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Überschwängliche Begeisterung vs. Milchkaffeetrinkende Krisentheorie |
Snapcase Im Jahre 2071. Die Herzen der Menschen sind kalt, ihr Verstand liegt in Ketten. Ihr Idealismus, ihr geistiges Potential zerstört von genetischen Klonen, die ihnen ein synthetisches Leben aufgezwungen haben. Eine Hand voll unzivilisierter Rebellen versucht dieser elenden, sich dem Ende nähernden Welt zu entfliehen. Sie sind auf der Suche nach einer Landschaft, einem Planeten, den zu gestalten allein ihnen obliegt. Fernab selbstzerstörender Verhältnisse soll ein Traum wahr werden. Science Fiction? Ja! Verfilmt? Nein! Aber vertont. End Transmission die jüngste Snapcase Veröffentlichung liefert man möge mir die Analogie verzeihen den Soundtrack zur Revolution. Sicher wirkt die apokalyptische Erzählung vordergründig an den Haaren herbeigezogen und darf deswegen von Adorno-LeserInnen mit einem Faible für 80er Pop ruhigen Gewissens belächelt werden. Meine Wenigkeit hingegen, die eine gitarrenspezifische, subkulturelle Sozialisation genießen durfte, fühlt sich musikalisch und inhaltlich an die letzte Refused-Scheibe erinnert und ist absolut happy konstatieren zu können, dass es mal wieder eine Band geschafft hat, mir einen Pfeil ins Herz zu bohren. Dieses Gefühl ist nicht primär dem Umstand geschuldet, dass Snapcase einige verdammt gute Riffs auf Tasche, sondern ein glaubwürdiges Sendungsbewusstsein haben, welches in der Liga, in der Snapcase inzwischen spielen, eine Seltenheit darstellt. Ihre Geschichte, so fantastisch und fiktiv sie auch daherkommt, ist die unsere. Ihr Spezifikum: Sie macht Hoffnung auf ein Abschaffen der menschenfeindlichen Verhältnisse, in denen wir leben. Sie gibt Kraft an dieser Hoffnung festzuhalten und nicht für das Erfüllen von Überstunden. Für eine zünftige Pre-Show-Party zeichnen sich Hope Conspiracy (U.S.) und die lokale Band Paris In Flames verantwortlich. Believe Revolt! I cant. We can. Biene |
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