home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt
[86][<<][>>]

10 Jahre Miniramp Conne Island

Was bietet die Party zum Jubiläum und ein kleiner Abriss der Historie u. des Ist-Zustandes des Skateboardings in L.E.ipzig anläßlich des zehn-jährigen Bestehens der ersten Leipziger Miniramp im Conne Island

Die Party zum Fest
Skater1, 19.2k Ein nicht alltäglicher Anlaß fordert auch eine nicht alltägliche Party. Aus diesem Grund haben wir ein buntes Set hauptsächlich zweier Musikspielarten zusammengestellt, die Skateboarding bisher eng begleitet haben.
Doors open 20 Uhr und laden alle ein, moderiert durch „Dresel“ aus Jena, sich durch unsere Diashow mit den Bildern der Anfänge des L.E.ipziger Skateboardings bis heute auf den Abend einzustimmen. Musikalisch unterstützt werdet Ihr dabei in der ersten Stunde vom Altmeister des L.E.ipziger R&B-, Soul- and HipHop-Plattenreitens „Big Brother B.K.“ Wer sich von ihm dadurch noch nicht wird bewegen lassen, die Hüften zu schwingen, der kann ja den bis dahin schon sicherlich recht zahlreich für den später anstehenden „Best Trick Contest“ in der Miniramp warmfahrenden Skatern zuzuschauen. „Big Brother B.K.“ wird in der zweiten Stunde an den Plattentellern abgelöst durch „Mutsch da Rock“ aus Erfurt/Jena. Er wird diejenigen unter Euch zum Hüften schwingen bringen, die bis dahin eventuell nur mitgewippt haben und die Skater in der Mini durch seine Rock’n’Roll- und Punkrockscheiben wie schon während der „Brettkampft“-tour on the next level pushen. Unterstützt wird er dabei durch die Chemnitzer BMX-Rockerlegende „Roy SKATEBOARDING“.
Dem folgend hat ein musikalisches Projekt namens „Ursound“, bestehend aus Mario W. am Didgeridoos, „Janik“ als Beatbox und „Daniel R.“ an der Djembe seine Premiere. Die sphärischen Klänge des australischen Didgeridoos werden dabei durch eine dynamische Humen-Beatbox in einen Rhythmus zerlegt, der durch das Trommeln der Djembe harmonisch abgerundet wird.
The next hightlight of the evening ist ein 20-minütiger „Best-Trick-Contest“ in der Miniramp im Saal. Dieser wird im Battle-modus ausgetragen, heißt jeder kann starten, der zu diesem Zeitpunkt noch auf seinem Board stehen kann. Es gibt weder Starterlisten, Startgeld noch Startreihenfolgen. Nein, jeder fährt einfach drauflos, wenn er die Möglichkeit hat und wird versuchen seine besten Tricks zu stehen. Ihr, liebe dann Anwesende, werdet anschließend aufgrund der Stärke eures Applauses über den besten Fahrer entscheiden und ihm somit zu einem neuen Board verhelfen.
Skater2, 20.7k Stimmungsmäßig megamäßig gepusht und ausgelassen werden wir dann alle dem Liveheadliner „Backseats“ in den Rock’n’Roll folgen. Roman als einer der mit dienstältesten Skater von L.E.ipzig am Micro ist vielen Hardcorefans sicherlich schon aus zahlreichen legendären Leipziger Punk-, Punkrock- und Hardcorecombos der Vergangenheit wie zum Beispiel „DMB“ bekannt. Auch beim zweiten Frontmann „York“ waren etliche von Euch bestimmt schon unter der Tattoonadel. Er hat übrigens seine Wurzeln dort, wo der heutige Abend musikalisch beginnt! (Ich habe Ihn schon Anfang der 80er Jahre in der Mädlerpassage beim Electricboogie bestaunt!). Auch zu den anderen Bandmitgliedern fallen mir mehr als zwei Sätze ein, aber laßt uns an dieser Stelle nicht den Abend aus dem Auge verlieren!
Danach wird Euch noch „Steve Lazy 76.“ an den Plattentellern eine Aftershow-party bieten, die denjenigen, die jetzt erst in Fahrt gekommen sind, so richtig die heißesten Rap-beats in die Hüften zwierbeln wird.
Nicht vergessen möchte ich, das unser Moderator „Dresel“ im Laufe des Abends das originellste Outfit mit einem Preis prämieren wird. Also, laßt eure Baggy oder andere alltägliche Klamotten im Schrank und fragt lieber Daddy oder euren Bruder nach seiner 10 Jahre alten 501. Und ihr Frauen der Menschheit habt entweder auch noch nicht alles weggegeben, was euch schon vor 10 Jahren gekleidet hat oder fragt Mam oder euere ältere Schwester.
Ein nichtalltägliches Ereignis verdient auch einen originellen Rahmen Eurerseits! Für alle, die nicht viel Zeit haben, das Lineup des Abends noch einmal komprimiert:
Big Brother B.K.
Rock da Mutch
Ursounds
Best-Trick-Contest
Backseate
Steve Lazy 76.

Durch den Abend begleitet Euch „Dresel“ und noch mal: Das originellste Outfit wird gekürt!
Zum Schluß sei noch gesagt, dass jeder Cent, der nach Abzug der Gagen der Künstler (die aus dem folgenden Grund auch auf einen Teil ihrer Gagen verzichtet haben) und der übrigen Kosten dieses Abends übrigbleibt, zum Erhalt der Rampenanlage im Conne Island verwendet wird!

Hintergrund der ganzen Sache und ein paar Betrachtungen zum Skateboarding in L.E.ipzig oder wie alles begann

Skater3, 26.6k Die Geschichte und Entwicklung des L.E.ipziger Skateboardings ist sehr eng mit meinem halben Leben verbunden. Deshalb gestattet mir, werter Leser, etwas weiter auszuholen.
Frühjahr ‘76, ein kleines idyllisches Dorf in der Lausitz. Die Vögel zwitschern in der Luft, der Wind rauscht in den Bäumen, die Sonne lacht strahlend gelb vom Himmel und die Feuerkäfer tummeln sich auf dem Böhrdesand. Es war mal wieder einer der Tage, an dem mit unserem alten S/W-Fernseher zur Freude der Familie das ZDF emfangbar war.
Damals Mitte der 70er Jahre war nicht nur „the bigtime of disko“, nein auch die Wellenreiter eroberten neben den Stränden und den Girls den Asphalt. Die Legende sagt, dass Surfer aus Wind- und Wellenmangel Anfang der 60er unter ihre Surfboards auseinander gesägte Rollschuhe schraubten. Aus diesen Anfängen hatte sich bis Mitte der 70er Jahre eine zweite eigenständige Brettsportart entwickelt, mit eigener Ideologie und eigenem Lifestyle. Neben zahlreichen eigenen Magazinen, einer durch die Protagonisten dieser Jugendsubkultur bestimmten eigenen speziellen Industrie, der engen Verflechtung mit dem damaligen Punk und dem Surfrock, interessierten sich auch in zunehmenden Maße die öffentlichen Medien für Skateboarding.
Ein Fernsehteam hatte auf dem Höhepunkt der zweiten Popularitätswelle im sonnigen Kalifornien eine Dokumentation über das damalige Skateboarding in Amerika gedreht. Die hatten dazu extra eine spezielle Pipe gebaut. Und zwar eine rundum geschlossene Fullpipe aus Plexiglas in Form eines im gesamten Innenraum befahrbaren Zeppelin. Jedenfalls fuhren namhafte Pro’s (bunt, laut, lachend und absolut faszinierend) dieser Zeit die Pipe in Grund und Boden mit ihren Fullspeed Überkopffahrten und anderen Spielereien, die ich durch das zeitweise sehr krieselige Bild nicht mehr in Erinnerung habe.
Das war auf jeden Fall der unbewußte Auslöser meines Skateboardfibers (sonst könnte ich mich nicht mehr so genau daran erinnern, da ich damals gerade mal 6 war!).
5 Jahre später war SKATEBOARDING auch in Deutschland so populär, das es in verschiedenen Fernsehmagazinen gefeatured wurde.
Als Stift in der sechsten Klasse mußte man natürlich alles mitmachen was die älteren auch machten. Und neben der Breakdance- und Skateboardpräsenz im Fernsehen war das ausschlaggebend für fast alle Jungs in meiner und den Parallelklassen, sich irgendwoher alte Rollschuhe zu besorgen und diese unter irgendein Stück Holzbrett zu schrauben. Erneut infiziert durch die Faszination SKATEBOARDING sollte dieses mich, wie so manch anderen aus L.E.ipzig, Dresden, Berlin, usw. von da an durch mein bisheriges Leben begleiten und größere Lebensabschnitte entscheidend prägen.
Ein Bild aus dieser Zeit ist mir nach wie vor unvergessen:
Natürlich noch nicht wissend, was man mit einem Skateboard so alles anstellen kann, fuhren mein Bruder, ein Klassenkamerad (Spitzname Otto) und ich immer vor der Haustür bzw. auf der stadtteiltypischen „Spielstraße“ (hier die Blümner Str. in Schleußig). Und wie eine Fatamorgana puschte am Ende der Straße 2-3 mal ein Typ vorbei, der in voller Fahrt und unheimlich schnell mal eben so den Bürgersteig rauf und runter sprang. Das konnten wir damals nicht im geringsten begreifen. Verdammt, ohne vom Brett zu steigen und es in die Hand zu nehmen mal eben so den Bürgersteig hochspringen (lächerliche 10 cm waren damals DIE WELT!).
Skater4, 23.9k SKATEBOARDING hat bis zum heutigen Tag mehrere Popularitätswellen überlebt, um nach jedem Hoch wieder in der Versenkung zu verschwinden aber um so gefestigter und gestärkter, in der Basis, wieder viele junge Leute in seinen Bann zu ziehen.
Und auch Mitte der 80er Jahre verschwand SKATEBOARDING wieder aus der Öffentlichkeit.
1984 sammelte eine Arbeitsgemeinschaft der Jungen Pioniere (AG der jungen Pioniere; laßt Euch diesen Begriff mal von einem nicht mehr ganz so jungen Mitbürger der neuen Bundesländer erklären!), eine Film- bzw. Foto-AG der jungen Pioniere, per Anzeige in der LVZ, die nach dem Boom noch verbliebenen Skater von L.E.ipzig ein, um mit ihnen Fotos und eventuell einen Film zu machen.
Auch DD hatte Mitte der 80er Jahre schon einmal eine starke Skateboardscene. Aber wie der damalige Kontakt zustande kam, kann ich heute nicht mehr nachvollziehen. Fakt ist jedenfalls, das ein damals in der BSG Verkehrsbetriebe Dresden (Betriebssportgruppe) sich für die der Skater sehr stark machender Übungsleiter ein, unter dem Deckmantel eines Übungsleiterlehrganges organisiertes Treffen der damaligen ostdeutschen Skater in der Sporthochschule Greiz zustande brachte.
März 1987, das ist das Datum, welches die Geburtsstunde des wirklichen Skateboardings in L. markiert. Die Westdeutschen und englischsprachigen Skateboardmagazine, die die zwei Berliner Skater damals mit hatten, haben wir Leipziger und die Dresdner bestimmt 1000-mal durchgeblättert und gelesen. An Schlaf war kaum zu denken und den zwei Berlinern wurden sämtliche Löcher in den Bauch gefragt, die es nur irgendwie gab.
Auch mehrere Ausgaben des Thrasher Skateboardmagazins waren darunter. Und die hatten damals schon in Ihren Heften jedesmal mehrere Doppelseiten Musik- und Konzertreview. Hätte mir dort irgend jemand gesagt, daß viele dieser Combos später mal in einem Laden spielen, in dem auch Rampen von uns stehen würden, auf denen sogar diese dann teilweise mit uns fahren werden, ich hätte mich nur lächelnd und an den Kopf greifend weggedreht.
Im Gegensatz zu der Materiallage der Ostberliner war unsere harmlos ausgedrückt, beschissen. Darum galt: Do it yourself!
Da wurden Silberstahlstifte in PA (ehemaliges ostdeutsches Schulfach „Produktive Arbeit“) gehärtet, um sie dann in selbstgegossene Achsen einzusetzen; Sperrholz über zigtausend Ecken besorgt und verleimt, mit Glasfasermatten und Epoxydharz experimentiert und Rollen vom örtlichen Rollhockeyverein geschlaucht (die waren damals härter als heutige 100A-Rollen!).
Unsere Mutter hat uns damals, glaube ich, gehasst (meinen Bruder Kay, mich, Thomas Kessler und Namo im speziellen). Spätestens zu dem Zeitpunkt, als wir die Badewanne und das Bad als Dampfbad zum verformen der Sperrholzplatten verwendeten! Erst ein Jahr vor der Wende bekamen die meisten ostdeutschen Skater PRO-MATERIAL unter die Füße.
In den ersten Jahren nach der Wende stieg die Zahl der SKATEBOARDING sehr schnell an. Auch weltweit war um das Jahr 1990 herum eine erneute Popularitätswelle des SKATEBOARDING zu verzeichnen.
Erste konkrete Zusammenarbeit zwischen den Protagonisten der Skatescene und der damaligen Punk- bzw. Hardcorescene war in Leipzig (für die die das eventuell noch wissen, das war um die damalige „Reaktion“-gruppe) das erste Konzert der Berliner Skaterockband „Disaster Area“ Oktober ‘90 in der NATO.
In der Folgezeit ergab sich ein enger Kontakt dieser beiden Jugendsubkulturen, die dann darin gipfelte, daß beim Aufbau des C.I. einige der damaligen Skater mit beteiligt waren und unter den ersten ABM-Stellen des C.I. eine nur für den Aufbau der Rampenanlage primär zuständig war.
Geburtsstunde des Babys, der ersten Indoorminiramp von Leipzig (Grüße an Rene und Henning, eure Minipipe war definitiv die erste in Leipzig, aber das ist eine andere Geschichte!), die wir am 8. März feiern wollen, war also Mitte ‘91 fertiggestellt zu Heilig Abend ‘91. Ich glaube diese Rampe hat ‘92 kein einziges Konzert unbefahren verbracht und wurde wohl fast jeden Tag geshredet und meistens waren die SKATEBOARDING die ersten und die letzten zu den Konzerten. Zeitgleich dazu wurde schon an einem Pamphlet (Konzept) gearbeitet, das die Stadt und das Land überzeugen sollte, daß es für die Jugendarbeit in Leipzig wichtig und sinnvoll ist, für eine Rampenanlage Geld bereitzustellen.
Oktober ‘92 gelang dies schließlich und per Nachtragshaushalt der Stadt Leipzig wurden dem C.I. rund 44 000,- DM zur Verfügung gestellt. Ich habe daraufhin sofort Material bestellt und noch bis Jahresende wurde die Minirampanlage im Saal so verändert und erweitert, wie sie heute noch steht. Danach entstanden Stück für Stück die Rampen auf dem Freigelände des C.I..
Jedesmal pünktlich zum Austragungstermin eines Contests (und wenn ich und andere dafür schon mal 36h am Stück durchgebaut haben; Danke Kay und Rene) oder spätestens am Ende eines jeden Jahres, war wieder ein Teilstück fertig oder der Park komplett renoviert.
Das ergab folgende Reihenfolge:
Skater5, 19.7k September ‘93 ein Großteil der Streetobstacles in der ersten Version. Dezember die erste Halfpipe von Leipzig. September ‘94 die komplette Minirampkombi und September ‘95 die überarbeitete und heute (bis auf eine wenige Höhenveränderungen) bekannte Version der Streetfläche.
Das bis auf die Halfpipe alle Rampen überhaupt bis heute befahrbar sind, verdanken sie leider nicht jährlichen Finanzspritzen der Stadtväter (die gaben 2-3 mal einen Tropfen auf den heißen Stein dazu) sondern der Eigeninitiative der aktivsten und mobilsten Vertreter der L.E.ipziger Skateboardscene. Gesammelte und gespendete finanzielle Mittel sowie was weiß ich wie viele ehrenamtliche Arbeitsstunden und private Werkzeuge haben die Rampenanlage im C.I. bis heute am Leben erhalten. Der letzte Sommer hat im übrigen gezeigt, das, nachdem sich auch die letzten der Ersterbauer aus der aktiven Bautätigkeit zurückgezogen haben, sich auch jetzt wieder Skater gefunden haben und das Aufgebaute erhalten. Ich kann nur für Leipzig und die Region hoffen, dass dies so bleibt!
Auch in anderen Stadtteilen entstanden Mitte der 90er Jahre zahlreiche „Skateparks“. Aufgrund der durch mich und Kay in Nachwendezeiten am Runden Tisch der Kinder bzw. am Runden Tisch der Jugend propagierten Forderung entsprach dies auch unserer damaligen „Skatepolitik“. Die Umsetzung dieses Programmpunktes durch die Stadt war und ist aber völlig an den Bedürfnissen der Aktiven vorbei erfolgt (z.B.: Anlage an der Festwiese des Zentralstadions durch das Sport- und Bäderamt; Anlage am Freizeitzentrum im Clara-Zetkin-Park durch das Grünflächenamt; Anlage am Jugendclub „Arena“ durch das Kulturamt und den dortigen Club; erste Version der Anlage am Täubchenweg durch das Jugendamt und die Anlage am Brühl/Horten in der City durch die Stadt; einziges positives Beispiel ist die Anlage in Grünau WKII an der S-Bahn durch das Stadtsanierungsamt, weil dort die Planung und der Bau durch uns Skater selbst erfolgte!). Die Gelder von etwa 60 000 - 250 000 DM pro Anlage, die dort förmlich in den Sand gesetzt wurden, hätten für die Finanzierung einer seit Jahren benötigten überdachten Lösung auf Jahre hinaus gereicht. Vergleicht man die Frequentierung durch die Aktiven aller Rollsportrichtungen und ihrer Freunde/Kumpels/Freundinnen auf diesen Anlagen mit der der Anlage im C.I., stellt man nicht nur hierbei eine gravierende Diskrepanz zugunsten des C.I. fest, sondern damit auch eine noch krassere Differenz im Kosten-Nutzenverhältnis zugunsten des C.I.’s. Einzige positive Ausnahme auch hier wieder die Anlage in Grünau.
Kein Wunder also, dass die Skater dieser Stadt und auch Auswärtige sich immer wieder in der City/Grimmaische Str., rund um die Uni treffen.
Lag der Treffpunkt Ende der 80er, Anfang der 90er noch an der MB oben, so hat er sich von etwa ‘91 an in die Grimmaische verlagert und stand dort immer mal wieder im Fokus verschiedener anderer Clientel bzw. waren die Skater dort erster Angriffspunkt verschiedenen Straßengesocks, angefangen bei Neonazis bis hin zu VFB-Hools.
Erfreulicherweise hat dies Mitte der 90er nachgelassen. Nicht zuletzt geschuldet der Erfolge der Leipziger Antifa und der teilweisen Einbindung der Skater in das C.I..
Obwohl die Anwesenheit der Skateboarder, anderweitiger Rollaktiver und anderer den öffentlichen Raum Nutzender das dortige Straßenbild enorm belebt und die Stadt vor allem innerhalb der heimischen Jugend und der zahlreichen jungen Touristen attraktiver macht, verstärkt die Stadt seit Jahren ihre Bemühungen, uns dort zu vertreiben. Diese Direktive soll wohl dieses Jahr mit allen Mitteln und verstärkt durchgesetzt werden. Wie anders ist zu erklären, daß mit einem enormen Aufwand von 20 Ordnungsamtbeamten und mindestens zwei Einsatzwagen der Polizei Platzverweiße, Geldstrafen und Beschlagnahmungen durchgesetzt wurden? Dies ist noch nicht mal ein Einzelfall, nein sondern seit Anfang des Jahres wird jede Session so nach 10 Minuten beendet.
Sehr wahrscheinlich übersteigen die Gesamtkosten eines solchen Einsatzes die gesamten finanziellen Aufwendungen der letzten Jahre zum Erhalt der Rampenanlage im C.I..
Also ist auch hier wieder mal das Geschwafel von einer Weltstadt Leipzig mit einer weltoffenen Kultur nur ein Lippenbekenntnis!
Ich frage mich an dieser Stelle, was in Leipzig passieren soll, wenn die Rampen im C.I. nicht mehr befahrbar sind, die restlichen Anlagen noch nie wirklich benutzbar waren und es in der City verboten ist zu fahren? Wo werden dann die, aufgrund der nach wie vor wachsenden Popularität des Skateboardings, nach wie vor mehr werdenden Kids Ihre Energie los werden und sich ihren psychischen Ausgleich holen? Werden sie sich wieder gegenseitig die Köpfe einschlagen wie Anfang der 90er oder gar sich gleich die Köpfe der vermeintlich schwächeren aussuchen? Sind dann Innenstädte, Schaufenster und Parkbänke ihr Ziel? Jedenfalls werden wohl nur die allerallerewenigsten in den üblichen, festgefahrenen Vereinen Fußball spielen, da Teamgeist derzeit nirgendwo als Zeitgeist propagiert wird! Es reicht!
Goofy


home | aktuell | archiv | newsflyer | radio | kontakt |
[86][<<][>>][top]

last modified: 28.3.2007