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INTRICATE & BUZZOV-EN

METAL DIR EINEN - die Hardcore-Metal-Connection feat.

IŽD RATHER: acceptance from the worthless/ seems senseless to me/ IŽd rather be hated than accepted
Intricate 1992

Eigentlich wäre diese Vorschau ein Schmeckerchen für unseren Hippie-Metaller Ulli gewesen, aber da sowohl Intricate als auch Buzzov-en dem Hardcore-Umfeld entsprangen, hat er sich diese Chance entgehen lassen. Kampflos gelangte ich also an die Buzzov-en CD "Sore"! Dabei habe ich nicht mal einen CD-Player. Aber Probleme sind dazu da, gelöst zu werden und inzwischen lungert die Raubkopie in meinem Kassettendeck herum. Spektakulärer als die CD ist aber die Presseinformation, die Roadrunner der Band vorausschickte. Dort heißt es unter anderem: "Buzzov-en spielten sich bei über 200 Live-Gigs im Jahr regelrecht den Arsch ab, schliefen sogar in der Gosse, wenn es sein mußte. Sie hatten es sich in den Kopf gesetzt überall auf sich und die Schattenseiten der Welt aufmerksam zu machen (...) Man sieht das Herzblut, das die Jungs in ihre Musik gesteckt haben, förmlich aus den Lautsprechern spritzen." Ist das nicht rührend? Mir gehen solche dramatischen Bandgeschichten immer wieder ans Herz. Vielleicht solltet ihr den Buzzov-en beim Konzert etwas Zuckerwatte zustecken, sowas bringt Freude ins Leben.

Aber auch unabhängig von der Promostrategie des Labels gehen die Gerüchte, es müsse mit Psychopathen gerechnet werden. Vergleiche mit dem inzwischen verstorbenen GG Alien wurden auch schon laut.
Musikalisch bewegt sich das erste Album der Buzzov-en zwischen Hardcore à la Rorschach und Born Against, wobei neben Sampels auch teilweise auf Metalgitarren zurückgegriffen wurde. Da letzteres nicht so mein Ding ist, diffamiere ich das hier mal als Zugeständnis an das einschlägige Publikum. Und siehe da, die Labelpromotion behauptet ähnliches. (Aber jetzt genug damit, warum Majordeals Scheiße sind.) Insgesamt aber seien die Buzzov-en der heranwachsenden Jugend ans Herz gelegt, zumal die Texte, entstanden während einer Zeit der Hoffnungs- und Wohnungslosigkeit und beeinflußt durch Frustration und Verwirrung, die sich auf Drogen zurückführen läßt (so das Booklett), zumal diese Texte die Welt nicht als eine liebenswerte darstellen. Nur schade, daß die Richtung, in die die Buzzov-en ihren Haß lenken im Dunkel bleibt.

Auch Intricate wird eine Vorliebe fürs metallische nachgesagt. Dieser Band, die schon seit ihrer ersten 7" zu den Besten zählt, kann aber der Vorwurf, damit auf eine bestimmte Käuferschicht zu zielen, nicht gemacht werden. Sehr eigenständig und musikalisch ausgefeilt ist, was hier geboten wird. Der Name ist auf jeden Fall Programm. Die Musikanten besitzen zudem die technischen Fähigkeiten, dies umzusetzen.

Es würde mich nicht wundern wenn es den Intricatern gelänge die Buzzov-ener im Conne Island an die Wand zu spielen. Auf jeden Fall sind sie allein schon sehenswert und die Buzzov-ener bestimmt keine schlecht Zugabe, auch wenn sich herausstellen sollte, daß sie eigentlich ganz nett und kaum psychopatisch sind. Wäre ja nicht das erste Mal. Ich erinnere nur an die erste SOIA-Show in deren Vorfeld viel über gewalttätige Aktionen zu hören war und am Ende ganz harmlose Menschen auf der Bühne standen, die nicht mal einen auf grimmig machten.

Bleibt mir nur noch, den Ulli zu zitieren: "Also Metaller" und Hardcoremenschen, auf zur Hardcore-Metal-Connection.


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last modified: 28.3.2007