Was bietet die Party zum Jubiläum und ein kleiner Abriss der Historie u.
des Ist-Zustandes des Skateboardings in L.E.ipzig anläßlich des
zehn-jährigen Bestehens der ersten Leipziger Miniramp im Conne Island
Die Party zum Fest
Ein nicht alltäglicher Anlaß fordert auch eine nicht
alltägliche Party. Aus diesem Grund haben wir ein buntes Set
hauptsächlich zweier Musikspielarten zusammengestellt, die Skateboarding
bisher eng begleitet haben.
Doors open 20 Uhr und laden alle ein, moderiert durch Dresel aus
Jena, sich durch unsere Diashow mit den Bildern der Anfänge des
L.E.ipziger Skateboardings bis heute auf den Abend einzustimmen. Musikalisch
unterstützt werdet Ihr dabei in der ersten Stunde vom Altmeister des
L.E.ipziger R&B-, Soul- and HipHop-Plattenreitens Big Brother
B.K. Wer sich von ihm dadurch noch nicht wird bewegen lassen, die
Hüften zu schwingen, der kann ja den bis dahin schon sicherlich recht
zahlreich für den später anstehenden Best Trick Contest
in der Miniramp warmfahrenden Skatern zuzuschauen. Big Brother B.K.
wird in der zweiten Stunde an den Plattentellern abgelöst durch
Mutsch da Rock aus Erfurt/Jena. Er wird diejenigen unter Euch zum
Hüften schwingen bringen, die bis dahin eventuell nur mitgewippt haben und
die Skater in der Mini durch seine RocknRoll- und Punkrockscheiben
wie schon während der Brettkampft-tour on the next level
pushen. Unterstützt wird er dabei durch die Chemnitzer BMX-Rockerlegende
Roy SKATEBOARDING.
Dem folgend hat ein musikalisches Projekt namens Ursound, bestehend
aus Mario W. am Didgeridoos, Janik als Beatbox und Daniel
R. an der Djembe seine Premiere. Die sphärischen Klänge des
australischen Didgeridoos werden dabei durch eine dynamische Humen-Beatbox in
einen Rhythmus zerlegt, der durch das Trommeln der Djembe harmonisch abgerundet
wird.
The next hightlight of the evening ist ein 20-minütiger
Best-Trick-Contest in der Miniramp im Saal. Dieser wird im
Battle-modus ausgetragen, heißt jeder kann starten, der zu diesem
Zeitpunkt noch auf seinem Board stehen kann. Es gibt weder Starterlisten,
Startgeld noch Startreihenfolgen. Nein, jeder fährt einfach drauflos, wenn
er die Möglichkeit hat und wird versuchen seine besten Tricks zu stehen.
Ihr, liebe dann Anwesende, werdet anschließend aufgrund der Stärke
eures Applauses über den besten Fahrer entscheiden und ihm somit zu einem
neuen Board verhelfen.
Stimmungsmäßig megamäßig gepusht und ausgelassen werden
wir dann alle dem Liveheadliner Backseats in den
RocknRoll folgen. Roman als einer der mit dienstältesten
Skater von L.E.ipzig am Micro ist vielen Hardcorefans sicherlich schon aus
zahlreichen legendären Leipziger Punk-, Punkrock- und Hardcorecombos der
Vergangenheit wie zum Beispiel DMB bekannt. Auch beim zweiten
Frontmann York waren etliche von Euch bestimmt schon unter der
Tattoonadel. Er hat übrigens seine Wurzeln dort, wo der heutige Abend
musikalisch beginnt! (Ich habe Ihn schon Anfang der 80er Jahre in der
Mädlerpassage beim Electricboogie bestaunt!). Auch zu den anderen
Bandmitgliedern fallen mir mehr als zwei Sätze ein, aber laßt uns an
dieser Stelle nicht den Abend aus dem Auge verlieren!
Danach wird Euch noch Steve Lazy 76. an den Plattentellern eine
Aftershow-party bieten, die denjenigen, die jetzt erst in Fahrt gekommen sind,
so richtig die heißesten Rap-beats in die Hüften zwierbeln wird.
Nicht vergessen möchte ich, das unser Moderator Dresel im
Laufe des Abends das originellste Outfit mit einem Preis prämieren wird.
Also, laßt eure Baggy oder andere alltägliche Klamotten im Schrank
und fragt lieber Daddy oder euren Bruder nach seiner 10 Jahre alten 501. Und
ihr Frauen der Menschheit habt entweder auch noch nicht alles weggegeben, was
euch schon vor 10 Jahren gekleidet hat oder fragt Mam oder euere ältere
Schwester.
Ein nichtalltägliches Ereignis verdient auch einen originellen Rahmen
Eurerseits! Für alle, die nicht viel Zeit haben, das Lineup des Abends
noch einmal komprimiert:
Big Brother B.K.
Rock da Mutch
Ursounds
Best-Trick-Contest
Backseate
Steve Lazy 76.
Durch den Abend begleitet Euch Dresel und noch mal: Das
originellste Outfit wird gekürt!
Zum Schluß sei noch gesagt, dass jeder Cent, der nach Abzug der Gagen der
Künstler (die aus dem folgenden Grund auch auf einen Teil ihrer Gagen
verzichtet haben) und der übrigen Kosten dieses Abends übrigbleibt,
zum Erhalt der Rampenanlage im Conne Island verwendet wird!
Hintergrund der ganzen Sache und ein paar Betrachtungen zum Skateboarding
in L.E.ipzig oder wie alles begann
Die Geschichte und Entwicklung des L.E.ipziger Skateboardings ist sehr eng mit
meinem halben Leben verbunden. Deshalb gestattet mir, werter Leser, etwas
weiter auszuholen.
Frühjahr 76, ein kleines idyllisches Dorf in der Lausitz. Die
Vögel zwitschern in der Luft, der Wind rauscht in den Bäumen, die
Sonne lacht strahlend gelb vom Himmel und die Feuerkäfer tummeln sich auf
dem Böhrdesand. Es war mal wieder einer der Tage, an dem mit unserem alten
S/W-Fernseher zur Freude der Familie das ZDF emfangbar war.
Damals Mitte der 70er Jahre war nicht nur the bigtime of disko,
nein auch die Wellenreiter eroberten neben den Stränden und den Girls den
Asphalt. Die Legende sagt, dass Surfer aus Wind- und Wellenmangel Anfang der
60er unter ihre Surfboards auseinander gesägte Rollschuhe schraubten. Aus
diesen Anfängen hatte sich bis Mitte der 70er Jahre eine zweite
eigenständige Brettsportart entwickelt, mit eigener Ideologie und eigenem
Lifestyle. Neben zahlreichen eigenen Magazinen, einer durch die Protagonisten
dieser Jugendsubkultur bestimmten eigenen speziellen Industrie, der engen
Verflechtung mit dem damaligen Punk und dem Surfrock, interessierten sich auch
in zunehmenden Maße die öffentlichen Medien für
Skateboarding.
Ein Fernsehteam hatte auf dem Höhepunkt der zweiten Popularitätswelle
im sonnigen Kalifornien eine Dokumentation über das damalige Skateboarding
in Amerika gedreht. Die hatten dazu extra eine spezielle Pipe gebaut. Und zwar
eine rundum geschlossene Fullpipe aus Plexiglas in Form eines im gesamten
Innenraum befahrbaren Zeppelin. Jedenfalls fuhren namhafte Pros (bunt,
laut, lachend und absolut faszinierend) dieser Zeit die Pipe in Grund und Boden
mit ihren Fullspeed Überkopffahrten und anderen Spielereien, die ich durch
das zeitweise sehr krieselige Bild nicht mehr in Erinnerung habe.
Das war auf jeden Fall der unbewußte Auslöser meines
Skateboardfibers (sonst könnte ich mich nicht mehr so genau daran
erinnern, da ich damals gerade mal 6 war!).
5 Jahre später war SKATEBOARDING auch in Deutschland so populär, das
es in verschiedenen Fernsehmagazinen gefeatured wurde.
Als Stift in der sechsten Klasse mußte man natürlich alles mitmachen
was die älteren auch machten. Und neben der Breakdance- und
Skateboardpräsenz im Fernsehen war das ausschlaggebend für fast alle
Jungs in meiner und den Parallelklassen, sich irgendwoher alte Rollschuhe zu
besorgen und diese unter irgendein Stück Holzbrett zu schrauben. Erneut
infiziert durch die Faszination SKATEBOARDING sollte dieses mich, wie so manch
anderen aus L.E.ipzig, Dresden, Berlin, usw. von da an durch mein bisheriges
Leben begleiten und größere Lebensabschnitte entscheidend
prägen.
Ein Bild aus dieser Zeit ist mir nach wie vor unvergessen:
Natürlich noch nicht wissend, was man mit einem Skateboard so alles
anstellen kann, fuhren mein Bruder, ein Klassenkamerad (Spitzname Otto) und ich
immer vor der Haustür bzw. auf der stadtteiltypischen
Spielstraße (hier die Blümner Str. in Schleußig).
Und wie eine Fatamorgana puschte am Ende der Straße 2-3 mal ein Typ
vorbei, der in voller Fahrt und unheimlich schnell mal eben so den
Bürgersteig rauf und runter sprang. Das konnten wir damals nicht im
geringsten begreifen. Verdammt, ohne vom Brett zu steigen und es in die Hand zu
nehmen mal eben so den Bürgersteig hochspringen (lächerliche 10 cm
waren damals DIE WELT!).
SKATEBOARDING hat bis zum heutigen Tag mehrere Popularitätswellen
überlebt, um nach jedem Hoch wieder in der Versenkung zu verschwinden aber
um so gefestigter und gestärkter, in der Basis, wieder viele junge Leute
in seinen Bann zu ziehen.
Und auch Mitte der 80er Jahre verschwand SKATEBOARDING wieder aus der
Öffentlichkeit.
1984 sammelte eine Arbeitsgemeinschaft der Jungen Pioniere (AG der jungen
Pioniere; laßt Euch diesen Begriff mal von einem nicht mehr ganz so
jungen Mitbürger der neuen Bundesländer erklären!), eine Film-
bzw. Foto-AG der jungen Pioniere, per Anzeige in der LVZ, die nach dem Boom
noch verbliebenen Skater von L.E.ipzig ein, um mit ihnen Fotos und eventuell
einen Film zu machen.
Auch DD hatte Mitte der 80er Jahre schon einmal eine starke Skateboardscene.
Aber wie der damalige Kontakt zustande kam, kann ich heute nicht mehr
nachvollziehen. Fakt ist jedenfalls, das ein damals in der BSG Verkehrsbetriebe
Dresden (Betriebssportgruppe) sich für die der Skater sehr stark machender
Übungsleiter ein, unter dem Deckmantel eines Übungsleiterlehrganges
organisiertes Treffen der damaligen ostdeutschen Skater in der Sporthochschule
Greiz zustande brachte.
März 1987, das ist das Datum, welches die Geburtsstunde des wirklichen
Skateboardings in L. markiert. Die Westdeutschen und englischsprachigen
Skateboardmagazine, die die zwei Berliner Skater damals mit hatten, haben wir
Leipziger und die Dresdner bestimmt 1000-mal durchgeblättert und gelesen.
An Schlaf war kaum zu denken und den zwei Berlinern wurden sämtliche
Löcher in den Bauch gefragt, die es nur irgendwie gab.
Auch mehrere Ausgaben des Thrasher Skateboardmagazins waren darunter. Und die
hatten damals schon in Ihren Heften jedesmal mehrere Doppelseiten Musik- und
Konzertreview. Hätte mir dort irgend jemand gesagt, daß viele dieser
Combos später mal in einem Laden spielen, in dem auch Rampen von uns
stehen würden, auf denen sogar diese dann teilweise mit uns fahren werden,
ich hätte mich nur lächelnd und an den Kopf greifend weggedreht.
Im Gegensatz zu der Materiallage der Ostberliner war unsere harmlos
ausgedrückt, beschissen. Darum galt: Do it yourself!
Da wurden Silberstahlstifte in PA (ehemaliges ostdeutsches Schulfach
Produktive Arbeit) gehärtet, um sie dann in selbstgegossene
Achsen einzusetzen; Sperrholz über zigtausend Ecken besorgt und verleimt,
mit Glasfasermatten und Epoxydharz experimentiert und Rollen vom örtlichen
Rollhockeyverein geschlaucht (die waren damals härter als heutige
100A-Rollen!).
Unsere Mutter hat uns damals, glaube ich, gehasst (meinen Bruder Kay, mich,
Thomas Kessler und Namo im speziellen). Spätestens zu dem Zeitpunkt, als
wir die Badewanne und das Bad als Dampfbad zum verformen der Sperrholzplatten
verwendeten! Erst ein Jahr vor der Wende bekamen die meisten ostdeutschen
Skater PRO-MATERIAL unter die Füße.
In den ersten Jahren nach der Wende stieg die Zahl der SKATEBOARDING sehr
schnell an. Auch weltweit war um das Jahr 1990 herum eine erneute
Popularitätswelle des SKATEBOARDING zu verzeichnen.
Erste konkrete Zusammenarbeit zwischen den Protagonisten der Skatescene und der
damaligen Punk- bzw. Hardcorescene war in Leipzig (für die die das
eventuell noch wissen, das war um die damalige Reaktion-gruppe) das
erste Konzert der Berliner Skaterockband Disaster Area Oktober
90 in der NATO.
In der Folgezeit ergab sich ein enger Kontakt dieser beiden Jugendsubkulturen,
die dann darin gipfelte, daß beim Aufbau des C.I. einige der damaligen
Skater mit beteiligt waren und unter den ersten ABM-Stellen des C.I. eine nur
für den Aufbau der Rampenanlage primär zuständig war.
Geburtsstunde des Babys, der ersten Indoorminiramp von Leipzig
(Grüße an Rene und Henning, eure Minipipe war definitiv die erste in
Leipzig, aber das ist eine andere Geschichte!), die wir am 8. März feiern
wollen, war also Mitte 91 fertiggestellt zu Heilig Abend 91. Ich
glaube diese Rampe hat 92 kein einziges Konzert unbefahren verbracht und
wurde wohl fast jeden Tag geshredet und meistens waren die SKATEBOARDING die
ersten und die letzten zu den Konzerten. Zeitgleich dazu wurde schon an einem
Pamphlet (Konzept) gearbeitet, das die Stadt und das Land überzeugen
sollte, daß es für die Jugendarbeit in Leipzig wichtig und sinnvoll
ist, für eine Rampenanlage Geld bereitzustellen.
Oktober 92 gelang dies schließlich und per Nachtragshaushalt der
Stadt Leipzig wurden dem C.I. rund 44 000,- DM zur Verfügung gestellt. Ich
habe daraufhin sofort Material bestellt und noch bis Jahresende wurde die
Minirampanlage im Saal so verändert und erweitert, wie sie heute noch
steht. Danach entstanden Stück für Stück die Rampen auf dem
Freigelände des C.I..
Jedesmal pünktlich zum Austragungstermin eines Contests (und wenn ich und
andere dafür schon mal 36h am Stück durchgebaut haben; Danke Kay und
Rene) oder spätestens am Ende eines jeden Jahres, war wieder ein
Teilstück fertig oder der Park komplett renoviert.
Das ergab folgende Reihenfolge:
September 93 ein Großteil der Streetobstacles in der ersten
Version. Dezember die erste Halfpipe von Leipzig. September 94 die
komplette Minirampkombi und September 95 die überarbeitete und heute
(bis auf eine wenige Höhenveränderungen) bekannte Version der
Streetfläche.
Das bis auf die Halfpipe alle Rampen überhaupt bis heute befahrbar sind,
verdanken sie leider nicht jährlichen Finanzspritzen der Stadtväter
(die gaben 2-3 mal einen Tropfen auf den heißen Stein dazu) sondern der
Eigeninitiative der aktivsten und mobilsten Vertreter der L.E.ipziger
Skateboardscene. Gesammelte und gespendete finanzielle Mittel sowie was
weiß ich wie viele ehrenamtliche Arbeitsstunden und private Werkzeuge
haben die Rampenanlage im C.I. bis heute am Leben erhalten. Der letzte Sommer
hat im übrigen gezeigt, das, nachdem sich auch die letzten der Ersterbauer
aus der aktiven Bautätigkeit zurückgezogen haben, sich auch jetzt
wieder Skater gefunden haben und das Aufgebaute erhalten. Ich kann nur für
Leipzig und die Region hoffen, dass dies so bleibt!
Auch in anderen Stadtteilen entstanden Mitte der 90er Jahre zahlreiche
Skateparks. Aufgrund der durch mich und Kay in Nachwendezeiten am
Runden Tisch der Kinder bzw. am Runden Tisch der Jugend propagierten Forderung
entsprach dies auch unserer damaligen Skatepolitik. Die Umsetzung
dieses Programmpunktes durch die Stadt war und ist aber völlig an den
Bedürfnissen der Aktiven vorbei erfolgt (z.B.: Anlage an der Festwiese des
Zentralstadions durch das Sport- und Bäderamt; Anlage am Freizeitzentrum
im Clara-Zetkin-Park durch das Grünflächenamt; Anlage am Jugendclub
Arena durch das Kulturamt und den dortigen Club; erste Version der
Anlage am Täubchenweg durch das Jugendamt und die Anlage am
Brühl/Horten in der City durch die Stadt; einziges positives Beispiel ist
die Anlage in Grünau WKII an der S-Bahn durch das Stadtsanierungsamt, weil
dort die Planung und der Bau durch uns Skater selbst erfolgte!). Die Gelder von
etwa 60 000 - 250 000 DM pro Anlage, die dort förmlich in den Sand gesetzt
wurden, hätten für die Finanzierung einer seit Jahren benötigten
überdachten Lösung auf Jahre hinaus gereicht. Vergleicht man die
Frequentierung durch die Aktiven aller Rollsportrichtungen und ihrer
Freunde/Kumpels/Freundinnen auf diesen Anlagen mit der der Anlage im C.I.,
stellt man nicht nur hierbei eine gravierende Diskrepanz zugunsten des C.I.
fest, sondern damit auch eine noch krassere Differenz im
Kosten-Nutzenverhältnis zugunsten des C.I.s. Einzige positive
Ausnahme auch hier wieder die Anlage in Grünau.
Kein Wunder also, dass die Skater dieser Stadt und auch Auswärtige sich
immer wieder in der City/Grimmaische Str., rund um die Uni treffen.
Lag der Treffpunkt Ende der 80er, Anfang der 90er noch an der MB oben, so hat
er sich von etwa 91 an in die Grimmaische verlagert und stand dort immer
mal wieder im Fokus verschiedener anderer Clientel bzw. waren die Skater dort
erster Angriffspunkt verschiedenen Straßengesocks, angefangen bei
Neonazis bis hin zu VFB-Hools.
Erfreulicherweise hat dies Mitte der 90er nachgelassen. Nicht zuletzt
geschuldet der Erfolge der Leipziger Antifa und der teilweisen Einbindung der
Skater in das C.I..
Obwohl die Anwesenheit der Skateboarder, anderweitiger Rollaktiver und anderer
den öffentlichen Raum Nutzender das dortige Straßenbild enorm belebt
und die Stadt vor allem innerhalb der heimischen Jugend und der zahlreichen
jungen Touristen attraktiver macht, verstärkt die Stadt seit Jahren ihre
Bemühungen, uns dort zu vertreiben. Diese Direktive soll wohl dieses Jahr
mit allen Mitteln und verstärkt durchgesetzt werden. Wie anders ist zu
erklären, daß mit einem enormen Aufwand von 20 Ordnungsamtbeamten
und mindestens zwei Einsatzwagen der Polizei Platzverweiße, Geldstrafen
und Beschlagnahmungen durchgesetzt wurden? Dies ist noch nicht mal ein
Einzelfall, nein sondern seit Anfang des Jahres wird jede Session so nach 10
Minuten beendet.
Sehr wahrscheinlich übersteigen die Gesamtkosten eines solchen Einsatzes
die gesamten finanziellen Aufwendungen der letzten Jahre zum Erhalt der
Rampenanlage im C.I..
Also ist auch hier wieder mal das Geschwafel von einer Weltstadt Leipzig mit
einer weltoffenen Kultur nur ein Lippenbekenntnis!
Ich frage mich an dieser Stelle, was in Leipzig passieren soll, wenn die Rampen
im C.I. nicht mehr befahrbar sind, die restlichen Anlagen noch nie wirklich
benutzbar waren und es in der City verboten ist zu fahren? Wo werden dann die,
aufgrund der nach wie vor wachsenden Popularität des Skateboardings, nach
wie vor mehr werdenden Kids Ihre Energie los werden und sich ihren psychischen
Ausgleich holen? Werden sie sich wieder gegenseitig die Köpfe einschlagen
wie Anfang der 90er oder gar sich gleich die Köpfe der vermeintlich
schwächeren aussuchen? Sind dann Innenstädte, Schaufenster und
Parkbänke ihr Ziel? Jedenfalls werden wohl nur die allerallerewenigsten in
den üblichen, festgefahrenen Vereinen Fußball spielen, da Teamgeist
derzeit nirgendwo als Zeitgeist propagiert wird! Es reicht!
Goofy
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