchl ist Autorin des Buches „‚Das Bedürfnis nach gerechter Sühne‘. Wege von ‚Berufsverbrecherinnen‘ in das Konzentrationslager Ravensbrück (Mandelbaum Verlag, Wien 2016), in dem es v.a. um die rekonstruierten Biografien von acht österreichischen „Berufsverbrecherinnen“ – Diebinnen und Abtreiberinnen – geht. Sie ist Aktivistin der Österreichischen Lagergemeinschaft Ravensbrück & FreundInnen und lebt in Wien.
siehe auch: https://www.zwangsarbeit-in-leipzig.de/zwangsarbeit-in-leipzig Mittwoch, 14.11.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Wolfgang Pohrt - Werke in 11 Bänden. Lesung mit Klaus Bittermann
Der Verleger und Autor Klaus Bittermann stellt das ambitionierte Projekt der Herausgabe der Werke von Wolfgang Pohrt vor.
Über 40 Jahre hat Wolfgang Pohrt viele wichtigen Debatten in der linken, linksliberalen, bürgerlichen und feuilletonistischen Öffentlichkeit mit seinen brillanten Kulturkritiken und Gesellschaftsanalysen beeinflusst, zugespitzt und dabei in der Regel alle gegen sich aufgebracht. Zeit also, die z.T. schon lange vergriffenen Bücher zusammen mit Unveröffentlichtem in einer Werksausgabe neu zugänglich zu machen. Das ist für den Verleger der
Edition Tiamat deshalb wichtig, weil kein anderer Autor mit seinen insgesamt zwölf Büchern den Verlag so geprägt und einen so großen Einfluss auf ihn ausgeübt hat. In der auf 11 Bände angelegten Werkausgabe kommen alle wichtigen Debatten der letzten 50 Jahre noch einmal zur Sprache. Durch sie wird daran erinnert, dass in Deutschland die Linke zwar versagt hat, aber dank Wolfgang Pohrt das Niveau der Kritik an ihr weit besser war, als sie es verdient hatte, dass ein realistisches Bild von ihr nur deshalb erhalten geblieben ist, weil
Pohrt sich ihrer Macken und Eigenarten angenommen und die Mythenbildung erschwert hat.
Mit seinen Arbeiten aus Mitte der achtziger Jahre hat Pohrt heftige Debatten ausgelöst, wie z.B. mit seinem Artikel »Der deutsch-jüdische Verbrüderungskitsch«, der in der taz eine Leserbriefflut ausgelöst
hat. Außerdem geht es u.a. um die Amnestie der RAF-Gefangenen, über die Wiederkehr des Begriffs Heimat, über die heute wieder aktuelle Debatte »Linke und Ausländerpolitik«, den Mythos des »anderen
Deutschlands« und um einige Nachwuchsspießer in der Literatur.
In den nun erschienenen Teilbänden 5.1. und 5.2. kommentiert Wolfgang Pohrt Themen, denen er sich zum letzten Mal als Kultur- und Ideologiekritiker nähert.
»Das ist, wie immer bei Wolfgang Pohrt, um ein paar Klassen besser als das, was man sonst lesen muß.« (Hans Magnus Enzensberger)
siehe auch: https://edition-tiamat.de/wolfgang-pohrt-werke-in-11-baenden, https://www.facebook.com/Infoladen.ConneIsland Donnerstag, 01.11.2018, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Die Ruinen von Hamburg - Die Linke nach G20.
Sie waren das linke Großereignis des Jahres. Seattle, Genua, Heiligendamm - Protest gegen den G20-Gipfel in Hamburg im Juli 2017 sollte an die Erfolge linker Mobilisierungen der Vergangeheit anschließen. Mehrere Zehntausend Menschen nahmen an den Protesten in Hamburg teil. Gelang es der Linken, in der Öffentlichkeit eigene Akzente zu setzen?
Aber auch die staatliche Reaktion auf die Proteste war enorm. Die Bilder von ausgebrannten Autos und den Krawallen im Schanzenviertel beherrschten die gesellschaftliche Debatte -- mit Auswirkungen auf die Bundestagswahlen zwei Monate später. Inzwischen werden Polizeigesetze verschärft. Polizisten mit Sturmgewehren auf Demonstrationen könnten zur Normalität werden. Eine Folge von Hamburg?
Die Jungle World diskutiert mit:
Andreas Blechschmidt (Anmelder der Demonstration „Für eine solidarische Welt und gegen den G20“ des Welcome-to-Hell-Bündnisses),
Gaston Kirsche (Autor Jungle World, Berichterstattung rund um den G20-Gipfel),
Ricarda Kutscha (Koordinatorin für das Bündnis „grenzenlose Solidarität statt G20“).
Die Moderation übernimmt Carl Melchers (Redaktion Jungle World).
Präsentiert von Jungle World.
Mittwoch, 24.10.2018, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Drohende Gefahr - Neue Polizeigesetze & autoritäre Zuspitzung
Am 25. Mai wurde ein neues „Polizeiaufgabengesetz“ in Bayern verabschiedet. Es enthält eine Fülle an neuen Befugnissen für die Polizei, wie Ausspähung, Überwachung des öffentlichen Raums und optische/akustische Mustererkennung per Algorithmus. Ähnliche Gesetzesentwürfe liegen für Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen (NRW) und Sachsen auf dem Tisch. Verbindendes Element bei allen Entwürfen ist der bloße Verdacht bzw. die „drohende Gefahr“ um mit einer Vielzahl an rechtlichen Mitteln die Kontrolle jedes Einzelnen zu intensivieren und unliebsames Handeln zu bestrafen - bis hin zum präventiven Freiheitsentzug.
Doch das Gesetz in Bayern wurde nicht ohne Protest verabschiedet. Mehrere zehntausend Menschen versammelten sich zu einer zentralen Demonstration in München und nahmen an einem Schüler*innenstreik teil. Auch in NRW demonstrierten rund zwanzigtausend Menschen gegen den Gesetzesentwurf, in Niedersachsen und Sachsen sind Proteste bereits angekündigt.
Wir wollen mit Michèle Winkler (Komitee für Grundrechte und Demokratie e.V., Sprecherin des Bündnis "Nein zum neuen Polizeigesetz in NRW") über die autoritären Maßnahmen diskutieren und inwiefern zielführender Protest dagegen organisiert werden kann. Ebenso soll es dabei um eine Einbettung in den gegenwärtigen Rechtsruck gehen. In einem zweiten Input wird Sophie Perthus auf die sächsischen Zustände konkreter eingehen und aufzeigen, wie die Polizei in den letzten Jahren zunehmend ihre angedachte Funktion erweitert hat und als politischer Akteur auftritt, um gesellschaftliche Prozesse zu beeinflussen.
Gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen
siehe auch: grundrechtekomitee.de, https://sachsen.rosalux.de Dienstag, 16.10.2018, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Zur Theorie des Riots - Anmerkungen zur Staatsfaschisierung
Wir leben in Zeiten der Aufstände. Und sie haben ihre materialistische Grundlage. So lautet eine der Kernaussagen von Riot.Strike.Riot: The New Era of Uprisings (2016) des us-amerikanischen Professors Joshua Clover. Die gesellschaftlichen Verhältnisse haben sich geändert, so dass gegenwärtige Kämpfe zumeist die Zirkulationssphäre des Kapitals betreffen und folglich andere Formen der Auseinandersetzung erfordern. Der Streik hat in seinem oftmals geregelten Ablauf die einstmalige Schärfe verloren. So ist es nicht verwunderlich, wenn es zuletzt häufiger zu Blockaden der Verkehrsströme oder der Logistikzentren kam. Um all dies zu begreifen, bedarf es daher einer dezidiert materialistischen Theoretisierung des Aufstands (Clover).
So sehr sich die Formen der Auseinandersetzung verändern, so sehr verändert sich auch staatliches Vorgehen darauf. Kontrolle, Normierung und Repression sind die Folge immer neuer Gesetze, wie es aktuell im Verfolgungseifer der G20-Repression oder den Polizeigesetzen zu sehen ist. Als Staat des Kapitals ist dieser notwendig von einer möglichst reibungslosen Entwicklung abhängig und übersetzt den objektiven Zwangscharakter der Reproduktion in seine politische Form (Szepanski).
In einem ersten Input wird Richard Bachmann auf zentrale Thesen von Joshua Clover eingehen. Im zweiten Teil wird sich dann Achim Szepanski einiger Anmerkungen zur strukturellen Staatsfaschisierung widmen.
Dienstag, 09.10.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)
Mittwoch, 03.10.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Netzwerktreffen - Feat. Fem
Das nächste Netzwerktreffen steht an, diesmal im Conne Island Café!
Hier könnt ihr euch in entspannter Runde kennenlernen, Musik zeigen und diskutieren.
Wir haben für euch ein buntes Programm aus Speeddating, DJ Sets und YouTube-Party zusammengestellt.
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Featuring Feminism (Feat. Fem) versteht sich als Plattform und Netzwerk für Diskussion und Austausch zu Feminismus in Club, Kultur und Kunst
Dienstag, 02.10.2018, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Grenzarbeit - Zur Verteidigung einer antideutschen Linken gegen die Querfront, mit Felix Riedel
Der Absturz des antideutschen Theorieorgans "Bahamas" war eher ein Sinkflug. Über Jahre hinweg sickerte ein spezifischer Jargon ein, bis
sich eine Reihe von Autoren schließlich in Wort und Inhalt der AfD annäherten und öffneten. Die Aufnahme von Flüchtlingen 2015 wird mit dem
Angriffskrieg Deutschlands verglichen, die AfD für ihre vermeintlich israelsolidarische Positionierung gelobt, Putin und Assad verteidigt, autoritäre Lösungen als adäquate Reaktion auf überdramatisierte Krisen gepredigt. Über 15 Jahre hinweg lassen sich strukturelle Ursachen dieses Absturzes vorahnen: Eine konservative Fehlinterpretation der Freudianischen Psychoanalyse, eine teleologische Entwicklungsideologie
eines undialektisch gelesenen Marx, eine gescheiterte Begriffsbildung zum Rassismusproblem, Mythen und Unklarheiten zu komplexen Konflikten
wie den Jugoslawienkriegen. Kein einzelner Faktor erklärt das Überlaufen von Teilen der Antideutschen zu Habitus und Positionen der AfD und
insgesamt hat man sich vermutlich von der eigenen Ohnmacht dumm machen lassen. Was aber sind Perspektiven einer der Aufklärung verpflichteten antideutschen Linken? Wie lässt sich der Niedergang der "Bahamas" verarbeiten, wie lässt sich das Phänomen eindämmen, wie die
Israelsolidarität gegen rechts verteidigen? Wie können wir umgehen mit Querfront-Ideologemen in Online-Szenen? Eine Einladung zur offenen Diskussion.
Dienstag, 11.09.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Bei diesem Treffen wird es um den AfD-Aufmarsch am 22. September in Rostock gehen. Bereits fünfmal ist die AfD in Rostock in diesem Jahr aufmarschiert. Im März und April startete sie ihre Serie im Stadtteil Evershagen. Im Mai und Juni zog sie dann durch das Viertel Lütten Klein und Anfang August hielt sie eine Kundgebung im Ostseebad Warnemünde ab. Nun hat sich der rassistische Mob das nächste Ziel ausgewählt und will durch die Innenstadt laufen. Diesmal ist unter anderem Bernd Höcke als Redner angekündigt.
Die Strategie, die hinter der braun-blauen Wanderlust steckt, ist einfach zu durchschauen. Man will es dem Dresdner Pegida-Vorbild gleichtun und durch Aktivität auf der Straße das gesellschaftliche Klima beeinflussen, um regional zu einer relevanten Bewegung heran zu wachsen. Wir wollen beim Treffen über die Situation in Rostock informieren.
Was ist das "Offene Antifa Treffen" in Leipzig:
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Das nächste Offene Antifa Treffen (OAT) ist am 11. September um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig).
siehe auch: offenesantifatreffen.blogsport.eu Dienstag, 21.08.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie
und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Das nächste Offene Antifa Treffen (OAT) ist am 21. August um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig).
Freitag, 27.07.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Im Gespräch mit sit'n'skate - Destroying Stereotypes
sit’n’skate, das sind Lisa Schmidt und David Lebuser. Sie haben mit Freundin und Fotografin Anna Spindelndreier das Projekt sit'n'skate ins Leben gerufen, um mit coolen Aktionen, stylischen Bildern und coolem Lifestyle die Sicht auf Menschen mit Behinderung zu verbessern. Sie wollen Stereotypen zerstören und sie gegen positive Bilder tauschen.
Im Gespräch mit sit’n’skate wollen Lisa Schmidt und David Lebuser ein wenig über ihr Leben erzählen und Erfahrungen weitergeben. Außerdem wollen sie allen Teilnehmer*innen, ob mit oder ohne Einschränkung, Rede und Antwort stehen. Im Conne Island dürft ihr den beiden eure Fragen stellen und sie erzählen gern alles über Umgang mit behinderten Menschen, verschiedenen Behinderungen, Stereotype und vieles mehr.
Mehr Infos zu sit’n’skate findet ihr hier: www.sitnskate.de
Das Projekt wird gefördert durch das Referent für Inklusion des Student_innenRates der Universität Leipzig.
Der Eintritt ist frei.
Dienstag, 17.07.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Das nächste Offene Antifa Treffen (OAT) ist am 17. Juli um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig). Wir beschäftigen uns inhaltlich mit dem Rudolf Heß-Marsch am 18. August in Berlin.
Zum OAT
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Antisemitismus, Sexismus, Homophobie
und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
siehe auch: offenesantifatreffen.blogsport.eu Dienstag, 26.06.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Identitätskrise – Eine Vortragsreihe von HARP- Teil 2
Identitätskrise
Drei kritische Interventionen
Der Begriff der „Identität“ ist selbst identitär aufgeladen. Gilt er den einen als Gegenbegriff zu moderner Dekadenz und Sittenverfall, gilt er den anderen als Teufelszeug, das es rundherum abzulehnen gälte. Die einen sehen das Abendland in einer Identitätskrise versinken, die anderen erblicken in ihr die Chance eines postidentitären Aufbruchs. Auch von linker Seite wird das Konzept einer „Identitätspolitik“ von manchen als Werkzeug postmodernen Widerstands betrachtet, von anderen als Annäherung an rechte Identitätsverklärung kritisiert.
In drei Vorträgen will sich diese Reihe kritisch mit dem Konzept der „Identität“ vor dem Hintergrund des Erstarkens identitärer Bewegungen in der Region Leipzig und weltweit auseinandersetzen. Die gewählten Perspektiven sind dabei so vielfältig wie das Thema selbst. Am 21. 6. möchten Paul Stephan und Benjamin Kaiser jeweils eine Kritik am diesem Konzept mit dem Versuch verknüpfen, ein Gegenmodell dazu vorzuschlagen. Paul Stephan möchte in seinem Vortrag zu diesem Zweck den Begriff der Authentizität ins Spiel bringen und Thesen für eine anti-identitäre Bewegung zur Diskussion stellen. Benjamin Kaiser plädiert in seinem Vortrag mit Emmanuel Levinas für eine „Kleine Identität“ als Gegenmodell zu der „großen“ der Identitären Bewegung. Am 26. 6. nimmt Christian Niemeyer die Identitätskrise Friedrich Nietzsches nach der Wagnerära resp. den „Fall Nietzsche(s)“ zum Aufhänger für seine Antwort auf die Frage, warum da einer nicht wurde, wer er ist: Nietzsche.
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Christian Niemeyer:
Der Fall Nietzsche(s), oder: Warum da jemand nicht wurde, wer er ist: Nietzsche
Identität ist das – in psychotischen Episoden schwindende – Wissen darum, wer man ist und was man will. Das Erstere stellt sich in der Regel im Alter von vier oder fünf Jahren ein. Ich – wer über Identität reden will, darf mit Vokabeln wie dieser beginnen – jedenfalls kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich eines Tages, in etwa in diesem Alter, auf einmal staunend des Umstandes gewahr wurde, dass ich Ich war – und nicht irgendjemand anderes. Ich kann mich allerdings gleichfalls noch gut daran erinnern – ich muss zwölf oder dreizehn gewesen sein –, wie und unter welchen Umständen ich im Begriff stand, mir oder dem, was mir über mich gesichert schien, untreu zu werden: Das Telefon hatte geklingelt – und ich sollte dem Anrufer wahrheitswidrig und insoweit zu meiner stillen Empörung versichern, mein Vater, der offenbar Anlass hatte, den Anruf eines sich beschwerenden Kunden zu erwarten, sei noch nicht zu Hause. Gewiss, später, im gleichsam gesellschaftsfähigen Alter, erledigt man derartige Verleugnungsleistungen routiniert – wie beispielsweise der neunundzwanzigjährige Nietzsche in seinem Schlüsseltext Über Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne (1873) ausführlich und zugleich letztlich laut klagend erläuterte – klagend, weil ihm auf dem Höhepunkt seiner Wagner-Idolatrie keineswegs entgangen war, dass für ihn, den Erwachsenen, die Welt des Kindes, die Welt des Spiels und der Unschuld des Werdens und der Nicht-Verstellung, endgültig verloren schien zugunsten des verachtenswerten Agierens auf einem unwirtlichen Planeten voller Lüge und Trug, auf den man sich im eigenen Interesse voller Vorsicht und Klugheit zu bewegen hat, alle Zeit bereit, sich selbst zu verleugnen. Verzweifelt sann Nietzsche ab da an nach einem Ausweg, um seinem eigenen Vorsatz aus Schopenhauer als Erzieher (1874) wieder Geltung zu verschaffen: „[S]ei du selbst! Das bist du alles nicht, was du jetzt thust, meinst, begehrst.“ (I: 338) Wie man weiß oder zumindest als Nietzscheforscher wissen sollte: Nietzsche fand diesen Ausweg nicht, musste über sich selbst das Unheil sich vollziehen sehen in Gestalt des schrecklichen Bannrufs aus Morgenröthe (1881): „[D]u wirst gethan! In jedem Augenblick!“ (III: 115)
Damit ist, in etwa, der Auftrag benannt, den der Vortrag Folge zu leisten versucht: Ist – so könnte man vielleicht auch fragen – Identität und damit Nicht-Entfremdung ein unrettbar verlorenes Projekt aus fernen Tagen der Kindheit, als man Vokabeln wie ‚Wahrheit‘, ‚Offenheit‘, ‚Gerechtigkeit‘, ‚Fairness‘ und ‚Mut‘ noch wie Heiligtümern huldigte? Oder gibt es noch Hoffnung – Hoffnung auf moralisches Agieren auch von Erwachsenen, Hoffnung auch, sich selbst am Ende unter dem Müllhaufen der eigenen Erfahrungen als ein Wesen herauszerren zu können, dass auch wirklich wollte, was in der Folge geschah? Fragen wie diese möchte ich anhand eines Falles diskutieren: dem Fall Nietzsche(s) – wobei der Klammerausdruck schon andeuten soll, dass es auch um den Fall Nietzsches im Sinne eines Krankheitsfalls zu tun ist, unter Einschluss des höchsten wohl vorstellbaren Verlustes von Identität, sich zur Anzeige bringend in dem den Bereich der Psychose streifenden Gefühl, dass man getan wird und in Zukunft immer stärker getan werden wird.
siehe auch: harp.tf/2018/10/05/identitaetskrise-eine-vortragsreihe-in-leipzig-am-21-26-6-2018 Donnerstag, 21.06.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Identitätskrise – Eine Vortragsreihe von HARP- Teil 1
Identitätskrise
Drei kritische Interventionen
Der Begriff der „Identität“ ist selbst identitär aufgeladen. Gilt er den einen als Gegenbegriff zu moderner Dekadenz und Sittenverfall, gilt er den anderen als Teufelszeug, das es rundherum abzulehnen gälte. Die einen sehen das Abendland in einer Identitätskrise versinken, die anderen erblicken in ihr die Chance eines postidentitären Aufbruchs. Auch von linker Seite wird das Konzept einer „Identitätspolitik“ von manchen als Werkzeug postmodernen Widerstands betrachtet, von anderen als Annäherung an rechte Identitätsverklärung kritisiert.
In drei Vorträgen will sich diese Reihe kritisch mit dem Konzept der „Identität“ vor dem Hintergrund des Erstarkens identitärer Bewegungen in der Region Leipzig und weltweit auseinandersetzen. Die gewählten Perspektiven sind dabei so vielfältig wie das Thema selbst. Am 21. 6. möchten Paul Stephan und Benjamin Kaiser jeweils eine Kritik am diesem Konzept mit dem Versuch verknüpfen, ein Gegenmodell dazu vorzuschlagen. Paul Stephan möchte in seinem Vortrag zu diesem Zweck den Begriff der Authentizität ins Spiel bringen und Thesen für eine anti-identitäre Bewegung zur Diskussion stellen. Benjamin Kaiser plädiert in seinem Vortrag mit Emmanuel Levinas für eine „Kleine Identität“ als Gegenmodell zu der „großen“ der Identitären Bewegung. Am 26. 6. nimmt Christian Niemeyer die Identitätskrise Friedrich Nietzsches nach der Wagnerära resp. den „Fall Nietzsche(s)“ zum Aufhänger für seine Antwort auf die Frage, warum da einer nicht wurde, wer er ist: Nietzsche.
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Paul Stephan:
Authentizität statt Identität
Thesen für eine anti-identitäre Bewegung
„Identität“ ist eine Schlüsselkategorie im Denken der Neusten Rechten. CSU, AfD und „Identitäre Bewegung“ eint, dass sie ihnen als Wert an sich gilt, den es um jeden Preis zu verteidigen gälte. Aber auch auf der linken Seite geht man vielfach davon aus, dass es irgendwie wichtig sei, identitäre Kollektive zu schaffen, um den Herrschenden im Kampf etwas entgegenzuhalten (die Identität der Schwulen, der Schwarzen, der Queeren, der Arbeiter …). Diese Identitäten werden stets von einem festen Panzer der Emotionalisierung flankiert. Dabei handelt es sich wesentlich um negative Emotionen wie Arroganz, Angst, Wut, Kränkung bis hin zum blanken Hass, die durch Abgrenzung und Abwertung das eigene Selbst sichern, das sonst zu diffundieren droht. Hinter der Trutzmauer trotziger Distinktion kann eine solche Identität bestenfalls zur Errichtung abgeschotteter safe spaces führen – in denen sich eine ursprüngliche kindliche Offenheit jedoch nur in einer defizitären, weil von der Außenwelt eben abgelösten, Form bewahren kann.
Auf der anderen Seite ist ein diffuses entleertes Selbst zu beobachten, das zu keinerlei Abgrenzung mehr fähig ist und tatsächlich handlungs- und denkunfähig wird. Seine Grundhaltung ist die Resignation, seine Ideologie – sofern es diese überhaupt noch in der Lage ist zu artikulieren – der Nihilismus. Willkommene Manövriermasse autoritärer Politiken. Leider wird dieser Typus auch von Seiten linker Theoriebildung oft als Gegenmodell zum „Wutbürger“ geradezu heraufbeschworen.
Wie ließe sich demgegenüber auf individueller wie kollektiver Ebene eine Subjektivität denken, die weder in wütender Kränkung verharrt noch jede Eigenheit aufgibt? Hier wäre der von pro-nihilistischer Seite her in Verruf geratene Begriff der Authentizität ins Spiel zu bringen, der genau eine geöffnete Identität beschreibt, die sich primär bejahend und nicht verneinend definiert. Eine solche Identität zeigt sich etwa auf kollektiver Ebene in Verhältnissen der Liebe und Freundschaft, sie basiert auf positiven Emotionen wie Mut, Stolz und Mitgefühl.
Gefühle können nicht verordnet werden und totalitär wäre erst recht eine staatliche oder parastaatliche Psychopolitik. Wenn negative Emotionen zudem einfach nur unterdrückt werden, steigern sie sich erst recht ins Wahnhafte. Doch die Gesellschaft kann und sollte darauf hinarbeiten, seelische Verletzungen zu minimieren und positive Emotionen zu fördern, um den Aufstieg der identitären Bewegungen bereits im Ansatz zu bekämpfen. Es gibt nur einen Weg, die Hydra zu bezwingen …
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Benjamin Kaiser:
Für eine Kleine Identität
Philosophisch-ethische Gegendarstellung gegen die großen Identitäten der identitären Bewegung
Die Identität, der sich die identitäre Bewegung verschrieben hat, krankt an ihrer eigenen Größe: So definieren sie Identität als eine ethnokulturelle, die sich wiederum als ein Stufenmodell von regionaler, nationaler und zivilisatorischer Identität manifestiere. Der einzelne Mensch ist letztlich nur Träger der Summe all dieser identitätsstiftender kollektiver Identitäten und steht am Ende dieser Deduktion.
Anhand der Alteritätsethik von Emmanuel Levinas soll hier hingegen ein Plädoyer für eine Kleine Identität gegeben werden. Identität gibt es für Levinas nur vor allen historischen, kulturellen und ethnischen Zuschreibungen, sie ist der aus sich selbst heraus gelebte Egoismus des Einzelnen in seiner jeweiligen leiblichen Zentriertheit, dasjenige, wo das Selbe mit sich selbst identisch ist. Identität muss sich nicht erst bilden, man hat sie. Erst durch den Standpunkt der Kleinen Identität wird eine Ethik möglich, in dem die Anderen nicht „in die Wahrnehmung eines ‚Wir‘ eingeschlossen“ (Website der iB) werden müssen. Ganz im Gegenteil, die Anderen bekommen dasselbe Recht zugesprochen wie das Selbe: eine Identität zu haben, die niemand an ihrer statt zu leben, und erst recht nicht zu beanspruchen vermag.
siehe auch: harp.tf/2018/10/05/identitaetskrise-eine-vortragsreihe-in-leipzig-am-21-26-6-2018 Mittwoch, 20.06.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)
siehe auch: offenesantifatreffen.blogsport.eu Montag, 11.06.2018, Einlass: 19:00 Uhr
»Vereinte Nationen gegen Israel« Wie die UNO den jüdischen Staat delegitimiert.
Buchvorstellung von Florian Markl & Alex Feuerherdt
Kein anderes Land steht bei den Vereinten Nationen derart am Pranger wie Israel. Die Unesco und der UN-Menschenrechtsrat beispielsweise haben den jüdischen Staat in ihren Resolutionen häufiger verurteilt als alle anderen Länder dieser Welt zusammen. Auch die Generalversammlung der Uno beschäftigt sich in ihren Diskussionen weitaus öfter mit der einzigen Demokratie im Nahen Osten als etwa mit Syrien, Nordkorea oder dem Iran. Die UN-Frauenrechtskommission hat Israel unlängst als einziges Land für die Verletzung von Frauenrechten kritisiert, für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schädigt weltweit niemand die Gesundheit von Menschen und die Umwelt so stark wie der jüdische Staat. Und das sind nur einige wenige Beispiele von vielen. Ein Beschluss wie der UN-Teilungsplan von 1947, der die Grundlage für die Proklamation des Staates Israel bildete, wäre heute schlicht undenkbar.
Wie kommt es, dass sich der jüdische Staat derart im Visier der Vereinten Nationen und ihrer Untereinrichtungen befindet? Liegt das tatsächlich an Israel selbst – oder gibt es dafür womöglich ganz andere Gründe? Wie ist die Uno heute überhaupt aufgestellt, und worin unterscheidet sie sich von früheren Jahren? Welches Verständnis von den Menschenrechten herrscht bei ihren Mitgliedern vor?
Die Autoren:
Alex Feuerherdt ist freier Publizist und lebt in Köln. Er schreibt für verschiedene Print- und Online-Medien zu den Themen Israel, Nahost, Antisemitismus und Fußball, unter anderem für die Jüdische Allgemeine, n-tv.de, die Jungle World und Mena Watch in Wien. Außerdem ist er Betreiber des Blogs Lizas Welt.
Florian Markl ist Politikwissenschaftler und wissenschaftlicher Leiter von Mena Watch, einem unabhängigen Nahost-Thinktank in Wien. Publikationen u.a. zu den Themen Antisemitismus, Terrorismus und dem Nahen Osten.
siehe auch: gegen-antizionismus.de Freitag, 08.06.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Vergessene Flüchtlinge. Die Vertreibung der Juden aus den arabischen Staaten nach 1948
Vortrag von Ralf Balke
Während seit 70 Jahren das Thema >Palästinensische Flüchtlinge< die Diskussionen über den Nahostkonflikt dominiert, ist eine zweite Gruppe von Menschen, die in diesen Jahren ihre Heimat verlassen musste, wenig präsent. Auch 850.000 Juden aus den arabischen Staaten wurden nach 1948 zu Flüchtlingen. Im Unterschied zu den Palästinensern war ihr unfreiwilliger Exodus jedoch total. In den ersten beiden Jahrzehnten nach der Gründung des Staates Israel verschwanden zwischen Marokko und dem Irak fast alle jüdischen Gemeinden. Dieser Prozeß war begleitet von Entrechtung und Enteignung. Und während die internationale Gemeinschaft seit 1950 viele Milliarden ausgab, um die Lebenssituation der Palästinenser zu verbessern, erhielten die jüdischen Flüchtlinge nie eine Unterstützung. Vor dem Hintergrund der politischen Veränderungen der vergangenen Jahre in der arabischen Welt werden nun zunehmend Stimmen laut, die eine Restitution sowie eine Anerkennung ihres Schicksals einfordern.
Dr. Ralf Balke,
Historiker, Buchautor, Researcher und Journalist unter anderem für Jüdische Allgemeine und Jungle World, Dissertationsthema: Die Landesgruppe der NSDAP in Palästina, lebt in Berlin und Tel Aviv
siehe auch: gegen-antizionismus.de Donnerstag, 31.05.2018, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Abschied ohne Tränen - Warum sich die Linke angesichts der Krise des Westens so ungerührt zeigt
Präsentiert vom Roten Salon im Conne Island
Gespräch mit Andrei S. Markovits (Politologe, Ann Arbor/Michigan)
Die Anzeichen für eine innere Krise des Westens häufen sich: der Aufstieg des sogenannten Rechtspopulismus, Salafismus als Jugendkultur, Ethnonationalismus, Friktionen in Institutionen wie EU und NATO, um nur einige zu nennen. Zugleich wird der Westen von außen, von autoritären Mächten wie China, Russland und der Türkei, herausgefordert. Ein Großteil der Linken zeigt sich darüber allerdings nicht betrübt. Zwar wird allenthalben vor nationalistischen Entwicklungen, mit Blick auf Trump und die AfD gar einer drohenden faschistischen Machtübernahme, gewarnt. Doch die manische Feststellung von Fehlentwicklungen der Demokratie lässt unweigerlich die Grenzen zwischen dem vermeintlich »autoritärem Etatismus« im Westen und den tatsächlich autoritären Regimen der Chameneis, Erdogans, Putins und Xi Jinpings verschwimmen. Der Effekt solcher Vereinfachung ist klar: Ein positiver Bezug auf den Westen scheint unmöglich, vielmehr wird er als Synonym für imperialistische Ausbeutung und kulturelle Vorherrschaft bekämpft.
Die Weigerung, westliche Errungenschaften als Zivilisationsmodell zu akzeptieren, hinter das linke Utopie und Praxis nicht zurückfallen darf, stammt aus dem Kalten Krieg. Die Solidarität mit antikolonialen Befreiungsbewegungen als Ersatz für enttäuschte revolutionäre Hoffnungen in den kapitalistischen Metropolen machte den Westen und insbesondere seine Führungsmacht, die Vereinigten Staaten von Amerika, zum Feindbild. Die Linke hielt daran auch nach dem Ende des Systemkonflikts fest – ungeachtet geopolitischer Transformationen und der antiwestlichen Offensive konservativer Intellektueller sowie wiederkehrender Bemühungen der deutschen Politik, sich aus dem engen transatlantischen Bündnis zu lösen.
Im Gespräch mit dem amerikanischen Politologen Andrei S. Markovits möchte der Rote Salon das Verhältnis der Linken zum Westen in seiner historischen Entwicklung und gegenwärtigen Dimension erörtern. Wir freuen uns auf einen Gast, der die deutsche Linke über Jahrzehnte beobachtet und ihre Positionierungen immer wieder kritisch kommentiert hat. Nicht zuletzt sein emphatischer Bezug auf die Westbindung als Bedingung gesellschaftlicher Zivilisierung im Nachfolgestaat der Nazis macht Markovits für uns zu einem interessanten Gesprächspartner.
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen statt.
siehe auch: roter-salon.conne-island.de, weiterdenken.de/de Dienstag, 29.05.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Zur Aktualität von Johannes Agnolis "Transformation der Demokratie"
Vortrag + Diskussion
Johannes Agnolis Thesen zur »Transformation der Demokratie« (erstmals im Herbst 1967 erschienen) waren nicht als ein aktivistischer oder interventionistischer Text gedacht. Aber sie trafen auf eine sich gerade formierende außerparlamentarische Opposition, der – nicht zuletzt durch die Ereignisse vom 2. Juni 1967 – ziemlich rüde mitgeteilt wurde, dass demokratische Willensbildung nur als Akt der Unterwerfung unter den bundesrepublikanischen – sprich: antikommunistischen – Konsens erlaubt ist. Und so kam es, dass Agnolis Thesen, die eigentlich »nur« der damals an Verfassungsidealen orientierten sozialistischen oder sozialdemokratischen Linken argumentativ den Boden unter den Füßen wegziehen wollten, der Wut und Verzweiflung der Studentinnen und Studenten eine angemessen intellektuelle Form gaben: Ihr Unbehagen am Parlamentarismus, an der »formierten Gesellschaft« und an der Sozialpartnerschaft waren berechtigt! Agnoli zeigte, dass noch die hehrsten Ideale und Ansprüche der parlamentarischen Demokratie einen herrschaftsaffirmativen und kapitalförmigen Gehalt haben, und er erinnerte an das revolutionäre Subjekt, das außerhalb dieser Institutionen seine Kämpfe zu führen hat.
Alles lange her. Die präzise Arbeit Agnolis an der negativen Dialektik des Parlamentarismus wich in den 70er Jahren der abstrakten Generalanalyse der »Staatsableitung«, und dann kamen ja auch schon die Grünen und die neue Lust am Mitmachen. Agnoli wurde zum akademischen Einsiedler des Linksradikalismus, seine Thesen galten als »legendär«, waren schon fast anekdotisch, wurden jedenfalls nicht mehr gelesen.
Heute kann keiner genug von Demokratie und Partizipation bekommen: Die Rechten träumen von der illiberalen Demokratie, in der qua Volksabstimmung endlich Schluss gemacht werden soll mit Schutz- und Minderheitenrechten; die Linken träumen von der verallgemeinerten Demokratie, die in allen möglichen öffentlichen und halböffentlichen Institutionen Einzug halten soll, um dort Machtverhältnisse abzubauen; die Mitte träumt von der Renaissance des Bundestages, um so die Rechten und Linken einhegen zu können. Keiner kann mit keinem, aber alle schwören auf Demokratie. Von Agnoli kann man immer noch lernen, dass genau dieser Demokratie-Hype paradoxerweise auf die Transformation der Demokratie verweist – auf ihre negative Selbstaufhebung im kapitalistischen Totalitarismus.
Donnerstag, 24.05.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Filmvorführung: Das negative Potential - Johannes Agnoli im Gespräch
Das negative Potential - Johannes Agnoli im Gespräch (2003)
Der Film zeigt Johannes Agnoli in seinem Landhaus in Lucca im Gespräch mit Christoph Burgmer im September 2001. Agnoli führt aus, warum der Staat notwendigerweise ein Zwangsverhältnis darstellt, das für allerlei Dinge zu gebrauchen ist, aber ganz sicher nicht für die Emanzipation der Menschen von Herrschaft und Ausbeutung. Er weist ebenso geduldig wie unnachgiebig darauf hin, daß es nicht um die Humanisierung der Kapitalverhältnisse geht, sondern um deren Überwindung. Gegen die heimtückische Frage, wo denn das Positive bleibe, favorisiert Agnoli die Kraft der Negation und der Subversion.
Parallel zum Film erschien das gleichnamige
Büchlein im Ca Ira Verlag. Es findet sich im gut sortierten Infoladen des Conne Island.
Die Veranstaltung findet im Backstage, in der 1. Etage statt. Als Einführung und Vorbereitung auf unsere
Veranstaltung mit Johannes Agnoli am 29.05.2018.
siehe auch: https://www.conne-island.de/termin/2018-05-29.html Dienstag, 22.05.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)
siehe auch: offenesantifatreffen.blogsport.eu Dienstag, 08.05.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Kritische Theorie des Antizionismus. Zur Persistenz des Israelhasses
Vortrag von Stephan Grigat
Am Beginn des 21. Jahrhunderts ist die antizionistische Ideologie zu neuem Leben erwacht und weist weit über den Kreis linker Kleingruppen hinaus. In den Attacken auf Israel tritt der Antisemitismus als eine spezifische Form des Judenhasses nach Auschwitz auf, der sich gegen den kollektiven Juden, den jüdischen Staat, richtet. Der Vortrag soll zum einen Grundzüge einer Kritischen Theorie des Zionismus einerseits und des Israelhasses andererseits skizzieren und die Modifikationen in den diversen Ausprägungen des Antizionismus beleuchten. Zum anderen soll verdeutlicht werden, vor welchen Herausforderungen Israel durch die veränderten Realitäten des Nahen Ostens und durch die aktuellen Erscheinungsformen des Antizionismus steht.
Stephan Grigat ist Permanent Fellow am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien der Universität Potsdam, Research Fellow am Herzl Institute for the Study of Zionism and History der University of Haifa und Wissenschaftlicher Direktor von STOP THE BOMB in Österreich. Er ist Autor von „Fetisch & Freiheit. Über die Rezeption der Marxschen Fetischkritik, die Emanzipation von Staat und Kapital und die Kritik des Antisemitismus“ (ça ira 2007) und „Die Einsamkeit Israels. Zionismus, die israelische Linke und die iranische Bedrohung“ (Konkret 2014) sowie Herausgeber von „AfD & FPÖ. Antisemitismus, völkischer Nationalismus und Geschlchterbilder“ (Nomos 2017) und „Iran - Israel – Deutschland: Antisemitismus, Außenhandel & Atomprogramm“ (Hentrich & Hentrich 2017).
siehe auch: gegen-antizionismus.de Dienstag, 17.04.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)
siehe auch: offenesantifatreffen.blogsport.eu Dienstag, 10.04.2018, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Beschädigte Freiheit. Ein Dialog anlässlich Marx' 200. Geburtstag
Präsentiert vom Roten Salon im Conne Island
Gäste:
Jan Gerber & Christian Schmidt
Im 200. Jahr seiner Geburt ist Karl Marx in aller Munde. Zumindest scheint er nicht länger derart diskreditiert, wie man das nach dem Ende der Blockkonfrontation 1989/90 hatte annehmen können. Dafür sprechen nicht nur die mehr als zwei Dutzend Neuerscheinungen, die im Jahr 2017 über Marx publiziert wurden bzw. 2018 noch erscheinen werden; das Land Rheinland-Pfalz und Marx’ Heimatstadt Trier bereiten ihm eine monumentale Ausstellung, das Feuilleton überschlägt sich mit Würdigungen und selbst eine wirtschaftsliberale Zeitung wie das Handelsblatt konstatiert, dass man zum Verständnis des Kapitalismus an Marx und Das Kapital nicht vorbei komme. Wie aber erklärt sich der Marx-Boom? Ist es allein den Gesetzen des Kulturbetriebs geschuldet, dass die Jubiläen prominenter Persönlichkeiten und Ereignisse nachgerade zwanghaft stets aufs Neue aufbereitet werden? Wird deshalb derzeit scheinbar mehr über Marx gesprochen wird, als dass sein Werk konsultiert würde. Ist Marx – wie Luther – endgültig zur historischen Figur geworden?
Über die Aktualität der Marxschen Kategorien will der Rote Salon mit zwei Autoren diskutieren, die im Jubiläumsjahr neue Bücher zu ihm vorlegen: Jan Gerber mit einer historischen Studie über die Pariser Jahre von Marx und seine Wandlung vom Radikaldemokraten zum Kommunisten; Christian Schmidt mit einer stärker philosophisch orientierten Einführung in Werk und Denken. Beide Zugänge könnten unterschiedlicher kaum sein: Während Gerber von einer Beschädigung, und daraus folgend einer Entwertung zentraler marxistischer Kategorien wie Geschichte, Klasse und Revolution durch die Erschütterungen des 20. Jahrhunderts ausgeht, beharrt Schmidt auf der Gültigkeit des Marxschen Studiums der politischen Ökonomie des Kapitalismus. Während Ersterer die Genese der Begriffe in ihrem historischen Kontext nachzeichnet und danach fragt, ob sie je gestimmt haben, offenbart Letzterer einen fortwährend positiven Bezug auf Marx als Philosophen der Freiheit, dessen Denken weiterhin geeignet sei, sich die ökonomischen Verhältnisse politisch anzueignen.
In einem moderierten Gespräch sollen beide Positionen zueinander ins Verhältnis gesetzt werden. Zugleich geht es um Fragen wie: Wer macht heute noch Politik mit Marx? Kann man mit ihm auch im 21. Jahrhundert, nach der dritten industriellen Revolution, die Welt erklären? Und welche der von ihm eingeführten Begriffe und Kategorien sind bis heute nutzbar?
Gefördert von der Rosa-Luxemburg-Stiftung
siehe auch: roter-salon.conne-island.de Mittwoch, 04.04.2018, Einlass: 18:30 Uhr
Der NSU-Komplex und die Saboteure der Aufklärung
Anti-demokratische Inlandsgeheimdienste, unkontrolliertes V-Mann-Unwesen, Nazi-Terror-Szene, rassistische Ermittlungen und Staatsversagen: Zwingende Konsequenzen aus dem NSU-Komplex
Nachdem im Münchener NSU-Prozess nach langen Durststrecken und dem monatelangen, turbulenten Showdown der psychiatrischen Gutachter im Juli 2017 endlich das Ende der Beweisaufnahme erreicht wurde, ist jetzt der Weg frei für die Plädoyers und das Urteil. Den Auftakt machte die Bundesanwaltschaft Mitte des Jahres an acht Verhandlungstagen und übertrifft mit ihrer kontrafaktischen Zusammenfassung noch die schlimmsten Befürchtungen, selbst wenn sie unerwartet harte Strafen fordert und die ideologischen Hintergründe der Angeklagten minutiös ausleuchtet.
Außerdem beginnt im Gerichtssaal und in den Medien eine „Frontbegradigung“, die es ermöglichen soll, nach seinem Ende den Prozesses als Ruhmesblatt des Rechtsstaates abfeiern zu können, obwohl die wesentlichen Fragen bis heute unbeantwortet sind und niemand deren Beantwortung mehr im A 101 des Münchener Strafjustizzentrums erwartet.
Mit dem Beginn der Plädoyers der Nebenklage jedoch schlägt im NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht (OLG) in München noch einmal die Stunde der Wahrheit: Mit brillanten und aufeinander abgestimmten Schlussvorträgen fächerten die Vertreter der Betroffenen des NSU-Terrors noch einmal den ganzen Skandal auf, den der „NSU-Komplex“ darstellt und zu dessen Aufarbeitung und Aufklärung der Mammutprozess auch nach 400 Verhandlungstagen und viereinhalb Jahren Laufzeit nicht eben viel beigetragen hat. Beantwortet sind die allerwenigsten Fragen vom Beginn des Prozesses, geklärt kaum eine der zahllosen, haarsträubenden Ungereimtheiten, die die Diskussion bestimmen. Gesellschaftliche und politische Konsequenzen spielen im Alltag vor Gericht und in den (unterdessen DREIZEHN) Parlamentarischen Untersuchungsausschüssen so gut wie keine Rolle.
Im Gegenteil, die Zuspitzung: Dem Inlandsgeheimdienst konnte nichts Besseres passieren als der „NSU“, ist so gültig wie schon kurz nach dem Aufliegen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU). Bei immer neuen entpolitisierten „Sex & Crime“-Schlagzeilen im NSU-Kontext punkten Medien in der kurzlebigen Aufmerksamkeitsökonomie ohne die wesentlichen Fragen zu stellen.
Hinter dem Agieren des terroristischen NSU und seines wohl Hunderte Personen umfassenden Unterstützer_innen-Netzwerks öffnete sich das Panorama des wohl ‚größten Geheimdienstskandals der Geschichte der BRD und eines unvorstellbaren behördlichen Rassismus‘ in den Mordermittlungen. Gegen die Familien und das soziale Umfeld der Opfer und die Ermordeten selbst wurde über Jahre mit kruden Vorwürfen und rassistischen Anschuldigungen ermittelt. Für die betroffenen Familien eine bis zu einem Jahrzehnt währende Demütigung, ohne dass je auch nur ansatzweise Spuren ins Nazi-Milieu verfolgt worden wären.
Wie weit staatliche Verstrickung in das Geschehen gegangen ist, ist bis heute nicht im Geringsten geklärt, im Gegenteil: ein beispielloser Vertuschungs- und Obstruktionsskandal der unter Verdacht stehenden Behörden (Polizei, Inlandsgeheimdienst „Verfassungsschutz“, Bundesnachrichtendienst (BND), Militärischer Abschirmdienst (MAD) usw.) überschattet selbst die Aufklärungsbemühungen Parlamentarischer Untersuchungsausschüsse (im Bundestag I + II, in den Landesparlamenten von Thüringen I + II, Sachsen I + II, Hessen, Baden-Württemberg I + II, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Brandenburg und einem „Ausschuss light“ in MV) und des NSU-Prozesses vor dem Oberlandesgericht in München (seit 6.5.2013).
Da werden Informationen vorenthalten und manipuliert, Akten geschreddert oder zurückgehalten und eine Aufklärung des Komplexes der Nazi-Informant_innen (sog. V-Leute) hintertrieben. Viele ungeklärte Fragen und haarsträubende Ungereimtheiten sind nach wie vor offen. Welche nationalen Netzwerke mit dem und internationalen Verbindungen zum NSU nachweisbar sind, ebenso.
Aber auch eine kritische und linke Öffentlichkeit hat von dem mörderischen Agieren des NSU keine Notiz genommen und sich von den Medien, die die Polizeiversionen ungeprüft und auflagensteigernd skandalisiert übernahmen, den Bären der kriminellen Machenschaften im „Ausländermilieu“ aufbinden lassen: niemand hat gegen die Etikettierung der grausamen Hinrichtungen als „Döner-Morde“ je lautstark protestiert oder – außer den Betroffenen – auch nur Zweifel angemeldet.
Auch nachdem in Dortmund und Kassel, nach der Ermordung des Kioskbesitzers Mehmet Kubaşık und des jungen Internetcafé-Betreibers Halit Yozgat am 4. bzw. 6. April 2006, tausende Menschen migrantischen Hintergrunds unter dem Motto „Kein 10. Opfer“ demonstrierten, wachte die Öffentlichkeit – mit den rassistischen Erklärungen offenbar einverstanden – nicht auf.
Und während des laufenden NSU-Prozesses explodiert – im Gefolge der Ankunft zehntausender Geflüchteter – die rassistische Gewalt gegen Nicht-Deutsche und Andersdenkende, im Internet quellen die Sozialen Netzwerke übelriechend über vor rassistischer Hetze, die Sagbarkeitsgrenzen rassistischer, gewalttätiger und nationalistischer Äußerungen sind fast gänzlich gefallen und die Wahlergebnisse einer erschreckend offen völkisch-nationalistische Partei wie der AfD, in der sich zahlreiche Neonazis, Holocaustleugner, rechte Verschwörungstrolle und Antisemiten tummeln, gehen zweistellig durch die Decke.
Immernoch nur verhalten und erst langsam artikuliert sich ein Aufschrei, der all das nicht mehr zu akzeptieren bereit ist und beginnt, eine öffentliche Diskussion der Skandale, des behördlichen und gesellschaftlichen Rassismus und der enormen Gefahren für das Gemeinwesen, die von den unkontrollierbaren (Inlands-)Geheimdiensten ausgehen, zu erzwingen.
Einen großen Schub erfuhr diese öffentliche Skandalisierung etwa durch das „NSU-Tribunal“ in Köln Mitte im Mai 2017 mit seiner umfangreichen „Anklageschrift“. Zu dieser Diskussion soll der Vortrag von Friedrich Burschel beitragen.
Friedrich Burschel ist Referent zum Schwerpunkt Neonazismus und Strukturen/Ideologien der Ungleichwertigkeit bei der Akademie für Politische Bildung der Rosa Luxemburg Stiftung in Berlin. Er ist akkreditierter Korrespondent des nicht-kommerziellen Lokalsenders Radio Lotte Weimar im NSU-Prozess und Mitarbeiter von NSU-Watch (nsu-watch.info). Seine Audio- und Printbeiträge zum Prozess und zum NSU sind auf dem Antifra-Blog
http://antifra.blog.rosalux.de oder auf der RLS-Homepage
http://www.rosalux.de/index.php?id=24495 zu finden.
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die neonazistischen Parteien oder Organisationen angehören, der Neonazi-Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
siehe auch: rassismus-toetet-leipzig.org Dienstag, 27.03.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Marx im Klassenkampf – Zwischen Lumpenproletariat und Gewerkschaft
Vorstellung der 4. Ausgabe der Narthex. Heft für radikales Denken
Unter dem Titel marX. Ökonomie, Politik, Philosophie widmet sich die 4. Ausgabe der Philosophie-Zeitschrift Narthex. Heft für radikales Denken der Theorie von Karl Marx – als ‚marX‘: Fragezeichen, Knotenpunkt, Verkettung. Das Heft beinhaltet u. a. Beiträge von Thomas Seibert, Frank Engster, Barbara Holland-Cunz, Heinz Drügh und Hartmut Rosa zu den Schwerpunktthemen „Marx in der philosophischen Tradition“, „Marx im Naturverhältnis“, „Marx in der Gegenwart“ und „Marx im Klassenkampf“. Letzterer Überschrift sind die Artikel von Hans und Paul Stephan zugeordnet, die an diesem Abend vorgestellt und diskutiert werden sollen. Hans Stephan zeigt, dass Marx und Engels der gewerkschaftlichen Organisierung eine durchaus wichtige Funktion im allgemeinen Emanzipationskampf des Proletariats zuschrieben und die Gewerkschaften als „‚Kriegsschulen‘ der Arbeiter*innenklasse“ betrachteten. Paul Stephans Artikel behandelt das nach wie vor für eine linke Theorie und Praxis höchst relevante Problem des Narzissmus, das Marx und Engels unter dem Stichwort des „Lumpenproletariats“ behandelten: Gegen Marcuses revolutionären Narzissmus, Stirners narzisstischen Individualanarchismus, reaktionäre narzisstische Größenphantasien, aber auch die autoritäre Unterdrückung narzisstischer Impulse plädiert der Autor mit Hegel und Marx für die sanfte, den Narzissmus nicht einfach nur unterdrückende, sondern kultivierende Macht des Marktes und das Leistungsprinzip als Grundpfeiler humanen Fortschritts.
Donnerstag, 22.03.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)
siehe auch: offenesantifatreffen.blogsport.eu Sonntag, 18.03.2018, Einlass: 15:00 Uhr, Beginn: 15:30 Uhr
Our Piece of Punk - Ein queer_feministischer Blick auf den Kuchen
Im Rahmen der Leipziger Buchmesse Buchpräsentation und Vorstellung mit den Redner*innen Judit Vetter und Barbara Lüdde (Herausgeber*innen)
Fünfundzwanzig Jahre nach dem Manifest der wütenden Riot Grrrls ist es Zeit für eine Bestandsaufnahme der Gegenwart: Wie ging es nach 1991 weiter? Sind die Forderungen der Riot Grrrls eingelöst worden? Tot ist Punk nicht – sagen wenigstens die einen – und auch heute fehlt es nicht an kritischen Stimmen in Bezug auf Rassismus, Sexismus, Homo- und Trans*phobie in der Punkszene. Und die kommen in »Our Piece of Punk« zu Wort, denn es ist an der Zeit, die Diskussionen weiterzuführen.
»Our Piece of Punk. Ein queer_feministischer Blick auf den Kuchen« enthält Zeichnungen, Comics, Textbeiträge, Diskussionen und Liebeserklärungen über die Möglichkeiten und Grenzen von Queer_Feminismus im Punk. Dabei geht es nicht um einen Blick in den Rückspiegel, um keine »Früher war alles besser«- und Riot-Grrrl-Nostalgie: Vielmehr lässt das Buch Protagonist*innen zu Wort kommen, die Punk und DIY heute lieben und leben, mit allen Macken, Kanten und Ärgernissen.
Die vierzig beteiligten Musiker*innen, Konzertgänger*innen, Festivalorganisator*innen, Punk*etten, Comiczeichner*innen
oder Tontechniker*innen haben Punk & DIY als gemeinsamen Nenner. Das Buch ist gefüllt mit ihren Sichtweisen. Manche decken sich, manche nicht: Unterschiedlich und trotzdem ähnlich stehen sie alle für die Vielfalt von Punk in der Gegenwart.
Gedruckt auf wechselnd farbigem Papier mit beiliegenden Selbstklebetattoos.
Im Anschluss an die Buchvorstellung von „OUR PIECE OF PUNK – Ein queer_feministischer Blick auf den Kuchen“ am Sonntag den 18. März um 15 Uhr mit den Herausgeber*innen Barbara Lüdde und Judit Vetter wird es passend zum Buchtitel Kaffee, Kuchen und feinsten (Grrl-)Punk aus der Dose geben. Als Sahnehaube auf der Torte wird Jule von Thirtysix Tattoo auf Wunsch live tätowieren. Also bringt ein paar freie Hautflächen und Ideen mit!
siehe auch: https://www.ventil-verlag.de, ourpieceofpunk.net Samstag, 17.03.2018, Einlass: 20:00 Uhr, Beginn: 20:30 Uhr
Feministisch streiten – Texte zu Vernunft und Leidenschaft unter Frauen
Buchvorstellung und Diskussion
mit
Koschka Linkerhand,
Charlotte Mohs und
Teresa Streiß
Feministisch streiten versammelt Thesen und Utopien eines Feminismus, der sich zwischen leidenschaftlicher Identitätspolitik und einer vernünftigen Gesellschaftskritik im Sinne der Aufklärung bewegt. Ein materialistischer, politisch handlungsfähiger Feminismus darf nicht einen der beiden Pole aus den Augen verlieren, sondern muss sich, im Bewusstsein der Widersprüche, zwischen ihnen bewegen. Er muss dazu ermutigen, für die eigenen politischen Interessen auf die Straße zu gehen, aber auch das globale kapitalistische Patriarchat theoretisch zu durchdringen, in dem weibliche Subjektivität unter sehr verschiedenen Vorzeichen auftritt. Lesben, Heteras, Cis- und Transfrauen, Women of Color und weiße Frauen, Mütter und Kinderlose, junge, alte, dicke und dünne Frauen, Arbeiterinnen und Akademikerinnen: Diese Perspektiven sollen nicht einfach nebeneinandergestellt, sondern mit feministischer Gesellschaftstheorie vermittelt werden. Wie kann ein kritischer und gleichzeitig positiver, emanzipatorischer Bezug auf Weiblichkeit aussehen? Wie lässt sich vor dem Hintergrund des antifeministischen Backlash ein politisches Subjekt Frau reformulieren, das die Differenzen unter Frauen nicht verleugnet, und über einen möglichst großen politischen Handlungsspielraum verfügt?
Die Herausgeberin und zwei Autorinnen stellen Texte des Sammelbands vor und laden zur Diskussion ein.
siehe auch: querverlag.de Donnerstag, 15.03.2018, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 18:30 Uhr
Vom Körper - Feministische Perspektiven auf Text
In ihren Büchern „Fürsorge“ und „Still halten“ zeichnen die Autorinnen Anke Stelling und Jovana Reisinger Körper-Portraits ihrer Protagonistinnen. Zwischen Fitness, selbstauferlegten Optimierungsmaßnahmen, Krankheit und Genese. Kurze Lebensausschnitte der Protagonistinnen – zu einem Zeitpunkt, an dem die Gesellschaft sie nicht mehr gebrauchen kann - nutzen die Autorinnen als Spiegel möglicher Formen des zeitgenössischen Frau-Seins und erzählen von Einsamkeit, Selbstdisziplinierung, aber auch möglichen Grenzüberschreitungen.
Beide Texte sezieren Psyche und Körper der Protagonistinnen, als auch die Verhältnisse in denen sie leben. Ausgehend von den Textgrundlagen der beiden Romane möchten wir mit den Autorinnen über Fragen der Körper-Normen, Arbeit und die Verhältnisse in denen Frauen leben, der Frage nach Darstellungsweisen des Weiblichen und Autorinnenschaft diskutieren.
Lesungen der Autorinnen von „Fürsorge“ und „Still halten“ im anschließenden Gespräch mit Pia Marzell.
Anke Stelling, 1971 in Ulm geboren, absolvierte ein Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Ihr Buch „Fürsorge“ erschien 2017 im Verbrecher Verlag.
Jovana Reisinger, geboren 1989 in München und aufgewachsen in Österreich, ist Autorin, Filmemacherin und bildende Künstlerin. Ihr Debütroman „Still halten“ erschien ebenfalls 2017 im Verbrecher Verlag.
siehe auch: verbrecherverlag.de/index.php, https://www.facebook.com/verbrecherei Dienstag, 13.03.2018, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Die Rackets und die Souveränität
Der Bezug auf die Racket-Theorie von Max Horkheimer erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Doch so polemisch-schillernd die Rede vom Racket einen Sachverhalt scheinbar zu erhellen vermag, so unbestimmt bleibt der Begriff nicht selten innerhalb des Kontextes, indem er platziert ist: die Mafia, die Gewerkschaft, der „Islamische Staat“, das „System Putin“, selbst ein einzelnes Individuum kann demzufolge ein Racket sein.
Bei näherer Betrachtung erweist sich das „Racket“ oftmals als in soziologischer Manier verstanden. Was ein Racket ist, wird demnach zunächst über eine Ansammlung von Kriterien bestimmt, um das Racket terminologisch exakt zu definieren. Anhand dessen wird dann angesichts eines beliebigen gesellschaftlichen Phänomens entschieden, ob dieses identifizierte Phänomen nun unter jenen Terminus fällt oder nicht. Eine solche Vorgehensweise lässt den Einwand zunächst als berechtigt erscheinen, dass eine soziologische Kategorie, die die Mafia zu umschreiben versucht, sich nicht auf andere Strukturen oder gar auf Staaten übertragen lasse. Daher könne man weder den Nationalsozialismus noch die Islamische Republik Iran, die Russische Föderation und das postnazistische Deutschland unter die Rackets subsumieren.
Max Horkheimer indes wollte im US-amerikanischen Exil die ‚Racket-Theorie‘, die er im Zuge der Arbeit an der fragmentarisch gebliebenen Schrift
Dialektik der Aufklärung skizzierte, in dezidierter Abgrenzung zur soziologischen Racket-Diskussion als Gesellschaftskritik entfaltet wissen. Um als Darstellung zugleich Kritik zu sein, ist es notwendig, das Racket aus einer bestimmten gesellschaftlichen Konstellation begrifflich zu entwickeln. Das bedeutet, wie Horkheimer dies in den Fragmenten über den Racket-Begriff dargelegt hat, sie auf die zentralen gesellschaftlichen Formen und Kategorien zu beziehen. Angesichts des Nationalsozialismus hat Horkheimer das Racket zwar im Verhältnis zu Staat und Recht diskutiert, nicht jedoch im Verhältnis zur Souveränität.
Für die Entstehung der Racket-Theorie, so die These des Vortrags, blieb dies nicht folgenlos. Als Kritik des Nationalsozialismus intendiert, sollte sie zugleich die verschiedenen Gesellschaftsformen übergreifenden Tendenzen identifizieren, die mit der „steigenden organischen Zusammensetzung des Kapitals“ (Marx) wirksam werden, und zwar – mit besonderem Blick auf die Sowjetunion und die USA – in politisch höchst unterschiedlichen Formen. So reflektiert die Racket-Theorie den Verlust des Scheins der Autonomie des Rechts – mit der Abschaffung des Rechts, wie im Nationalsozialismus, bzw. mit dem Funktionswandel des Rechts in den bürgerlichen Gesellschaften. Die Racket-Theorie betont dabei die Gemeinsamkeiten von Gesellschaften, in denen die bürgerlichen Vermittlungsinstanzen abgeschafft bzw. neutralisiert worden sind. Der Zerfall der Souveränität und der Zusammenhang wie auch die Differenz von Souveränität und der prekären Einheit, welche die miteinander rivalisierenden Rackets allenfalls zu bilden imstande sind, sowie die Bedeutung, die der Antisemitismus dabei einnimmt, werden bei Horkheimer hingegen kaum berücksichtigt. In Konsequenz scheinen die Unterschiede zwischen Deutschland und den USA nahezu annulliert. Doch gerade diese Unterschiede gilt es festzuhalten, wenn man der sich aufdrängenden Frage nachgeht, weshalb sich die USA trotz der dort von Horkheimer beobachteten Racket-Strukturen dem antisemitischen Vernichtungskrieg der nationalsozialistischen Rackets militärisch entgegengestellt haben. Denn diese Differenz ist untrennbar mit der Verpflichtung zu einem Denken und Handeln verbunden, das so eingerichtet ist, „daß Auschwitz nicht sich wiederhole, nichts Ähnliches geschehe“ (Adorno).
Thorsten Fuchshuber (Brüssel) wird in einem Hauptreferat seine These vorstellen und anschließend zur Diskussion stellen. Von ihm erscheint demnächst bei ça ira das Buch
Nimrods Erben – Zur Aktualität von Max Horkheimers Rackettheorie. Gerhard Scheit (Wien) wird im Anschluss auf der Grundlage seines Buchs
Kritik des politischen Engagements Fragen nach der Aktualität des Racketbegriffs aufwerfen und zwar nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Bedrohung Israels durch die Islamische Republik Iran. Es folgt eine kurze Diskussion der beiden Teilnehmer des Podiums, dann wird die Diskussion dem Publikum eröffnet. David Hellbrück (Wien) moderiert den Abend.
Eine Veranstaltung des Freiburger/Wiener ca ira-Verlags mit dem Conne Island im Rahmen der Leipziger Buchmesse. Ça ira ist gemeinsam mit
Edition Tiamat zu finden in Halle 5.
siehe auch: https://www.facebook.com/cairaVerlag, ca-ira.net Donnerstag, 22.02.2018, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 18:30 Uhr
Zauberei und Herrschaft - Zur Ideologie der Harry Potter Romane
Rowlings Heptalogie, die davon erzählt, wie der Waisenjunge Harry erfährt, dass er ein Zauberer ist, in das magische Internat Hogwarts aufgenommen wird und mit seinen FreundInnen gegen den Mörder seiner Eltern kämpft, hat sich als beispielloser Kassenschlager erwiesen. Nicht wenige LeserInnen der ersten Generation, die gleichzeitig mit der Hauptfigur während der Veröffentlichungen zwischen 1997 und 2007 von Band zu Band grob ein Jahr älter geworden sind, verwenden Formulierungen wie die, sie seien “mit Harry Potter aufgewachsen”, die Reihe habe sie durch ihre Kindheit und Jugend “begleitet” und sie “geprägt”. Die Harry-Potter-Reihe ist somit Bestandteil der Initiation in Kultur und an ihrem Erfolg kann ein Stück weit der Zeitgeist abgelesen werden.
Was wird da eigentlich so enthusiastisch gelesen? Welche Ideologien enthält dieses Artefakt der Kulturindustrie? In welchem Verhältnis stehen affirmative und kritische, reaktionäre, konservative und emanzipatorische Aspekte der Erzählung?
Basierend auf einer ideologiekritischen Analyse aus Perspektive der Kritischen Theorie Theodor W. Adornos wird in diesem Vortrag der Fokus auf die ideologischen Spannungen der Widersprüche der Erzählung gerichtet und der Frage nachgegangen, inwiefern diese Romane in ihrer spezifischen ästhetischen Formensprache reale gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse bestätigen, rechtfertigen, verschleiern, in Frage stellen.
Melanie Babenhauserheide ist Erziehungswissenschaftlerin an der Universität Bielefeld und promovierte zu der Ideologie in der Harry-Potter-Reihe.
Dienstag, 20.02.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Bei diesem Offenes Antifa Treffen (OAT) gibt es folgenden Vortrag:
Hey there! I am using…
Vortrag und Diskussion zum richtigen Umgang mit Messenger-Diensten
WhatsApp, Telegram, Threema und andere Messenger gehören seit Jahren zum Alltag in unserer Kommunikation. Text- und Sprachnachrichten, Bilder, Videos und Links werden tagtäglich via mehr oder weniger gut verschlüsselter Kommunikation durchs Netz geschickt. Spätestens durch die Strukturermittlungen und Telefonüberwachungsmaßnahmen im Rahmen eines §129-Verfahrens in Leipzig ist die Sicherheit von Telekommunikation eine relative. Im Sommer beschloß der Bundestag außerdem die sogenannte »Quellen-TKÜ«, um analog zum Abhören von klassischen Telefongesprächen auch codierte Nachrichten und Gespräche im Rahmen einer »Online-Durchsuchung« mitzulesen.
Die rechtliche Grundlage für das Auslesen unserer Telefon-Daten ist also gegeben, doch wie funktioniert das Ganze technisch? Gibt es so etwas wie »sicheres kommunizieren« überhaupt? Wie greifen Behörden auf unsere Daten zu? Welche Gefahren gibt es für User von Messenger-Diensten? Die Veranstaltung soll über die Fallstricke der Messenger-Kommunikation aufklären, ohne in Panik zu verfallen. Eure Fragen zum Thema könnt ihr gerne loswerden.
20.02. um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island
(Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)
mehr zum Offenes Antifa Treffen auf:
http://offenesantifatreffen.blogsport.eu
siehe auch: offenesantifatreffen.blogsport.eu Donnerstag, 25.01.2018, Einlass: 19:30 Uhr
Phase 2 lädt ein: Kalte Füße, weiche Knie
Zur neuen Ausgabe Nr.55:
Kalte Füße, weiche Knie
Über Konjunkturen der Angst
Alle reden von Angst. In der kommenden Ausgabe hat die
Phase 2 sich deshalb den Konjunkturen der Angst sowie dem Umgang mit Ängsten in der Gesellschaft gewidmet. Am 25. Januar stellt die Phase 2 die neue Ausgabe Nr. 55 vor und sich der Kritik. Diskutieren werden zwei RedakteurInnen der Phase 2, Alex Struwe und Stine Meyer.
siehe auch: phase-zwei.org Mittwoch, 17.01.2018, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)
siehe auch: offenesantifatreffen.blogsport.eu Dienstag, 16.01.2018, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Kampf den rechten Strukturen – Das Ladenschlussbündnis ist zurück!
250 Neonazis greifen 2016 in der Wolfgang-Heinze-Str. in Connewitz Menschen, Geschäfte, Kneipen und Häuser an. In aller Regelmäßigkeit finden Veranstaltungen wie das rechte Kampfsportevent “Imperium Fight Championship” statt. Hinzu kommen Veranstaltungen wie die “Compact-Konferenz” oder rechte Verlage auf der Buchmessse. Jedes Jahr gibt es mindestens einen rechten Aufmarsch in der Stadt. Die
Veranstaltungen und Aktivitäten der rechten bis rechtsradikalen Szene sind vielfältig.
In Leipzig gibt es seit vielen Jahren gefestigte Neonazi-Strukturen im Bereich des Sports, im Sicherheitsgewerbe, der rechten Propaganda und Angebote für einen rechten Lifestyle. Die Aufmerksamkeit und der kollektive antifaschistische Widerstand dagegen hat spürbar abgenommen.
Wir möchten mit der Veranstaltung über aktuelle rechte und Neonazi-Strukturen in Leipzig informieren, mit euch darüber sprechen was Antifaschist*innen dagegen tun können und euch erzählen was das
“Ladenschluss – Aktionsbündnis gegen Neonazis” in der Vergangenheit unternommen hat. Das Bündnis hat 2007 bis 2011 erfolgreich gegen eine Thor-Steinar-Filiale in der Innenstadt, gegen rechten Lifestyle und gegen Neonaziaufmärsche und -aktionen gearbeitet. Das Ladenschlussbündnis ist zurück und möchte mit euch gegen die rechten und Neonazi-Strukturen aktiv werden.
siehe auch: ladenschluss.blogsport.eu Dienstag, 19.12.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
19.12. um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)
siehe auch: offenesantifatreffen.blogsport.eu Mittwoch, 06.12.2017, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
All Computer Are Beschlagnahmt
Im Zuge des Verbotes von Indymedia linksunten am 25. August 2017 fanden Razzien in vier Wohnungen und dem Autonomen Zentrum KTS in Freiburg statt. Dabei wurde die KTS verwüstet und sowohl dort als auch bei den Betroffenen Technik und Geld im Wert von mehreren zehntausend Euro
beschlagnahmt. In dieser Veranstaltung wollen wir eine Einordnung des Verbots von Indymedia linksunten vornehmen, euch den Ablauf der Ereignisse schildern und über den aktuellen Stand der Klagen informieren. Zudem wollen wir auch über (un)solidarischen Umgang in der Szene und Unterstützungsmöglichkeiten reden.
Veranstalter*in: noimk2017 Bündnis
siehe auch: noimk2017.blogsport.eu/veranstaltungen Dienstag, 21.11.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
21.11. um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)
siehe auch: offenesantifatreffen.blogsport.eu Dienstag, 21.11.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Die Arbeit im Digitalen Kapitalismus
Die Fabrik, entstanden aus den spätmittelalterlichen Manufakturen & den Schiffen der kolonialen Seefahrt, ist eine Konstante in der Ausbeutung der Arbeiter*innen. Aber so konstant ihre Rolle, so verschieden die Formen die sie über die Jahrhunderte angenommen hat, genauso die Art und Weise in der sie mit Weltmarkt und anderen Fabriken in Kontakt steht.
Die zwei wichtigsten Entwicklungen der letzten Jahrzehnte sind dabei wohl die rasanten Fortschritte der Logistik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und die Digitalisierung und Vernetzung, die seit dem Eintritt der Computer in die Produktion zu immer wichtigeren Bestandteilen der arbeitsteiligen Produktion wurden. Dabei entstehen mehr und mehr Unternehmensstrukturen, die über Länder- und Kontinentgrenzen hinweg Produktion und Verteilung organisieren und dabei mehr und mehr der dabei entstehenden Arbeit und Koordination an Maschinen und Algorithmen auslagern.
Der Begriff „Industrie 4.0“ steht häufig im Zusammenhang mit Lobliedern auf die Zukunft. Dabei wird verschleiert was dies für die Menschen, die in den Fabriken arbeiten, bedeutet.
Die durch die Automation überfällig gewordenen Jobs verschaffen den Arbeiter*innen nicht etwa Entlastung. Ihr Wegfall verschärft vielmehr den Druck des schneller, besser, billiger.
Ähnliche Tendenzen, wie sie in der Fabrikarbeit entstanden sind, greifen auch nach und nach in andere Bereiche der Arbeit über.
Die Fortschritte der Digitalisierung schaffen nicht etwa das Elend der Fabrikarbeit ab. Der "digitale Kapitalismus" bringt vielmehr neue Formen der prekären, eintönigen und körperlich, wie psychisch belastenden Schufterei daher und verunmöglicht ganz nebenbei noch die Arbeiter*innenorganisierung durch die vollendete Vereinzelung.
Solange die Produktionsverhältnisse nicht grundlegend verändert werden, bedeutet Fortschritt die technologische Optimierung der Wertschöpfung und nicht eine Verbesserung der Lebensverhältnisse für alle Menschen!
Doch in den Verteilzentren bei Amazon und auf den Fahrrädern der Lieferandofahrer*innen regt sich Widerstand.
Eine neue Herausforderung auch für die Linke?
Um die Hintergründe des "digitalen Kapitalismus" genauer zu beleuchten haben wir den Berliner Journalisten Matthias Martin Becker eingeladen. Er spricht sowohl auf Basis seiner Recherchen als Wissenschaftsjournalist, wie auch aus seiner beruflichen Erfahrung, die er als Kraftfahrer, Call-Center-Agent und Altenpfleger sammelte.
Der Vortrag findet im Rahmen der „Make-Amazon-Pay“-Kampagne statt, die in der Woche vor dem 24.11 bundesweit Aktionen veranstaltet um auf die Arbeitskämpfe in den Amazonzentren aufmerksam zu machen. Darüber hinaus wollen wir zu den Aktionen in Leipzig mobilisieren.
Treffpunkt dafür: 24.11.17, 9:30, Torgauer Platz
siehe auch: https://www.facebook.com/unwrittenfutureleipzig Dienstag, 21.11.2017, Einlass: 19:30 Uhr
Start with a Friend - Infoabend für Locals
Hallo liebe Locals in Leipzig!
Ihr möchtet neue Leute kennenlernen, euch für ein stärkeres Miteinander und mehr Teilhabe von Geflüchteten engagieren? Dann kommt zu unserem Infoabend und werdet Tandempartner*in bei Start with a Friend! Hier stellen wir euch das Programm vor und beantworten alle eure Fragen.
>>> INFOABEND NUR FÜR LOCALS <<<
Wann? Dienstag, 21. November - 19:30 Uhr
Wo? Conne Island, Koburger Str. 3, 04277 Leipzig
Bringt gerne interessierte Freunde mit und kommt ruhig auch spontan vorbei!
siehe auch: start-with-a-friend.de Mittwoch, 15.11.2017, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Magnus Klaue: Doof geboren ist keiner.
Vortrag und Diskussion mit Magnus Klaue:
Doof geboren ist keiner. Zum feministischen Verrat am Universalismus der Freiheit
Wer die "feministischen" Wortäußerungen in poplinken Leitmedien wie "Jungle World" oder "Missy Magazin" verfolgt, gewinnt den Eindruck, dass die gendertheoretisch geschulte Generation der unter 40jährigen alles dafür tut, Arthur Schopenhauer recht zu geben, der "die Weiber" als "kindisch, läppisch und kurzsichtig" diffamierte. Überhaupt stellt sich, was unter dem Label des Genderfeminismus von der Frauenbewegung übrig geblieben ist, als Recycling misogyner Theoreme des 19. Jahrhunderts dar. Die Idee, Studenten "Studierende" zu nennen, stammt vom Erfinder des "geschlossenen Handelsstaates", Johann Gottlieb Fichte, der damit den aufbauend-produktiven Charakter deutscher Geistesarbeit hervorheben wollte; die Obsession mit bösen, aus der Sprache zu tilgenden Wörtern teilen die Genderfeministen mit Sprachreinigern des Kaiserreichs, mit denen sich die meisten von ihnen im Hass auf die Juden einig sind; und der Puritanismus, in dem sie sich im Kampf gegen Bikini-Werbung und "männlichen Blick" mit Islamisten gegen die Opfer moslemischer Männergewalt verbünden, lässt den Viktorianismus als Hort der Humanität erscheinen. Die Preisgabe des Universalismus kommt dabei in der Sprache zu sich selbst. Während der bessere Teil der Zweiten Frauenbewegung, insbesondere die um die Zeitschrift "Die schwarze Botin" versammelten Autorinnen, eine "kalte", sarkastische Diktion pflegte, die sich gegen den Gefühls- und Authentizitätskult des Schwestern-Feminismus wandte, sind ihre Enkelinnen stolz darauf, weder Syntax noch Grammatik zu beherrschen und halten es für Ideologiekritik, komplexen Satzbau als patriarchal zu entlarven.
Gegen solchen Geistesschutt soll der Vortrag daran erinnern, was die Zweite Frauenbewegung zwar nie in ihrer Mehrheit, aber mindestens am Rande auch war: Kritik am schon damals reaktionären feministischen Mainstream, und damit an allem, was heute von linken Kulturbetriebsnudeln abgefeiert wird: am Kult um "weibliches Schreiben", an der Behauptung, Frauen verkörperten das "Andere" des "männlichen Logos", also eine Art lustig-chaotische Unvernunft, sowie an der Unterstellung, alle Mitglieder des weiblichen Geschlechts hätten allein durch diese Mitgliedschaft etwas Wesentliches gemeinsam. Demgegenüber einte die intelligenten Protagonisten der Zweiten Frauenbewegung das Bemühen, sich im Denken, Schreiben und Handeln an den avanciertesten Zeugnissen der westlichen Zivilisation zu messen, die aus Gründen, die der Geschichte jener Zivilisation inhärent sind, in der Hauptsache von Männern stammen. Dieses Bemühen schlug sich nicht nur in einer von weiblichen Autoren geschaffenen, aber eben nicht „weiblichen“ literarischen Moderne nieder, deren Protagonistinnen (von Friederike Mayröcker über Elfriede Jelinek bis Irmtraud Morgner, Gisela Elsner und Ingeborg Bachmann) unterschiedlichen Generationen und Traditionen angehörten, sondern auch in einer Geschlechterforschung, die der Kritischen Theorie verpflichtet gegen jenen „Differenzfeminismus“ anging, dessen Verfallsform heute den Kulturbetrieb dominiert. Der emanzipative Impuls dieser Tradition wirkte bis in populäre Formen wie die anarcho-individualistischen Stücke des Grips-Theaters aus den 70er Jahren, deren Lieder heute von grün-islamischen Elternbeiräten als eurozentrische Propaganda verdammt würden. Dieser Impuls lebte, gerade weil er die Erinnerung daran bewahrte, dass auch westeuropäische Denker vor nicht allzu langer Zeit ernsthaft die Frage diskutierten, „ob die Weiber Menschen seien“, die Idee der einen Menschheit fort. Der Post-, Pop- und Genderfeminismus dagegen antwortet auf eine gesellschaftliche Konstellation, die jene Idee nur noch als Hybris kennt, während die Mischung aus pampiger Wut, stolzer Borniertheit und permanentem Beleidigtsein, die die neuen Feministinnen als Soft Skills bei der Bewerbung um die sichersten Posten der Zivilgesellschaft in Anschlag bringen, zur Charaktermaske des Staatsbürgers auf der Höhe der Zeit geworden ist. Wer solche gesellschaftliche Formierung bekämpfen will, muss notwendig auch bekämpfen, was heute Feminismus heißt.
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Magnus Klaue schreibt regelmäßig u.a. für Bahamas und Jungle World.
Dienstag, 14.11.2017, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Der NSU, die BRD und der rassistische Normalzustand
Ein Vortrag der antifa nt aus München, veranstaltet von the future is unwritten - Leipzig.
Zwischen 1999 bis 2011 beging der NSU drei Bombenanschläge und zehn Morde, darunter neun an migrantischen Kleinunternehmern, sowie zahlreiche Banküberfälle. Erst im Jahr 2011 enttarnte sich die nationalsozialistische Terrorgruppe durch den Selbstmord von Böhnhart und Mundlos selbst. Zwar war der NSU das Werk von militanten Neonazis, ohne die Verwicklungen des Verfassungsschutzes, den Rassismus in Polizei und Gesellschaft hätte es ihn jedoch nie in dieser Form gegeben. Es gilt daher jene Faktoren zu analysieren, die dazu geführt haben, dass der NSU seine neonazistischen Terrorakte begehen konnte. Inwieweit bestehen die gesellschaftlichen Verhältnisse, die den NSU möglich gemacht haben, auch nach dessen Auffliegen fort? Außerdem soll es dem Vortrag um offene Fragen, den Prozess und die Aktionen am Tag der Urteilsverkündung gehen.
Aktuelle Informationen für eine gemeinsame Anreise zur Urteilsverkündung nach München findet ihr auf
http://unwritten-future.org
siehe auch: unwritten-future.org, antifa-nt.de Dienstag, 14.11.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Konsumierende Freund*innen - was kann ich tun?
Wenn junge Menschen psychoaktive Substanzen konsumieren, betrifft das auch den Freundeskreis, Partner*innen und Familienangehörige.
Freund*innen und Angehörige möchten Unterstützung bieten, kommen aber oft auch an ihre Grenzen. Wie kann mit solchen Situationen umgegangen werden? Was ist eher kontraproduktiv? Wo können sich junge Angehörige hinwenden, um Unterstützung zu bekommen?
Dies alles soll nach einem theoretischen Input diskutiert werden.
Dies ist eine gemeinsame Veranstaltung der Jugenddrogenberatung Drahtseil & Drug Scouts und richtet sich an junge interessierte Menschen.
Die Teilnahme ist kostenfrei.
siehe auch: https://www.projekt-drahtseil.de, drugscouts.de Montag, 06.11.2017, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Die „Protokolle der Weisen von Zion“ und der Mythos der jüdischen Weltverschwörung
Mit Dr. Michael Hagemeister (Historiker und Slawist der Uni Bochum)
Unter dem Titel „Protokolle der Weisen von Zion“ ist eine anonyme Schrift bekannt, die von Antisemiten in aller Welt benutzt wird, um „die Juden“ zu bezichtigen, auf konspirativ-subversive Weise nach der Weltherrschaft zu streben. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erstmals in Russland veröffentlicht und seit den 1920er Jahre in alle Weltsprachen übersetzt, dürften die „Protokolle“ das am weitesten verbreitete Dokument des modernen Antisemitismus sein. In dem Vortrag werden zunächst die „Protokolle“ selbst vorgestellt. Es wird der Frage nachgegangen, was wir über ihre Herkunft wissen (und nicht wissen). Sodann wird ihre Wirkungsgeschichte bis in die Gegenwart nachgezeichnet, um schließlich zu erörtern, wie Verschwörungstheorien funktionieren und worauf ihre Attraktivität beruht.
Nach dem Vortrag ist Gelegenheit für Fragen und Diskussion mit dem Referenten gegeben.
Die Veranstaltung wird von FAIR (Fit gegen Antisemitismus, Intoleranz und Rassismus, ein Projekt des Treibhaus e.V. Döbeln) im Rahmen der Aktionswochen gegen Antisemitismus organisiert. Zudem wird die Veranstaltung gefördert im Rahmen des Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz".
siehe auch: https://treibhaus-doebeln.de/dialog/fair Donnerstag, 02.11.2017, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Erhobenen Hauptes. (Über)Leben im Kibbuz Ma'abarot.
„Erhobenen Hauptes. (Über)Leben im Kibbuz Ma'abarot.“(Israel/Deutschland, 2013; 95 Min.)
Filmvorführung und Gespräch mit Katharina Rhein und Adrian Oeser von der Film-Crew Docview
Der Film erzählt die Lebensgeschichten von fünf Personen die zwei Dinge teilen: Sie alle sind als Kinder in Deutschland geboren und aufgewachsen und wurden als Juden und Jüdinnen ab 1933 von den Nazis verfolgt - und sie alle leben im gemeinschaftlich-sozialistisch organisierten Kibbuz Ma'abrot in Israel.
Über drei Jahre hat die Projektgruppe Docview an dem Film gearbeitet, dabei reiste sie zweimal nach Israel, um Interviews zu führen und Aufnahmen zu machen. Die Gruppe hat dabei komplett ehrenamtlich gearbeitet und das mit einer für die Filmbranche ungewöhnlichen Arbeitsweise - nämlich basisdemokratisch organisiert. Docview sind: Jaška Klocke, Jonas Meurer, Adrian Oeser, Katharina Rhein, Claudia Sebestyen und Julian Volz, unter Mitarbeit von Till Steinberger.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig statt.
siehe auch: docview.org, zwangsarbeit-in-leipzig.de/zwangsarbeit-in-leipzig Mittwoch, 01.11.2017, Einlass: 19:30 Uhr
Q. Szenische Lesung des Romans von Luther Blissett
Der Rote Salon präsentiert zum Reformationsjahr:
»Q. Szenische Lesung des Romans von Luther Blissett«
1517–1555: Fast vierzig Jahre ist er, der so oft seinen Namen zu wechseln gezwungen ist, dabei. Keine fromme oder unfromme Ketzerei lässt er aus. Keinen Aufstand gegen die klerikale und fürstliche Macht verpasst er. Als Vertrauter Thomas Müntzers wird dessen Credo – ›alles gehört allen‹ – auch zu seinem. Die Niederlage im Bauernkrieg (1525) lässt ihn als einen der wenigen Überlebenden zurück. Bei den Wiedertäufern trägt er die Verantwortung zur Verteidigung der Stadt Münster, aus der das neue Jerusalem werden soll. Er feiert mit, bei den ausgelassenen Festen der Siege; er wird Zeuge der Verwandlung revolutionärer Ambitionen in religiösen Wahn, beim Umschlag von Befreiung in Terror. Er wandert durch das ›Europa der gescheiterten Aufstände‹, durch verlorene Schlachten und Niederlagen, die Verzweiflung erzeugen und Resignation nahelegen.
Wo immer er involviert ist, ist auch ein Zweiter zugegen. Unerkannt und zunächst nur als eine vage Ahnung. Der Spion der Kurie und Agent der Inquisition, der seine Briefe mit »Q« unterzeichnet, der dem Kardinal (und späterem Papst) Gianpetro Carafa nicht nur über die papstfeindlichen Machenschaften berichtet, sondern auch einwirkt, vielleicht sogar anwesend ist, vielleicht sogar alle Rebellion ins Unglück lenkt? Diesem Phantom zu begegnen, von Angesicht zu Angesicht, um die Opfer zu rächen, wird zur fixen Idee des Aufrührers ...
Krimi und High Noon am Ende des Mittelalters!
Bearbeitet von Thomas Ebermann und Berthold Brunner.
Ensemble: Denis Moschitto, Jörg Pohl, Ruth Marie Kröger, Matthias Kelle
Mittwoch, 18.10.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
18.10. um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)
siehe auch: offenesantifatreffen.blogsport.eu Sonntag, 08.10.2017, Einlass: 15:30 Uhr
Roter Salon im Conne Island: Ikonografie der Säuberung - Feindbilder im Roten Oktober
Vortrag von Gerd Koenen
In diesem Herbst jährt sich die Oktoberrevolution zum hundertsten Mal. Seit dem Zusammenbruch des Ostblocks und dem Ende der Sowjetunion hat zwar die weltpolitische Bedeutung, die dem „Roten Oktober“ zwischen 1917 und 1989/90 zugesprochen wurde, deutlich abgenommen. Gleichwohl wird dem Ereignis, das den Verlauf des „kurzen 20. Jahrhunderts“ maßgeblich prägte, vielerorts auf unterschiedliche Weise gedacht: So erscheinen unzählige Monografien und Sammelbände, Tagungen und Konferenzen werden abgehalten, Radiofeatures sowie (Dokumentar-)Filme produziert und Ausstellungen gezeigt. Auch die Linke kommt nicht umhin, sich dem Jubiläum zu stellen, wenngleich die Erinnerung an die Revolution nicht mehr ungebrochen erfolgen kann: Der erste große, langandauernde und geografisch weit ausgreifende Versuch, ein politisches Programm der sozialen Gleichheit nach der Übernahme souveräner staatlicher Macht zu realisieren, schlug alsbald in ein repressives und durchbürokratisiertes Projekt um, dass jegliche Opposition ausschaltete und die eigene Herrschaft nur mittels äußerster Gewalt aufrechterhalten konnte.
Die dem Sozialismus wohlgesonnene Linke wurde immer wieder von den Entwicklungen in der Sowjetunion herausgefordert: 1937/38 vom Großen Terror und den Moskauer Schauprozessen, 1939 vom Hitler-Stalin-Pakt, 1956 durch Chruschtschows Geheimrede oder 1968 von der Niederschlagung des Prager Frühlings. Verschiedene Strömungen reagierten auf diese Ereignisse mit mehr oder weniger weit reichender (Selbst-)Kritik. Trotzdem hängt der Oktoberevolution und ihrer unmittelbaren Folgezeit bis heute der Nimbus des emanzipatorischen kommunistischen Umsturzes auf dem Weg in die befreite Gesellschaft an, der unbedingt anzuerkennen und gegen reaktionäre Miesmacherei (etwa in Form der Totalitarismustheorie) in jedem Fall zu verteidigen sei. So heißt es in einer „Mitteilung“ der Interventionistischen Linken (IL) zum G-20-Gipfel in Hamburg etwa: „Es gibt dieses Jahr etwas zu feiern! […]100 Jahre Oktoberrevolution stehen für die Hoffnung auf eine Welt jenseits von autoritärem Kapitalismus.“ Und Stefan Bollinger (Mitglied der Historischen Kommission der Linkspartei) sekundiert, man müsse „bei aller Kritik und Selbstkritik die zivilisatorische Kraft der Russischen Revolutionen, der Bolschewiki, Lenins anerkennen“. Dem Blick zurück auf Lenin und in die Geschichte entnimmt die IL vor allem die „Gewissheit, dass Rebellion möglich ist“, und lädt daher alle „die mit uns Kämpfen wollen“ ein, sich „gemeinsam mit uns die Welt von morgen auszumalen“.
Die zukünftige bessere Welt braucht also Rebellen. Dem hätten auch die Bolschewiki 1917 nicht widersprochen. Sahen sie sich doch verwickelt in den weltweiten Klassenkonflikt, der, wie es Hannah Arendt formulierte, „unausweichlich auf einen letzten Entscheidungskampf“ zuzulaufen schien und aus diesem Grund zweierlei dringend bedurfte: Gegner und Feindbilder. Und davon gab es im (post-)revolutionären Russland viele. Nicht nur von den Parteikommunisten aller Länder, sondern auch von undogmatischen Linken wird mitunter die Erzählung tradiert, das große kommunistische Experiment, das 1917 gestartet wurde, sei erst von Stalin korrumpiert worden. Lenin habe lediglich, so formuliert es TOP B3rlin, „dem Kommunismus einen kleinen Schubs beim Entstehen geben“ wollen. Nun, die zu schubsende Front der Widersacher der Revolution war in der Tat breit: Zunächst natürlich die Mittelmächte im Ersten Weltkrieg. Dann die Gegner im eigenen Land, ja im eigenen politischen Lager. Schließlich die Kontrahenten im Bürgerkrieg und nach 1945 der kapitalistische Westen. War es da nicht nur logisch, mit harter Hand vorzugehen? Das Vokabular der Logik ist verführerisch und wird gern genutzt. Kai Köhler in der jungen Welt: „Im Oktober gelang den Bolschewiki als konsequentesten Akteuren der Arbeiterklasse die Revolution.“ Wer sich über Zweck und Ziel der eigenen Politik im Klaren ist, dem fällt die Mittelwahl – wie scheinbar Stefan Bollinger – leicht: „Der Kampf gegen den Krieg, geschweige denn für eine sozial gerechte und demokratische Gesellschaft derjenigen die arbeiten, erforderte nicht Moralisieren oder Beten, sondern das Handeln mit allen Konsequenzen.“
Welche Opfer des Kommunismus dann im Speziellen sowieso oder gerade noch zu rechtfertigen sind, darüber streiten sich die Geister ebenso wie über die Frage, wann die Praxis des Sowjetkommunismus zum Problem wurde: Die einen meinen, selbst der Hitler-Stalin-Pakt habe angesichts der antikommunistischen Drohsignale der kapitalistischen Welt eine gutzuheißende „historische Notwendigkeit“ dargestellt. Die anderen sehen den Verrat an der Revolution in der Etablierung von Stalins Alleinherrschaft 1927, und für die dritten markieren schon der Abtritt Lenins von den Schalthebeln der Macht und ihr Übergang an das Triumvirat Kamenjew–Sinowjew–Stalin 1922/23 den Anfang vom Ende. Und für fast jeglichen Kollateralschaden der bolschewistischen Machthaber in den Wirren der unmittelbaren Nachrevolutionszeit findet sich eine Rationalisierung: Der aufgezwungene Kriegskommunismus, der Terror der Weißen, die Missernten, etc. pp. Aber das Ausfindigmachen, die Propagierung und die Anprangerung von Feinden war keine Spezialität von Stalin – auch wenn er die Bestimmung von zu verfolgenden Gegnern mit wahnhaftem Eifer perfektionierte. Schon die Bolschewiki unter Lenin sahen sich von Gegnern, Saboteuren, Kapitalisten, Bourgeois, Großgrundbesitzern, Anarchisten, Sozialrevolutionären, Zaristen und Menschewiken bedroht, ja eingekreist und verstanden es, ihre Anhängerschaft mittels entsprechender Feindbildkonstruktionen die Richtung der Rebellion vorzugeben. In Zeitungen, auf Flugblättern, in Reden, Liedern und allen zur Verfügung stehenden Medien wurden vermeintliche Konterrevolutionäre erbarmungslos gebrandmarkt – das ideologische Vorspiel zu ihrer Einschüchterung und Verfolgung, der schließlich die endgültige Ausschaltung folgen sollte.
Der Rote Salon hat Gerd Koenen eingeladen, um anhand eines bebilderten Vortrages Auskunft über die Ikonologie der „Revolutionsfeinde“ zu geben. Wer passte in den Augen der bolschewistischen Herrscher nicht in die „neue Zeit“ und mit welchen Mitteln wurde der Ausschluss sichtbar gemacht? Insbesondere zwei Fragen soll näher nachgegangen werden: Lässt sich ein Zeitpunkt bestimmen, zu dem Politik und Praxis der Bolschewiki von einem emanzipatorischen Projekt in einen jegliche Abweichung unnachgiebig verfolgenden „Krieg gegen das eigene Volk“ (Nicolas Werth) umschlugen? Und: War diese Entwicklung in den kommunistischen Ideen, wie sie die Protagonisten der Oktoberrevolution formulierten, angelegt oder ist die Eskalation auf andere, externe Einflüsse zurückzuführen?
Sonntag, 08.10.2017, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Apotheose des Revolutionärs - Che Guevara als Lichtgestalt der Linken
Gespräch mit Gerd Koenen
Am 9. Oktober 1967 wurde Ernesto Che Guevara von der bolivianischen Armee in der gebirgigen Hochebene des Landes mit einigen Gefolgsleuten der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) festgesetzt. Wohl wissend, wer ihnen dort ins Netz gegangen war, entschieden sich die Militärs gegen einen langatmigen und aufsehenerregenden Prozess unter den Augen der Weltöffentlichkeit. Stattdessen exekutierten sie Guevara ohne viel Federlesen am darauffolgenden Tag. Guevaras revolutionären Bestrebungen wie auch seinem eigenen Leben war damit ein schmuckloses und jähes, zugleich jedoch mythisches und heroisches Ende beschieden, das zu seiner weltumspannenden Ikonisierung in den kommenden Jahrzehnten beitragen sollte. Die Gründe für die auch 50 Jahre nach seiner Ermordung ungebrochene Überhöhung seiner Person reichen jedoch weit über die Umstände seines Todes hinaus.
Sie verweisen auf ein unüberschaubares Arsenal politischer, historischer, religiöser, revolutionärer wie auch romantischer Projektionen und Verklärungen, als deren Urheber und Verwalter die globale Linke gelten kann. Denn schon weit vor seinem Ableben galt der gebürtige Argentinier als Enfant terrible einer sich weltweit unter den Schlagwörtern antikolonialistisch, internationalistisch und antiimperialistisch formierenden Linken.
Mit diesen Ismen Gepäck sollte diese sich in den kommenden Dekaden zur Unterstützerin einer Reihe von Bewegungen im Trikont aufschwingen, deren nationalistische und mitunter offen antisemitische Programmatik hingenommen bzw. sehenden Auges unterstützt wurde. Nicht selten bildete der Antiamerikanismus dabei jene verbindende Klammer, die Guevara als zentrales Moment des antiimperialistischen Kampfes ausgemacht hatte. Seinen europäischen Bewunderern diente sie der moralischen Adelung ihrer Umtriebe. Ob Antiimperialismus und Antiamerikanismus dabei als Ausgangspunkte einer sich reaktionär gewendeten Linken oder als in der historischen Konstellation des Kalten Krieges nachvollziehbare Bezugspunkte gedeutet werden müssen, wird zu diskutieren sein.
Die Gründe für Guevaras hohes Maß an Identifikationsfähigkeit unter Linken (und Rechten) aller Provenienz waren allemal vielfältig. Insbesondere für die jungen Nachwuchsrevolutionäre in den westlichen Metropolen bot der charismatische Mediziner eine willkommene Projektionsfläche. Wie sie stammte er aus bürgerlichem Elternhaus, hatte höhere Bildung genossen, umfängliche Reisen während seines Studiums unternommen, um sich später von seiner bourgeoisen Herkunft loszusagen und sich ganz in den Dienst der Revolte zu stellen. Mit diesem Ausbruch beflügelte er die Phantasie junger Studenten und Arbeiterinnen weltweit, irgendwann Uniseminar bzw. Fabrikhalle gegen das revolutionäre Engagement einzutauschen und damit Teil der herbeigesehnten internationalen Bewegung zu werden. Guevara selbst forcierte diese Revoluzzerromantik, wenn er unter der Maxime „Es gibt kein Leben außerhalb der Revolution“ keinen Zweifel daran aufkommen ließ, welche Priorität der Einzelne zu setzen hatte.
Verbunden war der Personenkult um Guevara auf das Engste mit dem historischen Zeitpunkt seines Auftritts. Die Kubanische Revolution der 1950er Jahre, in der Che neben Fidel Castro zentrale Funktionen ausübte, stand am Beginn antikolonialer Befreiungskämpfe in Asien und Afrika, welche sich anschickten, die letzten Reste der durch den Zweiten Weltkrieg unwiederbringlich zerstörten internationalen Ordnung hinwegzufegen. Diese Geschehnisse elektrisierten die Linke in der westlichen Hemisphäre. Sie nährten die Hoffnung, dass nach dem Ende des Faschismus mit zeitlicher Verzögerung doch noch der Sozialismus verwirklicht werden könnte. Zugleich lieferten sie in Gestalt von Antiimperialismus und Antikolonialismus eine neue revolutionäre Weltanschauung. Che wiederum wurde als Symbolfigur dieser Bewegung inthronisiert.
Im Deutschland der späten 1960er und frühen 1970er Jahre schlugen Guevaras Lebenslauf und Prosa Studentenschaft und Außerparlamentarische Opposition (APO) gleichermaßen in ihren Bann. In den Reihen der Studenten für eine demokratische Gesellschaft (SDS) und Haschrebellen wurden seine Schriften, wie etwa Der Partisanenkrieg – eine Methode oder die von Rudi Dutschke übersetzte Botschaft an die Völker der Welt, als Grundlagenlektüre für den kommenden Aufstand studiert. Im Zusammenhang mit dem Befreiungskampf des Front Libération Nationale (FLN) gegen die französischen Besatzer in Algerien, wie auch mit dem Mitte der 1960er Jahre eskalierenden Vietnamkrieg, bescherten sie der Linken ein unverbrauchtes ideologisches Koordinatensystem, mit dem sie die weltpolitischen Geschehnisse analysieren konnte. Dies war insofern nötig geworden, als mit dem einsetzenden Kalten Krieg der bisherige politische Bezugsrahmen seine Gültigkeit verloren hatte und die Sowjetunion keinen revolutionären Orientierungspunkt mehr bot. Spätestens mit der Niederschlagung des Studentenaufstandes in Prag 1968 zerstoben bei der (Neuen) Linken die letzten Hoffnungen, der doktrinäre Kommunismus moskauscher Prägung könne ein Partner für das Projekt der Weltrevolution sein. Entsprechend euphorisch stürzte sie sich auf die antikolonialen Befreiungsbewegungen, ahnend, in ihnen ein moralisch belastbares Revolutionsobjekt gefunden zu haben. Mit Ches kanonisch gewordenem „Schaffen wir zwei, drei, viele Vietnam“ kristallisierte sich der Schlachtruf des Antiimperialismus heraus, der nicht nur die Hoffnung auf die Befreiung der Länder des Trikonts ausdrückte, sondern zugleich die Marschroute für die Linke in den Metropolen vorgab.
Dass diese Aufforderung tatsächlich beim Wort genommen wurde, bezeugten etwa die Protagonisten der Rote Armee Fraktion, die sich in ihrem Feldzug gegen „Kolonialschweine“ und „Imperialismusapologeten“ als moderne, von Che beeindruckte Stadtguerilla inszenierten. „Was uns Che zu sagen hatte, ließ eine Radikalität unserer eigenen Praxis notwendig und folgerichtig erscheinen. Wir haben uns nicht mit Ches Schriften als theoretische Diskurse auseinandergesetzt, denn es gab nichts mehr zu diskutieren, die Verhältnisse waren klar“, erinnerte sich das langjährige RAF-Mitglied Inge Viett im Rückblick. Die vermeintlich von allen Widersprüchen bereinigte Realität, und die sich daraus ergebende Notwendigkeit zum gewalttätigen Losschlagen gegen die als verantwortlich ausgemachten Personen, sollte zum Signum nicht nur der RAF, sondern zahlreicher Gruppierungen werden, die sich Anleihen bei Ches politischer Programmatik wie auch seiner rigiden, freudlosen und asketischen Lebensweise nahmen. Im Brustton moralischer Überlegenheit, gepaart mit der Gewissheit, auf der Seite der Geknechteten und Ausgebeuteten zu stehen, wurde die Gewalt als legitimes Mittel gegen das „Schweinesystem“ verkauft. Dass der Comandante Che Guevara (Wolf Biermann) im Verlauf der Kubanischen Revolution selbst mehrere hundert Menschen hinrichten und ebenso viele in Umerziehungslager stecken ließ, gab nicht etwa zu denken, sondern bestätigte seine Epigonen in ihrem Treiben.
Vor diesem Hintergrund wird im Gespräch mit Gerd Koenen nicht nur über die Gewaltfrage als Mittel linker Politik ab der Mitte des 20. Jahrhunderts zu reden sein. Vielmehr soll der Gehalt der mit Guevara verbundenen Ideen vor dem Hintergrund der Konstellation des Kalten Krieges beleuchtet werden. Kann in Analogie zur Russischen Revolution von einem Moment des Umkippens vom Progressiven ins Regressive gesprochen werden?
Gerd Koenen ist Publizist und Historiker, war Mitglied im SDS und im Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW), löste sich jedoch später vor allem in der Auseinandersetzung mit den Ereignissen um die Gründung der polnischen Gewerkschaft Solidarnosc vom Kommunismus. Er beschäftigt sich unter anderem mit den deutsch-russischen Beziehungen, der Geschichte der Linken und des Kommunismus. Zu seinen bekannteren Veröffentlichungen zählen Das rote Jahrzehnt. Unsere Kleine deutsche Kulturevolution 1967–1977 sowie ein Band zu Leben, Wirken und Rezeption Che Guevaras namens Traumpfade der Weltrevolution. Kürzlich ist zudem unter dem Titel Die Farbe Rot seine voluminöse Weltgeschichte des Kommunismus erschienen.
Dienstag, 03.10.2017, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 18:30 Uhr
30 Jahre Antifa in Ostdeutschland
Perspektiven auf eine eigenständige Bewegung
Der staatliche und gesellschaftliche Umbruch 1989/90 war ein Markstein für die heutige Antifa-Bewegung. Unter der Annahme einer gemeinsamen widerständigen Geschichte wurde in bisherigen Rückschauen allerdings nur wenig beachtet, dass in Ostdeutschland eine eigenständige Bewegung entstand, die bereits in der ausgehenden DDR ihren Anfang nahm und ein eigenes Profil entwickelte.
Herausgeberin Christin Jänicke und Autor Marek Winter stellen 30 Jahre nach Gründung der ersten unabhängigen Antifa-Gruppen in der DDR unterschiedliche Perspektiven auf die Bewegung vor. Sie geben Einblick in ihre Entstehung und Entwicklung, dabei werden Schwerpunkte der Veranstaltung die Rolle von Frauen und feministischen Kämpfen als auch Generationsbrüche und Konflikte sein, die anhand der Entstehung antideutscher Gruppen diskutiert werden.
Eine Veranstaltung des Infoladens im Conne Island.
Es wird einen Stand mit Zeitschriften aus dem Archiv geben.
- Gefördert von der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen -
siehe auch: https://www.conne-island.de/infoladen.html, https://www.facebook.com/Infoladen.ConneIsland Dienstag, 12.09.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
12.9. um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)
siehe auch: offenesantifatreffen.blogsport.eu Donnerstag, 24.08.2017, Einlass: 18:45 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Sonnenblumenhaus – Das Pogrom in Rostock-Lichtenhagen
Am 25. August kommt es im Rahmen des 25. Jahrestages des Pogroms in Rostock-Lichtenhagen zur Aufführung des Theaterstücks “Sonnenblumenhaus“ im Institut für Zukunft (IfZ) in Leipzig.
Das von Dan Thy Nguyen und Iraklis Panagiotopoulos produzierte Stück dokumentiert das rassistische Pogrom von Rostock 1992 und "verarbeitet die Sicht der belagerten Menschen“. Diese wurden dafür ausfindig gemacht und interviewt. Aus ihren Aussagen wurde das Stück entwickelt.
Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um mit Dan Thy Nguyen vor der Aufführung im IfZ über das Pogrom in Rostock zu sprechen. Kunst- und Kulturschaffende haben oft die Möglichkeit, mit ihren Arbeiten Menschen auch außerhalb von politischen Zusammenhängen und Kontexten zu erreichen und sie zu einer intensiven, wenn auch zeitlich begrenzten, Auseinandersetzung mit ihren Themen zu bewegen. Vor welchen Herausforderungen sie dabei auch stehen, wenn es um die Erinnerung an Ereignisse wie in Rostock geht, werden wir ihn fragen.
Eine Veranstaltung der Gruppe "Rassismus tötet!" - Leipzig
siehe auch: rassismus-toetet-leipzig.org Dienstag, 15.08.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
15.8. um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)
siehe auch: offenesantifatreffen.blogsport.eu Dienstag, 25.07.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Start with a Friend - Infoabend für Locals
Ihr möchtet neue Leute kennenlernen, euch für ein stärkeres Miteinander und mehr Teilhabe von Geflüchteten engagieren? Dann kommt zu unserem Infoabend und werdet Tandempartner*in bei Start with a Friend! Hier stellen wir euch das Programm vor und beantworten alle eure Fragen.
Mehr Infos und die Anmeldung zum Infotreffen hier:
https://www.start-with-a-friend.de/standorte/leipzig/locals-leipzig/
Bringt gerne interessierte Freunde mit und kommt ruhig auch spontan.
Der Infoabend ist nur für LOCALS!
Anmeldung für Geflüchtete hier:
http://bit.ly/2s3M7HM
Wir freuen uns auf euch!
Die Veranstaltung findet im 1.Stock des Vorderhauses statt (Raum über dem Cafe).
siehe auch: start-with-a-friend.de, instagram.com/teamswaf, twitter.com/teamswaf Dienstag, 18.07.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
18.7. um 19 Uhr in der 1. Etage des Vorderhaus vom Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig)
siehe auch: offenesantifatreffen.blogsport.eu Dienstag, 20.06.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Eine Initiative von Antifaschist*Innen aus Leipzig.
Mittwoch, 14.06.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Infoveranstaltung »Leipzig goes No Al-Quds«
Infoveranstaltung zur gemeinsame Anreise zu den Protesten gegen den Al-Quds-Marsch, kurzer Input zum Marsch und der Rolle des Irans
KEIN AL QUDS-TAG 2017! GEMEINAM GEGEN JEDEN ANTISEMITISMUS!
Am Freitag, den 23. Juni 2017 wollen im 21. Jahr in Folge hunderte Antisemit*innen am Al Quds-Tag in Berlin für die Eroberung Jerusalems und die Vernichtung Israels aufmarschieren. Al Quds ist der arabische Name Jerusalems und der Al Quds-Tag ein 1979 vom iranischen Regime ins Leben gerufener weltweiter antisemitischer Kampftag. Unter dem Deckmantel der sogenannten „Israelkritik“ wird offen dazu aufgerufen die größte jüdische Gemeinschaft der Welt zu vernichten. Es wird sich mit der terroristischen Hisbollah, dem syrischen Diktator Assad und dem iranischen Regime selbst solidarisiert.
Der Hauptorganisator des Berliner Aufmarsches ist Jürgen Grassmann. Grassmann leugnete im April diesen Jahres auf der Intifada-Konferenz in Teheran die Shoa, er sprach dabei unter anderem von „der Täuschung der Menschen mit dieser Geschichte“ und führte in diesem Zusammenhang fort: „Das Problem ist, dass die Zionisten es übertreiben.“ Im gleichen Monat brachte Grassmann auf einer Querfrontdemonstration in Berlin während eines Redebeitrags seine antisemitische Verschwörungsideologie zum Ausdruck, unter anderem sagte er, dass der IS „ein Produkt der Zionisten“ sei und forderte anschließend das Ende des Staates Israel.
Es steht fest: Deutschland hat ein Antisemitismus-Problem, das weder erst seit gestern besteht, noch importiert wurde. Allein in Berlin gab es im Jahr 2016 mindestens 470 antisemitische Angriffe und Anfeindungen. In ganz Deutschland kommt es zu Schändungen jüdischer Friedhöfe und Denkmäler und die Leugnung oder Relativierung der Shoa gehören zum deutschen Alltag. Oft wird nicht vom Judentum, sondern von Israel gesprochen, um den eigenen Antisemitismus zu verschleiern.
Der Al Quds-Tags-Aufmarsch in Berlin ist der größte regelmäßig stattfindende antisemitische Aufmarsch Deutschlands. Wir werden dies auch in diesem Jahr nicht unwidersprochen hinnehmen und unsere Kritik an religiösen Fundamentalist*innen und Antisemit*innen aller Couleur am 23. Juni auf die Straße tragen. Wir solidarisieren uns mit den von Antisemitismus Betroffenen und deren Schutzraum Israel. Außerdem gilt unsere Solidarität den emanzipatorischen Kräften im Iran sowie allen Geflüchteten.
Nieder mit dem antisemitischen Al Quds-Tag!
siehe auch: https://www.facebook.com/lestopthebomb Dienstag, 23.05.2017, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Kritik des Familismus. Geschichte, Theorie und Realität eines ideologischen Gemäldes
Die Sozialwissenschaftlerin Gisela Notz stellt die Ideologie des Familismus vor und weist auf das Paradox hin, dass diese immer noch die Leitlinie staatlicher Politik bildet, obwohl es DIE Familie heute ebenso wenig gibt, wie es sie je gegeben hat. Und schon gar nicht war sie zu allen Zeiten die bürgerliche Kleinfamilie, wie wir sie heute kennen. Angesichts der "neuen" rechtspopulistischen AkteurInnen hat sie Hochkonjunktur. Auch darüber sollten wir diskutieren.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Pro-Choice-Bündnis Sachsen und dem Conne Island.
siehe auch: schweigemarsch-stoppen.de Donnerstag, 18.05.2017, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Lesung und Diskussion: "Allein unter Flüchtlingen" mit Tuvia Tenenbom
»Wenn sich der israelisch-amerikanische Autor Tuvia Tenenbom auf Reisen begibt, um „die Deutschen“, „die Juden“ oder „die US-Amerikaner“ kennen zu lernen, hat er eine spitze Feder und einen schelmischen Witz im Gepäck. Seine Reiseberichte krempeln die Hemdsärmel hoch, legen die Finger in Wunden und lassen Ansichten aufeinanderprallen, die ansonsten wohlsortiert voneinander geschieden werden. Seine Lesungen gleichen Theaterabenden, an denen zwar gelacht und geschmunzelt wird, die einen aber auch verstört zurücklassen. So auch sein jüngstes, noch im Entstehen begriffenes Buch, in dem der Regisseur und Leiter des 1994 gegründeten Jewish Theater of New York sich unter Flüchtlinge in Europa begibt: „Allein unter Flüchtlingen“ (Suhrkamp). Der Abend widmet sich den Erfahrungen und Beobachtungen, die Tuvia Tenenbom bei seiner jüngsten Reise gemacht hat.«
Quelle: Jüdisches Museum Frankfurt / Jüdische Gemeinde Frankfurt
Bereits am 3. Mai sollte im Conne Island die Lesung »Allein unter Flüchtlingen« mit Tuva Tenenbom stattfinden. Nachdem dieser eine Veranstaltung bei einem rechtsintellektuellem Think Tank, bei dem Fäden aus völkischen Nationalisten, Pegida und Identitären zusammenlaufen, angekündigt hatte, sagte unser Kooperationspartner, die Gruppe „Rassismus tötet!“, ihre Mitarbeit an der Veranstaltung kurzfristig ab. Wir vom Conne Island sahen uns dann außerstande, die Veranstaltung kurzfristig alleine auf die Beine zu stellen und suchten Kontakt zu Tenenbom. Dieser argumentierte uns gegenüber, dass die Auswahl seiner Gesprächspartner nicht auf Sympathie gründe, er mit allen spreche, auch mit Rechten, und er nicht zu den Rechten gehe, um ihnen nach dem Mund zu reden. Er schloss aus, dass sein Auftritt instrumentalisiert werden könne. Gleichzeitig unterstellte er uns, bereits bezwungene Feinde zu bekämpfen. Müsste Tenenbom nach politischer Sympathie entscheiden, vor wem er rede, so würde er wohl auch keine Einladungen von Linken annehmen, da von diesen, so bedeutete er uns, heute einflussreichere antisemitische Kampagnen ausgehen als von Rechten. Das Conne Island Plenum findet seine Haltung, jede Einladung anzunehmen, seinen Glauben, nicht instrumentalisierbar zu sein, und seine Einschätzung, dass Rechte gesamtgesellschaftlich unbedeutend seien, strittig, möchte aber lieber mit ihm diskutieren als über ihn.
Die Fragen "Warum nimmt Deutschland mehr Flüchtlinge auf als jedes andere Land?" oder "Woher kommt diese Zuneigung zu den Flüchtlingen?", sowie das beschriebene Ungleichgewicht zwischen dem Anspruch des Slogans "Wir schaffen das!" und den bestehenden Zuständen in Asylunterkünften und deutscher Asylpolitik wollen wir weiter diskutieren.
Dienstag, 16.05.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Eine Initiative von Antifaschist*Innen aus Leipzig.
Freitag, 12.05.2017, Einlass: 18:00 Uhr
Feat. Fem • PANEL&PANEL&OPENDECKS
//PANEL1
/18:00
Gendered Identity in Club Culture (TBA)
Moderation:
Jordan Davidson (Balance Festival Co-Founder, Booking Agent, Curator)
/
SIREN (DJ&Promoter collective from London, UK)
/
Hannah Christ (Femdex, DJ & Promoter from Vienna, AT)
/
Ande (Co-Programmer of Ableton Loop Summit, Producer & Artist from Berlin)
Dieses divers besetzte Panel widmet sich den weit gefassten Fragen um Identität in der gegenwärtigen Clublandschaft. Durch die breit gefächerten Perspektiven, Ursprünge und Erfahrungen aus unterschiedlichen europäischen Metropolen und nonkonformen Identitäten wird die Diskussion Stimmen zusammenbringen, um sich über soziale Kämpfe, accessibility, kommerzielle Vereinnahmung und Widerstand auszutauschen.
Das Panel wird präsentiert von Balance Club / Culture Festival, Institut fuer Zukunft in Kollaboration mit Conne Island und Kulturraum e.V.
Das Panel wird in englischer Sprache gehalten.
//PANEL2
/20:00
Moderation:
Charlotte Eifler (DJ, Producer, Girlz Edit, Cobra Netzwerk)
/
Hang Aoki (Killekill & Futura Booking Agency, Krake Festival PR, ://about blank)
/
Wiebke Magister (IO, IfZ Resident Booking, Promoter)
/
Aiko Okamoto (VJ, DJ, MEETUP Berlin, female:pressure)
/
Mo Loschelder (RBMA, Heroines of Sound, female:pressure, Media Loca)
Auf dem Podium wird mit verschiedenen Vertreterinnen aus dem Veranstaltungsbereich der elektronischen Pop- und Clubkultur die genderbezogene Rollenverteilung im Musikbusiness auf den Prüfstand gestellt. Welche Rolle nehmen Frauen* bei Agenturen, im Booking und im Bereich der Organisation von Veranstaltungen ein? Gibt es vorurteilsbehaftete geschlechtstypische Aufgabenfelder? Wenn ja, wie können diese überholten Rollenbilder aufgebrochen werden?
//OPENDECKS
/After
Open Decks im Frauen*-DJ-Proberaum // Conne Island
siehe auch: kulturraum.ifz.me, ifz.me Mittwoch, 10.05.2017, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
»Wer nicht feiert...« Ein Gespräch über den linken Umgang mit dem »Tag der Befreiung«
»Der 9. Mai 1945 war ein Festtag: Die Wüste des Krieges endete: Doch in fast jedem von uns hatte sich eine neue Wüste aufgetan, eine Wüste, die nie grünen wird: Die Erinnerung an die Lieben.«
Ilja Ehrenburg – Menschen, Jahre, Leben, Memoiren III.
Der 8. bzw. 9. Mai haben als Tag der bedingungslosen Kapitulation des NS-Regimes für Linke unterschiedlicher Couleur eine identitätsstiftende Bedeutung. Jedes Jahr auf’s Neue gibt es Demos, Partys und Feste, um den »Tag der Befreiung« zu zelebrieren, ganz nach dem Motto »Party like it`s 1945«.
Die Geschichte des 8. Mai seit 1945 ist komplex. Während die DDR den Tag – angelehnt an die Sowjetischen Erinnerungspraktiken – zu einem zentralen Gedenktag machte, dominierte in der Bundesrepublik über Jahrzehnte die Interpretation des 8. Mai als Niederlage und die Abwehr gegen den Begriff »Befreiung«. Auch die auf der Ebene der politischen Repräsentation vollzogene rhetorische Anerkennung der NS-Taten sowie ihrer Opfer, die angestrebte »Erlösung durch Erinnerung« täuschen nicht darüber hinweg, dass dem 8. Mai bis heute keine große Relevanz beigeordnet wird. Hinzu kommen Forderungen einer erstarkenden Rechten nach einer »erinnerungspolitischen Wende«.
Gedenkfeierlichkeiten am 8. Mai wurden in der Bundesrepublik zunächst von Verfolgten des Nationalsozialismus durchgeführt. In den 1970rn Jahren folgten Zehntausende den Aufrufen von der VVN-BDA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes), Gewerkschaften und anderen Gruppen zu Demonstrationen rund um den 8. Mai, bei denen das historische Ereignis mit tagespolitischen Themen verknüpft wurde.
Spätestens seit der Auflösung der Sowjetunion sowie der »Wiedervereinigung« steht der »Tag der Befreiung« unter neuen Vorzeichen. Parallel zu einer wachsenden Bedeutung für die geschichtspolitische Inszenierung der russländischen Regierung haben heute auch einige Events in Deutschland wieder an Bedeutung gewonnen. In den letzten Jahren versammelten sich Tausende am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park in Berlin, darunter Anarchist_innen, Stalinist_innen, Reichsbürger_innen und Verschwörungsideolog_innen.
Die Veranstaltung »Wer nicht feiert...« Ein Gespräch über den linken Umgang mit dem »Tag der Befreiung« widmet sich der Frage, in welchem Spannungsfeld sich das Gedenken befindet und wo Linke sich in diesem wiederfinden. Wessen wird gedacht, und mit welcher Perspektive?
Podium:
Natalka Neshevets (Visual Culture Research Center, Kiew)
Vertreter_in des AK Loukanikos
Johannes Spohr (Historiker und Journalist)
Moderation:
Initiative »Geschichte vermitteln« Leipzig
Eine gemeinsame Veranstaltung der Initiative »Geschichte vermitteln« Leipzig und dem Conne Island. Gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Dienstag, 09.05.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Das 5 vor 12 Syndrom – Arbeitsdruck in linken Zusammenhängen
Noch schnell den Flyer fertig, der Naziaufmarsch verhindert und die Plenumsdiskussion vorbereitet. So viel was getan werden muss – zu wenig Kraft und Zeit, um alles zu schaffen.
Da wollen wir die Welt zu einem schöneren Ort machen und scheitern schon an den selbst formulierten Ansprüchen. Aber liegt das jetzt an uns oder sind es mal wieder die gesellschaftlichen Verhältnisse, die uns das Leben schwer machen?
Wir wollen mit euch diskutieren und Erfahrungen austauschen, wie man mit dem großen Handlungsdruck umgehen und den “politischen Burn-Out” verhindern kann.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Leipziger Salon gegen den Ausstieg und dem Conne Island.
Gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen.
siehe auch: https://dabeibleiben.noblogs.org Dienstag, 18.04.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Eine Initiative von Antifaschist*Innen aus Leipzig.
Dienstag, 11.04.2017, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Infoveranstaltung: Gegenmobilisierung zum Naziaufmarsch am 01.Mai 2017 in Halle
Für den 01. Mai 2017 hat die Neonazi-Partei "Die Rechte" eine Demonstration zum sogenannten "Arbeiterkampftag" in Halle/Saale angemeldet. Die bisher aufrufenden Gruppen lassen eine Anreise mehrerer Hundert militanter Neonazis aus ganz Deutschland erwarten.
Antifaschistische Gruppen aus Halle möchten mit einer entsprechenden antifaschistischen Gegenmobilisierung den Naziaufmarsch verhindern. In einer Informationsveranstaltung soll ein Überblick zu den rechten Akteuren gegeben werden. Außerdem wird über den geplanten Gegenprotest informiert und dazu eingeladen das Tagesgeschehen am 01. Mai 2017 in Halle aktiv zu gestalten.
Die Veranstaltung findet im Backstage, 1. Etage Vorderhaus, des Conne Islands statt.
Dienstag, 14.03.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Eine Initiative von Antifaschist*Innen aus Leipzig.
Donnerstag, 02.03.2017, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Sex-Zwangsarbeit in NS-Konzentrationslagern Vortrag von Dr. Robert Sommer
1941 befahl der Reichsführer-SS und Herr über die NS-Konzentrationslager, Heinrich Himmler, die Errichtung von Bordellen für KZ-Häftlinge. Der Grund dafür waren die ökonomischen Interessen der SS. Die KZ waren nicht nur Orte des Terrors und des Massenmordes, sondern auch Stätten der Zwangsarbeit. Die SS hatte ein gewaltiges Wirtschaftsimperium aufgebaut, das Himmler und seiner SS die finanzielle Unabhängigkeit sichern sollte. Zwangsarbeit war das Rückgrat dieser Wirtschaft.
Bis zum Ende des Krieges öffnete die SS in insgesamt zehn KZ Bordelle für Häftlinge: in Mauthausen, Gusen, Flossenbürg, Auschwitz-Stammlager, Buchenwald, Auschwitz-Monowitz, Dachau, Neuengamme, Sachsenhausen und Mittelbau-Dora.
Robert Sommer hat das Thema „Sex-Zwangsarbeit“ umfangreich untersucht und in allen relevanten Archiven recherchiert sowie Interviews mit Überlebenden führen können. In seinem Vortrag spricht er über die Gründe für die Einrichtung der Lagerbordelle, die Selektionen von Frauen für diese, die Lebensbedingungen und die Überlebensstrategien der Frauen, die Motive der Bordellbesucher sowie den Ablauf ihrer Besuche. Darüber hinaus stellt er Lagerbordelle in den Kontext Prostitutionskontrolle im Dritten Reich. Außerdem wird er auch auf die „Bordelle für fremdvölkische Arbeiter“ eingehen, die es unter anderem auch in Leipzig gab.
Dr. Robert Sommer ist freier Wissenschaftler, Autor, Ausstellungsmacher und Guide. Seine 2009 erschienene Dissertation mit dem Titel Das KZ-Bordell. Sexuelle Zwangsarbeit in nationalsozialistischen Konzentrationslagern ist eine Gesamtdarstellung der Thematik Bordelle in NS-Konzentrationslagern. Robert Sommer ist freier Mitarbeiter der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg und arbeitet für das Hampshire College (Amherst, Massachusetts/USA).
- Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig in Kooperation mit dem Conne Island -
siehe auch: zwangsarbeit-in-leipzig.de Dienstag, 28.02.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Vortrag: Rape Culture und die Psychologie des Männlichen
Der Fall Tugçe Albayrak, Julian Assange im Exil der equadorianischen Botschaft in London oder der entfesstelte Debattenmob nach der Kölner Silvesternacht: was diese medialen Ereignisse miteinander verbindet, ist die allgemeine Unfähigkeit im Öffentlichen wie im Privaten, sich dem Problem der sexuellen Gewalt wirklich angemessen, ethisch und politisch, zu stellen. Die vielfältigen Abwehrmechanismen, mit denen nicht bloß Männer auf die Konfrontation mit der Kultur sexueller Dominanz reagieren, sind nicht nur eine alltägliche Herausforderung für antisexistische Bemühungen, sondern stellen mit der hinter ihnen steckenden Psychologie auch Schnittstellen dar, anhand derer die tiefe Verwobenheit der Geschlechterhierarchie mit anderen Feldern des Ideologischen nachempfunden werden kann. Als Ideologien stellen sie banalerweise sicher, dass die gesellschaftlichen Verhältnisse bleiben wie sie sind. Die ihnen anhängenden kulturellen Formationen jedoch sorgen täglich dafür, dass das Leben für viele Menschen mal mehr, mal weniger stark mit der Hölle auf Erden bedroht bleibt. Geschlecht, Rassismus oder Antisemitismus sind daher immer auch sexuell.
Im Vortrag soll anhand einiger jüngerer Beispiele dieser Zusammenhang näher beleuchtet und gezeigt werden, dass das Schlagwort "Rape Culture" zu mehr taugt als zur Klage darüber, dass in Fällen sexueller Gewalt meist den Betroffenen die (Mit)Schuld gegeben wird. Wenn die Deutschen nach Köln ihre eigenen sexuellen Unzustände (noch mehr) auf maghrebinische Männer projizieren und die Gefahr der Konsequenzen für weiße Nahfeldtäter damit faktisch verringern, ist das nur ein Beispiel dafür, wie die intersektionale Intervention in den White Feminism sehr wohl gesellschaftliche Strukturen aufzudecken imstande ist, die sich ihrem Wesen nach tendenziell der Erkenntnis entziehen. Ohne dann bei Oberflächlichkeiten wie "Diskriminierung" oder "Macht" stehen bleiben zu müssen, kann verstanden werden, dass die Hartnäckigkeit des Sexismus auf einen gesellschaftlichen Ist-Zustand verweist, der ohne Geschlechterhierarchie in seiner Gänze undenkbar würde.
Jana Klein beschäftigte sich u.A. in der Jungle World mit der medialen Aufarbeitung des Falls Tugçe Albayrak und der Debatte nach der Kölner Silvesternacht. Gegenwärtig arbeitet sie an der Aufklärung der neuerlichen Skandale um die Landesunterkunft Burbach in NRW.
Eine Veranstaltung von the future is unwritten.
siehe auch: https://www.facebook.com/unwrittenfutureleipzig Mittwoch, 15.02.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Eine Initiative von Antifaschist*Innen aus Leipzig.
Mittwoch, 25.01.2017, Einlass: 20:00 Uhr
Was ist Dublin IV?
Wir wollen über das Abschiebeabkommen Dublin IV informieren sowie mit euch darüber diskutieren, in welchem Zusammenhang es steht und wie organisierter Widerstand dagegen aussehen kann.
Seit 1997 regeln die Dublin-Verordnungen, welcher EU-Mitgliedsstaat zuständig für Asylverfahren und Aufnahme von Geflüchteten ist. Trotz jahrelanger Kritik an diesem System hat die EU-Kommission einen Entwurf zur Reformierung des Dublinsystems vorgelegt. Inhalt ist eine rassistischere und restriktivere Abschottungs- und Abschiebepolitik.
Dublin IV steht im Kontext des europäischen Abschottungssystems. Dieses beinhaltet u.a. das Verhindern legaler und sicherer Fluchtwege, die Kooperation mit diktatorischen Drittstaaten, um Flüchtende aufzuhalten, die Operationen von Frontex auf dem Mittelmeer, die verschiedenen nationalen Asylrechtsverschärfungen der letzten Jahre und die Einstufung von immer mehr Ländern als "sichere Herkunftsstaaten".
Die Liste der Unterdrückungsmechanismen, durch die Menschen davon abgehalten werden sollen, nach Europa zu kommen, ist lang und sie drückt aus, was geflüchtete Menschen für die EU darstellen: Ein unerwünschtes Produkt des globalen Wirtschaftssystems und der eigenen Machtpolitik.
Dass Menschen vor unmenschlichen Zuständen in ihren Heimatländern fliehen, ist kein überraschender Unfall, sondern logische Konsequenz der imperialistischen Politik der EU. Wirtschafts- und Lebensgrundlagen im Globalen Süden werden systematisch zerstört. Durch IWF und Weltbank werden ganze Staaten kontrolliert. Kriege werden durch EU-Staaten, je nach Interessenlage, indirekt durch Waffenlieferungen oder direkt durch militärische Interventionen befeuert. Nach herrschender Logik sind Menschen, die für das Kapital nicht produktiv sind, nichts wert. Geflüchtete können so bestenfalls Mitleid und humanitäre Hilfe erwarten, aber keine Begegnung auf Augenhöhe und keine Anerkennung ihrer Menschenrechte.
Wir haben uns zusammengefunden, um - unter dem Namen inEUmanity - gemeinsam gegen dieses abscheuliche System zu kämpfen, konkret gegen Dublin IV, das neueste Instrument der Abschottung.
siehe auch: https://ineumanity.noblogs.org Mittwoch, 18.01.2017, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT).
Eine Initiative von Antifaschist*Innen aus Leipzig.
Mittwoch, 14.12.2016, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT). Am 26.Oktober, am 24.November und am 14.Dezember 2016 jeweils um 19:00 Uhr im Backstage (1.Etage im Cafe/Vorderhaus) im Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig).
Eine Initiative von Antifaschist*Innen aus Leipzig.
Mittwoch, 07.12.2016, Einlass: 19:00 Uhr
Infoveranstaltung zur Antifademo in Merseburg am 10.12.2016
Merseburg, 40km westlich von Leipzig, eine Stadt in der Rassismus zur Norm und das Schweigen darüber zum Image gehört.
Erst 2013 gab es eine Reihe von rassistisch-motivierten Angriffen die aufgrund ihrer zeitlichen Nähe ein gröszeres Medienecho und darauffolgende Aufmerksamkeit erregten. Danach wurde es kurzzeitig ruhiger, wenn auch nur für Auszenstehende und nicht davon Betroffene.
Mit dem letztem Jahr, dem Aufsteigen nationalistischer Positionen in der Öffentlichkeit und Politik, den immer mehr offen zu Tage tretenden Anfeindungen und Angriffen auf Menschen und Unternkünfte für Asylsuchende, den immer schärferen Gesetzen gegen Menschen die keinen dt. Pass besitzen und der daraus resultierenden aktiven Menschenfeindlichkeit seitens behördlicher Autoritäten, wurde, in der gesamten EU und auch in Deutschland, das Leben für viele Menschen, egal ob gerade erst hier angekommen oder schon immer hier lebend, unerträglich bis existenzbedrohend. So auch in Merseburg/ Saalekreis.
Auch wenn klar ist: Merseburg stellt keine spezifische Besonderheit heraus. Zumindest nicht mehr als andere, vor allem kleinere sich im Osten befindliche, Orte Kaltlands.
Die Vorfälle der letzten Monate zeigen jedoch ein besonders menschenverachtendes Moment:
- einem Mann wird auf dem Weg vom Deutschkurs in den Kopf geschossen, er überlebt, die Täter*innen bleiben unbekannt,
- die Ausländerbehörde sucht mit Spürhunden nach einem Familienvater um ihn abzuschieben,
- ein Paar wird zu Hause von zwei Deutschen mit Schlagwaffen überfallen und sogar das fünfjährige Enkelkind wird ins Krankenhaus geprügelt,
- Steine werden in Wohnungen von Menschen die nicht ins Weltbild passen geworfen,
- beim Betreten des Sozialamts müssen alle Schwarzen Menschen ihren Ausweis zeigen bevor sie eintreten dürfen,
um nur wenige Beispiele von vielen zu nennen. Es gibt so viel was in Merseburg falsch läuft, so viel was dazu auch schon gesagt wurde, fürs Image wurde dann auch vieles öffentlichkeitswirksam (sogar vom Ministerpräsidenten!!11!) Zugestanden. Mit der Realität der Betroffenen hatte das selten was zu tun.
Rassismus und weitere Menschenfeindlichkeit sind Realität in Merseburg, ob nun in den Verwaltungsstrukturen oder auf der Strasze. Auf was wollen wir warten um dagegen endlich Position zu beziehen und zu sagen „Merseburg, nicht dein Image, sondern Menschen leiden!“ - es muss sich was verändern!
Kommt zur Demo am Samstag dem 10.12.2016 11:30Uhr zum Bhf. in Merseburg
(
https://www.facebook.com/events/1171766736247404/)
Solidarisiert euch mit den Menschen die hier leben (zum Teil: leben müssen)!
Zeigt den Menschen, dass es nicht egal ist wenn sie von Faschist*Innen und Rassist*Innen angegriffen und verfolgt werden. Lasst sie mit den deutschen Zuständen - ob nun im Amt oder an der Haltestelle - nicht alleine und die Täter*Innen nicht in Ruhe. Nicht in Merseburg und auch sonst nirgendwo!
Für mehr Informationen und Hinweise zur Demonstration kommt zur Infoveranstaltung im Conne Island.
siehe auch: https://www.facebook.com/events/1171766736247404, https://www.facebook.com/Merseburgweninteressierts Donnerstag, 01.12.2016, Einlass: 19:00 Uhr
25YRS Conne Island & 15YRS Phase 2: Mitten ins Schwarze ist auch vorbei - Verschoben auf 2017
Die Veranstaltung muss leider abgesagt werden, wird aber im Frühjahr 2017 nachgeholt. Weitere Informationen folgen in Kürze.
In 15 Jahren Phase 2 sind 53 Ausgaben voller schlauer Artikel und unumstößlicher Wahrheiten entstanden. Rückblickend mag sich eventuell auch die ein oder andere Fehleinschätzung dazwischen geschoben haben. Ob mitten ins Schwarze oder meilenweit am Ziel vorbei, darüber entscheidet manchmal die Zeit, manchmal der individuelle Kritikapparat. In dieser Revue der Bewegungs- und Gesellschaftsanalyse liest die Phase 2 sich selbst und scheut weder Irrtum noch Wahrheit.
Dienstag, 29.11.2016, Einlass: 19:00 Uhr
25YRS Conne Island & Antifaschistischer Frauenblock Leipzig: Sag mir wo du stehst
Lange Zeit galt Leipzig als Hochburg der israelsolidarischen Linken. Wie sieht das heute aus? Welche Positionen zu Israel und Antisemitismus werden heute in linksradikalen Gruppen vertreten? Beeinflusst dies ihre Bündnispolitik? Diesen und weiteren Fragen soll in einer Podiumsdiskussion nachgegangen werden.
siehe auch: afbl.org Donnerstag, 24.11.2016, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT). Am 26.Oktober, am 24.November und am 14.Dezember 2016 jeweils um 19:00 Uhr im Backstage (1.Etage im Cafe/Vorderhaus) im Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig).
Eine Initiative von Antifaschist*Innen aus Leipzig.
Dienstag, 22.11.2016, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
»Skateistan«– Filmvorführung und Gespräch
Roter Salon, Skatecrew Conne Island und Skateistan e.V. präsentieren: »Skateistan«
Filmvorführung und Gespräch
Eintritt: frei
Englischer Film mit deutschen Untertiteln
Mittwoch, 02.11.2016, Einlass: 19:00 Uhr
Die amerikanische Rechte im Zeitalter von Donald Trump
Diskussionsveranstaltung mit Spencer Sunshine
Spätestens seit der erfolgreichen Nominierung Donald Trumps zum Präsidentschaftskandidaten der Republikanischen Partei ist auch in den Vereinigten Staaten die Rede vom Aufstieg einer neuen Rechten („alternative right“ / „alt-right“). Sei es die Besetzung öffentlicher Gebäude durch paramilitärische Milizen, organisierte Einschüchterungen oder Angriffe auf Muslime, Linke und Black-Lives-Matter-AktivistInnen oder das Wiedererstarken von „White Nationalism“-Gruppen, selten waren rechte Bestrebungen in den USA so sichtbar. Spencer Sunshine spricht über den aktuellen Zustand der amerikanischen Rechten, ihre ideologischen Motive, aktuelle Querfrontstrategien und den Zusammenhang mit der amerikanischen Präsidentschaftswahl.
Spencer Sunshine ist (www.spencersunshine.com) lebt als Autor in Brooklyn, New York. Seine Beiträge erschienen u.a. in Jungle World, Der Rechte Rand, Public Eye und Truthout.
Die Veranstaltung wird in englischer Sprache stattfinden.
- Präsentiert von Phase 2 - Zeitschrift gegen die Realität (
http://www.phase-zwei.org/) -
Mittwoch, 26.10.2016, Einlass: 19:00 Uhr
Offenes Antifa Treffen
Nicht in einer politischen Gruppe organisiert? Neu in der Stadt? Kein Bock auf Nazis? Probleme mit den Rechten? Aus Überzeugung gegen Rassismus und Faschismus?
In ganz Deutschland werden Unterkünfte für Geflüchtete attackiert und in Brand gesetzt, besonders häufig in Sachsen. Rassist*innen und Nazis marschieren Woche für Woche in den unterschiedlichsten Orten auf. Am Rande dieser rechten Veranstaltungen werden Menschen von Nazis und Rassist*innen immer wieder bedroht und angegriffen. Jenseits von unkoordinierten Interventionsversuchen ist kaum nennenswerter Widerstand sichtbar. Bürgerlichen Protest gibt es kaum bis nie, gleichzeitig werden die verbliebenen Gegendemonstrant*innen mit staatlicher Repression überzogen.
Es ist wichtig, sich zu vernetzen und Strukturen aufzubauen, um den Widerstand zu organisieren – nicht nur gegen Rassismus und Faschismus, sondern auch gegen Nationalismus, Sexismus, Homophobie und die kapitalistische Gesamtscheiße.
Du willst endlich was dagegen tun, wusstest bisher aber nicht wo, wie und mit wem? Dann komm zum Offenen Antifa Treffen (OAT). Am 26.Oktober, am 24.November und am 14.Dezember 2016 jeweils um 19:00 Uhr im Backstage (1.Etage im Cafe/Vorderhaus) im Conne Island (Koburger Str. 3, 04277 Leipzig).
Eine Initiative von Antifaschist*Innen aus Leipzig.
Dienstag, 25.10.2016, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Die Realität ist grau. Deutsche Linke zwischen "Israelsolidarität" und BDS
Die Auseinandersetzung mit dem "Nahostkonflikt" nimmt mancherorts mehr Raum ein, als die mit allen anderen Konflikt- und Krisenherden auf der Welt zusammen. Die Intensität der Debatte und die Schärfe, mit der verteidigt oder angegriffen wird, "wo man steht", verhalten sich dabei auf allen Seiten umgekehrt proportional zum Umfang des Wissens über historische oder aktuelle Realitäten in der Region, in Palästina und Israel. Der Vortrag gleicht verschiedene Positionen mit diesen komplexen und widersprüchlichen Realitäten ab, kritisiert die antiisraelische "Boycott, Divestment, Sanctions"-Kampagne und den Antisemitismus von Teilen der "Palästinasolidarität", diskutiert die Berechtigung von Kampagnen gegen die militärische Besatzung der Westbank und fragt nach den Bedingungen und Konsequenzen der - zuallererst in Deutschland unhintergehbaren - Solidarität mit Israel.
Vortrag von Hannes Bode.
Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben!
Dienstag, 11.10.2016, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Diskussionsveranstaltung zur Black Lives Matter Bewegung
Nachdem der unbewaffnete, schwarze Teenager Mike Brown in Ferguson, Missouri im August 2014 von einem weißen Polizisten erschossen wird, folgen massive Proteste, die sich schnell über die ganze USA ausbreiten und nach zwei Jahren noch immer anhalten. Unter der Chiffre ‘Black Lives Matter’ wird seitdem mit spektakulären Aktionen der rassistische Status Quo der Institutionen angeklagt. Die Veranstaltung beleuchtet die Hintergründe der Bewegung in den USA und Deutschland und wirft die Frage auf, wie die antirassistische Linke darauf reagieren kann. Mit: Emily
Laquer (Berkeley Copwatch) & Aktivist*innen aus Deutschland (angefragt).
Eine Veranstaltung von Prisma (IL Leipzig) im Rahmen der Kritischen Einführungswochen.
Mittwoch, 05.10.2016, Einlass: 19:00 Uhr
25YRS Conne Island & 20YRS Drug Scouts
Der Konsum von Alkohol und/oder anderen Drogen gehört für viele Menschen zum Feiern, Party machen und Ausgehen dazu. Einige konsumieren nur ab und an ein wenig, andere ziehen sich regelmäßig zu. Für User_innen sowie deren Umfeld stellen sich immer wieder Fragen wie: »Was ist noch ok, wann ist es zuviel? Was ist Genuss und wo fängt Abhängigkeit an?« Diesen und ähnlichen Fragen soll in der Diskussionsveranstaltung nachgegangen werden.
Donnerstag, 29.09.2016, Einlass: 19:00 Uhr
Unter dem Banner des Tawhid
Gespräch mit Mina Ahadi und Kazem Moussavi zur Rolle des Islams in der Iranischen Republik und Perspektiven oppositioneller Arbeit.
Dienstag, 27.09.2016, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Germany is coming home – Mobivortrag gegen die Einheitsfeier in Dresden
Am 3. Oktober will sich die deutsche Nation wieder selbst feiern – dieses Jahr unter dem Motto „Brücken bauen“ in Dresden. Sachsen wurde durch Pegida, Anschläge auf Geflüchtetenunterkünfte und den immer wieder wütenden rechten Mob zum Sinnbild des Rechtsrucks in Deutschland. Und noch viel mehr: Die Landeshauptstadt Dresden ist zum Symbol und Ausgangspunkt der Restauration des neuen deutschen Nationalismus geworden. Die Brücken, die hier gebaut werden, verbinden letztendlich völkische, rassistische und nationalistische Kräfte zu einem Konsens von Abschottung, Armut und Ausgrenzung. Das Dresdner Bündnis “Solidarity without limits – Nationalismus ist keine Alternative” ruft zu Protesten vom 2.-3.10. auf. Warum diese notwendig sind, welche Planungen es gibt und wie sonst Perspektiven linksradikale Politik in Dresden aussehen, soll während der Veranstaltung besprochen werden. Also: Sachsen lädt ein: Let‘s crash their party!
Eine Veranstaltung von the future is unwritten (Leipzig) und dem Conne Island.
Freitag, 17.06.2016, Einlass: 19:00 Uhr
All 4 Hip Hop Jam 2016 — Podiumsdiskussion
Still bigger than HipHop- Eine Kultur im politischen Tiefschlaf.
– Podiumsdiskussion –
Der Eintritt ist frei!
Hip Hop Hooray!!!! – a4hh 2016, vom 17. bis 19. Juni 2016 im Conne Island Leipzig
Zum sechsten Mal lädt das Conne Island vom 17.-19. Juni zur „All 4 Hip Hop Jam“ ein.
Nach den erfolgreichen Veranstaltungen der letzten Jahre wird das Event, das neben Rap-Konzerten auch Workshops und Contests in den verschiedenen Disziplinen der Hip Hop-Kultur umfasst, in diesem Jahr erstmalig auf drei Tage ausgeweitet.
Den Beginn der Jam markiert eine Podiumsdiskussion zum Thema „Still bigger than Hip Hop- Eine Kultur im politischen Tiefschlaf“ am Freitag, dem 17. Mai.
Als Referent wird unter anderem Hannes Loh dabei sein und Fragen wie „Steckt hinter Hip Hop mehr als nur Musik?“, „Inwiefern hat Hip Hop eine politische Mission?“ und „Welchen Stellenwert hatte Hip Hop in der DDR?“ gemeinsam mit dem Publikum beleuchten und diskutieren. Der Abend steht dabei klassisch im Sinne des „Each one teach one“-Gedankens der Hip Hop-Bewegung.
Am Samstagabend gehört die Stage dann ausschließlich den Rappern.
Als erster Mainact wird der New Yorker MC Jeru the Damaja das Conne Island beehren.
Der Künstler ist mit weit mehr als 20 Jahren Bühnenerfahrung auch Stammgast in Leipzig und war zuletzt 2011 im Conne Island zu erleben. Sein Debütalbum „I’m the Man“ aus dem Jahr 1993 zählt bis heute als Klassiker.
Ganz so lang ist M.E.D. noch nicht dabei. Hinter dem Kürzel steht Medaphoar, der sicherlich einigen schon bekannt ist.
Seit seinem Debütalbum „Push Comes to Shove“(2005) arbeite der talentierte Rapper mit Künstlerkollegen wie Talib Kweli, Blu, Aloe Blacc und Madlib zusammen.
Die Bühne vom Conne Island ist M.E.D. auch nicht unbekannt und so freuen wir uns nach seinem letzten Auftritt im Jahre 2012 auf sein aktuelles Album „Bad Neighbor“ (2015, mit Blu & Madlib).
Ausgeschmückt wird das Line-Up mit Ju Ju Rogers. Der Newcomer ist schon einige Jahre dabei, veröffentliche jedoch erst im Juli 2015 sein erstes Album „The Life of a Good-for-Nothing“, wobei er unter anderem mit Oddisee und Tufu zusammen arbeitete.
Vielen Fans ist er aus dem Projekt „Man of Boom“ bekannt und besticht neben seinem englischsprachigen Rap auch durch seine eigene Interpretation von Hip Hop und Nostalgie.
Tja, und wenn sich die Möglichkeit ergibt, runden wir die Gruppe mit Gold Roger ab und vervollständigen sie mit Tek & Figub aus dem Dunstkreis der „Man of Boom“. Mit dem Album „The Everyday Headnod“ (Dezember 2015) besinnen sich Figub Brazlevic und der MC Teknikal Development auf die Geschichte des Boombap und begeistern durch Vielfalt und Improvisation.
Abgerundet wird der Abend durch ein buntes DJ-Set von Sounds like ham in the pan, kurz LHiTP.
Neben den Liveshows gibt es über das gesamte Wochenende verteilt ein spannendes Rahmenprogramm mit weiteren Künstler_innen. Zahlreiche lokale DJs und DJanes aus Leipzig und Umgebung werden den Freisitz des Conne Island und die berühmte Bühne vom Eiskeller beehren, dazu wird es einen Graffiti Contest, Breakdance Performances und eine neue Ausgabe des Leipziger Freestyle-Formats Word!Cypher geben. Da Hip Hop eine lebendige Kultur ist, gibt es in zahlreichen Workshops außerdem die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und die verschiedenen Disziplinen auszuprobieren.
Besucher jeden Alters können sich so in Graffiti, DJing, Rap, Breakdance und Skateboarding versuchen und so ihre eigene Kreativität mit in die Veranstaltung einfließen lassen.
Speziell für Frauen und Mädchen wird es außerdem einen DJ-, Breakdance sowie einen Rap-Workshop geben, der von der Rapperin Jennifer Gegenläufer begleitet wird.
Selbstverständlich wird auf dem weitläufigen Gelände des Conne Islands aber auch ausreichend Raum sein für BBQ, Basketball, Tischtennis, oder einfach nur zum Abhängen und Sonne genießen.
Die All4HipHopJam will mit verbreiteten Vorurteilen und negativ geprägten Bildern über die Hip Hop Kultur aufräumen und Interessierten einen neuen, spannenden Eindruck dieser vielseitigen Bewegung mit auf den Weg geben. Hip Hop ist mehr als Gewalt verherrlichender und sexistischer Rap. Es ist eine vielfältige Kultur, die gemeinsam erlebt und gestaltet wird.
Alle Informationen rund um die Veranstaltung, die Anmeldung zu den Workshops und Contests sowie den Vorverkauf gibt es auf
www.all4hiphop.de.
Make Your Culture Alive.
Freitag, 27.05.2016, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
FÄLLT AUS - Endstation Griechenland. Flucht in eine Sackgasse.
Leider muss die Diskussionsveranstaltung am Freitag ausfallen. Sie soll jedoch zu einem anderen Zeitpunkt nachgeholt werden.
Donnerstag, 19.05.2016, Einlass: 19:00 Uhr
25 Jahre nach dem rassistischen Pogrom von Hoyerswerda
Achtung Programmänderung:
Leider wird Manuell Alexandre Nhacutou nun doch nicht an der Veranstaltung teilnehmen können. Dafür konnten wir Ibraimo Alberto, ehemaliger DDR-Vertragsarbeiter in Schwedt, für das Podiumsgespräch gewinnen.
Podiumsgespräch mit Ibraimo Alberto, ehemaliger DDR-Vertragsarbeiter in Schwedt, Julia Oelkers (Filmemacherin aus Berlin) und der Initiative »Pogrom 91«
2016 jährt sich das rassistische Pogrom von Hoyerswerda zum 25. Mal. Aus diesem Anlass besprechen die Filmemacherin Julia Oelkers und die Initiative »Pogrom 91« zusammen mit Ibraimo Alberto die Geschehnisse vom September 1991, deren Ursachen und Folgen sowie die aktuelle Gedenkpolitik in Erinnerung an das Ereignis. Auch der derzeitige Umgang mit Neonazis und Rassismus in Hoyerswerda im Kontext der aktuellen Zustände in Sachsen wird thematisiert. Ibraimo Alberto berichtet darüber hinaus von seinem Leben im brandenburgischen Schwedt vor und nach der Wende, von Rassismus in der DDR und dem bis heute andauernden Kampf ehemaliger DDR-Vertragsarbeiter_innen um nicht ausgezahlte Löhne in Deutschland und Mosambik.
Ibraimo Alberto lebte in den 1980er Jahren als Vertragsarbeiter in der DDR, begann eine Karriere als Boxer und arbeite später als Ausländerbeauftragter in Schwedt (Brandenburg). Dort setzte er sich gegen Rassismus und Neonazis ein und lebt heute in Karlsruhe. Die Filmemacherin Julia Oelkers aus Berlin ist seit 1991 immer wieder in Hoyerswerda und begleitet die Entwicklung vor Ort mit der Kamera.
Die Veranstaltung wird mit aktuellen und älteren Filmaufnahmen von Julia Oelkers begleitet.
- Eine gemeinsame Veranstaltung der Gruppe »Rassismus tötet!« Leipzig, dem Conne Island und der Initiative »Pogrom 91«. Unterstützt von out of focus film und der Rosa-Luxemburg-Stiftung. -
siehe auch: pogrom91.tumblr.com, rassismus-toetet-leipzig.org Mittwoch, 20.04.2016, Einlass: 19:00 Uhr
Leipzig nach Plauen: Nazi-Aufmarsch verhindern – völkischen Mob in die Schranken weisen!
Die Antifa Klein-Paris und The Future is Unwritten rufen alle Leipziger Antifaschist*innen dazu auf, am 1. Mai nach Plauen zu fahren und dem Nazi-Aufmarsch des III. Weg und dem völkischen Mob entgegenzutreten. Die Aufrufe der Antifaschistischen Gruppen des Vogtlands und von …ums Ganze! findet ihr unter vorliegenden Links.
Der 1. Mai: ein Datum von historischer Bedeutung. In der Tradition der Haymarket Riots in Chicago 1886 von der revolutionären Linken als internationaler Kampftag der Arbeiter*innenklasse begangen, von den Nazis 1933 zum Feiertag gemacht, um wenig später die Gewerkschaften zu zerschlagen und in der BRD als „Tag der Arbeit“ von den Gewerkschaften zum affirmativen und lohnarbeits-vergötzenden Bratwurstessen umgestaltet. Egal, ob wir als radikale Linke den 1. Mai fuer ein wichtiges Datum im Kampf gegen Ausbeutung und Lohnarbeit halten, müssen wir uns an diesem Datum einer Aufgabe immer wieder stellen: den Nazis, die diesen Tag – des Sinns schon lange entleert – leicht vereinnahmen können. Und die sind in Sachsen bei weitem nicht das einzige Problem. Sie sind nur der offensivste Ausdruck einer rassistischen Volksgemeinschaft in der sich von Dorfbürgermeister*innen über Polizeibeamt*innen bis zu veritablen Brandstifter*innen alle einig sind: „Deutschland muss deutsch bleiben, Geflüchtete haben hier keinen Platz.“
Der III. Weg auf dem Vormarsch
Für den 1. Mai 2016 mobilisiert in Plauen die rechtsradikale Partei Der III. Weg. Ähnlich wie Christian Worchs DIE RECHTE wurde die Partei gegründet, um verbotenen Kameradschaftsstrukturen eine legale Plattform für die politische Arbeit zu bieten. Und das ist geglückt. Bestens vernetzt und durchsetzt mit erfahrenen Nazi-Kadern organisiert sich der III. Weg bundesweit (aber vor allem in Thüringen, Südsachsen, Bayern und Brandenburg). Plauen ist dabei ein strategisch wichtiger Ort. An der Grenze von Sachsen zu Bayern, Thüringen und Tschechien eignet er sich bestens für die Vernetzung diverser Nazi-Strukturen. Antifaschistischen Recherchen zufolge soll es ein rechtes Hausprojekt in Plauen geben, das von Mitgliedern des III. Weg mitorganisiert wird. Außerdem gibt es einen gezielten Zuzug von Kadern der Partei in die Region und Planuen selbst wird als „Stützpunkt“ bezeichnet. Zugleich ist der III: Weg federführend an der Organisation von Protesten gegen Geflüchtete beteiligt. Neben einem Strategiepapier indem erklärt wird, wie man rassistische „Bürgerinitiativen“ aufbaut und führt, recherchiert und verbreitet der III. Weg wo es Geflüchtetenunterkünfte gibt um rassistischen Protesten und Anschlägen den Boden zu bereiten.
Bereits in den letzten beiden Jahren organisierte der III. Weg Aufmärsche mit hunderten Teilnehmer*innen am 1. Mai. 2014 in Plauen und 2015 im thüringischen Saalfeld. Bei letzterem wurden nicht nur Polizeikräfte attackiert, es kam auch zu mehreren Angriffen auf Antifaschist*innen und alternative Projekte. Außerdem sprach dort unter anderem Maik Eminger, der Bruder des im NSU-Prozess in München angeklagten Andre Eminger. Gute Kontakte scheinen auch in die westdeutsche Nazihochburg Dortmund zu bestehen: im November 2014 waren diverse dortmunder Nazis von DIE RECHTE zu einem Nazi-Konzert auf einem Privatgrundstück im vogtländischen Zobes eingeladen. Und auch in diesem Jahr zeigt sich die Reichweite der rechten Vernetzung: für den 1. Mai in Plauen hat sich nicht nur die britische National Action angekündigt, die auch schon mal mit einem Transparent mit der Aufschrift « Hitler was right » in Erscheinung getreten war, sondern auch Neofaschist*innen aus Ungarn und Mitglieder der griechischen „Golden Morgenröte“.
Emanzipatorische Politik in der völkischen Doppelzange
Die allgemeine politische Stimmung in Plauen macht es dem III. Weg allerdings auch denkbar einfach sich zu entfalten. In der größten Stadt des Vogtlands zeigt sich eine völkische Hegemonie, die Anlass zu großer Sorge gibt. Im letzten Jahr konnte dort ein völkisch-nationalistisches Demo-Bündnis unter dem Label „Wir sind Deutschland“ (WSD) mehrfach bis zu 5000 Personen auf die Straße bringen. Vom Plauener Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer (FDP) öffentlich befürwortet, kann sich das Bündnis rühmen, Widerhall in der etablierten Politik der Region zu finden. Während sich die Organisatoren Gunnar Gemeinhardt und Michael Oheim von rechter Ideologie distanzieren, lassen sie lokale Nazi-Kader, überregional bekannte Rechtsradikale wie Curd Schumacher, rassistische Sicherheitsunternehmer und antimuslimisch besorgte Bürger*innen ohne Probleme auf die Bühne. Neben diesen waren jedoch auch Ikonen der verschwörungstheoretischen Montagsmahnwachen wie Ken Jebsen Redner bei „Wir sind Deutschland“. Und auch die FDP reiht sich in die völkische Selbstinszenierung ein. So gab sich auf der Bühne von WSD auch schon der FDP-Kreisrat Sven Gerbeth die Ehre. Emanzipatorische Kräfte in Plauen sehen sich also vor einem doppelten Problem: einerseits müssen die militanten Nationalsozialist*innen vom III. Weg bekämpft werden, zugleich besteht jedoch eine völkische Massenbewegung mit Unterstützung der Stadtoberen – selbst für sächsische Verhältnisse keine alltägliche Situation.
Solidarität muss praktisch werden: Antifaschismus in der sächsischen Provinz supporten!
Die vergleichbar kleine Stadt Plauen hat es geschafft, überregionale Relevanz zu erlangen. Plauen hat kein Nazi-Problem: Plauen ist ein Nazi-Problem. Und am 1. Mai droht derzeit der größte Naziaufmarsch in der BRD eben dort statt zu finden. Der III. Weg kann auf die Unterstützung eines überregionalen Nazi-Netzwerkes bauen und „Wir sind Deutschland“ wird sowohl von der etablierten Lokalpolitik, als auch von der Bevölkerung gedeckt – antifaschistische Störenfriede unerwünscht. Für lokale, emanzipatorische Strukturen ist der Kampf gegen derartige Akteure auf Dauer nicht ohne Unterstützung von außerhalb zu gewinnen. Diese Unterstützung muss notwendiger Weise langfristig gedacht sein. Dennoch ist es auch wichtig, zu bestimmten Events zu mobilisieren. Die Stadt Plauen muss als Ganzes zu spüren bekommen, dass völkischer Rassismus und Nazi-Aktivitäten unangenehme Konsequenzen haben: überregionale Antifa-Mobilisierungen, große Polizeiaufgebote, Verkehrsbeeinträchtigungen und negative Aufmerksamkeit in der regionalen Presse. Wenn Rassismus ohne negative Folgen für die Akteur*innen bleibt, so ist dies in letzter Konsequenz eine Motivation zum Weitermachen, zum Ausbau ihrer Aktivitäten. Am 1. Mai werden wir in Plauen alles unternehmen, um dem III. Weg den Aufmarsch zu vermiesen und wenn wir genug sind, die sächsichen Verhältnis etwas zum Tanzen zu bringen!
Leipzig fährt nach Plauen!
Nationalismus ist keine Alternative!
Nazi-Aufmarsch? No way!
Antifa Klein-Paris und the future is unwritten.
Achtet auf Ankündigungen!
siehe auch: plauen0105.blogsport.eu, https://www.unwritten-future.org, https://antifakleinparis.noblogs.org, https://nationalismusistkeinealternative.net Mittwoch, 23.03.2016, Einlass: 19:00 Uhr
Die Neuordnung der deutschen Geschichte – Bundesrepublikanische Geschichts- und Gedenkstättenpolitik seit 1990
Vortrag von Cornelia Siebeck
Samstag, 19.03.2016, Einlass: 19:00 Uhr
Vorsicht Volk!
Lesung und Podiumsdiskussion
Freitag, 18.03.2016, Einlass: 19:00 Uhr
Dabei Geblieben – Aktivist_innen erzählen vom Älterwerden und Weiterkämpfen
Lesung
Mittwoch, 09.03.2016, Einlass: 19:00 Uhr
TIME TO ACT! Mobilisierungsveranstaltung zum Antifaschistischen Jugendkongress
The future is unwritten - Leipzig & die Antifa Klein Paris (AKP) informieren zum TIME TO ACT! Antifaschistischer Jugendkongress vom 01.-03.04.16 in Chemnitz:
"Es ist kalt in Deutschland: Nazis patrouillieren durch die Straßen, tagtäglich gibt es Angriffe auf Geflüchtete und deren Unterkünfte, ständig dasselbe rassistische Stammtischgelaber bei der AfD oder beim örtlichenPegida-Ableger und es steht schon wieder eine Asylrechtsverschärfung an. Wir finden das zum kotzen!
Wenn es euch auch so geht und ihr zusammen mit anderen was dagegen tun wollt, dann kommt zum antifaschistischen Jugendkongress (JuKo) nach Chemnitz!
Vom 1.-3. April erwartet euch ein breites Programm. So gibt es beispielsweise Workshops dazu wie ihr einen Schulstreik organisieren oder eure eigene Gruppe gründen könnt, und was es über Demonstrationen zu wissen gibt. Ihr könnt euch ausprobieren mit Flyergestaltung, Streetart, Selbstverteidigung und vielem mehr. Außerdem gibt es spannende Workshops zu inhaltlichen Themen wie Neonazi-Organisationen, Antirassismus, Feminismus und Kapitalismuskritik. Das komplette Programm findet ihr auf unserer Website.
Zusammen wollen wir uns mit der Gesellschaft, in der wir leben, beschäftigen.
Das ganze Wochenende lang werden wir uns austauschen, gemeinsam Handlungsmöglichkeiten entwickeln, mit euch kritisieren und uns für weitere Aktionen vernetzen. Der JuKo soll neue Perspektiven eröffnen für alle, die sich antifaschistisch, feministisch und antirassistisch organisieren wollen, dies vielleicht schon tun oder einfach nur mehr darüber erfahren wollen, wie man zusammen was verändern kann.
Der Kongress ist kostenlos, es gibt ausreichend Pennplätze und auch für Essen und Getränke wird gesorgt – meldet euch einfach auf der Internetseite an und verbringt ein abwechslungsreiches, politisches und entspanntes Wochenende mit uns in Chemnitz."
Veranstaltet von: Vaag Ost (Vernetzung antifaschistischer und antirassistischer Gruppen Ost)
In Kooperation mit: Projekt Verein e.V./Conne Island
Gefördert durch: Rosa-Luxemburg-Stiftung
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ENGLISH VERSION
"It is getting colder in Germany: fascists are roaming the streets again, refugees and their shelters are beeing attacked every day, the far-right AFD party is fueling the debate with their xenophobic slogans and is plowing the breading ground for the PEGIDA movement. All this is followed by a further tightening of the asylum law: We think that’s absolutely sickening!
You and your friends are having a similiar feeling? It is time to act! Come and join our antifascist youth camp in the city of Chemnitz!
From 1 - 3 April 2016 you can participate in a variety of workshops: From organising a schoolstrike to know-how on demonstrations or the basics on founding an antifascist youth group. You can try to create your own fl yers, learn about streetart and participate in workshops on self-defence. Contentwise there will be workshops on the topics of antiracism, feminism and anticapitalism as well as information about the fascist movement in Saxony. You can fi nd the whole programm on our webpage.
Together we want to analyze the society we live in today.
A whole weekend we want to develop new oportunities for action, share our thoughts together, criticize together, laught together and connect eachother. JUKO is supposed to open new perspectives for everyone trying to organize their lives in an antifascist, feminist and antiracist way. No matter if you are already part of a group or if you are just curious and want to self-organize!
Your parents cut off your pocket money again? No problem: The JuKo is for free! We have enough space for accomodation. We will take care of food and drinks - Just sign in on our webpage, grab your friends and have a good time!"
Dienstag, 01.03.2016, Einlass: 19:00 Uhr
Schwarze Deutsche im Nationalsozialismus
Film und Diskussion mit Katharina Oguntoye
siehe auch: geschichtevermitteln.blogsport.eu/ Dienstag, 09.02.2016, Einlass: 19:00 Uhr
Kampf um Kobanê: eine Buchvorstellung mit Ismail Küpeli
Der Kampf um Kobanê und Rojava ist eine zentrale Auseinandersetzung im Nahen und Mittleren Osten, in der alle relevanten Akteure in der einen oder anderen Weise involviert waren.
Kobanê wird weiterhin die politischen Ereihnisse in der Region prägen – sowohl die Beziehungen zwischen der Türkei und der PKK als auch den Bürgerkrieg in Syrien. Der Konflikt bietet Anlass, zentrale linke Auseinandersetzungen neu aufzugreifen - wie etwa die Frage nach Gewalt als Mittel der Politik und nach dem Entwurf einer neuen Gesellschaftsordnung.
Anders gesagt: Lässt sich eine Revolution durch Krieg verteidigen oder ist eine militärische Auseinandersetzung der Tod für jegliches emanzipatorisches Projekt?
Eine Veranstaltung der Roten Hilfe e.V. Leipzig
siehe auch: https://antirepression.noblogs.org Mittwoch, 27.01.2016, Einlass: 19:30 Uhr
Ayaktakımı – Filmvorführung & Diskussion
Ayaktakimi ist ein Dokumentarfilm über die türkische Fankultur. Eine Fankultur, zwischen »industriellem Fußball« und staatlicher Repression.
Fußball in der Türkei ist niemals nur Fußball und beschränkt sich nicht auf den Stadionbesuch oder das Wochenende. Die Begeisterung ist riesig. In den vergangenen Jahren war der türkische Fußball - bei dem Korruption und Manipulation an der Tagesordnung stehen - eher für volle Stadien und fanatische Stimmung, als für guten Fußball berühmt. Die Industrialisierung und Professionalisierung des Sports hat in den letzten Jahren jedoch enorm zugenommen und damit einhergehend auch die Wahrnehmung seiner Fans. In den Medien wird oftmals ein Bild von Vandalen und Hooligans gezeichnet, welche einen familienfreundlichen Sport gefährden würden. Die Rede ist hierbei häufig von »Ayaktakimi« (deutsch: »Fußmannschaft«, Gesindel, Pöbel).
Ayaktakimi thematisiert den modernen Fußball der Türkei mitsamt der vorherrschenden Istanbul-Hegemonie und den Auswirkungen auf die türkische Fankultur. Ein spezieller Fokus des Films liegt auf der staatlichen Repression, welcher sich die Fans ausgesetzt sehen. Es existiert z.B. eine Vielzahl an Fangesetzen. Die größte Einschneidung in die Freiheit der Fans ist »Passolig«, ein personalisiertes E-Ticket, welches von der staatsnahen »aktifbank« herausgegeben wird. Einige Fangruppen boykottieren seither die Stadien, der Protest ist aber uneinheitlich. Spricht man über die Repression gegen türkische Fußballfans, kommt man auch unweigerlich zu den Gezi-Protesten 2013 zurück. Die Proteste liegen inzwischen zwei Jahre zurück, wirken aber bis heute nach und veränderten und politisierten die Fanszenen des Landes von Grund auf. Mit der Fangruppierung Çarsi von Besiktas Istanbul steht aktuell außerdem eine der federführenden türkischen Fangruppen wegen »versuchten Umsturz des Staates« vor Gericht.
Ayaktakimi ist eine kleine filmerische Reise durch die türkischen Tribünen im Jahr 2015 und gibt Einblicke in eine interessante, vielseitige Fankultur in den Städten Istanbul, Ankara, Izmir und Diyarbakir/Amed (kurd.).
Eine Veranstaltung des Roter Stern Leipzig ’99 e. V.
Mittwoch, 16.12.2015, Einlass: 19:30 Uhr
POLITIK vs. MUSIK?! — Teil 3
Auf dem Podium der 3. Veranstaltung werden VertreterInnen der Leipziger Locations Werk II, Felsenkeller und dem Conne Island miteinander diskutieren.
Das Conne Island ist seit beinahe 25 Jahren nicht nur für sein umfangreiches Kulturprogramm, sondern vor allem durch die öffentlich gemachten Diskussionen um KünstlerInnen und deren Inhalte bekannt. Wir legen unsere Standards in Bezug auf Sexismus, Rassismus, Homophobie, Antisemitismus usw. nicht nur an uns selbst an, sondern vor allem auch an die Acts, die unsere Bühne betreten. Interne und öffentliche Dispute über unterschiedliche Maßstäbe, vermeintliche Zensur oder kommerzielle Zwänge sind dabei vorhersehbare, wenn auch nervenaufreibende Begleiterscheinungen.
Diese konfrontative Herangehensweise stellt für uns seit jeher den einzigen vorstellbaren Umgang mit dem Zusammenspiel von Politik und Musik dar. Immer wieder stoßen wir dabei auf Unverständnis von KünstlerInnen oder Agenturen für unsere Hartnäckigkeit – oft werden wir aber auch von anderen VeranstalterInnen oder dem Publikum für unsere scheinbare Inkonsequenz gescholten. Längst scheint es, als ob sich zwischen dem Druck der Agenturen, der kommerziellen Notwendigkeit eines professionalisierten Kulturalltags und dem eigenen politischen und kulturellen Anspruch der Raum für Auseinandersetzung in Luft auflöst.
Dazu möchten wir uns gemeinsam mit KünstlerInnen, VeranstalterInnen und KonsumentInnen der Sparten Oi!, Punkrock, Metal, Hardcore, Pop und HipHop Erfahrungen austauschen, möglichst kontrovers diskutieren und gemeinsam zu einem klareren Verständnis der Grenzen bei der Vermischung von Kunst und Politik sowie im Umgang mit dem Publikum finden.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Donnerstag, 10.12.2015, Einlass: 19:30 Uhr
POLITIK vs. MUSIK?! — Teil 2
Auf dem Podium der 2. Veranstaltung werden
Philipp Styra (Four Artists Booking, ehem. DEAG und Creative Talents),
Humberto Pereira (KKT - Kikis Kleiner Tourneeservice),
Niclas Henßen (Landstreicher Booking) und
Marc Nickel (M.A.D. Tourbooking) miteinander diskutieren. Moderiert wird die Podiumsdiskussion von
Kerstin Grether (Popkulturjournalistin u.a »Spex« / Sängerin der Band Doctorella).
Das Conne Island ist seit beinahe 25 Jahren nicht nur für sein umfangreiches Kulturprogramm, sondern vor allem durch die öffentlich gemachten Diskussionen um KünstlerInnen und deren Inhalte bekannt. Wir legen unsere Standards in Bezug auf Sexismus, Rassismus, Homophobie, Antisemitismus usw. nicht nur an uns selbst an, sondern vor allem auch an die Acts, die unsere Bühne betreten. Interne und öffentliche Dispute über unterschiedliche Maßstäbe, vermeintliche Zensur oder kommerzielle Zwänge sind dabei vorhersehbare, wenn auch nervenaufreibende Begleiterscheinungen.
Diese konfrontative Herangehensweise stellt für uns seit jeher den einzigen vorstellbaren Umgang mit dem Zusammenspiel von Politik und Musik dar. Immer wieder stoßen wir dabei auf Unverständnis von KünstlerInnen oder Agenturen für unsere Hartnäckigkeit – oft werden wir aber auch von anderen VeranstalterInnen oder dem Publikum für unsere scheinbare Inkonsequenz gescholten. Längst scheint es, als ob sich zwischen dem Druck der Agenturen, der kommerziellen Notwendigkeit eines professionalisierten Kulturalltags und dem eigenen politischen und kulturellen Anspruch der Raum für Auseinandersetzung in Luft auflöst.
Dazu möchten wir uns gemeinsam mit KünstlerInnen, VeranstalterInnen und KonsumentInnen der Sparten Oi!, Punkrock, Metal, Hardcore, Pop und HipHop Erfahrungen austauschen, möglichst kontrovers diskutieren und gemeinsam zu einem klareren Verständnis der Grenzen bei der Vermischung von Kunst und Politik sowie im Umgang mit dem Publikum finden.
Teil 3:
Auf dem Podium der 3. Veranstaltung, am
16.12.2015, werden VertreterInnen der Leipziger Locations
Werk II,
Felsenkeller und dem
Conne Island miteinander diskutieren.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Dienstag, 08.12.2015, Einlass: 19:00 Uhr
12.12.2015 — Connewitz! Naziaufmarsch verhindern!
Am Samstag, den 12.12.2015, planen die »Offensive für Deutschland«, »Die Rechte« und eine Privatperson von 14 Uhr bis 16 Uhr einen Sternenmarsch in Richtung Connewitz, der an der HTWK Ecke Eichendorff-Straße enden soll. Jeder der Märsche soll ca. 400 Teilmehmer umfassen, wonach gegen 16 Uhr rund 1200 Rechte, Nazis und Nationalisten kurz vor dem Connewitzer Kreuz herum rumlungern werden.
Dies gilt es zu verhindern!
Bei der Veranstaltung am 08.12.15 bekommt ihr alle Informationen zum Naziaufmarsch und entsprechender Gegenaktivitäten.
siehe auch: refugeeswelcome.blogsport.eu/ Donnerstag, 03.12.2015, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
KREV – Exile: Zweimal nein heißt einmal ja“? – Podiumsdiskussion zu Sexismus und Übergriffen in linken Zusammenhängen
Wer immer noch glaubt, dass linke, emanzipatorisch auftretende Kollektive und Zusammenhänge vor gesamtgesellschaftlichen Phänomenen des Sexismus und der Geschlechterungleichheiten geschützt sind will dies auch entweder glauben, hat den Schuss gesellschaftlicher Vermittlung nicht gehört oder sollte vielleicht einfach mal Augen und Ohren auf einer Party im Conne Island oder dem IFZ offen halten. So weit, so schlecht und so gesehen auch nichts Neues. Doch wie wird eigentlich mit diskriminierenden Umgangsformen auf Veranstaltungen oder Plena, hierarchischen Sprecher*innen- Positionen in der politischen Arbeit, aber auch vor allem mit unmittelbar sexualisierten Übergriffen oder „Anmachen“ auf Partys in den einschlägigen Etablissements umgegangen?
Was gibt es für Ansätze? Was bleibt von der schönen Theorie in der Praxis? Wo liegen die Gefahren und Fallstricke, wenn in Kollektiven eben nicht mehr abstrakt diskutiert werden kann, sondern im Konkreten Handlungen eingefordert werden? Was ist eigentlich genau unter Konzepten wie Awareness, Definitionsmacht oder transformativer Hilfe zu verstehen? Wie werden sie in der Praxis umgesetzt und was bedeutet dies für den Umgang mündiger Subjekte?
Der Beantwortung dieser Fragen soll sich zusammen mit Vertreter*innen verschiedener Projekte und Standpunkte angenähert und ihre Praxisansätze gemeinsam diskutiert werden.
Im Anschluss:
2 Year DJ-Proberaum Anniversary
Freitag, 27.11.2015, Einlass: 19:30 Uhr
POLITIK vs. MUSIK?! — Teil 1
Auf dem Podium der 1. Veranstaltung werden
Sookee,
Wolfgang Wendland (Die Kassierer) und
Maik Weichert (Heaven Shall Burn) sowie eine Vertreterin des
Conne Islands miteinander diskutieren. Moderiert wird die Podiumsdiskussion von
Kerstin Grether (Popkulturjournalistin u.a »Spex« / Sängerin der Band Doctorella).
Das Conne Island ist seit beinahe 25 Jahren nicht nur für sein umfangreiches Kulturprogramm, sondern vor allem durch die öffentlich gemachten Diskussionen um KünstlerInnen und deren Inhalte bekannt. Wir legen unsere Standards in Bezug auf Sexismus, Rassismus, Homophobie, Antisemitismus usw. nicht nur an uns selbst an, sondern vor allem auch an die Acts, die unsere Bühne betreten. Interne und öffentliche Dispute über unterschiedliche Maßstäbe, vermeintliche Zensur oder kommerzielle Zwänge sind dabei vorhersehbare, wenn auch nervenaufreibende Begleiterscheinungen.
Diese konfrontative Herangehensweise stellt für uns seit jeher den einzigen vorstellbaren Umgang mit dem Zusammenspiel von Politik und Musik dar. Immer wieder stoßen wir dabei auf Unverständnis von KünstlerInnen oder Agenturen für unsere Hartnäckigkeit – oft werden wir aber auch von anderen VeranstalterInnen oder dem Publikum für unsere scheinbare Inkonsequenz gescholten. Längst scheint es, als ob sich zwischen dem Druck der Agenturen, der kommerziellen Notwendigkeit eines professionalisierten Kulturalltags und dem eigenen politischen und kulturellen Anspruch der Raum für Auseinandersetzung in Luft auflöst.
Dazu möchten wir uns gemeinsam mit KünstlerInnen, VeranstalterInnen und KonsumentInnen der Sparten Oi!, Punkrock, Metal, Hardcore, Pop und HipHop Erfahrungen austauschen, möglichst kontrovers diskutieren und gemeinsam zu einem klareren Verständnis der Grenzen bei der Vermischung von Kunst und Politik sowie im Umgang mit dem Publikum finden.
Teil 2:
Auf dem Podium der 2. Veranstaltung, am
10.12.2015, werden
Philipp Styra (Four Artists Booking, ehem. DEAG und Creative Talents),
Humberto Pereira (KKT - Kikis Kleiner Tourneeservice),
Niclas Henßen (Landstreicher Booking) und
Marc Nickel (M.A.D. Tourbooking) miteinander diskutieren. Moderiert wird die Podiumsdiskussion von
Kerstin Grether (Popkulturjournalistin u.a »Spex« / Sängerin der Band Doctorella).
Teil 3:
Auf dem Podium der 3. Veranstaltung, am
16.12.2015, werden VertreterInnen der Leipziger Locations Werk II, Felsenkeller und dem Conne Island miteinander diskutieren.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Dienstag, 24.11.2015, Einlass: 19:00 Uhr
Gespräch mit Peter Finkelgruen und Filmvorführung von "Unterwegs als sicherer Ort“
Der heute in Köln lebende Schriftsteller Peter Finkelgruen wurde 1942 im japanisch besetzten Shanghai geboren, wohin seine Eltern vor den Nazis geflohen waren. Diese konnten die verbündete Achsenmacht Japan von der "Endlösung der Judenfrage" überzeugen, woraufhin 1943 ein Ghetto für staatenlose Ausländer - überwiegend Juden und Jüdinnen - eingerichtet wurde. Peter Finkelgruens Vater kam dort ums Leben, die Mutter starb wenige Jahre später in Prag an den Folgen ihres KZ-Aufenthalts.
Der Dokumentarfilm "Unterwegs als sicherer Ort" (Dietrich Schubert, 1997, 92 min) zeigt die wichtigstens Stationen von Peter Finkelgruens Lebens. Im Anschluss zum Film wird es eine Gespräch mit Peter Finkelgruen geben.
Eine Veranstaltung der Initiative „Geschichte vermitteln“.
siehe auch: geschichte.public-ip.org/index.html Dienstag, 10.11.2015, Einlass: 19:00 Uhr
Der letzte der Ungerechten
Held oder Verräter? Benjamin Murmelstein in einem einzigartigen Gesprächsdokument.
Ein Film von Claude Lanzmann (218 Minuten)
Im Zuge seiner Arbeit an "Shoah" in den 70er Jahren hat Claude Lanzmann ein langes und beeindruckendes Gespräch mit dem Wiener Rabbiner Benjamin Murmelstein (1905-1989) geführt.
Im Zentrum stand Murmelsteins ambivalente Rolle als hochrangiger jüdischer Funktionär der von Eichmann kontrollierten Israelitischen Kultusgemeinde Wien in der NS-Zeit und als "Judenältester" des Ghettos Theresienstadt. Bis heute ist umstritten, inwieweit er mit den Nationalsozialisten kollaborierte oder kooperieren musste.
Eine Kooperation des Conne Islands und der Cinémathèque Leipzig. Gefördert im Rahmen der Strategie, des Landesprogramms „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ und des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
Sonntag, 08.11.2015, Einlass: 19:00 Uhr
»Antifa Gençlik. Eine Dokumentation (1988-1994)«
Die Antifasist (Antifa) Gençlik wurde 1988 in Berlin an der Schnittstelle migrantischer Vereinskultur, Jugendbanden des Kiez und autonomer antifaschistischer Politik gegründet. Bald bildeten sich Antifa-Gençlik-Gruppen in mehreren deutschen Städten und darüber hinaus. Mitte der 1990er Jahre lösten sich die Strukturen als Folge staatlicher Repression auf. Bis heute stellt die Antifa Gençlik einen einzigartigen Organisationsansatz im Kontext autonomer und antifaschistischer Politik in Deutschland dar.
Das Buch »Antifa Gençlik. Eine Dokumentation (1988-1994)« dokumentiert die theoretischen Grundlagen und die Praxis der Organisation anhand von Artikeln, Diskussionspapieren und Interviews, die von 1988 bis 1994 erschienen. Zusätzlich beinhaltet es den bisher unveröffentlichten Erfahrungsbericht eines ehemaligen Mitglieds sowie Begleittexte zur historischen Verortung und gesellschaftlichen Bedeutung der Antifa Gençlik.
Mit einer Veranstaltung, in dem das Buch vorgestellt wird, soll dessen Anspruch, einen Beitrag zur Dokumentation linker Bewegungsgeschichte zu leisten und Debatten zu antifaschistischem Widerstand, migrantischer Selbstorganisation, linken Bündnissen und antirassistischer Politik anzuregen, nach gekommen werden.
Die Buchvorstellung erfolgt durch Çagri Kahveci, der den 3. Teil des Buches, welches als Nachwort dient, verfasst hat.
Eine Veranstaltung der Antifa Klein-Paris (AKP).
Gefördert im Rahmen der Strategie, des Landesprogramms „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ und des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
Dienstag, 03.11.2015, Einlass: 19:30 Uhr
Demokratie oder Volksherrschaft?
Warum die Verhältnisse nicht besser werden, wenn das Ressentiment mehrheitsfähig ist.
Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann
Versteht man „Demokratie“ lediglich im Wortsinne, nämlich als „die Herrschaft des Volkes“, so muss einem davor grausen. Schließlich hätte dann der Nationalsozialismus, der das Fühlen, Denken und Wollen einer großen Mehrheit der Deutschen repräsentierte, das Prädikat demokratisch verdient. Der leidlich funktionierende demokratische Staat aber zeichnet sich gerade dadurch aus, dass er unveräußerliche Rechte von Einzelnen und Minderheiten garantiert.
Gegen die Krise der Demokratie wird mehr „direkte Demokratie“ gefordert. Doch ob „Ausländer“ rausgeworfen, Minarettbauten verboten oder Schulreformen verhindert werden sollen - bessere Verhältnisse schafft die „Stimme des Volkes“ kaum. Solange die selbstgerechte Gemeinschaft der "ehrlich Arbeitenden und Betrogenen" ihr Mütchen an vermeintlich "Faulen" oder "Gierigen" kühlen mag und Ressentiment landauf landab mit Kritik verwechselt wird, ist „dem Volk“ grundsätzlich zu misstrauen. Was geht in Menschen vor, die zwar gegen einen Bahnhofsneubau Sturm laufen, nicht aber gegen die Rente mit 67 - obwohl sie unter dieser vermutlich wesentlich mehr zu leiden haben werden als unter jenem? Und ist es ein Zufall, dass einem die Forderung nach Volksabstimmungen umso häufiger begegnet, je weiter man sich im politischen Spektrum nach rechts bewegt?
Lothar Galow-Bergemann, Stuttgart, schreibt u.a. in konkret, Jungle World und auf www.emafrie.de.
Gefördert im Rahmen der Strategie, des Landesprogramms „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ und des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
Montag, 19.10.2015, Einlass: 19:00 Uhr
Gewalt, Militanz und emanzipatorische Praxis - Machen die Richtigen alles falsch?
Diskussionsveranstaltung
Seit einigen Monaten ist die Empörung in Leipzig groß, zumindest in den bürgerlichen Medien, bei Staat und Staatsschutz. Grund dafür ist eine Reihe von militanten und gewaltsamen Aktionen, politisch motiviert und ausgehend von einer Linken die „in der allerersten Liga der autonomen Szene in Deutschland boxt“ (1). Polizeistationen, Gerichtsgebäude und andere Sachen wurden beschädigt, zu weiteren Aktionen aufgerufen und zum Teil Bekenner_innenschreiben verfasst. Die Leipziger Linke setzt sich mit dem Sinn oder Unsinn der Mittel, deren Zweck oder Selbstzweck, Entsolidarisierung oder offene Kritik und das Nah- und Fernziel auseinander, während sich andere auf “linksextreme Chaoten” geeinigt haben.
Die öffentlichen Reaktionen auf die Vorfälle folgen ihrer eigenen Logik:
Die sächsische Regierung und Polizei sieht den Rechtsstaat und ihr Gewaltmonopol gefährdet, um eine Ausweitung der Repression gegen Linke zu legitimieren. Im selben Bundesland wird einige Kilometer weiter, in Freital, noch mit Rassist_innen diskutiert, die Ihr ganz eigenes Gewaltmonopol vor der nächsten Unterkunft für Geflüchtete durchsetzen wollen. Leipzig wird als Hochburg der „gewaltbereiten Autonomen“ (2) markiert, „Gewaltwellen“ und „Gewaltexzesse“ würden Leipzig „verwüsten“. Die Hintergründe sind wie immer schon irrelevant, vordergründig ist die Inszenierung als ein angeblich immer schlimmer werdendes Problem, dass mit mehr Polizei bekämpft werden müsse. Die Extremismusdoktrin bestimmt den Diskurs und Eckhard Jesse (3) meint, „ein demokratischer Verfassungsstaat muss jede links- und rechtsaußen- oder islamistische Bewegung bekämpfen, ob die […] nun Gewalt anwenden oder nicht.“. Gewollt ist damit die eindimensionale Gesellschaft, die sich nur in ihrer eigenen festgelegten Ordnung wiederholen darf.
Der sächsische Innenminister und Vertreter des staatlichen Gewaltmonopols, Markus Ulbig (CDU), weiß: „Es gibt eben keine gute und schlechte Gewalt – und es gibt keine moralische Rechtfertigung für Gewalt." (4) Ja? Nein?! Vielleicht...
Mit einer Diskussionsveranstaltung wollen wir einen Raum für eine politische Debatte über Militanz und Gewalt als politisches Mittel schaffen. Dabei werden mit Perspektive auf Leipzig, die deutschen und europäischen Verhältnisse Jutta Ditfurth, Thomas Ebermann und Peter Nowak auf dem Podium diskutieren.
Welche Formen der effizienten linksradikalen Intervention kann es angesichts einer Radikalisierung des Kapitalismus und der Aufrüstung des Sicherheitsstaates geben? Können Militanz oder Gewalt zur revolutionären Transformation bzw. Negation des Bestehenden beitragen? Welche Unterschiede finden sich global in anderen Kontexten? Wie wirken militante oder gewaltsame Aktionen? Inwieweit kann Militanz sich von Gewalt emanzipieren und zu einer befreiten Gesellschaft hinwirken? Wie kann kollektiv darüber gesprochen werden, ohne sich in Entsolidarisierung einerseits und avantgardistischen Positionen andererseits zu verfangen?
Wie können wir vorerst scheitern und dabei die Gesellschaft verändern?
19.10.2015 | Conne Island | 19:00 Uhr
Moderation: Jenny Stange
Veranstalter_innen: linXXnet & Für das Politische
(1)
Landesamt für Verfassungsschutz Sachsen
(2)
http://www.bild.de/regional/leipzig/linksextremismus/so-gewaltbereit-sind-die-linksextremen-in-leipzig-41256326.bild.html
(3)
Eckhard Jesse ist Politikwissenschaftler an der TU Chemnitz und „Extremismusforscher“
(4)
http://www.lvz.de/Leipzig/Stadtpolitik/Linksautonome-Krawalle-Ulbig-fordert-Leipzig-zum-Handeln-auf
Hier der Jabber-Account (
militanz@jabber.linxx.net), über welchen im Vorfeld und am Abend selbst Positionen und Meinungen zum Thema in die Diskussion einfließen können.
Gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Mittwoch, 14.10.2015, Einlass: 19:00 Uhr
Mobilisierungsveranstaltung zu den Gegenaktivitäten am 17.10.15
WICHTIG:
Die Mobi-Veranstaltung im Conne Island, heute 19:00 Uhr, muss aus organisatorischen Gründen leider abgesagt werden.
ABER:
Heute 18:00 Uhr findet die gleiche Mobi-Veranstaltung im Heizhaus
https://www.facebook.com/events/1476716855970167/ und morgen um 19:00 Uhr im Atari
https://www.facebook.com/events/866927903396734/ statt.
BITTE entschuldigt die kurzfristige absage und nutzt die anderen Veranstaltungen, um euch über den Aufmarsch der faschistischen "Offensive für Deutschland" am 17.10.15 und den notwendigen Gegenaktivitäten zu informieren.
- Die Veranstaltung findet im Backstage (2. Etage Vorderhaus) statt. -
Dienstag, 13.10.2015, Einlass: 19:00 Uhr
Feminism of colour - Afrodeutsche Geschichte und Gegenwart
Vortrag von Adetoun Küppers-Adebisi
In den 1980er Jahren bringt erstmals die Schwarze US-amerikanische Wissenschaftlerin und Aktivistin Audre Lorde Themen um Rassismus in die /weiße/ deutsche Frauenbewegung ein und legt damit den Grundstein für die Schwarze Bewegung in Deutschland. Durch ihre Initiative entsteht die Anthologie „Farbe bekennen“, die Artikulations- und Handlungsräume afrodeutscher Frauen eröffnet, sich an sozialen, politischen und historischen Debatten über Rassismus, Sexismus und Kolonialismus im deutschen Kontext zu beteiligen. Bis zu diesem Zeitpunkt dominieren die Stimmen /weißer/ Feministinnen die Debatten um Gender; Race bleibt als Wissenskategorie völlig unbeleuchtet. Indem die Schwarzen Autorinnen auf ihre spezifischen Diskriminierungserfahrungen verweisen und die Untrennbarkeit von Gender und Race aufzeigen, reihen sie sich in die intellektuelle Tradition einer Schwarzen, globalen Gemeinschaft ein, so dass ihre soziale Realität als Women of Color in Deutschland wahrnehmbar und erfahrbar wird und deutsche Geschichte aus einer Schwarzen, weiblichen Perspektive re_historisiert werden kann.
- Ein Vortrag der Gruppe Prisma - Interventionistische Linke Leipzig im Rahmen der Kritischen Einführungswochen an der Universität Leipzig -
siehe auch: natashaakelly.com, prisma.blogsport.de, kritischeunileipzig.blogsport.de Samstag, 12.09.2015, Einlass: 09:00 Uhr, Beginn: 09:30 Uhr
Gedenkkongress 2015
Gedenkkongress 2015
"NSU-Gedenken im Kontext bisheriger Gedenk- und Erinnerungspolitik nichtstaatlicher Gruppen an rechte Morde und Gewalttaten“
Von Rostock, Hoyerswerda, Mölln…
Zahlreiche Initiativen haben sich in der Vergangenheit für die Erinnerung an rechtsmotivierte Morde und Gewalttaten sowie für das Gedenken an die davon Betroffenen eingesetzt. Beispiele dafür sind die Auseinandersetzungen um die Jahrestage der rassistischen Pogrome von Rostock und Hoyerswerda, den Brandanschlag von Mölln oder den Mord an Farid Guendoul in Guben. Die Erinnerung an die Taten und ihre Betroffenen ist eines der zentralen Handlungsfelder nichtstaatlicher, antirassistischer und antifaschistischer Gruppen gegen Rassismus, Neonazis und andere Ideologien der Ungleichwertigkeit. Dabei unterscheidet sich die Erinnerungs- und Gedenkarbeit nichtstaatlicher Gruppen, die meist mit dem Anspruch agieren, aus der Perspektive der Betroffenen zu handeln, oft deutlich von Ansätzen staatlicher Akteur*innen wie kommunaler Verantwortlicher.
…zum „Nationalsozialistischen Untergrund“…
Seit dem Bekanntwerden des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ wird bundesweit über die Hintergründe und die Einordnung der Taten diskutiert. Dabei spielen auf der einen Seite staatliche Akteure, z.B. im Rahmen des Gerichtsprozesses gegen am NSU Beteiligte oder in parlamentarischen Untersuchungsausschüssen, eine wichtige Rolle. Auf der anderen Seite setzen sich auch nichtstaatliche Initiativen wie „Keupstraße ist überall“ als Teil des bundesweiten Aktionsbündnisses „NSU-Komplex auflösen“ mit einem starken Fokus auf die Situation der Betroffenen mit den Taten und ihren Folgen auseinander.
…und zurück.
Auf dem „Gedenkkongress 2015" soll zwischen diesen Entwicklungen eine Brücke geschlagen werden. Er trägt deshalb den Titel: „NSU-Gedenken im Kontext bisheriger Gedenk- und Erinnerungspolitik nichtstaatlicher Gruppen an rechte Morde und Gewalttaten“. Der dadurch gesetzte thematische Schwerpunkt beruht auf der Annahme, dass es nach dem Ende des NSU-Prozesses in München und der parlamentarischen Untersuchungsausschüsse vor allem vom Handeln nichtstaatlicher Akteur*innen abhängen wird, ob und wie die Erinnerung an die Taten und Hintergründe des NSU sowie das Gedenken an die davon Betroffenen gestaltet werden wird.
In der Reflexion bisheriger Gedenk- und Erinnerungsarbeit nichtstaatlicher Initiativen sollen Schlüsse für das Andenken an die Betroffenen des NSU gezogen werden.
Warum Sachsen?
Als Veranstaltungsort wurde Leipzig ausgewählt und sich bewusst für eine Stadt in Sachsen entschieden. Der NSU konnte über Jahre von dort aus agieren, er konnte sich hier erfolgreich verstecken und war bestens in die rechtsradikale Szene vernetzt. Bis heute wurden die Gründe dafür von den staatlichen Behörden und zivilgesellschaftlichen Organisationen gerade in Sachsen kaum aufgearbeitet. Auch nach der Selbstenttarnung der NSU-Köpfe bleiben die Zahlen rassistischer und rechter Gewalttaten hier in Sachsen, aber auch bundesweit, erschreckend hoch. Ebenso kam es in Leipzig in der Vergangenheit zu mehreren rechtsmotivierten Morden wie an Kamal K. im Jahr 2010. In Sachsen besteht Diskussions- und Aufholbedarf in der Erinnerung an rechte Morde und Gewalttaten sowie in der Präventionsarbeit.
Der „Gedenkkongress 2015 – NSU-Gedenken im Kontext bisheriger Gedenk- und Erinnerungspolitik nichtstaatlicher Gruppen an rechte Morde und Gewalttaten“ findet vom 11. bis 13. September 2015 in Leipzig statt.
Der Kongress wird dank der Unterstützung von zahlreichen Gruppen und Einzelpersonen ermöglicht. Er wird von „Rassismus tötet!“ Leipzig und der Initiative „Pogrom 91" organisiert. Der Besuch des Kongresses ist kostenlos. Dennoch freuen wir uns natürlich jederzeit über Spenden.
Programm und weitere Informationen unter:
http://www.gedenkkongress.de
Samstag, 12.09.2015, Einlass: 19:30 Uhr
Staatliches und nichtstaatliches Gedenken und Aufarbeitung des NSU
Podiumsdiskussion
Staatliches und nichtstaatliches Gedenken und Aufarbeitung des NSU – von der Erinnerungsarbeit zu den Konsequenzen und Schlussfolgerungen – zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Mit: Katharina König, Miro Jennerjahn, Aktionsbündnis „NSU-Komplex auflösen“ (Teil des Bündnisses ist u.a. die Initiative „Keupstraße ist überall“), „Rassismus tötet!“ Leipzig, weiteren
Mit Bodo Ramelow ist im Jahr 2014 in Thüringen erstmals ein Politiker der Partei DIE LINKE zum Ministerpräsident eines Bundeslandes gewählt worden. Unter Führung dieser Partei, die sich selbst als antifaschistisch positioniert, fällt somit auch die Verantwortung der weiteren Aufarbeitung des Gesamtkomplexes NSU. Dazu zählt vor allem auch dessen Verbindung zu staatlichen Behörden. Für die Entstehung des NSU waren unter anderem die damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse in Thüringen von Bedeutung: Hier formierte sich eine Gruppe gewaltbereiter Neonazis mit staatlicher Unterstützung zu einer rechten Terrorzelle, bevor die Beteiligten in Sachsen untertauchen konnten.
Welche Widersprüche entstehen angesichts einer Verpflichtung als Partei in Regierunsverantwortung im Gegensatz zu nichtstaatlichen Gedenk- und Erinnerungsinitiativen zum Thema NSU? Welche Möglichkeiten für eine nachhaltige Erinnerungs- und Gedenkpolitik ergeben sich aus einer staatlichen Rolle mit antifaschistischer Positionierung und wo sind ihre Grenzen? Und wie steht es um dieses Verhältnis für eine Oppositionspartei wie die Grünen ins Sachsen? Welche Verbindungen gibt es dabei zu außerparlamentarischen Initiativen? Und wie bewerten solche Gruppen die Perspektiven der Erinnerung an die Opfer und Betroffenen des NSU in Thüringen unter einer linken Landesregierung?
Katharina König ist seit 2009 Abgeordnete im Thüringer Landtags für die Partei DIE LINKE. Für ihre Fraktion tritt sie als Sprecherin für Antifaschismus, Netzpolitik und Datenschutz auf. Katharina König saß im ersten NSU-Untersuchungsausschuss des Thüringer Landtags und ist auch im zweiten Untersuchungsausschuss zum „Nationalsozialistischen Untergrund“ aktiv. Darüber berichtete sie in einem ausführlichen Interview in der Wochenzeitung „Jungle World“.
Miro Jennerjahn war von 2009 – 2014 Mitglied im Sächsischen Landtag und Obmann von Bündnis 90/Die Grünen im NSU Untersuchungsausschuss. Mit der Opposition legte er einen Minderheitenbericht zu den Ergebnissen des NSU Untersuchungsausschusses in Sachsen vor. Jennerjahn ist seit Jahren gegen Neonazis aktiv, seit 2011 u.a. Beirat des Netzwerks für Demokratische Kultur e.V. und seit Februar 2014 als Mitglied der Rechtsextremismuskommission des Bundesvorstandes der Grünen. Seine Kritik am Verfassungsschutz beim Thema NSU hat er hier formuliert.
(Die Veranstaltung findet im Saal statt)
Mittwoch, 09.09.2015, Einlass: 19:30 Uhr
Marsch für das Leben? What the fuck!
Mobilisierungs- und Infoveranstaltung gegen den reaktionären „Marsch für das Leben“ vom 19.9.2015 in Berlin
Vertreter_innen des feministischen und antifaschistischen Bündnisses „what the fuck!?“ geben eine Übersicht zu der “Lebensschutz”-Bewegung, insbesondere zu deren europäischen und internationalen Vernetzungen sowie den wesentlichen Versuchen der gesellschaftlichen Einflussnahme. Zudem informiert das Bündnis über die geplanten Gegenaktivitäten zum reaktionären „Marsch für das Leben“ am 19.9.2015 in Berlin.
Weitere Infos unter:
http://whatthefuck.noblogs.org/
In Kooperation mit dem Antifaschistischen Frauenblock Leipzig.
Freitag, 26.06.2015, Einlass: 19:00 Uhr
Gespräch mit Julian Bruns
Kulturrevolution von Rechts –
In der Krise der Repräsentation
Ein Gespräch mit Julian Bruns, Autor von: Rechte Kulturrevolution. Wer und was ist die Neue Rechte von heute?
Die letzte Veranstaltung widmet sich der Form und dem Inhalt der Neuen Rechten in Deutschland, der es im Jahr 2014 gelungen ist, ihre Ideen über die eigenen Protagonist_innen hinaus auf die Straße zu tragen. Die Neue Rechte profitiert dabei von der von Nicos Poulantzas charakterisierten Krise der Repräsentation, in welcher etablierte Parteien und Institutionen an Legitimität verlieren. Die Neue Rechte bietet vermeintliche Lösungsansätze und stellt sich als Alternative zum herrschenden System dar, obwohl sie eigentlich zu einer kulturellen, sozialen und ökonomischen Elite gehört. Jenen, die sich nicht mehr vertreten fühlen, bieten Mobilisierungen wie PEGIDA ein neues politisches Zuhause. In der Veranstaltung soll diskutiert werden, wie sich die Neue Rechte in Deutschland insbesondere seit den 2000er Jahren entwickelt hat, welche gesellschaftlichen Ursachen für ihre gegenwärtige Stärkung benannt werden können und wie eine radikale Linke mit PEGIDA und Co. umgehen sollte.
Info zur Reihe:
Zum Schicksal Verdammt.
Nationale Sehnsucht Zwischen Ursprung Und Mythos
Veranstaltungsreihe zur Neuen Rechten
Ende des Jahres 2014 wurde mit PEGIDA und ihren vornehmlich ostdeutschen Ablegern eine rechte Bewegung scheinbar neuen Typs unübersehbar. Neu sind Auftreten und Inhalt der Bewegung keineswegs, nur war das Bild des irrational argumentierenden Wutbürgers anfänglich vom Schein des unbefleckten Demokraten übertüncht, der letztlich nichts mit Nazis gemein habe und sogar weitaus demokratischer, da „direkt-demokratisch“, als der etablierte Politikbetrieb handle. Auch im europäischen Vergleich stellt das Gebaren keine Neuheit dar und findet sich in ähnlicher Form bereits deutlich länger in Frankreich, England und anderswo. Bei diesem Aufbegehren handelt es sich um eine konformistische Revolte, dem Ruf nach einer Politik also, die ohnehin stattfindet, aber in der Vorstellung der Empörten nicht in letzter Konsequenz umgesetzt wird. In der gegenwärtigen gesellschaftlichen Krise, die sich als Krise der kapitalistischen Ökonomie und der Krise der staatlichen Repräsentation gleichermaßen darstellt, gewinnen Lösungsansätze - durchaus auch utopische - an Bedeutung. Was diese Bewegungen der Neuen Rechten aber eint, sind autoritäre Antworten auf sozio-ökonomische Fragen, die stets vom Rückgriff auf Nation, Geschlecht und andere „angeborene“ Eigenschaften leben, diesen Natürlichkeit unterstellen und nichts von Dynamiken und Widersprüchlichkeiten von Gesellschaftsformen der bisherigen Menschheitsgeschichte verstehen.
Mittwoch, 10.06.2015, Einlass: 19:00 Uhr
Gespräch mit John Malamatinas
Wo die Morgenröte golden ist -
Willkommen in der Krise!
Ein Gespräch mit John Malamatinas, Autor von: Goldene Morgenröte - Neofaschismus am Olymp.
Im zweiten Teil unser Reihe möchten wir den Blick über deutsche Grenzen hinweg in das wohl am heftigsten krisengeschüttelte Land in Europa werfen – Griechenland. Mit Beginn der Krise sorgte der Aufstieg der neonazistischen Partei „Goldene Morgenröte“ für Sorge um einen massiven Rechtsruck. Erst die Ermordung eines Antifaschisten sorgte für die sukzessive Verdrängung der Partei aus der Öffentlichkeit, wozu momentan auch ein Verfahren gegen die Parteioberen läuft. In Griechenland kulminieren, als Folge der gesamteuropäischen Krise, zeitgleich eine erstarkende faschistische Bewegung und eine autoritäre, europäische Austeritätspolitik auf staatlicher Ebene. Worin aber unterscheidet sich eine faschistische Bewegung in Griechenland von den neurechten Bewegungen im restlichen Europa und welche Folgen hat das für eine internationale Vernetzung einer Rechten? Welche Einflussmöglichkeiten hat also eine Rechte auf die Krisenpolitik der Institutionen und Länder der Europäischen Union?
Info zur Reihe:
Zum Schicksal Verdammt.
Nationale Sehnsucht Zwischen Ursprung Und Mythos
Veranstaltungsreihe zur Neuen Rechten
Ende des Jahres 2014 wurde mit PEGIDA und ihren vornehmlich ostdeutschen Ablegern eine rechte Bewegung scheinbar neuen Typs unübersehbar. Neu sind Auftreten und Inhalt der Bewegung keineswegs, nur war das Bild des irrational argumentierenden Wutbürgers anfänglich vom Schein des unbefleckten Demokraten übertüncht, der letztlich nichts mit Nazis gemein habe und sogar weitaus demokratischer, da „direkt-demokratisch“, als der etablierte Politikbetrieb handle. Auch im europäischen Vergleich stellt das Gebaren keine Neuheit dar und findet sich in ähnlicher Form bereits deutlich länger in Frankreich, England und anderswo. Bei diesem Aufbegehren handelt es sich um eine konformistische Revolte, dem Ruf nach einer Politik also, die ohnehin stattfindet, aber in der Vorstellung der Empörten nicht in letzter Konsequenz umgesetzt wird. In der gegenwärtigen gesellschaftlichen Krise, die sich als Krise der kapitalistischen Ökonomie und der Krise der staatlichen Repräsentation gleichermaßen darstellt, gewinnen Lösungsansätze - durchaus auch utopische - an Bedeutung. Was diese Bewegungen der Neuen Rechten aber eint, sind autoritäre Antworten auf sozio-ökonomische Fragen, die stets vom Rückgriff auf Nation, Geschlecht und andere „angeborene“ Eigenschaften leben, diesen Natürlichkeit unterstellen und nichts von Dynamiken und Widersprüchlichkeiten von Gesellschaftsformen der bisherigen Menschheitsgeschichte verstehen.
Eine Veranstaltungsreihe der Antifa Klein Paris (AKP) in Kooperation mit dem Conne Island. Gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V. und der Buchhandlung el libro.
Dienstag, 12.05.2015, Einlass: 19:00 Uhr
Vortrag: Volker Weiss
Veranstaltungsreihe Zur Neuen Rechten
Ein Vortrag von Volker Weiss, Autor von: Deutschlands Neue Rechte. Angriff der Eliten – Von Spengler bis Sarrazin.
Mit unserer Veranstaltungsreihe wollen wir zunächst auf mögliche Vorläufer des Denkens der Neuen Rechten eingehen und deren reaktionäre Gesellschaftsentwürfe diskutieren. Namentlich handelt es sich hierbei um Oswald Spengler und Ernst Jünger. Ersterer sorgte bereits 1918 mit seinem kulturpessismistischen Werk „Der Untergang des Abendlandes“ für Furore und könnte als möglicher Stichwortgeber der „PEGIDA“-Gemeinde dienen. Jünger unterschied sich hinsichtlich klar hierarchischer Strukturen wenig von Spenglers Ansichten und sah in individueller Selbstentfaltung den Vorschein von zersetzender Dekadenz. Es soll also der Frage nachgegangen werden, was der utopische Kern des Denkens der Neuen Rechten und ihrer ideologischen Vordenker ist.
Info zur Reihe:
Zum Schicksal Verdammt
Nationale Sehnsucht Zwischen Ursprung Und Mythos
Veranstaltungsreihe zur Neuen Rechten
Ende des Jahres 2014 wurde mit PEGIDA und ihren vornehmlich ostdeutschen Ablegern eine rechte Bewegung scheinbar neuen Typs unübersehbar. Neu sind Auftreten und Inhalt der Bewegung keineswegs, nur war das Bild des irrational argumentierenden Wutbürgers anfänglich vom Schein des unbefleckten Demokraten übertüncht, der letztlich nichts mit Nazis gemein habe und sogar weitaus demokratischer, da „direkt-demokratisch“, als der etablierte Politikbetrieb handle. Auch im europäischen Vergleich stellt das Gebaren keine Neuheit dar und findet sich in ähnlicher Form bereits deutlich länger in Frankreich, England und anderswo. Bei diesem Aufbegehren handelt es sich um eine konformistische Revolte, dem Ruf nach einer Politik also, die ohnehin stattfindet, aber in der Vorstellung der Empörten nicht in letzter Konsequenz umgesetzt wird. In der gegenwärtigen gesellschaftlichen Krise, die sich als Krise der kapitalistischen Ökonomie und der Krise der staatlichen Repräsentation gleichermaßen darstellt, gewinnen Lösungsansätze - durchaus auch utopische - an Bedeutung. Was diese Bewegungen der Neuen Rechten aber eint, sind autoritäre Antworten auf sozio-ökonomische Fragen, die stets vom Rückgriff auf Nation, Geschlecht und andere „angeborene“ Eigenschaften leben, diesen Natürlichkeit unterstellen und nichts von Dynamiken und Widersprüchlichkeiten von Gesellschaftsformen der bisherigen Menschheitsgeschichte verstehen.
Eine Veranstaltungsreihe der Antifa Klein Paris (AKP) in Kooperation mit dem Conne Island. Gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V. und der Buchhandlung el libro.
Samstag, 18.04.2015, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Podiumsgespräch & Konzert: There is no alternative?
Podiumsgespräch: Einlass: 18:00, Beginn: 19:00 Uhr
There is no alternative?
Moderation:
Anna Groß (Springstoff)
Rap wird in der Öffentlichkeit oft als gewaltverherrlichend, sexistisch und homophob wahrgenommen: Ein willkommener Sündenbock für die Politik und ein gern gesehener Skandal in den Medien. Aus linker Perspektive gilt es, sowohl die tatsächlich problematischen Inhalte im Rap als auch die bürgerliche Sicht auf Rap zu kritisieren. Abgesehen davon existiert im Rap abseits des Mainstreams jedoch eine lange Tradition von Empowerment und Gesellschaftskritik, die sich meist im “Consciousrap” äußert. Darüber hinaus hat sich in autonomen Zentren und bei linken Protesten eine Form von Rap entwickelt, die von vielen Artist selbst als “Zeckenrap” bezeichnet wird. Im Gespräch mit
Amewu,
Refpolk und
Tice gehen wir den problematischen Aspekten und dem Potential von Rap auf den Grund: Was für Widersprüche und Konflikte verbergen sich hinter dem Gepose vieler Rapper? Mit welchen Konflikten sind Alternativen im Rap konfrontiert? Vor welchen zukünftigen Herausforderungen steht Rap und wo liegt sein Potential für gesellschaftliche Konflikte?
Konzert: Einlass: 21:00, Beginn: 22:00 Uhr
Amewu
Refpolk & Daisy Chain & DJ KaiKani (Klippe Release Tour)
Tice
Aftershow:
DJ KaiKani
ANTR
- Eine Kooperationsveranstaltung vom Conne Island und der Gruppe Prisma -
siehe auch: amewu.de, prisma.blogsport.de, https://www.facebook.com/Amewumusic, https://www.facebook.com/ticeone, https://www.facebook.com/Refpolk, https://www.facebook.com/daisychaingr, https://www.facebook.com/pages/Prisma-Leipzig/440523829365325 Dienstag, 17.03.2015, Einlass: 19:00 Uhr
Vortrag: Mitmachen ist Ehrensache
Mitmachen ist Ehrensache
– Deutschland, Pegida und der Bankrott des Antifaschismus
Schon zu einem Zeitpunkt, als Pegida noch keine zwanzigtausend Leute auf die Straße brachten, zeigte sich die Berliner Republik in heller Aufregung. Es gab kaum einen namhaften Politiker, der sich nicht kritisch zu den Dresdner Aufmärschen äußerte. Die Bundeskanzlerin nutzte selbst ihre Neujahrsansprache, um vor den Dresdner Demonstrationen zu warnen. Im Anschluss daran erlebte die Republik die größten Aufmärsche seit dem Irakkrieg. Mehr als dreihunderttausend Menschen folgten den Aufrufen ihrer politischen Führung und gingen gegen Pegida auf die Straße. Allein in Leipzig waren es mehr als Dreißigtausend. Wie immer, wenn man etwas falsch machen kann, war die Antifa mittendrin statt nur dabei. Als hätte es den „Aufstand der Anständigen“ des Jahres 2000 nicht gegeben, in dessen Folge zumindest ein Teil der Bewegung über Sinn und Zweck des eigenen Hantierens nachdachte, als wären die Diskussionen über die Transformation des Postnazismus auf dem Mond geführt worden und als hätte das verblichene Leipziger „Bündnis gegen Rechts“ (BgR) seine Zivilgesellschaftskritik seinerzeit nicht im „Conne Island“, sondern im Jugendclub Mutzschen unters antifaschistische Volk zu bringen versucht, protestierten Antifas aller Couleur gemeinsam mit CDU-, SPD-, Grünen- und Linkspartei-Anhängern gegen die Jammerossis um Lutz Bachmann. Selbst auf die naheliegendsten Fragen wurde verzichtet: Welche Funktion haben die Massenauftriebe gegen Pegida? Warum werden ein paar tausend Leute, die sich islamkritisch geben, von offizieller Seite als Bedrohung des „inneren Friedens“ (Joachim Gauck) bezeichnet, während die gleiche Anzahl sich weitaus radikaler gebender „Blockupy“-Demonstranten vor einigen Jahren nur für ein müdes Lächeln sorgten? Was bedeutet der Islam also in der und für die Berliner Republik? Und: Warum macht die Antifa ausgerechnet die dümmste Parole des Arbeitsamtes zu ihrer Parole: „Mitmachen ist Ehrensache!“
Es sprechen Uli Krug und Jan-Georg Gerber.
Uli Krug ist Redakteur der Zeitschrift „Bahamas“ und Mitarbeiter der „Jungle World“; Jan-Georg Gerber schreibt für beide Zeitschriften.
siehe auch: https://akgesellschaftskritik.wordpress.com Mittwoch, 11.03.2015, Einlass: 20:00 Uhr
Die neue notwendige Offensive der radikalen Linken
the future is unwritten:
Griechenland, die EZB und die neue notwendige
Offensive der radikalen Linken -
Mit dem Wahlsieg von Syriza ist in Europa ein ideologischer Riss entstanden. Selten standen die Chancen für Kapitalismuskritik besser als gerade eben jetzt. Durch den Wahlsieg der neuen griechischen Regierung ist eine politische Alternative entstanden, anhand derer man auch hierzulande verdeutlichen könnte, dass es etwas Besseres gibt als das neoliberale Regime. Allein, dass überhaupt wieder in politischen Kategorien – und nicht in denen des politischen Sachzwangs – diskutiert werden kann, ist ein Fortschritt. Nutzen wir die Chance und vergrößern wir den Riss!
Dafür gilt es, die Widersprüchlichkeit kapitalistischer Herrschaft zu verdeutlichen und zu zeigen, dass selbst eine linkskeynesianische Wende in Europa nur eine geringfügig bessere Konkurrenzordnung im Rennen, Rackern, Rasen bringen dürfte – und das gute Leben nur jenseits von Staat, Kapital und Nation zu haben sein wird.
TOP B3rlin ist eingeladen, darüber zu diskutieren, wie eine neue Offensive der radikalen Linken aussehen kann und warum die feierliche Eröffnung der EZB am 18. März eine wichtige Interventionsmöglichkeit für sie darstellt.
John Malamatinas wird erläutern, was der Wahlsieg von Syriza für die radikale Linke und die sozialen Kämpfe in Griechenland bedeutet und wieso die Koalition mit der rechtspopulistischen ANEL keine Überraschung war.
http://www.unwritten-future.org/index.php/va-die-neue-notwendige-offensive-der-radikalen-linken/
Montag, 26.01.2015, Einlass: 19:00 Uhr
Infoveranstaltungen zu den Repressionen am 15.01.2015
Wenige Tage nach dem Tod von Khaled kam es am 15.01.15 in Leipzig zu einer Spontandemonstration. Der 20jährige Khaled war in der Nacht vom 12. auf den 13.01.15 in Dresden tot aufgefunden worden. Trotz deutlicher Hinweise schlossen die Dresdner Cops zunächst ein Tötungsdelikt und eine rassistische Motivation aus.
Im Zusammenhang mit der Leipziger Sponti kesselten die Cops gegen 21:15 h in der Braustraße ca. 200 Menschen. Personalienfeststellungen, Durchsuchungen, Anfertigung von Fotos und Beschlagnahme von Handys bis in die frühen Morgenstunden waren die Folge.
Gegen alle Eingekesselten läuft wahrscheinlich ein Ermittlungsverfahren wegen (schweren) Landfriedensbruchs
Zu den Repressionen vom 15.01.2015 veranstalten der Leipziger Ermittlungsausschuss (EA) und die Rote Hilfe Leipzig einen Abend, um die Betroffenen über mögliche, weitere Schritte zu informieren.
Sofern Legida an diesem Tag wieder laufen sollte, kann es zur kurzfristigen Verschiebung der Veranstaltung kommen.
Aktuelle Infos dazu findet ihr auf:
http://antirepression.noblogs.org/
Donnerstag, 04.12.2014, Einlass: 20:00 Uhr
Vortrag: Merke Dir, Sternburgbier!? Die Sternburg-Brauerei während des Nationalsozialismus und im Zweiten Weltkrieg
„Bier mit Tradition“ steht selbstbewusst auf der Webseite der Leipziger Brauerei Sternburg. Offensiv wirbt das Unternehmen mit seiner mehr als 190jährigen Geschichte.
Der Vortrag ist die Präsentation erster vorläufiger Ergebnisse der Erforschung eines Teils dieser Geschichte, dem bisher wenig Aufmerksamkeit zuteil wurde. Drei Aspekte stehen im Vordergrund des Vortrags: Die Entlassung kommunistischer und sozialdemokratischer Mitarbeiter_innen in den Jahren 1933/34; die versuchte Bereicherung der Brauereileitung an der Zerschlagung der Leipziger Arbeitersportvereine und schließlich die Beschäftigung von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern während des Zweiten Weltkriegs.
Montag, 17.11.2014, Einlass: 20:00 Uhr
Kobanê zwischen Selbstverwaltung und Krieg
Seit Juli wird die kurdische Region Rojava vom sogenannten Islamischen Staat (IS) belagert. Für weltweites Entsetzen sorgte der Vorstoß der Dschihadisten in die Stadt Kobanê Mitte September. Das angekündigte Massaker blieb bisher aus, weil die kurdischen Verteidigungseinheiten der YPEG und der Fraueneinheit YPJ einen bisher erstaunlich erfolgreichen Abwehrkampf führen. Weil sie in erster Linie für etwas, für die basisdemokratische Selbstverwaltung in den drei kurdischen Kantonen in Nordsyrien kämpfen, lautet eine Erklärung. Im Vergleich zum syrischen Bürgerkriegsgeschehen und islamistischer Schreckensherrschaft klingt das nahezu paradiesisch. Wir wollen fragen, was demokratische Selbstverwaltung genau bedeutet und haben Xelil eingeladen. Er ist Teil des Unterstützer_innennetzwerks “Tatort Kurdistan” und war Ende September mit einer Delegation der Vereinigung der Studierenden Kurdistans vor Ort.
So oder so ist Kobanê mehr als eine Stadt in einer selbstverwalteten kurdischen Region. Sie ist zum Symbol im Kampf gegen den IS und Faustpfand im vereisten Friedensprozess geworden. Sollte Ankara den Grenzort im Stich lassen, drohe ein Ende des Friedensverhandlungen zwischen Kurd_innen und Türk_innen, erklärte kürzlich Partei-Chef Öcalan. Einmal mehr stellt sich also die Frage, welche Perspektiven sich in diesem Konflikt bieten.
Die USA unterstützen den Kampf um Kobanê mit Luftangriffen, Deutschland und Europa schauen zu, Hilfe erhalten nur die kurdischen Peschmerga im Irak, warum? Immerhin ist hierzulande Bewegung in die Debatte um die PKK gekommen. Eine Neubewertung steht an, sagen die einen, der Innenminister bleibt dabei, die Partei ist eine “Terrororganisation” - genau wie der IS. Was bedeutet das für Unterstützer_innengruppen und Solidaritätsaktion hier vor Ort und was wollen die?
Darüber diskutieren wir mit Xelil von “Tatort Kurdistan”.
Eine Veranstaltung der Gruppe Antifa Klein-Paris.
Mittwoch, 12.11.2014, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Equal / Not Equal. Frauen in der elektronischen Musik
KREV - Exile:
Equal / Not Equal.
Frauen in der elektronischen Musik –
Diskussionsveranstaltung mit aktuellen AkteurInnen
Freitag, 31.10.2014, Einlass: 18:00 Uhr
Vortrag & Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann
Der unverstandene Nationalsozialismus
Was Deutschland zusammen hält.
Vortrag & Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann (jungle world, konkret)
Schon seit mindestens zwei Jahrhunderten sind die Deutschen davon überzeugt, sie seien besonders gut. Derzeitiger Favorit in der Begründung dieses – nennen wir es mal: erstaunlichen Selbstbewusstseins – ist „unser Lernen aus der Geschichte“. Stolpersteine werden verlegt, „Nie wieder“ – Schwüre sind zum festen Ritual geworden, ein Holocaust-Mahnmal wurde errichtet. Doch im Gewande der Demut kommt alte Überheblichkeit daher. Andere Völker würden uns um dieses Mahnmal beneiden, sprach ein führender Historiker und konnte sich des rauschenden Beifalls der wohlanständigen Mitte dieser Gesellschaft sicher sein. Wie wenig der Nationalsozialismus entgegen allen Beteuerungen aufgearbeitet ist, zeigt sich nirgends deutlicher als im völligen Unverständnis des Antisemitismus, von dem man eigentlich nur weiß, dass er irgendwie schlecht ist. Hätte man ihn hingegen begriffen, müsste ein regressiver Antikapitalismus, der von „den Gierigen, die uns alle aussaugen“ phantasiert, auf entschiedenen Widerstand stoßen. Doch ganz im Gegenteil, seit Beginn der Krise 2008 grassiert er. Und in obszöner Selbstgerechtigkeit meint man in Deutschland, ausgerechnet aus der Shoah mehr gelernt zu haben als die Juden. Deswegen sind zwar zwei Drittel der Deutschen davon überzeugt, vom jüdischen Staat gehe die größte Gefahr für den Weltfrieden aus, aber Antisemit ist selbstverständlich keiner von ihnen.
Nur wenig vom Mainstream unterscheidet sich eine Linke, die sich besonders kritisch dünkt, weil sie erst gar nicht vom Nationalsozialismus, sondern lediglich vom „Faschismus“ redet. Dass diese nur vermeintlich an den Wurzeln der Verhältnisse bohrende Linke weiter im ideologischen Korsett der 20er und 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts lebt, zeigt sich ebenfalls am auffälligsten am unbegriffenen Antisemitismus, den sie bestenfalls für eine Spielart des Rassismus hält. Wer es auch 70 Jahre nach der Shoah immer noch nicht schafft, sein bequemes Weltbild von den bösen Herrschenden und dem guten Volk abzulegen, klammert sich auf der Suche nach rettenden Strohhalmen gerne an die berühmte Dimitroffsche „Faschismus-Definition“ von 1935. Wiewohl diese von Anfang an falsch war, so ist ihren Urhebern wenigstens noch zugute zu halten, dass sie nicht in die Zukunft blicken konnten. Die Zombielinke von heute aber vermag noch nicht einmal die Vergangenheit zu verstehen. Ihr „Nie wieder“ ist deswegen ebenso Makulatur wie dasjenige der deutschen Mehrheitsgesellschaft.
Lothar Galow-Bergemann schreibt u.a. für Jungle World, konkret und auf www.emafrie.de
http://emanzipationundantifa.wordpress.com/
Freitag, 24.10.2014, Einlass: 19:00 Uhr
Infoveranstaltung: Kobane / Termin wird verschoben
Der Termin wird verschoben, Infos folgen!
Donnerstag, 23.10.2014, Einlass: 20:00 Uhr
10 Jahre Mord an Oury Jalloh
10 Jahre Mord an Oury Jalloh –
Revision und Perspektiven
Am 7. Januar 2015 jährt sich der Mord an Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle zum zehnten Mal. Nach zwei Prozessen hat der Bundesgerichtshof den Fall nun geschlossen. Der wegen fahrlässiger Tötung angeklagte Dienstgruppenleiter bleibt zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Prämisse jedoch, dass sich Oury Jalloh selbst angezündet haben soll, blieb unangefochten. Von Mord ist keine Rede, obwohl es eine lange Liste an Beweisen gibt, die eindeutig zeigen, dass Oury Jalloh in der Polizeizelle umgebracht wurde.
Die Ablehnung einer Wiederaufnahme des Prozesses heißt vor allem eins: Uniformierte, rassistische Gewalt wird nicht geahndet und migrantische Betroffene sollen sich nicht zur Wehr setzen.
Zwei Aktivisten der Initiative Oury Jalloh aus Berlin und Dessau werden einen Blick auf die lange Geschichte dieses Lehrstücks deutscher Justiz werfen.
Andererseits geht es um die zukünftigen Perspektiven: Ein möglicher Prozess am europäischen Gerichtshof, neue Ermittlungen wegen Mordes gegen unbekannt und der Druck der Straße.
Am 7. Januar findet außerdem die Gedenkdemonstration zum 10. Todestag von Oury Jalloh in Dessau statt.
Oury Jalloh – Das war Mord!
initiativeouryjalloh.wordpress.com
Dienstag, 14.10.2014, Einlass: 19:00 Uhr
Infoveranstaltung: Break Isolation!
Geflüchtete, die in Leipzig und Umgebung wohnen, werden von ihrer
aktuellen Situation, ihren Lebensumständen, Rassismus und dem
deutschen Asylsystem berichten. Sie werden von den
selbstorganisierten Flüchtlingsprotesten erzählen und wie wir sie
supporten können.
Montag, 22.09.2014, Einlass: 20:00 Uhr
"Gegen die Einheitsfeierlichkeiten zum 3. Oktober
„Was ihr feiert: Armut, Ausgrenzung und Leistungszwang.“
Gegen die Einheitsfeierlichkeiten zum 3. Oktober
Infoveranstaltung der Gruppe THE FUTURE IS UNWRITTEN und Vertreter_innen des Bündnis Oct3Hannover
Am dritten Oktober diesen Jahres ist Hannover Gastgeber des Spektakels rund um die Einheitsfeier. Gefeiert wird an diesem Datum ganz unspektakulär der Stichtag der formellen Übernahme der DDR durch die BRD. In Hannover wird sich der Deutsche Staat anlässlich dieses Tages in Szene setzen und seine Politik würdigen lassen, ohne die nationalistisch aufgeladene feucht-fröhliche Stimmung der Fußballfanmeilen. So oder so – kein Grund zum Feiern. Denn diese Ordnung, die mit der Politik des deutschen Staates gesichert wird, bedeutet immer auch: Armut, Ausgrenzung und Leistungszwang. Verschiedenste linke Gruppen organisieren daher gegen dieses Feiern der Nation ein breites Gegenprogramm vom 2. bis zum 4. Oktober. Warum sie das machen und was genau euch erwartet soll Inhalt dieser Veranstaltung sein.
Nähere Informationen zu den Aktionstagen, den Veranstalter_innen und dem Bündnis gibt es hier:
siehe auch: oct3.net, unwritten-future.org, umsganze.org Samstag, 13.09.2014, Einlass: 12:00 Uhr
Workshop zu Geschlechterspezifischer Körpersprache
Ihr seid herzlich eingeladen das Thema Körpersprache im Real Life und in der Popkultur auseinander zu nehmen und gemeinsam Schlüsse zu ziehen.
Bei Interesse bitte bis 06.09. eine mail an:
anuschka@velocitysounds.de
Dienstag, 09.09.2014, Einlass: 19:00 Uhr
Marsch für das Leben? What the fuck!
Infoveranstaltung der Gruppe Prisma und dem WTF-Bündnis zum sogenannten “Marsch für das Leben” und den geplanten Gegenaktivitäten.
Marsch für das Leben? What the fuck!
Antifeminismus sabotieren! Für körperliche Selbstbestimmung demonstrieren! Christliche Fundamentalist_innen blockieren!
Für den 20. September 2014 mobilisiert der Bundesverband Lebensrecht (BvL) wieder zu einem »Marsch für das Leben« in Berlin. Damit will er für ein generelles Verbot von Schwangerschafts-Abbrüchen demonstrieren und etikettiert dies als »Lebensschutz«. Die am »Marsch« beteiligten Gruppen betrachten jeden Schwangerschaftsabbruch als »vorgeburtliche Kindstötung«, die verboten und bestraft gehöre. Sie sprechen damit allen Menschen, die schwanger werden können, das Recht ab, über ihr Leben und
ihren Körper selbst zu bestimmen. Die meisten der Abtreibungs-Gegner_innen sind christliche Fundamentalist_innen. Sie kämpfen für eine Gesellschaft, die auf der bürgerlichen Kleinfamilie, Zweigeschlechtlichkeit, Trans*feind-lichkeit, einer strengen Sexualmoral, Verbot von Homosexualität und auf »Schicksals«- und Obrigkeitsergebenheit beruht. Anders als oft angenommen, gilt eine Abtreibung auch in Deutschland gemäß §218 StGB als Straftat, die nur unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. Zwangsberatung) straffrei bleibt, was eine staatlich institutionalisierte Entmündigung von Frauen* bedeutet. Der eigentliche Grund für einen Abbruch sind jedoch häufig »Schädigungen« des Fötus, was vielmehr die Missstände der gegenwärtigen ableistischen (behindertenfeindlichen) bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft aufzeigt, welche es zu bekämpfen gilt. Ausgeblendet wird auch, dass weltweit jährlich mehrere zehntausend Frauen* an nicht korrekt durchgeführten – weil illegalisierten – Abtreibungen sterben.
Wir rufen dazu auf, sich an der feministischen Demonstration zu beteiligen sowie den »Marsch« der Fundamentalist_innen zu blockieren und fordern:
* Streichung des § 218 aus dem StGB
* Entscheidungsfreiheit für oder gegen eine Abtreibung ohne Bevormundung
* Kostenlosen und (rezept-)freien Zugang zu allen Verhütungsmitteln (auch zur »Pille danach«) für alle Menschen, unabhängig von Aufenthaltsstatus oder Mitgliedschaft in einer Krankenversicherung
* Anerkennung der sexuellen, geschlechtlichen und körperlichen Selbstbestimmung
Demo: Samstag | 20. September | 11.30 Uhr | U-Bhf. Kochstraße (U6 / M29)
Danach: Protest gegen den “Marsch für das Leben” (13 Uhr / Willy-Brandt-Straße)
siehe auch: whatthefuck.noblogs.org/ , prisma.blogsport.de Freitag, 04.07.2014, Einlass: 20:00 Uhr
Friede, Freude, Fussball-WM?
Friede, Freude, Fussball-WM?
Ein Gespräch zu den Folgen von Fussball-WM und sozialen Protesten in Brasilien.
Seit zwei Wochen läuft sie, die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer in Brasilien. Seit mehr als einem Jahr entzünden sich daran Proteste. Anlass sind die sozialen Probleme im Austragungsland. Was sollen teuer erkaufte Großevents, wo es gleichzeitig am Lebensnotwendigen an allen Ecken und Enden fehlt? Allein bei Bier, Tofubratwurst und schönem Fußball auf das frühzeitige Ausscheiden der Deutschen zu hoffen, genügt nicht mehr. Proteste, sofern sie von den hiesigen Medien registriert werden, laufen als Begleitmusik des Spektakels, wenngleich die Freude am Fest nicht getrübt werden darf. Wir wollen dem latent vorhandenen Unbehagen ein paar tiefergehende Informationen hinzufügen. In der Zeit zwischen den beiden Viertelfinals des Tages werden wir in einem moderierten Gespräch die Lage in Brasilien erörtern. Im Mittelpunkt stehen die Auswirkungen der WM und ähnlicher Mega-Sportevents auf Städte wie etwa Rio de Janeiro. Außerdem werden wir die verschiedenen Formen des Widerstands beleuchtende Dabei bleibt auch Raum für Diskussionen: Dürfen wir uns nun nur noch sportlichere Großereignisse ansehen, die unter Aushebelung von Menschenrechten, Verdrängung, unter verstärkter Ausbeutung und unter massiver Polizeipräsenz stattfinden? Ist Unterhaltung nur noch gegen schlechtes Gewissen zu haben?
Eine Veranstaltung der Antifa Klein Paris (AKP)
Mittwoch, 18.06.2014, Einlass: 18:00 Uhr
"Spanien; zwischen Hoffnunglosigkeit und Rebellion"
"Spanien; zwischen Hoffnunglosigkeit und Rebellion"
Vortrag Video Diskussion - Conne Island Leipzig Mi. 18.06.2014 18:00 Uhr
MAREA GRANATE ist eine transnationale Bewegung von EinwanderInnen spanischer Staatsangehörigkeit, die sich außerhalb ihres Geburtslandes gegen die Ursachen stellen, die zur wirtschaftlichen und sozialen Krise geführt haben und sie in die Migration gezwungen haben. Anderen Ländern sind diese Ursachen ebenfalls nicht fremd. Es ist uns wichtig, unseren Einsatz nicht isoliert zu zeigen und Alternativlösungen vorzuschlagen.
Wir laden euch zum Vortrag mit Video und Diskussion ein, mit dem Ziel, Informationen über die politische, soziale und wirtschaftliche Realität ( Immobilienblase / Sozialabbau / Armut und Ungleichheit / Widerstand ) in unserem Land im Rahmen der sogenannten »Wirtschaftskrise« durch eine Reihe von kurzen Videos zu vermitteln. Weiterhin werden wir eine Fragerunde und Diskussion für alle Anwesenden eröffnen.
Wir freuen uns auf Euer Kommen!
Donnerstag, 22.05.2014, Einlass: 19:00 Uhr
Vortrag: Recht auf die Stadt! Henri Lefebvre? Perspektiven und Möglichkeiten einer Parole
Vortrag: "Recht auf die Stadt! Henri Lefebvre?
Perspektiven und Möglichkeiten einer Parole."
Die zunehmenden Auseinandersetzungen um Wohnraum, Freiräume und Gestaltungsrechte in vielen Städten der BRD aber auch die sozialen Revolten der letzten drei Jahre von Kairo über Athen und New York bis nach Istanbul haben den Ruf nach einem Recht auf die Stadt laut werden lassen. Dabei wird oftmals explizit auf den französischen Marxisten, Stadtforscher und Philosophen Henri Lefebvre Bezug genommen. Der undogmatische Marxist des 20. Jahrhundert, der in seinen Arbeiten einen sympathischen Spagat zwischen Theorie und Praxis versuchte und dabei darauf bedacht war, diese Aspekte nicht getrennt zu denken, entwarf in seinen unzähligen Schriften einen Theoriekomplex, der auf gesellschaftliche Bewegung und Praxis reagiert, sie in seine theoretischen Arbeiten integriert und sie in emanzipatorischer Weise befördern sollte. Recht auf die Stadt ist bei Lefebvre somit weit mehr als der Kampf um die ?aktuelle? Stadt. Doch was steht hinter dieser 1968 ausgerufenen Parole, wie ist sie in Lefebvres Ideen zu Stadt und Raum eingebunden, was können seine Konzepte heute noch leisten und welche emanzipatorischen Perspektiven bieten sie?
Mittwoch, 21.05.2014, Einlass: 19:30 Uhr
Infoveranstaltung über die »AfD« mit Andreas Kemper
Seit der Gründung der Alternative für Deutschland (AfD) im April 2013 versucht sich die Partei einen festen Platz im Parteienspektrum zu erkämpfen. "Rechts von der CDU", sagen die einen – "Links von der NPD", die anderen. Was zur Bundestagswahl nicht gelingen wollte, soll nun zur Europawahl und zur Landtagswahl in Sachsen nachgeholt werden: Der Einzug in ein Parlament und damit eine Entwicklung weg von der bloßen Anti-Euro-Partei. Aus diesem Anlass wollen wir gemeinsam mit dem Autoren Andreas Kemper (Rechte Euro-Rebellion. Alternative für Deutschland und Zivile Koalition e.V.) über Rhetorik und Strategie der Partei und über ihre langläufige Einordnung unter dem Begriff "Rechtspopulismus" diskutieren und nicht zuletzt der Frage nachgehen, ob die aktuelle Entwicklung dazu taugt, den politischen Diskurs nachhaltig nach rechts zu verschieben.
Sonntag, 04.05.2014, Einlass: 11:00 Uhr
Der AFBL lädt ein zum Workshop:
Feministische Perspektive auf linken Antifeminismus
Anmeldung bis zum 26. April an
afbl@nadir.org
Die Vorstellung, dass feministische Positionen nichts mit der „richtigen Politik“ zu tun haben. findet sich in so manchem linken Bündnis, Vernetzungstreffen oder anderweitigem Plenum.
Was Nichtwahrnehmung, Ignoranz und auch Reproduktionen von Sexismen über den Status quo des feministischen Anspruches aussagen, soll in diesem Workshop angesprochen werden. Außerdem geht es um das Verhältnis von linker Szene und Feminismus (wie es ist und wie es sein sollte). Die üblichen antifeministischen Reaktionen auf feministische Inhalte zeigen etwas sehr deutlich: die ganze Sache gehört auf den Tisch!
Anhand von Textbeispielen, Erfahrungen und in Gruppendiskussionen wollen wir Antworten auf diese und weitere Fragen finden: Wie äußert sich Antifeminismus in der Linken? Wie wurde auch historisch auf feministische Forderungen reagiert? Warum wird das Thema Feminismus in weiten Teilen der linken Szene nach wie vor mit spitzen Fingern angefasst? Welche Veränderungen gibt es und welche sind wünschenswert?
Organisatorisches
Der Workshop ist open to all gender. Er richtet sich an interessierte, feministische Linke – insbesondere auch an Menschen aus Gruppen, die keinen feministischen Schwerpunkt haben.
Da die Anzahl der Teilnehmenden, um gut miteinander diskutieren zu können, auf ca. 20 Personen beschränkt ist, bitten wir bei Interesse um vorherige Anmeldung per E-Mail an
afbl@nadir.org bis zum 26. April 2014. Sollten mehr Anmeldungen eingehen als Plätze zur Verfügung stehen, lassen wir das Los entscheiden.
Vor dem Workshop wird allen Teilnehmenden ein kleiner Reader zugemailt. Die darin enthaltenen Texte geben einen ersten Einblick in das Thema.
Wenn es Bedarf gibt, bemühen wir uns eine Kinderbetreuung zu organisieren. Bitte bei der Anmeldung das Alter der Kinder angeben.
Für mehr Informationen oder Fragen
afbl@nadir.org
Donnerstag, 24.04.2014, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
»Kontroversen über Gesellschaftstheorie«
Diskussionsveranstaltung der Zeitschrift »PROKLA«
Am 24. April stellt die PROKLA zwei ihrer aktuellen Hefte vor. AutorInnen und Redakteure diskutieren gesellschaftstheoretische Kontroversen: Was bedeutet (kritische) Gesellschaftstheorie? Was sind zentrale Kontroversen und wo liegt ihre aktuelle Relevanz? Wie lässt sich der Zusammenhang verschiedener Herrschaftsverhältnisse gesellschaftstheoretisch denken - und welche Rolle spielen dabei gesellschaftstheoretische Überlegungen im Anschluss an Marx und den materialistischen Feminismus? Aktualitätsbezogen wird es dabei auch um die Frage gehen, welche Konsequenzen sich hieraus für das Verständnis der Krise, den Zusammenhang verschiedener Krisentendenzen zusammen und für politische Strategien ergeben.
Es diskutieren:
Julia Dück (Berlin)
Etienne Schneider (Wien)
Alex Demirovic (Frankfurt/Main)
Moderation: Christian Schmidt (Leipzig)
Die PROKLA publiziert seit 1971 zu Themen aus den Bereichen der Politischen Ökonomie, der Politik, Sozialgeschichte und Soziologie. Mehr Info zur PROKLA im Internet unter
www.prokla.de
- Mit freundlicher Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V. -
Montag, 24.03.2014, Einlass: 19:00 Uhr
Die Blicke der Täter: Der Genozid an den Sinti und Roma im Spiegel von Fotoquellen
Vortrag von Frank Reuter
Bis heute werden historische „Zigeuner“-Fotos in TV-Dokumentationen oder zeitgeschichtlichen Ausstellungen eingesetzt, ohne dass ihre Entstehungsbedingungen und ihre Wirkungen auf den heutigen Betrachter hinreichend reflektiert würden. Dies gilt insbesondere für die Zeit des Nationalsozialismus. In seinem Vortrag setzt sich Frank Reuter, Historiker und langjähriger Mitarbeiter im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, mit diesem fotografischen Erbe kritisch auseinander. Dabei fragt er auch nach tief verwurzelten Traditionslinien des Sehens von „Zigeunern“ und dem Fortwirken stereotyper Wahrnehmungsmuster bis in die Gegenwart.
- veranstaltet von der Initiative „Geschichte vermitteln“ in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig und mit freundlicher Unterstützung von Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen -
siehe auch: geschichtev.ge.funpic.de, zwangsarbeit-in-leipzig.de Samstag, 15.03.2014, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Podiumsdiskussion: Deutsche Dörfer: Comeback der 90er?
Antirassismus im Zeichen der Nazi- und Bürgerproteste gegen Flüchtlingsheime
Die Zahl rechtsextremer Angriffe auf Flüchtlingsheime hat sich 2013 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Bürger protestieren gemeinsam mit Nazis gegen die Unterbringung von Asylsuchenden. Das erinnert an die neunziger Jahre. Gleichzeitig haben Flüchtlinge den Widerstand gegen das Migrationsregime mehr und mehr selbst in die Hand genommen und die Flüchtlingsabwehr hat sich an die europäischen Außengrenzen verlagert.
Wie geht die Linke mit dieser Situation um? Muss sich antirassistische Arbeit zuerst gegen den gesellschaftlichen Rassismus wenden oder gegen die staatliche Flüchtlingspolitik? Ist wieder klassische Antifa-Arbeit gefragt? Oder geht es jetzt darum, vor allem Flüchtlinge bei ihrem Kampf zu unterstützen?
Die Wochenzeitung „Jungle World“ diskutiert dies mit Jan-Georg Gerber, Felix Fiedler, Jennifer Stange und Daniel Steinmaier (Pro Asyl). Moderation: Ivo Bozic
Donnerstag, 13.03.2014, Einlass: 20:00 Uhr
Buchvorstellung: "Sprache-Macht-Rassismus"
Die in dem Band versammelten Beiträge fragen danach, welche Perspektiven und Ansätze die aktuelle Rassismus- und Kritische Weißseinsforschung für rassismuskritische Lehr- und Lebensräume bieten kann. Zugleich werden grundlegende Begrifflichkeiten sowie aktuelle Tendenzen der Rassismusforschung vorgestellt.
Der Band ist eine Zusammenfassung von Beiträgen der Tagung "Sprache-Macht-Rassismus", die im Mai 2013 in Fulda stattfand.
Die Referentin Magdalena Marsovszky (Kulturwissenschaftlerin, Ungarn/ Deutschland) wird Grundzüge der Publikation vorstellen und den Fokus auf die Antiziganismusforschung legen.
- veranstaltet von der amnesty international Stadtgruppe Leipzig & der Initiative Leipzig Korrektiv -
siehe auch: not-illegal.vereine-leipzig.org/index.php/buergerinitiative-leipzig-korrektiv.html, ai-leipzig.de/wiki Mittwoch, 12.03.2014, Einlass: 19:00 Uhr
FÄLLT AUS!!!!!!!!!!!!!! NSU – Naziterror zwischen Aufklärung und Vertuschung
- veranstaltet von: Prisma Leipzig -
Dienstag, 11.03.2014, Einlass: 19:00 Uhr
Antifaschismus und linkspolitisches Judentum in Budapest
mit
Miklós Rozsa (Zürich/Budapest)
In der gängigen Berichterstattung zu Ungarn und seiner politischen Entwicklung der vergangenen Jahre liegt der Fokus eindeutig auf der regressiven Staatspolitik der nationalkonservativen Fidesz-Partei und dem Stiefel- und Anzug-Faschismus von Jobbik sowie deren paramilitärische Organisationen. Diese Fixierung auf die autoritäre Offensive in Ungarn ist in mehrerlei Hinsicht problematisch: Einerseits wird so die Komplexität der gesellschaftlichen Entwicklung in Ungarn stark reduziert sowie die linke Opposition ausgeblendet. Andererseits wird das in der gesamten EU auftretende Phänomen vom Erstarken rechter Bewegungen, diskursiv ausgelagert und auf Ungarn projiziert. Ganz so, als sei es in Westeuropa völlig anders.
Deshalb haben wir den Aktivisten, Fotografen und Publizisten Miklós Rozsa aus Budapest eingeladen. Er ist seit Jahrzehnten in der radikalen Linken in der Schweiz aktiv und lebt seit einigen Jahren in Budapest, sodass er eine differenzierte Außen- wie Innenperspektive der dortigen Lage geben kann. In Budapest engagiert er sich in antifaschistischen Zusammenhängen und nimmt als undogmatischer Jude am pulsierenden Leben der jüdischen Community Budapests teil. Über diese beiden medial unterbelichteten Seiten wird er berichten und mit uns ins Gespräch kommen.
Die Idee zu dieser Veranstaltung entstand während einer Fahrt von Antifaschist_innen im vergangenen Jahr nach Ungarn. Die Gruppe beteiligte sich am “Internationalen Tag gegen Faschismus und Antisemitismus”, dem 09. November, an einer Gedenkdemonstration in der ungarischen Hauptstadt und nutzten diese Möglichkeit dazu, sich mit Aktivist_innen vor Ort auszutauschen und zu vernetzen.
- Eine Veranstaltung der AK Antifa Transsol -
siehe auch: antifatranssol.blogsport.eu Mittwoch, 05.03.2014, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
»Moderne Ultras!?«
Zwischen Widersprüchen und Widerstand, zwischen Traditionsbewusstsein und Modernisierung.
Podiumsdiskussion mit:
Alex Feuerherdt (Autor, u.a. für Konkret und Jungle World, Blogbetreiber von »Lizas Welt«)
sowie VertreterInnen der Diablos Leutzsch, Ultras Gelsenkirchen und Heidi Thaler (aktiver Fußballfan, Frankfurt/Wien)
Die Zaunfahne »Gegen den modernen Fußball« ist ein Klassiker, der zum Repertoire der meisten Ultra-Szenen gehört. Sie symbolisiert schon seit Jahren die Wut und Abneigung gegen die Kommerzialisierung in den Stadien. Der berechtigte Widerspruch und Widerstand der Ultras gegen die immer stärke Reglementierung von Fans im Stadion durch klassische Repression (Stadionverbote, Überwachung, Polizei, Kontrollen) aber auch durch »softe« Regulierung (Spielzeiten, Eintrittspreise, Förderung von Familienfans usw.) bringt dabei nicht selten einen »antimodernen« Reflex mit sich. Gerne wird sich auf »früher« berufen, gerne auf die Zeiten, in denen die Fußballwelt noch scheinbar in Ordnung war.
Aber sind es nicht die Ultras selbst, die den Fußball gerade fit für den Markt machen? Auf der einen Seite nein: die Verweigerungshaltung der Szene gegenüber Staat, Ordnungsmacht und obrigkeitsstaatlicher Instanzen funktioniert besser als bei jeder anderen Jugendkultur. Hier wird Widerstand noch groß geschrieben und echt praktiziert. Richtige Vereinnahmung von Protest und »Dagegen-sein« scheint schwer möglich. Muss vielleicht gar die Kritik am jugendkulturellen Subversionsmodell – alles ist kulturindustriell nutzbar und vor allem vermarktbar– revidiert werden? Andererseits ja: Ultras machen den Fußball auch wahnsinnig attraktiv. Sie tragen zu einer Verjüngung des Publikums bei, machen das Stadion zum Erlebnis, kreieren zumeist Bilder des lebendigen Stadions. Sie haben definitiv die alte Hool- und Kutten-dominierte Fankultur der 80er und 90er Jahre begraben und schon durch ihre Existenz den Fußballs »modernisiert«. Allein optisch; coole Menschen mit schicken Sachen, vergleichsweise mehr Frauen, in der Regel mit liberalen und linken Einstellungen. Modern und auf der Höhe der Zeit eben.
Ziel der Veranstaltung soll nicht sein, die realen Probleme, die Eventisierung, die Verdrängungsprozesse und die Schwierigkeiten der vielen Traditionsvereine zu ignorieren oder kleinzureden. Es geht eher darum, eine (Selbst)Kritik an den aktuellen Missständen in der Ultra-Szene zu entwickeln, vielleicht sogar durchzusetzen. Eine Kritik, die ohne die ollen Ressentiments gegen Modernisierung und Verbesserung und ohne die Affekte der Verdrängung und der Verkürzung von gesellschaftlichen Problemlagen auskommt.
- Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung Sachsen - Ein Projekt von Conne Island, Fanprojekt Leipzig und Diablos Leutzsch. -
Samstag, 01.03.2014, Einlass: 18:00 Uhr, Beginn: 18:30 Uhr
FAQ: Conne Island
Um das Conne Island ranken sich seit nunmehr 23 Jahren Gerüchte, Vorurteile, Mythen und Wunschvorstellungen aller Art. Während der Eiskeller einerseits als die anstrengende, ständig mit erhobenem Zeigefinger agierende Speerspitze der linksradikalen Szene in Leipzig und darüber hinaus gilt, wird er andererseits nicht selten als reine Konzertbude und Technoschuppen mit dem ein oder anderen pseudopolitischen Feigenblatt wahrgenommen. Nie lässt sich die Außenwahrnehmung jedoch verallgemeinern. Je nach eigenem Anspruch beurteilen Gäste das Island mal als zu yuppiemäßig (kein Sterni), zu punkermäßig (patziges Personal), zu unpolitisch (Oi!) oder als zu polit-spießig (P.C.-Polizei). Doch nicht nur unter Gästen, dem politischen und kulturellen Umfeld und völlig Außenstehenden herrscht Uneinheit darüber, was dieser Laden eigentlich will und sein soll – auch die Interessen und Vorstellungen der MacherInnen sind sehr unterschiedlich.
Mit der Diskussionsveranstaltung „FAQ Conne Island“ möchten wir allen Interessierten die Möglichkeit bieten, Fragen zu stellen sowie Kritik und Ansprüche zu formulieren. Wir wollen Rede und Antwort stehen – egal ob ihr wissen wollt, wie es zu Bandabsagen kommt, warum das Bier 2,40 € kostet, warum man sich auf die Caféöffnungszeiten nicht verlassen kann, ob das Palituchverbot nicht längst überholt ist oder warum nach wie vor so wenige Frauen auf unserer Bühne stehen. Vielleicht interessiert euch auch, wie das Conne Island funktioniert und wie man eigene Vorstellungen umsetzen kann.
Da das montägliche Plenum scheinbar nur für sehr wenige KritikerInnen und Interessierte einen Anlaufpunkt darstellt, wir aber mit anonymen Anschuldigungen, Facebookkommentaren und Halbinformationen aus Stammtischgesprächen nur wenig anfangen können, soll die Diskussionsveranstaltung den Rahmen bieten, mal kein Blatt vor den Mund zu nehmen.
Kommt am 1.3. ins Conne Island und diskutiert mit uns!
- gefördert vom Fonds Soziokultur -
Donnerstag, 06.02.2014, Einlass: 19:30 Uhr
Lesung aus "Gedenken abschaffen!" zum Diskurs um den 13. Februar
„Gedenken abschaffen!“ fordert das Dresdner Autor_innenkollektiv Dissonanz und beschäftigt sich dabei mit einem Thema, das in Dresden nicht nur am 13. Februar umstritten ist: der Bombardierung der Stadt im Jahr 1945 und dem umstrittenen Diskurs zu Gedenken und Gedenkpolitik. Im Buch werden Mythen hinterfragt, Fakten erforscht und die nationalsozialistische Geschichte Dresdens benannt. Die Texte geben einen Überblick über Inhalte und Entwicklungen des Dresdner Gedenkens und liefern eine grundlegende Kritik an aktueller deutscher Gedenkpolitik.
Gedenken abschaffen! Kritik am Diskurs zur Bombardierung Dresdens 1945
siehe auch: verbrecherverlag.de/buch/698 Samstag, 25.01.2014, Einlass: 20:00 Uhr
»Als wir noch kein Internet hatten...«
Fanzine-Lesung
Conne Island im Exil – im »Sanatorium« (Bornaische Straße 48)
Als wir noch kein Internet hatten, schien die Wartezeit auf die neuesten Fanzines, die man wöchentlich in der Post hatte oder bei den Heimspielen und Treffen, manchmal auch am Kiosk ergattern konnte schier unendlich. Und auch heute noch wartet man auf manche Ausgaben voller Ungeduld um sich über peinliche Stories aufzuregen oder lustigen Anekdoten aus den Stadien der Welt aufzusaugen.
Infos, Infos, Infos! Nach kaum etwas lechzt die Fußballfanszene mehr als nach Informationen. Dabei ist es auch manchmal egal, ob es Unterschiede zwischen Mythen, Gerüchten, Geschichten oder Fakten gibt. Hauptsache ist, man kann darüber reden oder wird eben unterhalten. Dabei entstanden in etlichen Jahren – egal ob mit Schere und Leim zusammengebastelt und im Copyshop kopiert oder professionell layoutet und dann in die Druckerei geschickt – eine Vielzahl von »Machwerken« zwischen grandios und zweifelhaft. Ein paar davon werden an diesem Abend in passendem Ambiente im »Sanatorium« vorgestellt und von Schreibern, Machern und Lesern vorgelesen und kommentiert.
- Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung Sachsen. - Eine Diskussionsveranstaltung von Conne Island & Fanprojekt Leipzig -
Dienstag, 03.12.2013, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Myths of Cascadia
Über die Synthese von anarchischen Archaismus und Black Metal, sowie die Ideologie des Ursprungs.
Vortrag und Diskussion mit Jacques Blum.
Seit seiner Entstehung in den späten 80ern ist der Black Metal programmatisch mythologisch. Musiker der skanidinavischen Bands Darkthrone, Burzum und Ulver beklagen den Verlust altheidnischer Religion und Lebensweise. Diese sei vom, oft verschwörungstheoretisch mit dem Judeochristentum identifizierten Kapitalismus zerstört worden. Wird nicht die völkische Identität des Wikingertums und seiner Kulte besungen, geht es im Subtext dennoch immer um eine ursprüngliche Authentizität die mit Naturhaftigkeit und archaischer Männlichkeit in enger Verbindung steht. Die musikalische Formsprache ist Ausdruck spätkapitalistischer Subjektivität und vom mythologischen Inhalt nicht zu trennen. Das ewig um sich selbst kreisende Riff, regrediert immer wieder auf seinen Ursprung und ist Nachahmung archaischer Zeit, die sich in der ewigen Wiederholung der Jahreszeiten, der zyklischen Wiedergeburt ohne Progress sich erschöpft. Black Metal Hörer und Musiker wollen dem immer qualitätsloser empfundenen Voranschreiten abstrakten Zeit, die den Takt der Arbeit schlägt und den als bedrohlich empfundenen gesellschaftlichen Wandlungen entkommen, indem sie die „Ewigen Wiederkunft des Gleichen“, das sich selbst Gleichbleiben in der Natur, zelebrieren und sich eins fühlen mit der verlorenen Heimat. Nun wird dem Cascadian Black Metal, der in den frühen Nullerjahren im Pacific North West der USA und den kanadischen Anreinern, eben in der Region Cascadia, entstandenen ist, bis tief in die Mainstreammedien hinein eine Emanzipation von den menschenfeindlichen Inhalten des traditionellen Black Metal nachgesagt. Tatsächlich setzten die Musiker der Kapellen Wolves in the Throne Room, Echtra oder Wilds Reprisal sich gegen Rassismus und Homophobie ein und dünken sich herrschaftskritisch, was, wenn man sich der mitunter neonazistischen Exzesse vieler Black Metal Formationen aus Europa erinnert, durchaus einen gewissen Wandel darstellt. Auch musikalisch tritt die Subszene über ein angestammtes Black Metal Repertoire hinaus. Elemente aus Black Gaze, Post Metal und Hardcore sind stark vertreten. Dennoch bilden diese Bands eine selbstproklamierte Gesinnungsfamilie und die musikalischen Grundzüge, die ihre Vorbilder (etwa Burzum) geliefert haben, bleiben bestehen. Was die Bands an Inhalten liefern, geht ideologisch auf den amerikanischen Anarcho-Primitivismus zurück, der ein Programm des Rewilderings vertritt, also die Rückführung des Menschen in eine vorzivilisatorische vermeintlich herrschaftsfreie Zeit. Das ist der Angelpunkt des Mythos im Cascadian Black Metal, der in Form und Inhalt eben Black Metal also mythologisch und reaktionär bleiben muss.
Donnerstag, 21.11.2013, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
ACHTUNG: Fällt wegen Erkrankung zweier Referent_innen leider aus!
»Kontroversen über Gesellschaftstheorie«
Diskussionsveranstaltung der Zeitschrift »PROKLA«
Am 21. November stellt die PROKLA – Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft im Conne Island ihr aktuelles Heft vor. AutorInnen und Redakteure diskutieren gesellschaftstheoretische Kontroversen im Anschluss an Marx. Vor allem geht es dabei um unterschiedliche aktualitätsbezogene Ansätze und Zeitdiagnosen: Welche Potentiale und Grenzen verspricht etwa der Begriff des »Fordismus« für eine kritische Gesellschaftsanalyse? In welchem Verhältnis stehen marxistische und intersektionale Ansätze zueinander? Und welche Perspektiven bieten solche Debatten für ein kapitalismuskritisches Verständnis der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise? Es diskutieren:
Dorothea Schmidt (Berlin)
Etienne Schneider (Wien)
Alex Demirovic (Frankfurt/Main)
Moderation: Christian Schmidt (Leipzig)
Die PROKLA publiziert seit 1971 zu Themen aus den Bereichen der Politischen Ökonomie, der Politik, Sozialgeschichte und Soziologie. Mehr Info zur PROKLA im Internet unter www.prokla.de
- Mit freundlicher Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V. -
Mittwoch, 13.11.2013, Einlass: 19:00 Uhr
Im Gespräch mit Volkmar Wölk zu Jürgen Elsässer und „Compact“
Für den 23. November lädt der Chefredakteur Jürgen Elsässer und das rechtspopulistische Magazin „Compact“ zur zweiten „Souveränitätskonferenz“ ins nahe gelegene Schkeuditz. Das Treffen rechtskonservativer aller Couleur befördert ein Bedrohungsszenario der Zerstörung traditioneller Familienbilder und völkischer Staatenbildung, und will den Erhalt eben dieser als Lösungsansätze verstanden wissen. Verschwörungstheorien und offen propagierter Antiamerikanismus gehören dabei zum guten Ton des sich selbstredend weder links noch rechts zuordnenden Blattes. Gerade Elsässer spiegelt augenscheinlich den Versuch einer gewünschten „Querfront“ und offenbart letztlich falsche Kapitalismuskritik par excellence. Einst in der radikalen Linken tätig, werden spätestens mit Beginn des Irak – Krieges offen rechte Positionen sichtbar und führen zum Bruch. Es folgen Publikationen, welche eine Stärkung des Nationalstaates befürworten und vor „anglo – amerikanischen Finanzkapital“ warnen. In gegenwärtig barbarischen Regime wie Iran oder jüngst in Ungarn findet Elsässer schließlich Auswege aus seiner völkisch gedeuteten Weltkonstellation.
Im Gespräch mit Volkmar Wölk und der anschließenden Diskussion soll der Werdegang Jürgen Elsässers beleuchtet und die politische Bedeutung des Blattes „Compact“ einführend dargestellt werden. Ebenso wird es Infos zu geplanten Gegenaktionen zur Konferenz geben.
Wölk ist freier Autor und schrieb u.a. bereits einige Artikel in „Der rechte Rand“ und „haGalil“ zu selbigen Thema.
- Eine Veranstaltung der Gruppe Antifa Klein Paris -
Dienstag, 22.10.2013, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Georg Elser und das deutsche Partisanentum
Vortrag & Diskussion mit dem Referenten Matheus Hagedorny
Anders als etwa in Frankreich, Polen oder Italien bringt der Begriff des Partisanen in Deutschland vor allem das negative Bild einer hinterhältigen und ehrlosen Soldateska zum Ausdruck, ein Feindbild, das nicht zuletzt als Rechtfertigungsrahmen für den Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion diente. Umso erstaunlicher wirken vor diesem Hintergrund jene Nachkriegsschriften der deutschen Ideologen Ernst Jünger und Carl Schmitt, die mit den Figuren des Anarchen und des Partisanen den einsamen Kämpfer gegen die totalitären Anmaßungen von Staat und Technokratie in Stellung bringen. Was es mit diesen Denkfiguren auf sich hat, soll die Probe aufs Exempel erweisen: Was kommt heraus, wenn man versucht, den Hitlerattentäter Johann Georg Elser als Jüngers Anarchen oder Schmitts Partisanen zu denken?
- im Backstage -
Mittwoch, 16.10.2013, Einlass: 18:00 Uhr
Break Isolation
Statt über sie zu reden, haben wir Geflüchtete, die in Leipzig und Umgebung wohnen eingeladen. Sie werden uns von ihrer aktuellen Situation und auch von Problemen im Asylsystem berichten. Und wir werden von selbstorganisierten Refugees vom Oranienplatz in Berlin hören, wie es ist, sich gegen staatliche Ungleichbehandlung zu wehren und wie wir ihnen dabei helfen können.
- im Rahmen der Kritischen Einführungswochen an der Universität Leipzig -
siehe auch: kritischeunileipzig.blogsport.de Freitag, 04.10.2013, Einlass: 19:00 Uhr
Music Of The Living Dead
Über die Angleichung von Leben und Tod im Brutal Death Metal
Vortrag und Diskussion mit Patrick Viol
Im Heavy Metal der 80er Jahre besingen Männer mit langen Haaren und schmierigen Lederkutten den dunklen Lord, er möge Ihnen einen Pakt anbieten, um den eigenen Tod besiegen und an seiner Allmacht partizipieren zu können – und das nicht selten im Falsett. Dem Teufel Frauen zu opfern, gilt als das bestialische Äquivalent, das zu erbringen die eisernen Männer sich willfährig bereit erklären.
Im Brutal Death Metal Mitte der 90er - der wohl krassesten, substilistischen Ausformung des Heavy Metals - gibt man sich oft mit Glatzen, düsteren Mienen und dicken, tätowierten Armen zwar männlicher als je zuvor, aber eben auch säkular und profan. Töten mit Hacken, chirurgischen Instrumenten und nicht zuletzt mit dem eigenen Genital setzt sich hier als Selbstzweck. Das Unwesen, welchem man sich hier anzuverwandeln versucht, ist das Kapital selbst nach der Seite seiner technischen Zusammensetzung: die maschinellen Produktionsmittel, das toten Kapital. Seinem blinden Voranschreiten gleich zu werden, darin feiert das männliche Subjekt des Brutal Death Metal einerseits seinen Sieg über seine sterbliche Natur. Am Instrument als Naturbeherrscher und als beherrschte Natur zugleich gerät es aber in einen Widerspruch mit sich selbst und zelebriert andererseits seinen eigenen Tod.
So erklingt im Brutal Death Metal sowohl stets eine Spannung zwischen Maschinellem und Organischem als auch der Versuch ihre Differenz zu tilgen. Dafür büßen, dass der Versuch misslingt, sich über das natürliche Leben zu erheben, muss: die Frau. Darin erweist man sich jeder Säkularisierung zum Trotz als traditionalistisch.
War der Zombie schon immer der Ausdruck dafür, dass sowohl Leben und Tod des Menschen nicht recht mehr sich unterscheiden lassen als auch für dessen blindes Weitermachen ohne Grund (denn der Zombie frisst nur um zu fressen, weil er nicht verhungern kann) so lässt sich Brutal Death Metal als die Musik von Untoten begreifen. Zur Behandlung dieser These wird sich im Vortrag vor allem auf die Analyse des musikalischen Materials bezogen. Neben einer musikgeschichtlichen Einordnung des Brutal Death Metal werden Szene-übliche Accessoires, Hörbeispiele und Videos präsentiert - und 'live' Gitarre gespielt.
- veranstaltet in Zusammenarbeit mit "Extrablatt – Zeitschrift aus Gründen gegen fast Alles" -
siehe auch: extrablatt-online.net Mittwoch, 25.09.2013, Einlass: 20:00 Uhr
Audre Lorde und die Schwarze Frauenbewegung in Deutschland
Vortrag und Diskussion mit Peggy Piesche
Audre Lorde´s Einfluss auf die US-amerikanische Frauenbewegung, ihre aufrüttelnden Texte und ihr brillantes Beleuchten von Sexismus, Rassismus und Homophobie wurden Mitte der achtziger Jahre allmählich auch in der deutschen Frauenbewegung bekannt. Es gelang ihr tatsächlich in Deutschland Schweigen in Sprache und Handeln zu verwandeln.
Peggy Piesche wird den zu Audre Lorde´s zwanzigstem Todestag erschienenen Band "Euer Schweigen schützt euch nicht“ Audre Lorde und die Schwarze Frauenbewegung in Deutschland vorstellen und deren Texte in den Kontext von Audre Lordes Leben und Werk stellen. Der Band vereinigt bereits erschienene Texte Lordes mit Beiträgen, Interviews und Gedichten afrodeutscher Frauen. Kaleidoskopartig entsteht so die Geschichte der Schwarzen Frauenbewegung in Deutschland.
Peggy Piesche ist eine Schwarze deutsche Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, geboren und aufgewachsen in der DDR. Sie publizierte zu Rassifizierungen und Schwarzen Images, Kolonialgeschichte und kollektiver Erinnerung. Piesche ist u.a. Herausgeberin von "Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland". Sie unterrichtet German, Woman und Africana Studies am Hamilton College/NY, USA.
- Eine Kooperation mit der MONAliesA e.V. -
siehe auch: monaliesa.wordpress.com Freitag, 07.06.2013, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Phase 2 präsentiert "Samstag ist der neue Montag"
Über die gesellschaftliche Funktion von Drogen und Rausch
Ecstasy und Speed gehören zur heutigen Feierkultur wie LSD und Pilze zur Hippie-Bewegung der 1960er Jahre. Während aber der Konsum von LSD einen noch in eine „andere“ Welt befördern sollte, steht Speed vor allem für seine leistungssteigernde Wirkung; statt des Mottos „Turn on, tune in, drop out“ heißt es heute schlicht „drei Tage wach.“ Die Verschiebung des Drogenkonsums verweist auf veränderte gesellschaftliche Verhältnisse. Die Vorstellung einer anderen Welt wich dem affirmativen Verharren in den starren Strukturen des Spätkapitalismus. Längst werden Drogen nicht mehr nur zum Feiern sondern auch zum Arbeiten verwendet, die Grenze zwischen Drogen und Medikamenten verläuft dabei fließend. Es stellt sich die Frage, wieso die einen tabuisiert und kriminalisiert werden, während die anderen in Apotheken erhältlich sind. Auf der Veranstaltung der Phase 2 soll die Geschichte von Drogen, Rausch und Sucht in der Moderne näher erörtert und dabei über die gegenwärtige gesellschaftliche Funktion von Drogen und Medikamenten diskutiert werden.
ReferentInnen: Alexandra Schauer / Robert Feustel
- Eine Veranstaltung der Phase 2 -
Dienstag, 04.06.2013, Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr
Roter Salon im Conne Island:
Sozialrevolte oder Aufstand der TäterInnen?
Positionen zum 17. Juni 1953 jenseits des öffentlichen Gedenkens
mit:
Cornelia Siebeck (Historikerin und Publizistin aus Berlin)
Bernd Gehrke (Publizist, Berlin)
Philipp Graf (Historiker, Leipzig)
moderiert vom Roten Salon
Der Aufstand des 17. Juni 1953, der sich 2013 zum 60. Mal jährt, war in seiner Deutung immer schon umkämpft. Während die SED-Führung die Erhebung ihrem imperialismustheoretischen Weltbild gemäß als einen vom Westen gesteuerten »faschistischen Putsch« bezeichnete, brachte die alte Bundesrepublik das Datum als Nationalfeiertag in Stellung, um die Unrechtmäßigkeit des SED-Regimes anzuprangern und an die uneingelöste deutsche Einheit zu erinnern. Seit 1989 ist zu dieser Erzählung hinzugetreten, den 17. Juni als Glied einer langen Kette demokratischer Erhebungen, mithin als Ausweis einer vermeintlich freiheitlichen Tradition der Deutschen zu inszenieren. Zwei Aspekte des 17. Juni kommen in dieser Erzählung freilich nicht vor: Zum einen unterschlägt die Deutung als freiheitliches Fanal die Reihe gewalttätiger Begleiterscheinungen wie Plünderungen, Brandstiftungen, physische Gewalt bis hin zu Fällen von Lynchjustiz seitens eines nicht unerheblichen Teils der Demonstrierenden, in denen sich deren Antikommunismus und Vernichtungsphantasien, der Wunsch nach Bereicherung wie auch eine allgemeine Verrohung infolge des Weltkriegs Bahn brachen, also so etwas wie das Gesicht des erst acht Jahre zurückliegenden Nationalsozialismus zum Vorschein kam. Zum anderen marginalisiert die Deutung als »Volksaufstand« den Ursprung der Erhebung in der Arbeiterschaft, der der Sinn weniger – wie heute suggeriert wird – nach deutscher Einheit stand, als vielmehr nach Kritik am autoritären Kurs der SED, nicht jedoch am Aufbau des Sozialismus als solchem. Die Veranstaltung des Roten Salon will sowohl beide verdrängte Aspekte des 17. Juni 1953 in den Blick nehmen als auch den Gründen für die Absenz beider Phänomene in der Geschichtspolitik der Berliner Republik nachgehen.
- unterstützt von der Wochenzeitung Jungle World und der Rosa-Luxemburg-Stiftung -
Dienstag, 28.05.2013, Einlass: 19:00 Uhr
Drugtails & Alkojoints - Alkohol und andere Drogen im Mischkonsum
Der Konsum von Alkohol beim Feiern, Party machen und Ausgehen ist heute ganz normal. Aber häufig kommen noch andere Drogen ins Spiel und schnell kann der Partyabend eine unerwartete Wende nehmen.
In dieser moderierten Informations- und Diskussionsrunde wollen wir Informationen zum Thema Alkohol & Mischkonsum geben und Fragen beantworten. Wir wollen mit Euch ins Gespräch kommen und gemeinsam Wege finden, wie Drogennotfälle vermieden werden können.
Referenten:
Matthias Jensch (Projekt Drahtseil) und
Daniel Graubaum (Drug Scouts)
Moderation:
Henning Arndt (Drug Scouts)
- Kooperation des Projektes Drahtseil, des Vereins für Frauen, Familien und Jugend in Leipzig und der Drug Scouts im Rahmen der Aktionswoche "Alkohol? Weniger ist besser!" der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) -
siehe auch: drugscouts.de, zfi-leipzig.de/drahtseil.htm, neue-muenze.de, aktionswoche-alkohol.de, dhs.de Donnerstag, 16.05.2013, Einlass: 19:00 Uhr
Zur Kritik der nationalen und transnationalen Migrationspolitik
Vortrag und Diskussion mit Dr. John Kannankulam (Uni Marburg)
Migration ist ein wesentlicher Bestandteil der kapitalistischen Produktionsweise und stellt diese vor immer neue Herausforderungen. An den europäischen Außengrenzen sterben Jahr für Jahr tausende Menschen, doch trotz massiver Abschottung gelingt vielen die Einreise in ein
Europa, das die Geflüchteten systematisch nach dem Grad ihrer Produktivität aussortiert und entrechtet.
Die europäische Integration hat eine Migrationspolitik hervorgebracht, welche klassische staatstheoretische Argumentationen vor neue Überlegungen stellt. Bedeutet diese doch die Herausbildung eines den Nationen überlagerndes Territoriums, einer transnationalen Bevölkerungsregulierung sowie die Verschiebung von Gewaltmonopol und Staatsbürgerschaft. Der Vortrag soll sich aus einer kritisch-materialistischen Perspektive mit diesen Entwicklungen auseinandersetzen und dabei auch auf die Fragen eingehen, welche Konsequenzen sich aus staatstheoretischer Sicht für eine emanzipatorische linke Praxis ergeben können.
Der Vortrag findet im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zur 20. Jährung der Abschaffung des Asylrechts in Deutschland statt, die sich dem Zusammenhang von Rassismus, Migrationspolitik und Kapitalismus, aber auch der Kritik antirassistischer Theorie widmet.
Eine Veranstaltung von The Future Is Unwritten.
siehe auch: unwritten-future.org Montag, 13.05.2013, Einlass: 20:00 Uhr
Kampf um Syrien – Berichte aus dem Bürgerkrieg
Eine Veranstaltung des Conne Island Newsflyers
Seit mehr als zwei Jahren findet in Syrien ein Bürgerkrieg statt, der bisher mehr als 70.000 Menschenleben gefordert hat. Während sich Diktator Baschar Al-Assad mit aller Gewalt an seine Macht klammert und sich die Staaten der westlichen Welt in politischer Passivität üben, verfolgen die bewaffneten Oppositionsgruppen keine einheitlichen Ziele für die Zeit nach Assad. Derweil die einen nach über 40 Jahren Gewaltherrschaft mehr Freiheit für ihr Land fordern, planen die anderen bereits die Errichtung eines Scharia-Staates. Doch der syrische Bürgerkrieg ist nicht nur ein Kampf um politische Vormacht; für die Bevölkerung ist es ein Kampf ums Überleben. Regierungstruppen bombardieren die Wohnhäuser von Zivilisten, die Lebensmittelpreise sind seit Ausbruch des Bürgerkrieges um bis zu 300 Prozent gestiegen und hunderttausende Menschen befinden sich auf der Flucht. Doch was können wir sicher über die Lage in Syrien sagen? Woher kommen die Nachrichten, die uns tagtäglich in den Medien erreichen? Zum Gespräch hat das CEE IEH zwei Fotografen und Blogger, Thomas Rassloff und Boris Niehaus, geladen, die sich in den vergangenen Monaten persönlich ein Bild von der Lage in Syrien gemacht haben. Sie berichten vom Alltag der Bevölkerung, die ihr Leben unter widrigsten Umständen organisieren muss. Zusammen mit unseren Gästen wollen wir fragen, wie sich dieser Alltag gestaltet. Darüber hinaus wollen wir diskutieren, in welche Richtung sich Syrien nach dem Fall des Assad-Regimes entwickeln könnte. Nicht zuletzt diskutieren wir mit Rassloff und Niehaus über die Notwendigkeit und die Grenzen journalistischer Arbeit in einem Krisengebiet.
Für das Podium verbindlich zugesagt haben bisher:
Thomas Rassloff ist Fotograf und arbeitete bereits in Afghanistan, Tunesien, Niger und den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens. Seine Bilder aus der nordsyrischen Metropole Aleppo gingen um die Welt und wurden in Jungle World, Spiegel und New York Times veröffentlicht.
Boris Niehaus – ebenfalls Fotograf – reiste im Winter 2012 erstmals ins syrische Aleppo. Seine Beiträge „Letters from Aleppo“ wurden beim Blog Nerdcore, dem Schweizer Magazin Reportagen
und dem Conne Island Newsflyer veröffentlicht.
Mittwoch, 17.04.2013, Einlass: 19:00 Uhr
Der Herrenwitz - Eine Nachlese zur Sexismus-Debatte
mit Nadine Lantzsch (Mädchenmannschaft e.V., Berlin)
Nach dem Artikel »Herrenwitze« im Stern war die Medienlandschaft in Deutschland kurz gespalten, weil entweder das Verhalten Brüderles verurteilt oder die Journalistin Himmelreich verunglimpft wurde. Die Wellen sind scheinbar wieder geglättet der Aufschrei betroffenen Frauen aus dem Bewusstsein verschwunden.
Was bleibt sind Fragen. Ging es in dieser Debatte wirklich nur um eine Abgrenzung zwischen Flirt und Erotik auf der einen und sexueller Anmache und Belästigung auf der anderen Seite? Ging es also bloß um Benimm und Geschmack oder um ein sich hartnäckig haltendes Machtgefälle zwischen Männern und Frauen?
Es wird geächzt und gestöhnt, bei diesem Thema. Die Geschlechterrollen haben sich in den letzten 30 Jahren fundamental geändert, heisst es immer wieder. Gleichstellung und einvernehmlicher Sex gelten (insbesondere in linken Kreisen) als selbstverständlich. Schlimmer noch: Die neuen »Schmerzmänner«, zu denen Feminismus und Sexismusdebatten die Kerle gemacht haben, seien derart gehemmt, unsicher, nervös, ängstlich, melancholisch und ratlos, dass eine Sexismusdiskussion, die entlang der Front zwischen Männern und Frauen verläuft, an der Realität vorbei rede.
Kachelmann wurde die zweifelhafte Ehre zuteil mit »Opfer-Abo« das Unwort 2012 geprägt zu haben. Er behauptet damit ein bizarres, genau umgekehrtes gesellschaftliches Machtverhältnis zwischen Männern und Frauen zu haben.
Wir sind verwirrt, brauchen ein Update und freuen uns auf
Nadine Lantzsch vom Mädchenmannschaft e.V. (mehrfach ausgezeichneter feministischer Blog) aus Berlin.
Dienstag, 09.04.2013, Einlass: 19:00 Uhr
Rechtsterrorismus – zwischen Aufklärung und Vertuschung
Mit Kerstin Köditz (DIE LINKE) Mitglied des NSU-Untersuchungsausschuss des Sächsischen Landtages.
Mobilisierungs-Veranstaltung für die Demo in München am 13.04.2013
- Bustickets zur Demo gibt's bei: el libro, Lazy Dog, Vleischerei -
siehe auch: nsuprozess.blogsport.de Sonntag, 10.02.2013, Einlass: 18:00 Uhr
Tuvia Tenenbom liest aus „Allein unter Deutschen“
präsentiert von Rassismus tötet! Leipzig und dem Buchladen el libro
Tuvia Tenenbom, aufgewachsen als Sohn eines Rabbiners in Jerusalem, begibt sich auf Entdeckungsreise durch Deutschland: von Nord nach Süd, von Ost nach West, in die Stadt, aufs Land, in die Kirchen und in die Kneipen. Auf seiner Suche nach der deutschen Identität schreckt er vor keiner Begegnung zurück.
Er interviewt Helmut Schmidt, Giovanni di Lorenzo und Kai Diekmann, er ist zu Gast in einem rechtsradikalen Club, er begleitet linke Autonome auf Erste-Mai-Demonstrationen. Er beobachtet die „Biertrinkernation“ im
WM-Sommer 2010, er besucht Synagogen, die Konzentrationslager Dachau und Buchenwald, den Weltkirchentag. Er spricht mit Student_innen und Professor_innen, mit Banker_innen und Industriellen, mit Politiker_innen und Künstler_innen, mit Bürgermeister_innen und Schrebergartenbesitzer_innen, mit Wohnungslosen und Junkies. Quer durch alle gesellschaftlichen Schichten stellt er immer wieder die gleichen, drängenden Fragen: Wie ist es um den Nationalstolz der Deutschen bestellt? Wie gehen sie mit der deutschen Vergangenheit, wie mit dem Antisemitismus um? Wie reflektiert und kritisch sind sie dabei?
Am 10.02. macht Tuvia Tenenbom Halt im Conne Island und liest aus seinem sarkastisch, provokanten Reisebericht.
- unterstützt vom StudentInnenRat der Universität Leipzig -
siehe auch: rassismus-toetet-leipzig.org Freitag, 16.11.2012, Einlass: 19:00 Uhr
Führerbart und Volkskörper oder ‚Hitler wie ihn keiner kennt‘
Ein Bilder-Vortrag mit Friedrich Tietjen
(HGB Leipzig)
Dienstag, 06.11.2012, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Roter Salon im Conne Island präsentiert:
Schlacht um Algier (1966, Regie Gillo Pontecorvo)
Einführung zum Film und Diskussion mit
Elfriede Müller (Historikerin, bbk Berlin)
siehe auch: de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_Algier Donnerstag, 25.10.2012, Einlass: 20:00 Uhr
Schlapphut-Knarre-Hakenkreuz: Alles in bester Verfassung?
Notwendige Recherchen zum Verhältnis zwischen Nazis und bürgerlichem Staat
- Eine Veranstaltung organisiert von der Leipziger Antifa (LeA). -
Montag, 08.10.2012, Einlass: 10:00 Uhr
Firmenhymnen.com
Dreitägiger Workshop zu Geschichte und gesellschaftlichen Aktualität der Firmenhymne
u.a. mit
Thomas Ebermann (Hamburg, Regisseur und Publizist)
8.10. bis 10.10.2012 im Conne Island, jeweils ab 10 Uhr
Zusammen dem Regisseur Thomas Ebermann und mit MitarbeiterInnen des Instituts für Kulturwissenschaften der Uni Leipzig gehen wir auf Entdeckungsreise durch die »Liste der Körperverletzungen« in Sachen Firmenhymnen. Die musikalische Reise führt unter anderem in die Werkshallen von VW, Opel und Mercedes, an die Supermarkt-Kassen von Kaufland, Kaiser’s und Edeka sowie in die Personalabteilungen von Henkel, Air Berlin und IBM und fragt ganz nebenbei danach, was eigentlich aus dem Arbeiterlied geworden ist. Der Workshop soll auch historische Ausgangspunkte klären. Auch wenn die Suche nach einem Ausgangspunkt des Phänomens sich als schwierig erweist, denn eine umfassende sozialhistorische Studie zur Geschichte, Bedeutung und Anwendung von Firmensongs und Firmenhymnen steht noch aus, wollen wir u.a. in der amerikanischen »Working Class« nach den Ursprüngen der Firmensongs suchen. Und es soll herausgefunden werden, welche naheliegenden Gründe für die Etablierung der Firmenhymnen-Kultur sprechen und welche gesellschaftlichen und ökonomischen Veränderungen diese Entwicklungen vielleicht forcieren. Als Beispiel könnte der Firmenhymnen-Hit »We together, all together« der weltweit in der Chemieproduktion tätigen Henkel KG dienen. Im Zentrum ihrer Hymne steht die Aufforderung zur »permanenten Innovation«: »Die Gedanken stehen nie still, wenn man Träume wahr machen will. An die Zukunft glauben wir, in jedem steckt ein Pionier. Wir sehen nach vorn, heute für morgen – Grenzenlos!« Diese Aufforderung zum lebenslangen Lernen«, die inzwischen hegemoniale gesellschaftliche Bedeutung erlangt hat, wurde bereits Ende der 1980er Jahre vom »Führungs- und Motivationstrainer« Hans Christian Altmann als eine der »Führungsaufgaben in der Zukunft« beschrieben: »Bei den Mitarbeitern für eine permanente Bereitschaft zum Wandel zu sorgen und als Führungskraft zu lernen, mit dem Widerstand gegen solche Veränderungen umgehen zu können«
Anmeldung verbindlich unter: info@conne-island.de oder 0341-3013038
- Mit Unterstützung der Kulturstiftung Sachsen und dem Kulturamt der Stadt Leipzig -
Mittwoch, 30.05.2012, Einlass: 19:30 Uhr
Mythos der Stadt
Diskussionsveranstaltung mit Roger Behrens zur Kritik der politischen Ökonomie der Stadt
Dienstag, 29.05.2012, Einlass: 19:30 Uhr
»Ihr dürft nicht mitspielen«
Referat und Diskussionsveranstaltung zu den (erinnerungs)politischen Debatten und zur historischen Entwicklung des israelischen Fußballs
Mit Alex Feuerherdt
(Buch-Autor und Publizist, u.a. für die Jüdische Allgemeine, Konkret, Tagesspiegel und Jungle World)
Bereits mit der Gründung des Israelischen Fußballverbandes (IFA) kurz nach der Staatswerdung Israels 1948 begann auch dessen Odyssee. Der Verband, der rein geographisch der Asiatischen Fußball-Konföderation angeschlossen sein müsste, und dies in einigen wenigen Jahren auch war, durchlebte in mehreren Jahrzehnten im internationalen Sportgeschehen eine Dauerkonfrontation. Boykotte, Spielabsagen, Angriffe und administrative Benachteiligungen gehörten zum Alltag, wenn sich israelische Fußballer auf internationaler Ebene messen wollten. Mal musste das Team aufgrund der politischen Großwetterlage seine Qualifikationen in der Europagruppe, mal in der Asien-, teilweise sogar in der Ozeaniengruppe austragen. Erst seit 1991 gehört das israelische Nationalteam offiziell zur Uefa und dürfen israelische Clubmannschaften im Europapokal mitmischen.
Die jahrelange sportliche Nichtanerkennung hat ihren Ursprung in erster Linie in der politischen Nicht-Achtung des Staates Israels und ist Teil eines breiten, internationalen anti-jüdischen und antizionistischen Ressentiments, das sich auch in der Sportwelt bahn bricht.
Alex Feuerherdt wird die Etappen des »Hin und Her« des israelischen Fußballs an vielen Beispielen skizzieren und dabei auch die scheinheilige und »unpolitische« Rolle der FIFA beleuchten. Die erinnerungspolitische Bedeutung der deutsch-israelischen Fußballbeziehungen und die Perspektive des neu-deutschen Fußballselbstbewußtseins soll dabei ebenso im Fokus stehen, wie die aktuelle Bedrohungssituation Israels durch das iranische Regime.
Die Veranstaltung gehört zum Rahmenprogramm rund um das Fußballländerspiel Deutschland-Israel am 31. Mai 2012 in der Leipziger Red-Bull-Arena.
Freitag, 25.05.2012, Einlass: 19:00 Uhr
Rosen für den Staatsanwalt (BRD 1959, Wolfgang Staudte)
- Eine Veranstaltung der Initiative "Geschichte vermitteln" -
siehe auch: geschichtev.ge.funpic.de Donnerstag, 17.05.2012, Einlass: 19:30 Uhr
Infoveranstaltung zum Antifacamp in Dortmund
siehe auch: antifacamp.org Samstag, 21.04.2012, Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:30 Uhr
"Auf, auf zum Kampf?"
Eine kritische Revue zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung anhand ihrer Lieder
Es singt live: Der Hausener Küchenchor
Gespräch mit Prof. Hartmut Fladt (Akademie der Künste Berlin/radioEins) und Bernd Gehrke (freier Autor/Berlin)
Aftershow Salooning mit DJ Eiko
- Mit freundlicher Unterstützung der RLS -
Montag, 05.03.2012, Einlass: 19:00 Uhr
Divided We Stand?!
Die radikale Linke in der Krise
Podium und Diskussion
mit
John Malamatimas und Referent/in von
autonome antifa [f]
- Eine Veranstaltung von The Future Is Unwritten -
siehe auch: unwritten-future.org, march31.net Donnerstag, 09.02.2012, Einlass: 19:00 Uhr
Mobilisierungs-Veranstaltung zu Demonstration »extrem_ist_in«
»Gegen das sächsische Demokrativerständnis und die Kriminalisierung von Antifaschismus« am 18.02.12 in Dresden
- Vortrag der Kampagne »Sachsens Demokratie« -
siehe auch: left-action.de/antifa, sachsens-demokratie.net Donnerstag, 02.02.2012, Einlass: 19:30 Uhr
Protest - geht’s noch?
Zum Stand der Proteste gegen den Naziaufmarsch in Dresden
Podiumsdiskussion mit:
Mona Fries (Bündnis Dresden Nazifrei)
Martin Kaul (Journalist, taz)
Kristin Pietrzyk (Anwältin)
sowie einer/einem
VertreterIn der LEA (Leipziger Antifa)
»Aller guten Dinge sind drei« frohlockt der Aufruf des Bündnisses Dresden-Nazifrei. Zum dritten Mal soll in diesem Jahr Europas größter Nazi-Aufmarsch durch ein bundesweites, spektrenübergreifendes Bündnis verhindert werden.
Und das trotz einer bisher beispiellosen bundesweiten Repressionswelle gegen DemonstrantInnen und Initiatoren der Proteste, die im vergangenen Jahr in der so genannten »Handydaten-Affaire« ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte. In diesem Zusammenhang wurden auch mehrere Büros und Wohnungen durchsucht und bis heute laufen zahlreiche Ermittlungen wegen angeblichen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz, Landfriedensbrüchen und aufgrund des Verdachts der »Bildung einer kriminellen Vereinigung«. Der Preis den DemonstrantInnen zahlen ist hoch: Sie werden systematisch polizeilich verfolgt, müssen die Verletzung von Persönlichkeitsrechten und mitunter empfindliche Strafen für die Blockade des Naziaufmarschs in Kauf nehmen.
Was in weiten Teilen der Öffentlichkeit als Erfolg der Zivilgesellschaft gegen Nazis gefeiert wurde, ist den sächsischen Sicherheitsbehörden jedoch ein Dorn im Auge. Polizei und Nachrichtendienste, eine Allianz aus CDU, FDP und NPD und die Dresdner BügerInnen sind sich indes weitgehend einig. Laut einer Umfrage aus 2011 sehen die DresdnerInnen in den Protesten ein größeres Übel als im Nazi-Aufmarsch selbst. Polizei und Justiz verfolgen akribisch den militanten Antifaschismus und die Blockade-Teilnehmer von Neonaziaufmärschen als »Straftat von erheblicher Bedeutung«. Und Innenminister Ulbig polemisiert anlässlich eines Blockade-Trainings für den kommenden Februar in der BILD-Zeitung »Mit dieser Aktion zeigen die Leute von ›dresden nazifrei‹ ihr wahres Gesicht. Das sind keine friedlichen Demonstranten. Sie wollen Gewalt.«
Ist es angesichts dieser Umstände nicht ratsam, Dresden endlich sich selbst und den Nazis zu überlassen? Oder ist es gerade wichtig, auch dieses Jahr wieder in Dresden nicht nur gegen den Nazi-Aufmarsch, sondern auch für Verteidigung der Versammlungsfreiheit und Grundrechten zivilen Ungehorsam auf die Straße zu tragen? Das Podium möchte u.a diese Fragen mit Euch diskutieren.
Dienstag, 31.01.2012, Einlass: 19:00 Uhr
Disneyland des Unperfekten:
Diskussionsveranstaltung zu Prozessen der Stadtentwicklung und Verdrängung
Romy Zischner (Referentin, Uni Leipzig, Institut für Geografie/Wirtschaftsgeografie)
Andrej Holm (Referent, Humboldt-Uni Berlin, Institut für Sozialwissenschaften/Stadtsoziologie)
Christian Schneider (Moderation, Conne Island)
siehe auch: gentrificationblog.wordpress.com Mittwoch, 07.12.2011, Einlass: 19:00 Uhr
Drugchecking - ein sinnvolles Instrument zur Risikominimierung beim Drogengebrauch?
Referentin:
Silke Buth, Vorständin Drugchecking-Initiative Berlin-Brandenburg
- Eine Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe "Drogen und Gesellschaft" vom 10.11.-14.12.2011 zum 15jährigen Jubiläum der Drug Scouts -
siehe auch: drugscouts.de Dienstag, 22.11.2011, Einlass: 19:00 Uhr
Das Ende der Konspirativität?
Sächsische Datensammelwut und
Konsequenzen für die linke Praxis
Vortrag und Diskussion mit
Alex Heidenreich
- Im Rahmen der Antirepressionsreihe "Alle unter Verdacht. Sachsen außer Kontrolle" der Roten Hilfe Leipzig -
siehe auch: rote-hilfe.de Donnerstag, 29.09.2011, Einlass: 19:00 Uhr
20 Jahre Nebenwiderspruch – Die Linke und der Feminismus.
Diskussion mit Vertreter_innen vom AFBL und von Lea (Leipziger Antifa)
Warum wird das Thema Feminismus in weiten Teilen der Linken nach wie vor mit spitzen Fingern angefasst? Dieser Frage werden wir auf der Veranstaltung nachgehen, denn die üblichen Reaktionsweisen von Wortlosigkeit bis Polemik auf antisexistische und feministische Texte und Interventionen zeigen etwas sehr deutlich: es wird Zeit, dass die ganze Sache mal auf den Tisch kommt. Nicht jedoch als ein Vortrag von Expert_innen, die sich auf dem Podium versammeln, sondern als Gespräch. Anhand mehrerer Fragekomplexe beleuchten der AFBL und LeA den Stellenwert feministischer Politik in der eigenen Gesellschaftskritik, geben Einschätzungen zum Status Quo des Feminismus in der (Leipziger) Linken und diskutieren die Präsenz von Antifeminismus, um der allgemeinen Sprachlosigkeit etwas entgegenzusetzen.
- Eine Veranstaltung vom AFBL (Antifaschistischer Frauenblock Leipzig) -
siehe auch: left-action.de/afb Freitag, 23.09.2011, Einlass: 18:30 Uhr
9/11 und die Linke
Diskussionsveranstaltung mit Claudia Dantschke (freie Journalistin und Mitarbeiterin des Zentrums Demokratische Kultur in Berlin)
Im September diesen Jahres jähren sich die Anschläge auf New York und Washington zum zehnten Mal. 9/11 markiert einen tiefen Einschnitt für die Weltpolitik. Auch in der Linken führte die Frage, wie der Islam, Antisemitismus und der »Krieg gegen den Terror« zu bewerten sind, zu heftigen Diskussionen, die sich bis in die Gegenwart ziehen.
Dass islamistisch motivierter Terror immer noch und auch hierzulande eine reale Bedrohung darstellt, zeigte nicht zuletzt der blutige Anschlag auf amerikanische Soldaten am Frankfurter Flughafen im März diesen Jahres oder die kürzliche Festnahme von Terrorverdächtigen in Berlin. Zusammen mit Claudia Dantschke wollen wir der Frage nach der Entwicklung des politischen Islam in Deutschland nachgehen. Wie hat er sich nach dem 11. September ausdifferenziert, welche politischen und ideologischen Einflüsse spielen eine Rolle und wie hat sich die hiesige Linke dazu verhalten.
- Eine Veranstaltung vom Conne Island und Phase 2 – Zeitschrift gegen die Realität. Unterstützt vom linxxnet. -
Mittwoch, 21.09.2011, Einlass: 19:00 Uhr
Wenn der Kapitalismus ein Mädchen wäre?
mit Christiane Ketteler und Magnus Klaue
Die Rezeption des Pamphlets »Grundbausteine einer Theorie des Jungen-Mädchens« der Gruppe tiqqun folgte in Deutschland auf die Begeisterung für den »Kommenden Aufstand«, der tatsächlich gut ein Jahrzehnt später erschienen ist. 2009 hat der »philologische Arm« der tiqqun-Gruppe das »Jungen-Mädchen« für den Merve Verlag übersetzt. Die Figur des »Jungen-Mädchens« (Jeune-Fille) wird darin als Ausdruck einer prototypischen »Lebensform« des Spätkapitalismus vorgestellt, als ein blind der Affirmation hingegebenes, androgynes Wesen. Wer oder was ist dieses »Jungen-Mädchen«? Weshalb fordert tiqqun dessen »Zerstörung«, und was genau soll in ihm zerstört werden? Wir werden tiqquns Angriffe auf das »Jungen-Mädchen« in den Zusammenhang der Ikonographie der »Neuen Frau« in den zwanziger Jahren und des damaligen Amerikanismuskults stellen, in dem die Identifikation der »neuen«, ökonomisch und sexuell selbständigen Frau mit der Ware, dem Geld oder dem Kapital bereits gängig gewesen ist. Da die »Grundbausteine« rhapsodisch und fragmentarisch daherkommen, konzentrieren wir uns auf einige zentrale Thesen, um zu fragen, welche geschlechterpolitischen Konsequenzen sich daraus ergeben und wie diese zu beurteilen sind.
- Eine Veranstaltung der Phase 2 - Zeitschrift gegen die Realität -
Dienstag, 13.09.2011, Einlass: 19:00 Uhr
Der klerikale Panzer-General und sein Trupp
Die braunen Seilschaften Joseph Ratzingers und der katholischen Kirche.
Referent_innen:
North-East Antifascists [NEA]
siehe auch: nea.antifa.de/notwelcome Dienstag, 06.09.2011, Einlass: 20:00 Uhr
20 Jahre Conne Island
Film und Vortrag: Der nackte Mann auf dem Sportplatz (DDR 1973, Konrad Wolf)
Im Mittelpunkt von Konrad Wolfs Film aus dem Jahr 1973 stehen der Bildhauer Kemmel, seine Kunst, sein Nachdenken über die Geschichte und die Bedeutung von Kunst für die Gegenwart. Schwerpunkt des Einführungsreferates von Tobias Ebbrecht ist das Massaker von Babij Jar, Ukraine, bei dem am 29./30. September 1941 mehr als 33.000 Jüdinnen und Juden durch Angehörige von SS und Wehrmacht ermordet wurden.
- Eine Veranstaltung in Kooperation mit »Geschichte vermitteln« und der Cinematheque -
Dienstag, 16.08.2011, Einlass: 19:00 Uhr
"Turn left, smash Völki"
Infoveranstaltung zu den Antifa-Aktivitäten gegen die Nazi-Kundgebung am 20.8.
siehe auch: 20augustle.blogsport.de Dienstag, 09.08.2011, Einlass: 20:00 Uhr
2cl Sommerkino
Geh und sieh (UdSSR, Mosfilm und Belarusfilm 1985)
Im Saal
Anlässlich des 70. Jahrestags des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 zeigt die Initiative "Geschichte vermitteln" des Conne Island in Zusammenarbeit mit der Cinémathèque Leipzig e.V. den Film "Geh und sieh". In einem Einführungsreferat wird auf die Hintergründe des rasseideologischen Raub- und Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion eingegangen.
20:00 Uhr Einführungsreferat
21:30 Uhr Film
- Die Veranstaltung wird von der Rosa-Luxemburg-Stiftung unterstützt. -
siehe auch: conne-island.de/sommerkino2011.html, cinematheque-leipzig.de, de.wikipedia.org/wiki/Komm_und_sieh Dienstag, 07.06.2011, Einlass: 19:30 Uhr
Erlaubt ist, was nicht stört
Politisches Handeln in der Demokratie
mit
Robert Feustel
- Eine Diskussionsveranstaltung von und mit der Initiative gegen Extremismusbegriff/INEX -
siehe auch: inex.blogsport.de Mittwoch, 27.04.2011, Einlass: 19:00 Uhr
Mobilisierungsveranstaltung zum Naziaufmarsch am 1. Mai in Halle
Info- und Mobilisierungsveranstaltung der Leipziger Antifa (LeA) und Vertreterinnen der Antifaschistischen Gruppen aus Halle zum 1. Mai in Halle
siehe auch: nonazisinhalle.tk Dienstag, 05.04.2011, Einlass: 19:00 Uhr
The future is unwritten
Auftaktveranstaltung der Kampagne des 1. Mai Bündnisses 2011
siehe auch: mayday2011.blogsport.eu Donnerstag, 17.03.2011, Einlass: 19:30 Uhr
Die Wochenzeitung Jungle World präsentiert:
Freiheit auf Arabisch
Der Aufstand ist gekommen: Sind die Revolten in Ägypten und Tunesien der Anfang einer neuen Weltordnung?
Es diskutieren:
Stefan Frank (Autor für Konkret und Jungle World),
Hannah Wettig (Arabistin, Sozialwissenschaftlerin),
Thomas von der Osten-Sacken und
Bernd Beier. Moderation:
Ivo Bozic
- Unterstützt von Disko e.V. -
siehe auch: jungle-world.com Mittwoch, 02.02.2011, Einlass: 19:00 Uhr
Mobilisierungsveranstaltung gegen die Naziaufmärsche in Dresden
Wie auch in den letzten Jahren wird am 13. Februar 2011 in Dresden ein städtischer Gedenkmarathon anlässlich des Jahrestags der Bombardierung der Stadt stattfinden. Das Trauerspiel mit Geschichtsrevisionismus wird dieses Jahr darüber hinaus von zwei Naziaufmärschen am 13. Februar und am 19. Februar 2011 begleitet.
In der Mobilisierungsveranstaltung soll es zum einen um die Hintergründe des 13. Februars gehen und zum anderen soll erläutert werden, welche Aktionen in diesem Jahr anlässlich des Jahrestages der Bombardierung Dresdens geplant sind.
- Eine Veranstaltung der
Leipziger Antifa (LeA) -
siehe auch: venceremos.sytes.net Freitag, 28.01.2011, Einlass: 19:30 Uhr
Zur Kritik des linken Antifeminismus
Die Veranstaltung muss wegen Erkrankung einer Referentin auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.
siehe auch: left-action.de/afb Donnerstag, 16.12.2010, Einlass: 20:00 Uhr
Punktsieg für den Antirassismus oder Reproduktion rassistischer Ausgrenzung?
Die Sarrazin-Debatte als Spiegelbild deutscher Zustände zwischen Liberalisierung und Ressentiment
Diskussionsveranstaltung von INEX mit
Andrea (alias, Dresden) und
Lothar Galow-Bergemann /
Markus Mersault (Emanzipation und Frieden, Stuttgart)
siehe auch: inex.blogsport.de Mittwoch, 01.12.2010, Einlass: 19:00 Uhr
Kritik und Ressentiment - Zum Stand der Debatte um den Islam
- Eine Veranstaltung der
Phase 2 mit dem
Antifaschistischen Frauenblock Leipzig (AFBL) und dem
Antisexismusbündnis Berlin (ASBB) -
siehe auch: phase2.nadir.org, left-action.de/afb, asbb.blogsport.de Dienstag, 23.11.2010, Einlass: 19:30 Uhr
Das Ende des Kommunismus
Podiumsdiskussion mit Alex Demirovic, der Gruppe Paeris und der Initiative gegen jeden Extremismusbegriff (INEX)
Alex Demirovic ist u.a. Redakteur der Zeitschrift Prokla. Von ihm und anderen erschien zuletzt beim Verlag Westfaelisches Dampfboot "Das Subjekt - zwischen Krise und Emanzipation". Die Gruppe Paeris aus Berlin setzt sich mit den Einwaenden gegen die positive Beschaeftigung mit Kommunismus auseinander und versucht, diese zu widerlegen. Die INEX diskutiert seit laengerer Zeit zu Realsozialismus, Stalinismus und Totalitarismustheorien.
- Im Rahmen der Reihe "Das Ende des Kommunismus". Veranstaltungsreihe der Gruppe INEX zur linken Kritik am Stalinismus. Mit freundlicher Unterstuetzung des StudentInnenrates der Universitaet Leipzig und der Rosa Luxemburg Stiftung -
siehe auch: inex.blogsport.de Mittwoch, 17.11.2010, Einlass: 19:30 Uhr
Von der Revolution der Geschlechterordnung zum Mütterchen Russland
Diskussionsveranstaltung mit
Bini Adamczak (Autorin zu Themen des Kommunismus und queerer Sexualitaet. Von ihr erschien u.a. beim Unrast Verlag "Gestern, Morgen - Ueber die Einsamkeit kommunistischer Gespenster und die Rekonstruktion der Zukunft")
- Im Rahmen der Reihe "Das Ende des Kommunismus". Veranstaltungsreihe der Gruppe INEX zur linken Kritik am Stalinismus. Mit freundlicher Unterstuetzung des StudentInnenrates der Universitaet Leipzig und der Rosa Luxemburg Stiftung -
siehe auch: inex.blogsport.de Mittwoch, 13.10.2010, Einlass: 19:00 Uhr
Infoveranstaltung gegen die Naziaufmärsche am 16.10. in Leipzig
siehe auch: 1610.blogsport.de Montag, 11.10.2010, Einlass: 19:30 Uhr
Die Befreiung von der Knechtschaft?
Diskussionsveranstaltung mit
Diethart Behrens
- Im Rahmen der Reihe "Das Ende des Kommunismus". Veranstaltungsreihe der Gruppe INEX zur linken Kritik am Stalinismus. Mit freundlicher Unterstuetzung des StudentInnenrates der Universitaet Leipzig und der Rosa Luxemburg Stiftung -
siehe auch: inex.blogsport.de Mittwoch, 06.10.2010, Einlass: 19:30 Uhr
Was mit Unku geschah – Das kurze Leben der Erna Lauenburger / Nicht wiedergekommen
Zwei Filme über die Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus.
Filmvorführung und Gespräch mit
Jana Müller (Alternatives Jugendzentrum Dessau) und
Siegfried Franz (Niedersächsischer Verband Deutscher Sinti e.V.)
- Eine Veranstaltung der Initiative "Geschichte vermitteln" -
siehe auch: geschichtsbilder.tk, left-action.de/suche.php?w=Termin&Datum=06.10.2010 Dienstag, 28.09.2010, Einlass: 19:30 Uhr
Kein Tag für die Nation - Kein Tag für Deutschland
Mobilisierungsveranstaltung zur Demonstration am 2. Oktober in Bremen.
- Eine Veranstaltung des Aktionskreises "Leipzig goes Bremen" -
siehe auch: legoesbremen.blogsport.de, bremen310.hopto.org Montag, 20.09.2010, Einlass: 20:00 Uhr
Die "Anpassungsunwilligen" - Soziale Exklusion, Alltagsrassismus und rassistische Pogrome
Aktuelle Situation der Roma in Tschechien und Ungarn mit
Miroslav Bohdálek (Kulturbüro Sachsen e.V.)
- Eine Veranstaltung der Initiative "Geschichte vermitteln" -
siehe auch: geschichtsbilder.tk, left-action.de/suche.php?w=Termin&Datum=20.09.2010 Donnerstag, 09.09.2010, Einlass: 19:00 Uhr
Das Geschlecht des Situationismus
transcending gender by abolishing the spectacle?
Veranstaltet von Outside the box mit Zwi Negator und Tagediebin vom AutorInnenkollektiv BBZN.
- Eine Veranstaltung im Rahmen von Amplify! gefördert vom Fonds Soziokultur -
siehe auch: amplify.conne-island.de, outside.blogsport.de Mittwoch, 25.08.2010, Einlass: 19:00 Uhr
Solidarität mit Israel - Gegen Islamismus und Antisemitismus
Am 4. September 2010 demonstrieren in Berlin Islamist_Innen, Neonazis und antizionistische Linke für die „Befreiung Jerusalems“, also für die Zerschlagung des jüdischen Staates Israel. Die Berliner Demonstration ist Teil des internationalen „Al-Quds-Tages“, a...n dem das iranische Mullahregime seinen reaktionären Kulturkampf in die Welt trägt.
In diesem Jahr ruft ein Bündnis antifaschistischer Gruppen auf, der gruseligen Propagandashow entgegenzutreten. Mit einer Demonstraton am 4. September wollen wir gegen jeden Antisemitismus, auch gegen den islamistischen, Einspruch erheben.
Die Mobilisierungsveranstaltung wird sich inhaltlich mit dem „Al-Quds-Tag“, dem Iran und dessen Antisemitismus als staatstragende Ideologie auseinandersetzen. Als Abschluß soll die Situation in Berlin getrachtet und Gegenaktionen vorgestellt werden.
Weitere Infos auf: http://noalquds.blogsport.de/
LeA (Leipziger Antifa)
Donnerstag, 22.07.2010, Einlass: 20:00 Uhr
2cl Sommerkino und CEE IEH live
Fritz Bauer - Tod auf Raten
Ilona Ziok, BRD 2010, Dok, 110 min
20:00 Diskussionsveranstaltung zum Film mit
Jens Hoffmann (
Konkret-Autor und Autor des Buches »Das kann man nicht erzählen«)
21:30 Film
Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung im Saal statt
- Gefördert im Rahmen der
LAP Leipzig und des Bundesprogramms
Vielfalt tut gut -
siehe auch: conne-island.de/sommerkino.html, cinematheque-leipzig.de, fritz-bauer-film.de Montag, 05.07.2010, Einlass: 19:30 Uhr
Theorie und Bewegung – Queere Herrschaftskritik und politische Interventionen
Referent:
Volker Woltersdorff alias
Lore Logorrhöe, Kulturwissenschaftler
- Eine Veranstaltung vom afbl in der Reihe "In Bewegung - Know your feminist history" -
siehe auch: afbl.tk, amplify.conne-island.de Donnerstag, 01.07.2010, Einlass: 20:00 Uhr
Haare auf Krawall
Diskussionsveranstaltung mit
Connie Mareth (Mitherausgeberin »Haare auf Krawall - Jugendsubkultur in Leipzig 1980-91«)
Bernd Stracke (ehemaliger Sänger von »Wutanfall« und »L'Attentat«)
und
Uli Schuster (Moderation)
siehe auch: cvb.de/Verlag/regionalia.html#haare Donnerstag, 03.06.2010, Einlass: 19:30 Uhr
„Die Frauenfrage ist gelöst!“ - Rollenbilder und Emanzipationsbegriff von Frauen in der DDR
Podiumsgespräch mit
Karin Dauenheimer (Diplom-Theologin, Künstlerin, damals AK Homosexualität in der ev. Kirche, AK Feministische Theologie)
Annegret Schüle (Historikerin mit Schwerpunkt Frauen als Werktätige in der DDR)
Birgit Bütow (Soziologin mit dem Schwerpunkt Frauen- und Mädchenarbeit)
Monique Förster (Leiterin Kunsthaus Erfurt, Mitbegründerin der Künstlerinnengruppe ExterraXX)
- Eine Veranstaltung vom afbl in der Reihe "In Bewegung - Know your feminist history" -
siehe auch: afbl.tk Dienstag, 11.05.2010, Einlass: 19:30 Uhr
Die Erste Frauenbewegung – antimoderne Moderne?
Referentin:
Anna Pollmann, Kulturwissenschaftlerin
Die Erste Frauenbewegung kann einerseits als Ausdruck der Moderne verstanden werden, andererseits trägt sie auch antimoderne Züge, die sich besonders in der Auseinandersetzung mit dem Arbeitsbegriff, antisemitischen Stereotypen und Rassedenken zeigen. Ihre GegnerInnen sahen die Frauenbewegung oft als Untergang für die bestehende Kultur an und setzten z.B. jüdische Emanzipation mit der von Frauen gleich, um sie als jüdisches Machwerk zu diffamieren. Die Veranstaltung zeigt moderne wie antimoderne Inhalte der Ersten Frauenbewegung auf und diskutiert, welche Themen die Frauen beschäftigten, wie sie sich zusammenschlossen und welche Konflikte innerhalb der unterschiedlichen Organisationen existierten.
Gefördert durch Amplify! und dem Fond Soziokultur
- Eine Veranstaltung vom afbl in der Reihe "In Bewegung - Know your feminist history" -
siehe auch: afbl.tk Dienstag, 26.01.2010, Einlass: 19:00 Uhr
Nazistrukturen in und um Delitzsch
Infoveranstaltung der Gruppe "Anna und Arthur [im Hinterland]"
siehe auch: annaundarthur.blogsport.de Dienstag, 06.10.2009, Einlass: 19:30 Uhr
Still not lovin’ Germany
Podiumsdiskussion mit dem
AK 2009 Leipzig und der Berliner Gruppe
Theorie, Organisation und Praxis (TOP)
siehe auch: antide2009.blogsport.de Dienstag, 22.09.2009, Einlass: 19:30 Uhr
Was war die DDR? Zur Kritik an der realsozialistischen Gesellschaft
Vorträge und Podiumsdiskussion mit
Renate Hürtgen (Historikerin, Berlin), angefragt:
Regina Bittner (Stiftung Bauhaus Dessau)
- Eine Veranstaltung der Initiative gegen jeden Extremismusbegriff (INEX) -
siehe auch: antide2009.blogsport.de/dates Mittwoch, 09.09.2009, Einlass: 19:30 Uhr
»Nie wieder Deutschland«. Über Geschichte und Gegenwart der antinationalen Linken
Vortrag und Diskussion mit
Thomas Ebermann
- Eine Veranstaltung der Initiative gegen jeden Extremismusbegriff (INEX) -
siehe auch: antide2009.blogsport.de/dates Sonntag, 06.09.2009, Einlass: 16:00 Uhr
Die radikale Linke und die »Wiedervereinigung«
Podiumsdikussion mit
Connie Mareth (aktiv in der DDR-Punkszene in Leipzig, Herausgeberin von »Haare auf Krawall«),
Torsten Hahnel (aktiv in der DDR-Punkszene in Halle, heute Miteinander e.V.),
Ted Gaier (Goldene Zitronen, mit den Wohlfahrtsauschüssen 1993 in Leipzig)
angefragt:
Roberto Ohrt (Hrsg. »Das große Spiel. Die Situationisten zwischen Politik und Kunst«, mit den Wohlfahrtsauschüssen 1993 in Leipzig)
- Eine Veranstaltung der Leipziger Antifa (LeA) -
siehe auch: antide2009.blogsport.de/dates Mittwoch, 24.06.2009, Einlass: 19:30 Uhr
Post Porn Politics
Das Verhältnis von sexueller Repräsentation und Politik hat viele Schnittstellen. Postpornographische Politiken versammeln Fragen zum Unterschied vom regressiven zu progressiven und queeren Porno, sind aber auch Aufhänger für Kontroversen um Sexarbeit, Fetischkonzeptionen und dem Verhältnis von der Linken zur Geschlechter-Politik. Dieser Vortrag soll einen Einblick zu verschiedenen praktischen und theoretischen Konzeptionen der Post Porn Politics geben, die in den letzten 40 Jahren in verschiedene Formen von Öffentlichkeit interveniert haben.
Ein Vortrag von Tim Stüttgen (Filmwissenschaftler, Autor in Jungle World, Spex, de:bug), mit Clips von Dusan Makavejev, Annie Sprinkle, Dumb Type Tokyo, Maria Llopis und Bruce La Bruce.
- Im Rahmen des Begleitprogramms zum Festival »Amplify! gender.text & tanz« und in Kooperation mit der Zeitschrift "Outside the Box" -
Freitag, 19.06.2009, Einlass: 19:00 Uhr
»Total extrem«
Zum politischen Nutzen der Extremismustheorie. Eine Vorstellung der
Initiative gegen jeden Extremismusbegriff (INEX).
Im Rahmen von CEE IEH live
- Mit freundlicher Unterstützung der Rosa Luxemburg Stiftung -
siehe auch: inex.blogsport.de Mittwoch, 17.06.2009, Einlass: 19:30 Uhr
Begriffe von Gewicht. Patriarchat und heteronormative Matrix.
Patriarchat, heteronormative Matrix, Sexismus, Frauenunterdrückung – Begriffe, hinter denen sich verschiedene Konzepte von feministischer Gesellschaftskritik verbergen. Anstatt wilder und sinnfreier Wortjonglage wollen wir diese Konzepte offen legen und einer Kritik unterziehen. So wie sich die gesellschaftliche Realität verändert, wandeln sich auch die Begriffe, die zu ihrer Analyse herangezogen werden. »Patriarchat« gilt in manchen Kreisen als altbacken, verstaubt und dem Oldschool-Feminismus zugehörig. Dagegen kommt »heteronormative Matrix« für andere als abstrakter und unzugänglicher Szenejargon daher, der sich in queeren Zusammenhängen zwar großer Beliebtheit erfreut, für die Außenwelt, die Judith Butler nicht gelesen hat, aber eine leere Worthülse bleibt.
Das Für und Wider und die Treffsicherheit der beiden Konzepte sollen diskutiert werden.
In Kooperation mit der Zeitschrift Phase 2. Die Veranstaltung findet gleichzeitig zum Erscheinen der neuen Phase 2 mit dem Schwerpunkt »Queer« statt.
- Eine Diskussionsveranstaltung vom Antifaschistischen Frauenblock Leipzig (AFBL) im Rahmen des Begleitprogramms zum Festival »Amplify! gender.text & tanz« -
Donnerstag, 04.06.2009, Einlass: 19:30 Uhr
Der Iran und die Nazis
Über die Zusammenarbeit von Neonazis und Islamisten
Vortrag von
Martin Tröger
- Eine Veranstaltungsreihe des Bündnis gegen Antisemitismus (BgA) -
siehe auch: israel-soli.de, stopthebomb.net Donnerstag, 21.05.2009, Einlass: 19:30 Uhr
CEE IEH live:
Kommunismus – Aber wie?
Die „freie Entfaltung der Einzelnen“ und „die Rücknahme der Staatsgewalt durch die Gesellschaft“ (Marx)
Referenten: Hannes Gießler & Peter Christoph Zwi
Donnerstag, 02.04.2009, Einlass: 17:30 Uhr
Wer vom Kommunismus redet...
Seminar und Referat zum vorläufigen Scheitern der linken Auseinandersetzung mit dem Stalinismus mit Thomas Ebermann
Im Rahmen von CEE IEH live.
- Mit freundlicher Unterstützung der Rosa Luxemburg Stiftung -
Mittwoch, 04.03.2009, Einlass: 20:00 Uhr
Die Krise der Antideutschen – Zwischen Ideologiekritik und Realpolitik
Walter Schrotfels (Gruppe in Gründung)
Sebastian Voigt (Bündnis gegen Antisemitismus / BAK Shalom)
Christian J. Heinrich (Publizist, u.a. Mitherausgeber von Alvin H. Rosenfeld 'Fortschrittliches' jüdisches Denken und der Neue Antisemitismus)
- Eine Veranstaltung der Gruppe in Gründung -
Donnerstag, 26.02.2009, Einlass: 19:00 Uhr
Alle reden über die Krise Wir auch!
Die Finanzkrise hat sich in eine globale Wirtschaftskrise verwandelt, trotz Staatsinterventionen in bislang ungekanntem Ausmaß. Während selbst EU-Staaten wie Ungarn der Bankrott droht, will Deutschland, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärt, stärker aus der Krise herauskommen, als es in sie hereingegangen ist. Was bedeutet das für eine emanzipatorische Kritik?
Darüber diskutieren:
Caren Lay, Parlamentarische Geschäftsführerin der Linksfraktion im
sächsischen Landtag
Michael Heinrich, Politikwissenschaftler, Redaktion Prokla
Thomas Ebermann, Autor, ehemaliger Fraktionssprecher der Grünen
Moderation: Bernd Beier, Jungle World
- Eine Veranstaltung von Jungle World und Disko e.V. -
Dienstag, 20.01.2009, Einlass: 19:00 Uhr
Geschichte und Gegenwart des Antisemitismus
Das kann man nicht erzählen. Über die "Aktion 1005". Vortrag von Jens Hoffmann
- Veranstaltet von der Leipziger Antifagruppe (LeA) -
Dienstag, 13.01.2009, Einlass: 19:00 Uhr
Nie wieder revolutionärer Antifaschismus
Diskussionsveranstaltung der Leipziger Antifa (LeA)
Montag, 15.12.2008, Einlass: 20:00 Uhr
CEE IEH live: 1917 – Anfang und Ende des Kommunismus?
Referent: Daniel Kulla
Es wird der Frage nachgegangen, in welchem Maß sich das kommunistische Projekt heute auf historische Positionierungen, äußere Erscheinung und konkrete Politikformen der Kommunistischen Parteien beziehen läßt.
Donnerstag, 11.12.2008, Einlass: 19:30 Uhr
Die Vergegenständlichung gesellschaftlicher Verhältnisse im Subjekt
Diskussionsveranstaltung zu Geschlechterverhältnis und Naturbegriff mit Micha Böhme
- Präsentiert von RGL im Stura der Universität Leipzig -
Donnerstag, 04.12.2008, Einlass: 19:00 Uhr
"Whatever happend to 'Fascism'"
Zur Relevanz aktueller Faschismustheorien
Diskussionsveranstaltung mit Volker Weiß (Historiker aus Hamburg)
Donnerstag, 27.11.2008, Einlass: 19:00 Uhr
Das 20. Jahrhundert erklären. Geschichte der Totalitarismustheorien
Vortrag und Diskussion mit Mathias Berek (Kulturwissenschaftler, Leipzig)
Veranstaltungsreihe der INEX – Initiative gegen jeden Extremismusbegriff
Mittwoch, 22.10.2008, Einlass: 19:00 Uhr
CEE IEH live:
Islamisches Patriarchat und Postfeminismus
Diskussion mit Thomas Maul (Mitglied der Gruppe Hedonistische Mitte – Brigade Mondän, Autor der BAHAMAS und des Buches „Die Macht der Mullahs“ erschienen 2006).
- Veranstaltet vom CEE IEH mit Unterstützung vom Bündnis gegen Antisemitismus (BgA) Leipzig -
Samstag, 05.07.2008, Einlass: 19:00 Uhr
Wie frei sind Freie Medien?
Radio Island feiert seine 50. Sendung! Nach knapp vier Jahren harter Arbeit stellen wir uns die Fragen: Wen und was erreichen wir? Wie werden wir wahr genommen? Sind wir eine Nische in der Kulturindustrie? Haben wir kritisches Potential?... Diese und andere Fragen wollen wir gemeinsam mit VertreterInnen der linken Medienprojekte Freies Senderkombinat Hamburg (FSK), Conne Island Newsflyer (CeeIeh), Freundeskreis Videoclips und Classless (Blog aus Berlin) diskutieren.
siehe auch: radio.conne-island.de Freitag, 06.06.2008, Einlass: 19:00 Uhr
Moderner Nationalismus. Deutschland im Fußballrausch
Diskussionsveranstaltung zur Fußball-EM mit David Schweiger (Phase 2, Leipzig)
Donnerstag, 05.06.2008, Einlass: 19:00 Uhr
Differenzen der Krise – Krise der Differenzen
Zum Verhältnis von Antirassismus, Antisemitismus und Antiziganismus
Vortrag und Diskussion mit Roswitha Scholz
- Im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Conne Island und des ADB Sachsen "When Worst comes to Worst" -
Freitag, 30.05.2008, Einlass: 19:00 Uhr
Zwischen den Räumen?
Postkoloniale feministische und queere Kritik im deutschen Kontext
Vortrag und Diskussion mit María do Mar Castro Varela und Nikita Dhawan
Diese Veranstaltung findet an der Universität Leipzig (GWZ, Raum 20.10, Beethovenstr. 15) statt!
- Im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Conne Island und des ADB Sachsen "When Worst comes to Worst" -
Freitag, 16.05.2008, Einlass: 19:00 Uhr
Warum Israelsolidarität?
Podiumsdiskussion anlässlich des 60. Jahrestages der Gründung des Staates Israel
Podium: AFBL, Ex-Krisis, Phase 2, Ex-AKG, Linxxnet Leipzig.
Moderation: Bündnis gegen Antisemitismus
- Veranstaltet vom Bündnis gegen Antisemitismus Leipzig -
Mittwoch, 14.05.2008, Einlass: 19:00 Uhr
German Head Hunters – Kopfgeldprämien für „Erdarbeiter - Gastarbeiter - Computer-Inder“
Koloniale Praktiken in der deutschen Migrations- und Integrationspolitik
Vortrag und Diskussion mit Kien Nghi Ha
- Im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Conne Island und des ADB Sachsen "When Worst comes to Worst" -
Dienstag, 06.05.2008, Einlass: 19:00 Uhr
Am Ende der Weiß-heit?
Grundlagen und Chancen der kritischen Weißseinsforschung in Deutschland
Vortrag und Diskussion mit Eske Wollrad
- Im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Conne Island und des ADB Sachsen "When Worst comes to Worst" -
Dienstag, 29.04.2008, Einlass: 19:00 Uhr
Der Iran – Analyse einer islamischen Diktatur und ihrer europäischen Förderer
Buchpräsentation mit Stephan Grigat und Kazem Moussavi
- Veranstaltung des Bündnis gegen Antisemitismus Leipzig -
Dienstag, 18.03.2008, Einlass: 19:30 Uhr
Vergewaltigung im deutschen Opferdiskurs
Vortrag und Diskussion mit
Regina Mühlhäuser
- AFBL-Veranstaltungsreihe "Gewalt gegen Frauen im Nationalsozialismus und ihre Rolle im Erinnerungsdiskurs" -
siehe auch: afbl.tk Donnerstag, 07.02.2008, Einlass: 19:30 Uhr
Sexzwangsarbeit in NS-Konzentrationslagern
Vortrag und Diskussion mit
Christa Paul
- AFBL-Veranstaltungsreihe "Gewalt gegen Frauen im Nationalsozialismus und ihre Rolle im Erinnerungsdiskurs" -
siehe auch: afbl.tk Mittwoch, 23.01.2008, Einlass: 19:00 Uhr
Bewaffneter Geschichtsrevisionismus
Diskussionsveranstaltung mit Uli Krug über die RAF und das "Deutscher Herbst"-Jubiläum
- Eine Veranstaltung von Conne Island und Bündnis gegen Antisemitismus, unterstützt von gesellschafter.de -
Montag, 07.01.2008, Einlass: 19:00 Uhr
Herberts Hippopotamus. Marcuse und die Studenten.
Filmvorführung und Diskussion
mit Peter-Erwin Jansen.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Eingreifendes Denken. Stationen der kritischen Theorie Herbert Marcuses" des AK Kritische Theorie mit freundlicher Unterstützung von Conne Island, gesellschafter.de, Rosa-Luxemburg-Stiftung und FSR Soziokultur
siehe auch: uni-leipzig.de/~kt Donnerstag, 13.12.2007, Einlass: 19:30 Uhr
»Wenn Leipzig nicht Dornröschen ist...«
Ökonomie – Kultur – Stadt: Kulturelle Raumaneignung am Beispiel Leipzigs
mit
Silke Steets (Mitglied der Künstlergruppe niko.31, Stadt- und Raumsoziologin an der TU Darmstadt)
- Die Veranstaltung findet in der Galerie für Zeitgenössische Kunst (GfZK) statt -
siehe auch: kulturdisplace.net, kulturdisplace.net/veranstaltungen/wenn-leipzig-nicht-dornroeschen-ist Mittwoch, 12.12.2007, Einlass: 19:30 Uhr
»Aus den Augen aus dem Sinn«
Raumproduktion und Sicherheitsdiskurs inmitten neuer Realitäten?
mit
Bernd Belina (Institut für Länderkunde / Universität Leipzig, Buchautor)
Peter Ullrich (Soziologe, Universität Leipzig / Leipziger Kamera. Initiative gegen Überwachung)
- Die Veranstaltung findet in der Galerie für Zeitgenössische Kunst (GfZK) statt -
siehe auch: kulturdisplace.net, kulturdisplace.net/veranstaltungen/aus-den-augen-aus-dem-sinn Dienstag, 11.12.2007, Einlass: 19:00 Uhr
Das Ende der Konspirativität? - Datensammelwut und linke Praxis
Dass Telefone und Internet überwacht werden können, ist nichts Neues. Mit dem Gesetz zur Vorratsspeicherung, das am 1.1.2008 in Kraft tritt, wird sich allerdings wird der Überwachungsdruck drastisch erhöht: alle Telekommunikationsdaten können dann legal mindestens 6 Monate gespeichert werden. Der Staat kann also checken, wer mit wem - wie lange - wann telefoniert oder gemailt hat. Bei Handy-NutzerInnen kann auch der genaue Aufenthaltsort ermittelt werden.
In der Veranstaltung werden Umfang sowie direkte und indirekte Auswirkungen der beschlossenen Überwachungsmaßnahmen dargestellt. Was ändert sich damit für linke Praxis? Wie könnt ihr euch schützen?
Referent: Alex Heidenreich
- Eine Veranstaltung von LeA und Rote Hilfe -
Donnerstag, 06.12.2007, Einlass: 19:30 Uhr
Mythos Gentrifizierung?
Stadtsoziologie und linke Subkultur im Kampf um den öffentlichen Raum, mit:
Hans-Christian-Psaar (Diplom-Sozialwissenschaftler, Berlin)
- Die Veranstaltung findet in der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) statt -
siehe auch: kulturdisplace.net, kulturdisplace.net/veranstaltungen/mythos-gentrifizierung Dienstag, 13.11.2007, Einlass: 20:00 Uhr
Was tun, wenn's brennt
Rechtshilfe-Veranstaltung mit JuristInnen aus Leipzig zu den Themen:
Hausdurchsuchungen
Ermittlungsverfahren
Demonstrationen
Mittwoch, 18.07.2007, Einlass: 19:00 Uhr
Infoveranstaltung zum geplanten Naziaufmarsch am 21.07.2007 in Leipzig
siehe auch: left-action.de/antifa Samstag, 23.06.2007, Einlass: 22:00 Uhr
AMPLIFY!
gender. text und pop.
club: techno/house/minimal
resom (homoelektrik/Leipzig)
Ada - LIVE (Areal, Köln)
DJ Acid Maria (female pressure, salon miezi/Berlin)
rentek (propellas/Leipzig)
Kernel Panic (VJ)
19:00 Podium:
REVERB!
Club-Realität in der Diskussion
Moderation:
Falk Springer (Giro e.V.)
Podium: Distillery, Ilses Erika, Conne Island, Zoro
14:00 - 18:00 Workshop:
DJing - Vinyl mit
Resom
nur für Frauen, begrenzt auf 10 Teilnehmerinnen
14:00 - 18:00 Workshop:
DJing - CD mit
CFM
offen für alle, begrenzt auf 10 TeilnehmerInnen
siehe auch: areal-records.com, myspace.com/wwwmyspacecomada, myspace.com/djacidmaria, myspace.com/resoms, myspace.com/djrentek Freitag, 22.06.2007, Einlass: 20:00 Uhr
AMPLIFY!
gender. text und pop.
konzert: pop/electronica/hip hop/mash up
ca. 21:30
Big Zis (Nation Music/Zürich)
ca. 22:30
Bernadette La Hengst (Trikont/Berlin)
ca. 23:30
Rhythm King and her Friends (Kitty-Yo/Berlin/Paris)
ca. 0:30 Disco:
Eve Massacre (DJ/Electronic punk unit/Nürnberg)
18:00 Diskussion:
EQUALIZE!
Frauen und Männer im Hip Hop
mit
Hannes Loh (Publizist),
Big Zis (Hip Hop Artist),
Sonja Eismann (Publizistin)
siehe auch: evemassacre.org, lahengst.com, rhythm-king-and-her-friends.net, bigzis.com, myspace.com/eve_massacre, myspace.com/lahengst, myspace.com/rhythmkingahf, myspace.com/bigzis Dienstag, 12.06.2007, Einlass: 19:30 Uhr
"Dann fangen wir von vorne an" - (Über)Leben eines kritischen Kommunisten im 20. Jahrhundert
Film und Diskussion mit Theodor Bergmann
- Veranstaltet vom Bündnis gegen Antisemitismus Leipzig -
siehe auch: dann-fangen-wir-von-vorne-an.de Donnerstag, 03.05.2007, Einlass: 19:30 Uhr
Präsentiert von der Zeitschrift Phase Zwei:
Die Eigensinnigkeit des Eigentums
Veranstaltung mit Christian Schmidt (Philosoph aus Leipzig) und Sabine Nuss (Politologin aus Berlin)
- Mit Freundlicher Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung -
Donnerstag, 26.04.2007, Einlass: 19:00 Uhr
Globalisierungskritik von rechts
Vortrag & Diskussion mit Christina Kaindl (Redakteurin der Zeitschrift "Das Argument")
- Veranstaltet vom Bündnis gegen G8 Leipzig -
Dienstag, 10.04.2007, Einlass: 19:00 Uhr
Kritik am "Zentrum gegen Vertreibung"
Veranstaltung mit Jörg Kronauer (Journalist) im Rahmen der Veranstaltungsreihe gegen den deutschen Geschichtsrevisionismus "Deutsche Umtriebe"
- veranstaltet von AFBL und Lea -
siehe auch: deutsche-umtriebe.tk Dienstag, 03.04.2007, Einlass: 19:00 Uhr
Hitlers letzte Opfer?
Veranstaltung mit Michael Sturm (Historiker) im Rahmen der Veranstaltungsreihe gegen den deutschen Geschichtsrevisionismus "Deutsche Umtriebe"
- veranstaltet von AFBL und Lea -
siehe auch: deutsche-umtriebe.tk Donnerstag, 08.03.2007, Einlass: 19:30 Uhr
Phase 2 lädt ein zu Vortrag und Diskussion
mit Uli Brand (BUKO)
zum Thema
Die Linke und der Staat.
Was hat es mit dem "Linksruck" in Lateinamerika auf sich?
Mittwoch, 23.08.2006
15 Jahre Conne Island
Shai Hulud (Revelation Rec./USA)
Remembering Never (USA)
Parkway Drive (GB)
Full Spead Ahead (L.E. Hardcore Heroen)
Blumfeld (HH)
electric island
Conne Island Fußball Turnier
"Hommage an Jules Valles"
Big Birthday Disco Bash feat. Conne Island Allstar DJ Team
"Little Sista Skate-Cup"
Hip Hop Open Air After Show
Freitag, 18.06.2004
Drogendealer - Ansichten eines verrufenen Gewerbes
Diskussionsveranstaltung zu den Gefahren gängiger Drigendealer-Bilder mit Henning Schmidt-Semisch
Freitag, 11.06.2004, Einlass: 19:00 Uhr
Fanzines - do it yourself
Ausstellung und Vortrag
Dienstag, 02.12.2003
Antiamerikanismus und Popkultur in Deutschland - Diskussionsveranstaltung zur Stellnungnahme "No Antiamerikanismus – No Volksmusik"
Samstag, 17.05.2003, Einlass: 20:00 Uhr
"Freiheit ist ein junger Mann"
Diskussionsveranstaltung zu Geschlechterrollen und Pop mit Tine Plesch
Samstag, 10.05.2003, Einlass: 20:00 Uhr
Grenzen und Möglichkeiten kritischer Popkultur heute
Diskussionsveranstaltung mit Testcard
Freitag, 09.05.2003
Kritische Popkultur?
Veranstaltungsreihe
- Nothing new to the german front - Popkultur nach dem 11. September (Pop-AG)
- Grenzen der Möglichkeiten kritischer Popkultur (Testcard)
- Disco mit Glow Girls und Mapache
- Freiheit ist ein junger Mann - Geschlechterrollen und Popkultur (Tine Plesch)
Freitag, 15.06.2001
10 Jahre Conne Island
Mittwoch, 09.05.2001
Toxiphobia
Samstag, 18.03.2000, Einlass: 20:00 Uhr
Veranstaltung anlässlich des Tages des politischen Gefangenen:
Zu den Verfahren gegen die Revolutionären Zellen (RZ), aktuelle Infos zu den Gefangenen aus der RAF
22 Uhr: Benefizkonzert mit anschliessender Disse, Infoständen und Überraschung: Nabra (L), Yakuza (L)
- crustiger Punkrock trifft traditionellen: und beides geht nach vorne los -
Sonntag, 06.02.2000, Einlass: 20:00 Uhr
Gründungstreffen der Leipziger antirassistisch/antifaschistischen Initiative “Aktion Noteingang"
Wir bieten Schutz und Informationen bei rassistischen und faschistischen Übergriffen” – alle öffentlichen Einrichtungen und Etablissements sind zur Beteiligung aufgefordert und herzlich eingeladen
Donnerstag, 16.12.1999
Kolumbien – schmutziger Krieg und Aufstandsbewegung
Infoveranstaltung über das Land mit der weltweit stärksten linksradikalen Guerilla-Bewegung - mit Raul Zelik
Dienstag, 26.11.1996
Mainstream der Minderheiten - Pop in der Kontrollgesellschaft
Buchpräsentation mit Referat und Diskussion mit den Autoren Mark Terkessidis und Tom Halert (SPEX).
Donnerstag, 15.06.1995
Der Traum ist aus-Connewitz Diskussionsveranstaltung
Sonntag, 14.05.1995, Einlass: 20:00 Uhr
BesetzerInnen-Kongreß
Samstag, 13.05.1995, Einlass: 20:00 Uhr
BesetzerInnen-Kongreß
Freitag, 12.05.1995, Einlass: 20:00 Uhr
BesetzerInnen-Kongreß
Dienstag, 00.00.0000, Einlass: 10:00 Uhr
Semesterkongress des BAKJ (Bundesarbeitskreis kritischer Juragruppen)