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Compost One Hundred.
Gerade im Oktober dieses Jahres beging man in der
bayerischen Landeshauptstadt den 10ten Geburtstag des wöchentlich
veranstalteten Into Somethin Clubabends. Aus der damals von
Michael Reinboth und Florian Keller initiierten Mandarin Lounge
wurde in den letzten Jahren das Muffatcafé und manchmal auch die
völkerfassende Muffathalle.
Sie waren die Ersten in München, die Styles mit der schnöden Begrifflichkeit wie Rare Grooves, Acid Jazz, Jazzy Grooves, Brasil, Trip Hop, Big Beat, Drum & Bass, Garage, Afro-Grooves, Spiritual House gespielt haben, aber eben nicht nur ausschließlich. Deepness ist das Stichwort und der gemeinsame Nenner der verschiedenen Styles, die bei into somethin gekickt werden. Im Sommer erschien ausserdem die Compost 100 und auch dieses Jubiläum wurde mit einer gleichnahmigen, jedoch qualitativ eher mäßigen, Compilation gefeiert, die Dritte von insgesamt vier in nur einem Jahr. Sei es nun der dem klassischen Brasil Sound gewidmete Glücklich Sampler, der 4-fach Vinyl Compost Community mit ausschließlich Nachpressungen der most selling Tracks vergangener Monate oder die x-te Future Sound of Jazz Compilation, Labelchef, Produzent und leidenschaftlicher Schallplattensammler Michael Reinboth beweist Talent beim Selektieren seiner Tonträger. Und auch sonst präsentiert sich das Label ausgesprochen gereift. Buchungen der Topacts wie Rainer Trüby, Fauna Flash oder Jazzanova kommen mehr denn je überkontinental zustande und fast alle Acts feiern in Japan und anderen Teilen Asiens grosse Erfolge. Reinboths Clubabende in München oder ausserhalb waren schon früh vom Respekt jahrzehntealter Musik und zugleich Mut zum Neuen geprägt, dabei aber immer dem Diktat der Tanzbarkeit verpflichtet. Wie selbstverständlich werden beispielsweise Bossa-Nova Stücke, jamaikanischer Dub und sogenannter Trip Hop zu Stimmungen verdichtet, die keiner expliziten Kategorisierung mehr entsprechen, eher eine Art Freestyle. Jazzige Clubmusik, die Elemente aus Techno, House und Hip Hop besitzt. So ist es irgendwie nur logisch, wie selbstverständlich, daß der Detroiter Recloose einen verrückten Beatbox-Bebop Remix für die Les Gammas abliefert und auf der 8. Future Sound of Jazz-Compi eben dieser Matt Chicoine aka Recloose mit einem wunderschönen Remix eines Dan Curtin Tunes vertreten ist. Ob nun Nujazz oder nicht, Compost Records hat diese Facette Musik und die damit entstandene Clubbewegung seit der ersten A Forest Mighty Black Single 1994 bis heute entscheidend mitgeprägt. Eigene musikalische Statements werden die Les Gammas (live!), Daniel Magg von Worldless People, Jan Krause (Beanfield) und natürlich, ich glaube zum 4. Mal, Michael Reinboth am 8.Dezember im Conne Island zu Leipzig setzen. (alex) |
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