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Vergnügte Tanzbeine


Rude & Visser, Alpha Boy School, The 27 Red

Gute Neuigkeiten für alle Ska-Fans: Bis zum Jahresende gibt’s im Conne Island noch vier Konzerte mit voraussichtlich jeweils drei Bands (alle Zahlenangaben natürlich wie immer ohne Gewähr) – also reichlich Gelegenheit, vergnügt die Tanzbeine zu bewegen. Ska-Konzerte sind allerdings im Vergleich zu anderen Sparten oft kostenintensiver, was sich dann leider auch auf den Eintrittspreis auswirkt. Aber keine Panik: es gibt einen günstigeren Vorverkauf, auf jeden Fall bekommt Ihr für Eure Kohle auch ordentlich viel Musik um die Ohren geblasen und im Anschluß an die Live-Bands geht’s ja oft noch etliche Stunden mit DJs weiter. In Zukunft sollen im Conne Island auch wieder mehr jüngere, noch nicht so bekannte Bands vor den renommierten Haupt-Acts spielen, um sich einem größeren Publikum vorzustellen.
So auch am 11. Oktober: zunächst The 27 Red aus Lüdinghausen im Münsterland, die vor kurzem ihre erste Vier-Track-EP auf Elmo Records (Grovers Sub-Label für Nachwuchsbands allgemein, nicht nur aus dem Ska-Bereich) veröffentlicht haben. Sehr gefällig bereits der Sound, wenngleich natürlich noch ausbaufähig, vor allem, was die Eigenständigkeit und Originalität der Arrangements angeht. Der Name allerdings ist bereits Programm: „License To Dance“.
Alpha Boy School aus Bochum haben bereits einige Singles und inzwischen auch eine CD mit acht hörenswerten Songs herausgebracht. Bemerkenswert ist die stilistische Bandbreite der Band: traditionelle Stücke und guter neuer Ska harmonieren ganz unkompliziert. Dort, wo sie sich ohrenfällig an eine andere, bekannte Band anlehnen, ist das beabsichtigt und das Stück heißt dann auch „Tribute to The Specials“. Aber sie kriegen auch einen sehr schön groovigen Rocksteady hin – das sollte wohl auch so sein, denn der Bandname verpflichtet ungemein: 1880 wurde in Kingston eine Erziehungsanstalt für schwererziehbare Knaben mit dem Namen „Alpha Cottage School“ (überall als Alpha School oder eben Alpha Boy School bekannt) gegründet; neben der strengen Vermittlung von Disziplin durch katholische Nonnen wurde auch größter Wert darauf gelegt, daß die Bengel eine umfassende musikalische Ausbildung bekamen. In der seit 1890 (!) existierenden Haus-Band erlernten viele der berühmtesten jamaikanischen Musiker wie z.B. Tommy McCook, Don Drummond, Lester Sterling oder Rico Rodriguez ihr musikalisches Handwerk.
Rude & Visser sind quasi die halbamtlichen Nachfolger von Mr. Review, die in den 90ern mit ihrem „knalligen Uptempo-Ska mit Ohrwurmcharakter“ (Bandinfo) eine der beliebtesten Ska-Bands Europas waren. Die neue Formation um Sänger Dr. Rude und Gitarrist Arne Visser spielt aber nicht nur einige der größten Hits von Mr. Review nach (was auf die Dauer vielleicht auch etwas zu wenig wäre), sondern fand bereits bei ihren ersten Auftritten auch mit ihren neuen Stücken großen Anklang.
Wer anschließend noch weitertanzen kann und möchte, wird nach dem Konzert von Joe.RG (a.k.a. Der Herr der Silberlinge) in bekannt souveräner Manier umfassend verarztet.

Peanut Vendor


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last modified: 28.3.2007